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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#61:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 16:56
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:

Der Fall jetzt dürfte für viele Anlaß dafür sein, sich daraufhin zu überprüfen, ob man nicht doch irgendwo vergessen hat, eine Formulierung zu belegen. Manches ist so eingängig, dass es unversehens in das eigene Repertoire einschlüpft. Hat man bei Exzerpten wirklich immer die Seitenzahl hingeschrieben? Bei Arbeiten von mehreren hundert Seiten ist es sogar kaum vermeidbar, dass es zu Versehen kommt, nicht aus böser Absicht.


Sowas habe ich mir zwar im ersten Moment auch gedacht, aber hier geht es nicht darum, dass sich der Beschuldigte eine spezielle Phrase eventuell durch Gewohnheit angeeignet hat, sondern dass seitenweise Sätze abgeschrieben wurden, wie man im Internet leicht selbst sehen kann. Da dies nicht in einem Kapitel wie "Ausgangslage" passiert, sondern in Stellen mit den Überschriften "Einleitung" oder "Bewertung", zeigt deutlich, dass das Hinzufügen der "kleinlichen" Anführungszeichen hier einen Unterschied in der Gesamtqualität ausmacht. Wo ist die Bewertung, wenn ein Zitat ohne eigenen Kommentar dazu abgetippt wird? Hier gibt es einen *inhaltlichen* Mangel, sobald das Zitat als solches gekennzeichnet wird.

Ich finde es aber vor allem ein Armutszeugnis, dass von den Verteidigern nicht erklärt werden kann, worin die Leistung dieser Arbeit besteht, sondern auf ihre Länge verwiesen wird. Wenn das das Argument ist, dann sollte man fairerweise sagen, ab wieviel "Versehen" eine böse Absicht vermutet werden kann, damit klar ist, wieviele Plagiatsstellen gesucht werden müssen (dann verlange ich aber auch, dass der Plagiator den Findern vielfachen Stundenlohn im Nachhinein bezahlt, da wegen ihm auch andere Arbeiten unnötig überprüft werden müssen).

#62:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 17:11
    —
Telliamed hat folgendes geschrieben:
....

Bei aller Empörung über die "Frechheit siegt"-Mentalität - eine Dissertation als Ganzes von einem anderen schreiben zu lassen, damit kommt man in Deutschland nicht durch, zumindest nicht im Bereich der Geistes- und Rechtswissenschaften. ....

Es gibt Firmen und Leute, die auf sowas spezialisiert sind. Achim Schwarze, der wegend der besonderen Dummheit eines Kunden enttarnt wurde, hat sich danach (1994) mit dem Buch "Dünnbrettbohrer in Bonn. Aus den Dissertationen unserer Elite" gerächt.

Die Arbeit kann natürlich nicht nur daraus bestehen, dass man einem Trottel etwas schreibt - die Vorbereitung auf die Prüfungsgespäche gehört mit zum Service.

Ich hatte auch mal überlegt, auf dem Sektor Geld zu verdienen, nachdem ich einigen Freunden in ihren Dissertationen im theoretischen und methodischen Teil just for fun geholfen hatte, in einem Fall soweit, dass auf eine Nennung in den Danksagungen wegen ger Größe des Anteiles aus Vorsicht verzichtet wurde. Aber bereits der erste "Kunde", vermittelt durch einen der gerade erwähnten Freunde, zeichnete sich durch eine derartige Naivität verbunden mit Arroganz aus, dass ich ihn weitergeschickt habe, zu der schneller und billiger arbeitenden Konkurrenz, die er mir vor die Nase hielt. Die musste allerdings auch aufgeben, obwohl der Bursche bereits über Daten verfügte, um deren Auswertung es ging und die ich ihmbereits strukturiert hatte. Das waren allerdings reine Mathematiker, und die haben von ihm nicht die Unterstützung bekommen, die sie gebraucht hätten, um aus den medizinischen Daten etwas herauszuholen. zynisches Grinsen

Fazit: Da existiert ein Markt, auch wenn Du ihn nicht kennst.

fwo

#63:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 17:14
    —
Vernichtendes Urteil vom Plagiatexperten Volker Rieble: Guttenbergs Doktorarbeit "verstoße gegen grundlegende Standards" und sei "wissenschaftlich gesehen mangelhaft".

Zitat:
"Der Leser wird darüber getäuscht, dass ein bestimmter Absatz, ein bestimmtes Textstück, ein bestimmter Gedanke nicht vom Doktoranden zu Guttenberg, sondern von einem anderen stammt. Und das ist mit wissenschaftlichen Standards schlechterdings nicht vereinbar."


Zitat:
Nach Riebles Worten muss nun die Universität Bayreuth autonom entscheiden, ob der Doktortitel aberkannt werde. Er empfehle, sich dafür genügend Zeit zu nehmen. "Die Suche nach Plagiatstellen in einem verdächtigen Werk ist extrem aufwendig." Nicht alles finde sich im Internet, vieles liege nur gedruckt vor. Aus politischen Gründen könne Eile nicht geboten sein, denn der Doktorgrad habe mit dem Amt nichts zu tun: "Man muss als Minister nicht promoviert sein."

#64:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 17:44
    —
Spott-Fundstellen im Netz

Zitat:
"Brutalstmögliche Aufklärung: Guttenberg feuert Doktorvater."


Zitat:
Und ReichelS, wünscht sich folgende "BILD"-Schlagzeile: "Verklagt Guttenberg jetzt seinen Ghostwriter?"


Zitat:
Nutzer Markus Trapp mutmaßt in einem Tweet: "Stephanie zu Guttenberg wird die Plagiatsvorwürfe in einer Sonderausgabe von "Tatort Internet' schonungslos aufklären."


Zitat:
Google-Übersetzer Lateinisch-Englisch: "Copy and Paste" bedeutet demnach "Summa Cum Laude".


Zitat:
Karl Theodor zu Googleberg


Zitat:
Es kommt darauf an, wo man die Anfuehrungsstriche setzt, Herr "Dr." Karl Theodor zu Guttenberg


Zitat:
Der Kolumnist der Frankfurter Rundschau, Stephan Hebel, schreibt halb neidisch, halb höhnisch:"Der Mann ist wahrscheinlich höchstselbst ein Plagiat. Beweisen allerdings können wir diese These nicht, denn zum Plagiat fehlt es an einer entscheidenden Voraussetzung: Zur Kunstfigur Guttenberg gibt es kein Original."


Zitat:
So twittert etwa Nutzer BohemianBerlin: "Guttenberg ist die Helene Hegemann der Politik" - eine Anspielung auf die Autorin des Buchs "Axolotl Roadkill", einem Bestseller, den sie in Teilen aus einem Roman eines Berliner Bloggers abgeschrieben hatte, wie die Jungschriftstellerin auch zugab.


Zitat:
Und auch die gedruckte FAZ machte am Donnerstag mit dem Thema auf, garniert mit einem niedlichen "Lurch des Jahres" – dem Axolotl. "Axolotl – dieser Schwanzlurch ist ein Original, aber sein Name ist untrennbar mit dem literarischen Skandal des Jahres 2010 verbunden ..."


Die Nöte des Dr. Axolotl zu Guttenberg

#65:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 17:49
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
....

Bei aller Empörung über die "Frechheit siegt"-Mentalität - eine Dissertation als Ganzes von einem anderen schreiben zu lassen, damit kommt man in Deutschland nicht durch, zumindest nicht im Bereich der Geistes- und Rechtswissenschaften. ....

Es gibt Firmen und Leute, die auf sowas spezialisiert sind. Achim Schwarze, der wegend der besonderen Dummheit eines Kunden enttarnt wurde, hat sich danach (1994) mit dem Buch "Dünnbrettbohrer in Bonn. Aus den Dissertationen unserer Elite" gerächt.

Die Arbeit kann natürlich nicht nur daraus bestehen, dass man einem Trottel etwas schreibt - die Vorbereitung auf die Prüfungsgespäche gehört mit zum Service.

Ich hatte auch mal überlegt, auf dem Sektor Geld zu verdienen, nachdem ich einigen Freunden in ihren Dissertationen im theoretischen und methodischen Teil just for fun geholfen hatte, in einem Fall soweit, dass auf eine Nennung in den Danksagungen wegen ger Größe des Anteiles aus Vorsicht verzichtet wurde. Aber bereits der erste "Kunde", vermittelt durch einen der gerade erwähnten Freunde, zeichnete sich durch eine derartige Naivität verbunden mit Arroganz aus, dass ich ihn weitergeschickt habe, zu der schneller und billiger arbeitenden Konkurrenz, die er mir vor die Nase hielt. Die musste allerdings auch aufgeben, obwohl der Bursche bereits über Daten verfügte, um deren Auswertung es ging und die ich ihmbereits strukturiert hatte. Das waren allerdings reine Mathematiker, und die haben von ihm nicht die Unterstützung bekommen, die sie gebraucht hätten, um aus den medizinischen Daten etwas herauszuholen. zynisches Grinsen

Fazit: Da existiert ein Markt, auch wenn Du ihn nicht kennst.

fwo


Ich hab ja auch einschränkend geschrieben "zumindest in Geistes- und Rechtswissenschaften" und bleibe dabei.
Und wenn mir jemand hier doch noch weitere Beispiele von vollständig aushäusig entstandenen und als eigen verkauften Dissertationen bringen sollte, Geschockt dann ziehe ich mich auf noch engere Bereiche zurück, wo es wirklich unmöglich sein dürfte, ein ganzes Buch von 400/500 Seiten durchzubekommen. (Und wenn dann noch einer kommt, gehe ich wieder in meine DDR-Vergangenheit zurück, wo mir das aufgefallen wäre. Da gab es aber noch ganz andere Geschichten).

Wer jahrelang eine Doktorarbeit vorbereitet, tut das nicht im luftleeren Raum, er stellt zwischendurch in höchsteigener Person Zwischenergebnisse vor, diskutiert die mit anderen. Da kennt doch fast jeder jeden, mit seinen Spezialgebieten, Stärken und Schwächen. Da kann man den Einzelnen relativ gut aufgrund seiner bisherigen Veröffentlichungen und seines Auftretens einschätzen.

Ich habe auch anderen beim Entstehen von Dissertationen und Habilarbeiten geholfen, die haben das ausnahmslos im Vorwort vermerkt. Die Fälle, die Du schilderst, sind wohl nur in einem großen, weitgehend anonymen Wissenschaftsbetrieb möglich.

@esme

Ja, das ist alles zu sehen.
Die "selbstkritische" Bemerkung war wirklich nur als solche gedacht (Reaktion Tarvocs). Man muss das dann natürlich auch wieder trennen von dem Fall eines prominenten Plagiators, für den es keine Entschuldigungen geben kann.

Hinzu kommt noch die Rolle des Verlages Duncker & Humblot, der hinsichtlich staats- und rechtswissenschaftlicher Literatur führend in Deutschland sein dürfte. Wenn die sich schon mal kein zweites unabhängiges Gutachten eingeholt haben, dürfte die Bewertung als "summa cum laude" ausschlaggebend für die fast automatische Aufnahme des Buchs in das Verlagsprogramm gewesen sein. 2007 war Guttenberg noch kein Verteidigungsminister.
Ich glaube, da wird im Verlag auch eine ausführliche Lagebesprechung fällig sein.

#66:  Autor: Darwin UpheavalWohnort: Tief im Süden BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 18:46
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:
Vernichtendes Urteil vom Plagiatexperten Volker Rieble: Guttenbergs Doktorarbeit "verstoße gegen grundlegende Standards" und sei "wissenschaftlich gesehen mangelhaft".

Zitat:
"Der Leser wird darüber getäuscht, dass ein bestimmter Absatz, ein bestimmtes Textstück, ein bestimmter Gedanke nicht vom Doktoranden zu Guttenberg, sondern von einem anderen stammt. Und das ist mit wissenschaftlichen Standards schlechterdings nicht vereinbar."


Zitat:
Nach Riebles Worten muss nun die Universität Bayreuth autonom entscheiden, ob der Doktortitel aberkannt werde. Er empfehle, sich dafür genügend Zeit zu nehmen. "Die Suche nach Plagiatstellen in einem verdächtigen Werk ist extrem aufwendig." Nicht alles finde sich im Internet, vieles liege nur gedruckt vor. Aus politischen Gründen könne Eile nicht geboten sein, denn der Doktorgrad habe mit dem Amt nichts zu tun: "Man muss als Minister nicht promoviert sein."


Ich halte die Aufregung für völlig überzogen. Hand aufs Herz, wer, der regelmäßig Texte publiziert, hat nicht schon mal eine wohlklingende Formulierung, eine Redewendung, einen Halbsatz oder auch mal einen kompletten Satz, der aus der Feder eines anderen stammt, in seinen Text übernommen, ohne diesen explizit zu kennzeichnen? Ich bekenne mich freimütig dazu.

Wenn 99% der Argumente und Aussagen in Guttenbergs Diss. aus seiner Feder stammen bzw., wenn es sich um Zitate handelt, die ordentlich gekennzeichnet wurden, sollte man ihm daraus keinen Strick drehen. Jemandem deshalb gar den Doktortitel aberkennen zu wollen, lässt sich m.E. nur mit politischen Motiven erklären. Ob Guttenbergs Doktorarbeit tatsächlich "wissenschaftlich mangelhaft" ist, kann nur entscheiden, wer sie als Ganzes beurteilt und nicht, wer sich einige Sätze herauspickt.

#67:  Autor: moecks BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 18:58
    —
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Vernichtendes Urteil vom Plagiatexperten Volker Rieble: Guttenbergs Doktorarbeit "verstoße gegen grundlegende Standards" und sei "wissenschaftlich gesehen mangelhaft".

Zitat:
"Der Leser wird darüber getäuscht, dass ein bestimmter Absatz, ein bestimmtes Textstück, ein bestimmter Gedanke nicht vom Doktoranden zu Guttenberg, sondern von einem anderen stammt. Und das ist mit wissenschaftlichen Standards schlechterdings nicht vereinbar."


Zitat:
Nach Riebles Worten muss nun die Universität Bayreuth autonom entscheiden, ob der Doktortitel aberkannt werde. Er empfehle, sich dafür genügend Zeit zu nehmen. "Die Suche nach Plagiatstellen in einem verdächtigen Werk ist extrem aufwendig." Nicht alles finde sich im Internet, vieles liege nur gedruckt vor. Aus politischen Gründen könne Eile nicht geboten sein, denn der Doktorgrad habe mit dem Amt nichts zu tun: "Man muss als Minister nicht promoviert sein."


Ich halte die Aufregung für völlig überzogen. Hand aufs Herz, wer, der regelmäßig Texte publiziert, hat nicht schon mal eine wohlklingende Formulierung, eine Redewendung, einen Halbsatz oder auch mal einen kompletten Satz, der aus der Feder eines anderen stammt, in seinen Text übernommen, ohne diesen explizit zu kennzeichnen? Ich bekenne mich freimütig dazu.

Es geht hier aber nicht um Sätze und Halbsätze sondern um mitunter komplette Seiten. Und das zwanzigfach.
Zitat:

Wenn 99% der Argumente und Aussagen in Guttenbergs Diss. aus seiner Feder stammen bzw., wenn es sich um Zitate handelt, die ordentlich gekennzeichnet wurden, sollte man ihm daraus keinen Strick drehen. Jemandem deshalb gar den Doktortitel aberkennen zu wollen, lässt sich m.E. nur mit politischen Motiven erklären. Ob Guttenbergs Doktorarbeit tatsächlich "wissenschaftlich mangelhaft" ist, kann nur entscheiden, wer sie als Ganzes beurteilt und nicht, wer sich einige Sätze herauspickt.

Sehe ich auch nicht so. Es gibt nunmal diese Plagiatvorschriften und an die muss man sich da halten. Schulterzucken

#68:  Autor: Darwin UpheavalWohnort: Tief im Süden BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 19:10
    —
moecks hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Vernichtendes Urteil vom Plagiatexperten Volker Rieble: Guttenbergs Doktorarbeit "verstoße gegen grundlegende Standards" und sei "wissenschaftlich gesehen mangelhaft".

Zitat:
"Der Leser wird darüber getäuscht, dass ein bestimmter Absatz, ein bestimmtes Textstück, ein bestimmter Gedanke nicht vom Doktoranden zu Guttenberg, sondern von einem anderen stammt. Und das ist mit wissenschaftlichen Standards schlechterdings nicht vereinbar."


Zitat:
Nach Riebles Worten muss nun die Universität Bayreuth autonom entscheiden, ob der Doktortitel aberkannt werde. Er empfehle, sich dafür genügend Zeit zu nehmen. "Die Suche nach Plagiatstellen in einem verdächtigen Werk ist extrem aufwendig." Nicht alles finde sich im Internet, vieles liege nur gedruckt vor. Aus politischen Gründen könne Eile nicht geboten sein, denn der Doktorgrad habe mit dem Amt nichts zu tun: "Man muss als Minister nicht promoviert sein."


Ich halte die Aufregung für völlig überzogen. Hand aufs Herz, wer, der regelmäßig Texte publiziert, hat nicht schon mal eine wohlklingende Formulierung, eine Redewendung, einen Halbsatz oder auch mal einen kompletten Satz, der aus der Feder eines anderen stammt, in seinen Text übernommen, ohne diesen explizit zu kennzeichnen? Ich bekenne mich freimütig dazu.

Es geht hier aber nicht um Sätze und Halbsätze sondern um mitunter komplette Seiten. Und das zwanzigfach.


Ups. Okay, wenn dem so sein sollte, wäre das natürlich ein schweres Vergehen. Ich dachte bislang, es handele sich nur um vereinzelte Sätze.

#69:  Autor: Darwin UpheavalWohnort: Tief im Süden BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 19:17
    —
moecks hat folgendes geschrieben:

Zitat:

Wenn 99% der Argumente und Aussagen in Guttenbergs Diss. aus seiner Feder stammen bzw., wenn es sich um Zitate handelt, die ordentlich gekennzeichnet wurden, sollte man ihm daraus keinen Strick drehen. Jemandem deshalb gar den Doktortitel aberkennen zu wollen, lässt sich m.E. nur mit politischen Motiven erklären. Ob Guttenbergs Doktorarbeit tatsächlich "wissenschaftlich mangelhaft" ist, kann nur entscheiden, wer sie als Ganzes beurteilt und nicht, wer sich einige Sätze herauspickt.

Sehe ich auch nicht so. Es gibt nunmal diese Plagiatvorschriften und an die muss man sich da halten. Schulterzucken


Wo ist die Grenze zu ziehen?

Nehmen wir mal an, jemand beschreibt im Theorieteil seiner Dissertation allgemeine Grundlagen, die er nicht selbst erarbeitet hat, und stützt sich dazu in weiten Bereichen auf den Inhalt eines Lehrbuchs. Natürlich wird er das Lehrbuch gewissenhaft zitieren. Er wird möglicherweise verschiedene Lehrbücher zu Rate ziehen, kann aber nicht Zitat an Zitat reihen, sondern muss mit eigenen Worten die Grundlagen referieren. "Dummerweise" hat er aber den Inhalt der verschiedenen Lehrbücher zum Teil noch wortwörtlich im Kopf und tendiert (gewollt oder ungewollt) dazu, bestimmte Inhalte ähnlich zu formulieren.

Wo beginnt nun das Plagiat? Wenn er einen Satz, der im Lehrbuch steht, mit ähnlichen Worten wiedergibt? Mehr er mehr als 2 Wörter in derselben Reihenfolge gebraucht wie im Lehrbuch? Glaub's mir, das Problem ist alles andere als trivial!

Witzigerweise kommt es immer wieder vor, dass sogar die Autoren verschiedenen Lehrbücher voneinander abkupfern. Da findet man in den Lehrbüchern verschiedener Verlage z.T. ähnliche oder sogar gleichlautende Sätze und Abschnitte... Mit den Augen rollen
_____________________

Edit: Es gibt übrigens eine ganze Reihe von Beispielen, die zeigen, wie hemmungslos ein Autor vom anderen abkupfert, ohne dass jemand Anstoß daran nimmt. Dazu gehören z.B. alle gängigen Metaphern und Umschreibungen in der Wissenschaft und Philosophie, die heute zum allgemeinen Sprachgebrauch gehören. Schau z.B. mal in Google nach, wieviele Autoren Kometen als "schmutzige Schneebälle" bezeichnen oder wie oft der Naturalismus als Prinzip umschreiben wird, wonach es überall in der Welt "mit rechen Dingen" zugeht. Im letztgenannten Fall ("Naturalismus" und "mit rechten Dingen") liefert Google sage und schreibe 108.000 Ergebnisse zwinkern

#70:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 21:23
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:
Zitat:
So twittert etwa Nutzer BohemianBerlin: "Guttenberg ist die Helene Hegemann der Politik" - eine Anspielung auf die Autorin des Buchs "Axolotl Roadkill", einem Bestseller, den sie in Teilen aus einem Roman eines Berliner Bloggers abgeschrieben hatte, wie die Jungschriftstellerin auch zugab.

Jo, und da ist auch gleich schon der erste Unterschied: Die Hegemann hat’s immerhin zugegeben, als es ihr nachgewiesen wurde. Der aalglatte Pomaden-Theo wird’s wohl noch auf dem Sterbebett abstreiten.

#71:  Autor: TelliamedWohnort: Wanderer zwischen den Welten BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 21:41
    —
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:

Zitat:

Wenn 99% der Argumente und Aussagen in Guttenbergs Diss. aus seiner Feder stammen bzw., wenn es sich um Zitate handelt, die ordentlich gekennzeichnet wurden, sollte man ihm daraus keinen Strick drehen. Jemandem deshalb gar den Doktortitel aberkennen zu wollen, lässt sich m.E. nur mit politischen Motiven erklären. Ob Guttenbergs Doktorarbeit tatsächlich "wissenschaftlich mangelhaft" ist, kann nur entscheiden, wer sie als Ganzes beurteilt und nicht, wer sich einige Sätze herauspickt.

Sehe ich auch nicht so. Es gibt nunmal diese Plagiatvorschriften und an die muss man sich da halten. Schulterzucken


Wo ist die Grenze zu ziehen?

Nehmen wir mal an, jemand beschreibt im Theorieteil seiner Dissertation allgemeine Grundlagen, die er nicht selbst erarbeitet hat, und stützt sich dazu in weiten Bereichen auf den Inhalt eines Lehrbuchs. Natürlich wird er das Lehrbuch gewissenhaft zitieren. Er wird möglicherweise verschiedene Lehrbücher zu Rate ziehen, kann aber nicht Zitat an Zitat reihen, sondern muss mit eigenen Worten die Grundlagen referieren. "Dummerweise" hat er aber den Inhalt der verschiedenen Lehrbücher zum Teil noch wortwörtlich im Kopf und tendiert (gewollt oder ungewollt) dazu, bestimmte Inhalte ähnlich zu formulieren.

Wo beginnt nun das Plagiat? Wenn er einen Satz, der im Lehrbuch steht, mit ähnlichen Worten wiedergibt? Mehr er mehr als 2 Wörter in derselben Reihenfolge gebraucht wie im Lehrbuch? Glaub's mir, das Problem ist alles andere als trivial!

Witzigerweise kommt es immer wieder vor, dass sogar die Autoren verschiedenen Lehrbücher voneinander abkupfern. Da findet man in den Lehrbüchern verschiedener Verlage z.T. ähnliche oder sogar gleichlautende Sätze und Abschnitte... Mit den Augen rollen
_____________________

Edit: Es gibt übrigens eine ganze Reihe von Beispielen, die zeigen, wie hemmungslos ein Autor vom anderen abkupfert, ohne dass jemand Anstoß daran nimmt. Dazu gehören z.B. alle gängigen Metaphern und Umschreibungen in der Wissenschaft und Philosophie, die heute zum allgemeinen Sprachgebrauch gehören. Schau z.B. mal in Google nach, wieviele Autoren Kometen als "schmutzige Schneebälle" bezeichnen oder wie oft der Naturalismus als Prinzip umschreiben wird, wonach es überall in der Welt "mit rechen Dingen" zugeht. Im letztgenannten Fall ("Naturalismus" und "mit rechten Dingen") liefert Google sage und schreibe 108.000 Ergebnisse zwinkern


Wenn man sich die inzwischen eifrig dokumentierten Vergleiche zwischen Formulierungen Guttenbergs und denen anderer Autoren anschaut, so fällt auf, dass wortwörtliche Übereinstimmungen oft ohne "Sinn und Verstand" (wieder so eine Entlehnung) zustande gekommen sind. Da geht es nicht um tragende Säulen einer Argumentation. Es entsteht der Eindruck, dass da jemand mit atemberaubender Geschwindigkeit seine Seiten zu füllen suchte. Dieses Verfahren wiederholt sich beim Abkupfern der verschiedensten Autoren, unbedenklich, oft über längere Absätze hinweg.

Wahrscheinlich ist die Aufmerksamkeit der Gutachter eingeschläfert. Sie würden ja durchaus Entlehnungen aus ihnen thematisch vertrauten Werken wahrnehmen. Wenn es sich aber um vergängliche Produkte der Tagespublizistik handelt, wie bei Guttenberg, und nicht etwa um gewichtige Lehrbuchbeiträge, merkt man das in der Regel nicht. Es bedurfte der Aufmerksamkeit eines Juristen, dem andere wiederum seine Mitgliedschaft im Beirat des "Instituts soziale Moderne" vorwarfen, um ihm zu unterstellen, daraus ein Politikum gemacht zu haben.

#72:  Autor: SermonWohnort: Sine Nomine BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 22:04
    —
Eine Dissertation ist kein Aufsatz, sondern eine Arbeit. Was man aus dem Fall des deutschen Ministers zu Guttenberg lernen kann: Eine Doktorarbeit muss der wissenschaftlichen Forschung dienen.

#73:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.02.2011, 23:31
    —
Sermon hat folgendes geschrieben:
Spott-Fundstellen im Netz

Zitat:
"Brutalstmögliche Aufklärung: Guttenberg feuert Doktorvater."


Zitat:
Und ReichelS, wünscht sich folgende "BILD"-Schlagzeile: "Verklagt Guttenberg jetzt seinen Ghostwriter?"


Zitat:
Nutzer Markus Trapp mutmaßt in einem Tweet: "Stephanie zu Guttenberg wird die Plagiatsvorwürfe in einer Sonderausgabe von "Tatort Internet' schonungslos aufklären."


Zitat:
Google-Übersetzer Lateinisch-Englisch: "Copy and Paste" bedeutet demnach "Summa Cum Laude".


Zitat:
Karl Theodor zu Googleberg


Zitat:
Es kommt darauf an, wo man die Anfuehrungsstriche setzt, Herr "Dr." Karl Theodor zu Guttenberg


Zitat:
Der Kolumnist der Frankfurter Rundschau, Stephan Hebel, schreibt halb neidisch, halb höhnisch:"Der Mann ist wahrscheinlich höchstselbst ein Plagiat. Beweisen allerdings können wir diese These nicht, denn zum Plagiat fehlt es an einer entscheidenden Voraussetzung: Zur Kunstfigur Guttenberg gibt es kein Original."


Zitat:
So twittert etwa Nutzer BohemianBerlin: "Guttenberg ist die Helene Hegemann der Politik" - eine Anspielung auf die Autorin des Buchs "Axolotl Roadkill", einem Bestseller, den sie in Teilen aus einem Roman eines Berliner Bloggers abgeschrieben hatte, wie die Jungschriftstellerin auch zugab.


Zitat:
Und auch die gedruckte FAZ machte am Donnerstag mit dem Thema auf, garniert mit einem niedlichen "Lurch des Jahres" – dem Axolotl. "Axolotl – dieser Schwanzlurch ist ein Original, aber sein Name ist untrennbar mit dem literarischen Skandal des Jahres 2010 verbunden ..."


Die Nöte des Dr. Axolotl zu Guttenberg


Tja, Guttenberg! Der Lack ist ab! zynisches Grinsen

http://web.de/magazine/nachrichten/deutschland/12191834.html

Und unsere dämlichen Minister zeigen einmal mehr, dass sie ohne ihre Berater und ghostwriter völlig aufgeschmissen sind.

Vielleicht muss Merkel jetzt die Rücktrittsbremse treten. Bergab geht es trotzdem mit der "Regierung".

Skeptiker

#74: Herr Baron Münchhausen hat bereits einen neuen akademischen Grad Autor: hainer BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 01:04
    —
Im GuttenplagWiki wird bereits ein "Dr. strg. c." verliehen. zynisches Grinsen

#75: Re: Herr Baron Münchhausen hat bereits einen neuen akademischen Grad Autor: Baldur BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 01:16
    —
hainer hat folgendes geschrieben:
Im GuttenplagWiki wird bereits ein "Dr. strg. c." verliehen. zynisches Grinsen
Lachen

#76:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 01:26
    —
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Es geht hier aber nicht um Sätze und Halbsätze sondern um mitunter komplette Seiten. Und das zwanzigfach.


Ups. Okay, wenn dem so sein sollte, wäre das natürlich ein schweres Vergehen. Ich dachte bislang, es handele sich nur um vereinzelte Sätze.


http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate Und das ist nur das, was bisher aufgedeckt ist, daran wird gerade noch schwesterns gearbeitet. Da zeichnet sich jetzt schon ab, dass am Ende alles, was an Eigenleistung noch übrig, ist ein paar Wortumstellungen sind.

#77:  Autor: DingoWohnort: Down Under BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 01:30
    —
Ich denke, dass ist sein politisches Ende. Oder er findet eine "passende" Erklaerung. Aber wo soll die herkommen?

#78:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 01:39
    —
1. Auf der ersten guttenplag-wikia Seite findet sich:
"(Liebe Presse, bitte gebt doch dieses Dokument auch als Quelle an, wenn Ihr es nutzt)"

Das ist lustig und traurig zugleich.

2. Warum sollte das das politische Ende sein? Die Kommission wird nur die ersten Plagiatsvorwürfe behandeln, die eingegangen sind, befinden, dass diese den Gesamtwert der Arbeit nicht schmälern und das ist es dann.

Könnt ihr ja hier nachlesen, wie es in Österreich war:

http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Hahn_%28Politiker%29#Diskussion_um_Hahns_Doktorarbeit

Dass Hahn Wissenschaftsminister war, war dann doch peinlich, also ist er jetzt EU-Kommissar. Solange das EU-Parlament nicht die Macht und den Willen findet, diese Entsorgungsautomatismen abzustellen, wird die EU so bleiben, wie sie ist.

#79:  Autor: hainer BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 01:49
    —
Guttenberg ist letzten Abend wieder von Mutti herbeizitiert worden. Jetzt fallen im Kanzleramt die Würfel. Man sucht angeblich noch nach einer offiziellen Sprachregelung für den wohl kommenden Rücktritt. In Regierungskreisen schließt man laut Hannoverscher Allgemeine einen Rücktritt nicht mehr aus.

#80:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 01:56
    —
esme hat folgendes geschrieben:
1. Auf der ersten guttenplag-wikia Seite findet sich:
"(Liebe Presse, bitte gebt doch dieses Dokument auch als Quelle an, wenn Ihr es nutzt)"

Das ist lustig und traurig zugleich.

2. Warum sollte das das politische Ende sein? Die Kommission wird nur die ersten Plagiatsvorwürfe behandeln, die eingegangen sind, befinden, dass diese den Gesamtwert der Arbeit nicht schmälern und das ist es dann.

Könnt ihr ja hier nachlesen, wie es in Österreich war:

http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Hahn_%28Politiker%29#Diskussion_um_Hahns_Doktorarbeit

Dass Hahn Wissenschaftsminister war, war dann doch peinlich, also ist er jetzt EU-Kommissar. Solange das EU-Parlament nicht die Macht und den Willen findet, diese Entsorgungsautomatismen abzustellen, wird die EU so bleiben, wie sie ist.


Das ist nur ein Klaviersdelikt für so einen großen Jungen wie den Guttenberg. Der hat heute noch den Habitus eines Studenten, der sich mit allerlei Tricks & Kniffen durch sein Studium windet.

Skeptiker

#81:  Autor: esme BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 02:10
    —
Ein Aspekt, der mir hier zu kurz kommt, ist die unglaubliche Tatsache, dass die Dissertation nicht frei elektronisch zugänglich ist, ganz unabhängig von den Plagiatsvorwürfen.

#82: Angst zu publizieren Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 02:41
    —
esme hat folgendes geschrieben:
Ein Aspekt, der mir hier zu kurz kommt, ist die unglaubliche Tatsache, dass die Dissertation nicht frei elektronisch zugänglich ist, ganz unabhängig von den Plagiatsvorwürfen.

für die Generation Gutenberg und seine Disziplin dürfte dies aber glaube ich normal sein. Auch bei uns Historikern ist elektronisches Publizieren leider nicht so angesagt.
Da können sich Geistes- und Sozialwissenschaften und die Rechtswissenschaften einiges von den Naturwissenschaftlern abschauen. Immerhin können ja auch in Magister- oder Diplomarbeiten sinnvolle Ergebnisse stehen, die dann nur an der Heimuni in der Fachbereichsbibliothek herumliegen, oder gar nur als Belegexemplar im Dekanat.
Ich denke auch, dass so mancher Prof. die Publikation seines Schützling fürchtet, da er vielleicht doch nicht so gründlich die Arbeit überprüft hat, wie verlangt.
Achso, Dissertationen wie das Werk von Herrn Guttenberg müssen natürlich in bestimmter Auflagenstärke gedruckt sein, damit genügend Belegexemplare in den wichtigen Bibs vorhanden sind. Aber für Magi und Dipl. gilt dies nur sehr, sehr eingeschränkt.

#83:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 04:10
    —
Es ist ja gerader der Vorteil der gedruckten Dr.-Ware, dass man sie ganz schnell unter dem Tisch verschwinden lassen kann, wenn jemand das Teil enrsthaft lesen will. Nachdem die "Dünnbrettbohrer in Bonn" erscheinen waren, wurden damals sofort die Dissertationen aller prominenten Politiker aus dem Verkehr gezogen, damit kein weiterer Schabernack mehr damit getrieben werden konnte. Kohl Arbeit war nämlich unter anderem Namen nochmal in der Uni Bremen eingereicht worden und das Gelächter war groß, als diese Arbeit abgelehnt wurde, mit dem Kommentar, sie sei ein Dokument der Arbeitsverweigerung.

Politiker, die sich so richtig strebsam über den Weg der Jugendorganisation auf den Weg nach oben machen, finden üblicherweise auch an der Uni entsprechend parteiliche Beschützer und werden dann auch gepuscht, wenn sie eine Erhöhung ihres Marktwertes durch ein DR. vor dem Namen brauchen.

fwo

#84:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 05:20
    —
Vielleicht stehen die fehlenden Fußnoten ja in diesem Buch von Guttenberg Am Kopf kratzen?

(Quelle)

(Dabei handelt es sich tatsächlich um die Lebenserinnerungen seines Großvaters, ebenfalls Karl Theodor ... von und zu Guttenberg, nachgezeichnet anhand von Tagebucheinträgen.)

#85:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 07:42
    —
Originale und Doktorarbeit im Vergleich. Guckst du hier.

http://www.sueddeutsche.de/politik/plagiatsvorwurf-gegen-verteidigungsminister-guttenberg-soll-bei-doktorarbeit-abgeschrieben-haben-1.1060774


Im FGH würde "Dr." Guttenberg mit fehlenden Quellangaben jedenfalls nicht glücklich werden.
Zustimmung

#86:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 08:11
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Dingo hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass ist sein politisches Ende. Oder er findet eine "passende" Erklaerung. Aber wo soll die herkommen?


Da ein hinreichend intelligenter Mensch für alles eine Erklärung findet:

Gutti hat leider so ne Art "fotografisches Gedächtnis", das er der Öffentlichkeit bisher Verschwiegen hat, um nicht als unsympathischer Über-Überflieger dazustehen. Und bei seiner Doktorarbeit hatte dieses Gedächtnis dann leider ein paar kleine Aussetzer, was die Quellen der gespeicherten Informationen anbelangt.

#87:  Autor: Waschmaschine777 BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 08:56
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Sicher, wer ist jetzt nicht von einer gewissen Schadenfreude erfasst, weil das Ganze von dem Mann offenbar so dreist durchgezogen wurde.
Dürfte auch an der Fallhöhe liegen. Wenn man so sieht, was man normalerweise so an CSU-Ministern aufgedrückt bekommt, insbesondere seinen Vorgänger als Wirtschaftsminister, dann ist Guttenberg einfach erstaunlich wenig grässlich. Mehr aber wohl auch nicht. Und gegen Politikerrücktritte bin ich sowieso. Kostet nur Geld und ist in der Regel albern.

#88: parteinahe Stiftungen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 09:42
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fwo hat folgendes geschrieben:
(...)

Politiker, die sich so richtig strebsam über den Weg der Jugendorganisation auf den Weg nach oben machen, finden üblicherweise auch an der Uni entsprechend parteiliche Beschützer und werden dann auch gepuscht, wenn sie eine Erhöhung ihres Marktwertes durch ein DR. vor dem Namen brauchen.

fwo


Da fällt mir das schöne Stichwort 'parteinahe Stiftungen' ein, die auch von den Steuerngeldern aller finanziert werden, aber wohl zu erst nur dem Wohl ihrer Partei dienen sollen. Da man innerhalb dieser Stiftungen nur mit Personen seiner eigenen politischen Prägung umgeben ist, kann man auch getrost von einer Parallelgesellschaft bilden.

hier übrigens ein schönes Bild, was die Lobbyarbeit von Politikern in den studentischen Hochschulgruppen darstellt, als Beispiel, Kristina Schröder und der Besuch des RCDS:

Quelle: Homepage von Kristina Schröder zwinkern

Kristina Schröder diskutiert mit dem RCDS Hessen über Extremismuspräventio




#89:  Autor: Argeleb BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 09:53
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Dingo hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass ist sein politisches Ende. Oder er findet eine "passende" Erklaerung. Aber wo soll die herkommen?


Alles andere würde mich überraschen. Merkel hat ja jetzt vorgeschlagen, Guttenberg solle sich entschuldigen. Als würde das reichen. Gerade weil Guttenberg so populär ist, ist der Schaden, den er für die Bedeutung von Dissertationen angerichtet hat, geradezu verheerend.

Ich höre seine Anhänger schon sagen: "Ach, das ist doch bloß eine Aufsatz, nicht so schlimm, wenn man da mal nicht so sauber arbeitet.". So eine Haltung macht dann zukünftig jede Doktorarbeit nahezu wertlos. Und welcher Doktorand gäbe sich dann noch große Mühe?

Es steht hier also der Ruf der gesamten deutschen Wissenschaft auf dem Spiel, und ich hoffe, der Untersuchungs-Komission in Bayreuth ist das bewusst.

#90: Nicht nur die Sonne lacht Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.02.2011, 10:00
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Bilder aus besseren Tagen, der Strahlekönig:





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