Pfaffi hat folgendes geschrieben: |
Die Aussagen Käßmanns zum deutschen Afghanistaneinsatz sind leere Friedenspolemik. Vor nicht langer Zeit haben Kirchenfunktionäre noch Panzer und Kanonen, ja sogar Atombomben gesegnet, und jetzt das. Bravo. Die Kirche hinkt der gesellschaftlichen Entwicklung mal wieder hinterher. Weite Teile der Bevölkerung lehnen diesen „Friedenseinsatz“ schon lange ab, Tendenz steigend. Wenn Käßmann den Bundeswehreinsatz mittlerweile wirklich ablehnen würde, wie wäre es, den ersten Schritt zu machen, und den Einsatz der deutschen Militärseelsorger in Afghanistan zu beenden. Aber nein, auf diese staatlich finanzierte Missionsarbeit will man natürlich nicht verzichten. |
Zitat: |
Zum Thema „Bedrängt und verärgert“ (Der Sonntag 14.2.2010)
Wie schön dass die kath. Kirche immer einen „Atheisten“ findet der sie z.B. mit „… der durchschnittliche Mann wird mit 36-mal größerer Wahrscheinlichkeit übergriffig als kath. Priester“ entlastet. Solche fragwürdigen quantitativen Betrachtungen sind ziemlich unwichtig. Wird etwa ein Mörder dadurch entlastet dass es auch Doppel- oder Dreifachmörder gibt? Entscheidend ist doch, dass die Kirche behauptet, von einem „lieben“ Gott inspiriert und angeleitet und Vorreiter von Moral und Ethik zu sein. Dabei ist sie (wie auch die weit umfänglicheren Missbrauchsfälle in Irland und den USA und die Behandlung von Kindern in kath. Heimen zeigen) nicht besser oder schlechter als jeder Kegelclub oder Kleintierzüchterverein. Der Unterschied ist nur, dass die anderen Vereine keine derart umfänglichen staatlichen Zuwendungen (Bezahlung von Bischöfen aus Steuergeldern, Einzug der Kirchensteuern durch den Staat, „Verkündigungssendungen“ im öffentlichrechtlichen Rundfunk, ....) erhalten. Wann endlich werden Staat und Kirche sauber getrennt, Religion zur Privatsache jedes einzelnen gemacht und die Werteerziehung unserer Kinder ausgebildeten staatlichen Ethik-Lehrern übertragen? |
Zitat: |
Es ist unerträglich, wie die höchsten Kirchenfunktionäre mit den mittlerweile etlichen Missbrauchsskandalen umgehen. Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger ordnete im Jahre 2001 die Geheimhaltungspflicht bei Kinderschänder-Verbrechen von Priestern an. Und heute? Bestürzung! Das Einzige jedoch, was Herrn Ratzinger & Co. wirklich bestürzen dürfte, ist die Tatsache, dass diese Skandale überhaupt an die Öffentlichkeit gerieten und der damit verbundene rasante Ansehensverlust der Kirche. Nicht zu vergessen die unsäglichen Verbalien eines Bischofs Mixa. Mit dem verknöcherten Finger auf Andere zeigen (hier: die sexuelle Revolution sei Schuld an den Missbrauchsfällen in kirchlichen Einrichtungen), um von der eigenen Schuld abzulenken. Wann streichen wir diesen hohen Herren endlich ihre fürstlichen Staatsgehälter und Pensionen? |
Pfaffi hat folgendes geschrieben: |
Es ist ein Armutszeugnis für unsere staatlichen Schulen, wenn sie auf Kirchenvertreter zurückgreifen müssen, um ihren Schülern Lebenshilfe in schwierigen Situationen anzubieten. Statt eines ausgebildeten Erziehers/Psychologen wird den Schülern ein Vertreter jener Organisationen vorgesetzt, die seit 2000 Jahren ihre Inkompetenz in zentralen Fragen des menschlichen Lebens und der Menschlichkeit unter Beweis gestellt haben. Die Behauptung, Staat und Kirche würden die Lehrpläne für den Religionsunterricht "gemeinsam ausarbeiten" verschleiert die Rechtslage. Laut Verfassung und Schulgesetz entscheiden in B-W über die Inhalte des Religionsunterrichts allein die Kirchen. Hauptaufgabe des Religionsunterrichts ist und bleibt laut aktuellem Lehrplan die Glaubensvermittlung. Diese religiöse Unterweisung hat jedoch an staatlichen Schulen nichts zu suchen. Es stimmt: Die Kosten für die kirchlichen Lehrkräfte erstattet der Staat den Kirchen nur zum Teil, aber er subventioniert die Kirchen so kräftig und vielfältig, dass die das schmerzfrei tragen können und bietet ihnen damit eine billige Plattform für „die Überlieferung des Christentums“. Stellt sich nur die Frage, was damit gemeint ist? Vermutlich wird auch hier wieder das Märchen am Leben erhalten, Demokratie und Menschenrechte entstammten dem Christentum. Jedoch das Gegenteil ist der Fall, diese mussten gegen den Widerstand der Kirchen erkämpft werden. Der Artikel vom 11.03., Seite 24 ist schlichtweg schlampig recherchiert, oder sogar bewusst als Gegengewicht zur derzeitigen negativen Berichterstattung über die diversen Skandale in kirchlichen Einrichtungen gedacht. Setzen, sechs! |
Zitat: |
Lesermeinung zu:
"Standpunkt: Moral vergibt nie, Gott schon" von Hermann König AZ vom 03. April 2010, Allgäu-Rundschau Sehr geehrter Herr König, so sehr mich als Atheist die Diskussion um Glaubensinhalte und die Missbrauchsfälle von Ihrer Seite und von Seiten der Kirche mit Worten wie "Vergebung" und "menschliche Schwächen" als Versuch der Relativierung auch befremdet (was für die Opfer wie ein Schlag ins Gesicht sein muß) - so sehr muß ich widersprechen, wenn Caristas und Diakonie von Ihnen (wie von vielen anderen fälschlicherweise auch) als mildtätige Leistung der Kirche zur Aufwiegung kirchlicher Mißstände benannt wird. Das hilft zum einen den Mißbrauchsopfern nicht weiter, zum anderen sollte auch Ihnen als Journalist bekannt sein, dass beide Vereine zu 98 % von staatlichen Steuergeldern finanziert werden (Steuergelder auch von Angehörigen anderer Religionen und Konfessionslosen) und nicht von der Kirche. http://de.wikipedia.org/wiki/Caritas#Finanzierung Zitat: "Der Anteil von Kirchengeldern in der Finanzierung aller Tätigkeiten von Caritas und Diakonie beträgt insgesamt etwa zwei Prozent" Literatur: Carsten Frerk: "Caritas und Diakonie in Deutschland" und "Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland" Ähnliches gilt für konfesionelle Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten. In diesen Einrichtungen wird zwar missioniert, gebetet und man bekommt Freitags keine Fleischmahlzeit - bezahlen müssen aber alle, egal ob christlich oder nicht; über Steuer- und Versicherungsbeiträge. Dem gegenüber darf man wohl in allen diesen Bereichen nur eine Arbeitsstelle antreten, wenn man der Konfession angehört. Zudem genießen die Kirchen nach wie vor Sonderrechte, was ihre Finanzierung angeht: Kirchen und Religionsgemeinschaften sind von der Grundsteuer befreit, erhalten staatliche Zuschüsse für Bischofs-, Priester- und Pfarrergehälter, theologische Fakultäten an Universitäten und Religionsunterricht an staatlichen Schulen, christliche Militärseelsorge werden ebenfalls von unser aller Steuergelder und zu größten Teilen nicht von der Kirchensteuer bezahlt usw. z.b. http://www.ibka.org/node/933 Fälschlicherweise werden nun diese mildtätigen Leistungen der Kirche und ihrer vermeintlichen Nächstenliebe zugeschrieben, weil sie es auch prima versteht, alldem den Stempel "Gott" aufzudrücken. Mit in diese Richtung irreführenden Kommentaren wie dem Ihren wird leider nicht zur Aufklärung und Richtigstellung beigetragen. Bezüglich der Mißbrauchsfälle möchte ich noch anmerken, dass derjenige, der sich groß und breit Moral, Ethik, Nächstenliebe und einen allmächtigen und allliebenden Gott auf die Fahnen schreibt, sich auch einem strengeren Maßstab in Punkto Bewertung von Mißbrauch und deren Vertuschung in den eigenen Reihen stellen muß. Ob Gott den Tätern vergibt, ist mir als Atheist egal, da ich nicht an ihn glaube - für mich muß es eine offene, lückenlose Aufklärung und eine Verurteilung der Täter geben. Vergeben können nur die Opfer. Ich hoffe, demnächst etwas mehr reflektiertere, faktisch richtigere und nicht allzu tendenziöse Kommentare zu lesen. In dieser Hoffnung verbleibend mit freundlichen Grüßen ... |
Kival hat folgendes geschrieben: |
Achtung (fürs nächste Mal): Caritas und Diakonie sind nicht zu 98 % vom Staat finanziert, der kirchliche Anteil liegt nur bei diesen 2 %, es gibt aber auch noch Spenden. Das kann einem leicht um die Ohren gehauen werden, wenn man das falsch angibt. |
Zitat: |
Unglaubliche finanzielle Verflechtung von Kirche und Land Baden-Württemberg Auszüge aus einem Flugblatt des Freiburger Regionalverbands, Dezember 2009 Sechs Punkte zum Nachdenken !!! Wussten Sie, dass... ... unter Punkt 4.: ... die Kirchen und ihre Sozialwerke zwar viele soziale Einrichtungen betreiben, aber gar nicht aus dem Kirchenvermögen oder mit der Kirchensteuer finanzieren? Der Caritasverband und das Diakonische Werk finanzieren ihre Arbeit zu 98 Prozent mit Staats- oder Versicherungsgeld – die Kirchen tragen ganze 2 Prozent der Lasten. Entgegen der landläufigen Meinung erhalten die vielen kirchlichen Krankenhäuser und Altenheime von den Kirchen überhaupt keinen Zuschuss, denn die laufenden Betriebsausgaben (Personal- und Sachkosten) dieser Einrichtungen werden durch die Krankenversicherungen, die Investitionskosten durch die Länder finanziert. Bei konfessionellen Kindergärten und Kindertagesstätten liegt der finanzielle Anteil der Kirchen im Mittel gerade mal bei 10 Prozent. Quellennachweis: Carsten Frerk: Caritas und Diakonie in Deutschland, Aschaffenburg, Alibri 2005 Bericht der Forschungsgruppe Weltanschauung Deutscher Caritasverband: Finanzierung katholischer Krankenhäuser Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg: Finanzierung der Kindergärten Die finanzielle Verflechtung von Staat und Kirche, BfG Augsburg ... |
Zitat: |
98 % von staatlichen Steuergeldern finanziert |
Zitat: |
zu 98 Prozent mit Staats- oder Versicherungsgeld |
Zitat: |
Denn sie wissen nicht, was sie eigentlich glauben
Es dürfte nicht allzu häufig vorkommen, dass ein vom Glauben abgefallener Ex-Katholik wie ich sich bemüßigt fühlt, einen offenbar recht konservativen katholischen Priester zu verteidigen. Im Fall von Pfarrer Brenzinger kommt man jedoch um der Wahrheit willen gar nicht darum herum. Denn das Problem ist nicht der Hirte, sondern die mangelnde katechetische Bildung seiner Schäfchen. Würden diese mal ihren Katechismus in die Hand nehmen und darin lesen, könnten sie sich davon überzeugen, wie sehr ihr Pfarrer recht hat: Die Laien sind eben nicht mit ihm auf Augenhöhe, denn er ist eines der Mittel, "durch die Christus seine Kirche unablässig aufbaut und leitet." (1547 KKK). Auch seine Zurückhaltung bei der Ökumene ist wohl begründet. Schließlich ist eine "eucharistische Interkommunion" mit Menschen außerhalb des rechten Glaubens nicht möglich (1400 KKK), so wie auch die Scheidung von kirchlich Verheirateten nicht möglich ist (1614/1649 KKK). Das Verbot von Verhütung ist in der geforderten Bereitschaft zur Fruchtbarkeit begründet (1652 KKK), und wer wissen will, was ihn erwartet, wenn er sich nicht anständig auf die Kommunion vorbereitet, kann unter 1384ff nachlesen. |
Kival hat folgendes geschrieben: |
Achtung (fürs nächste Mal): Caritas und Diakonie sind nicht zu 98 % vom Staat finanziert, der kirchliche Anteil liegt nur bei diesen 2 %, es gibt aber auch noch Spenden. Das kann einem leicht um die Ohren gehauen werden, wenn man das falsch angibt. |
Mobienne hat folgendes geschrieben: |
Er hat sich als bekennender Christ bei mir gemeldet und mir gesegnete Ostern gewünscht. |
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | ||
Wie sie sich dann doch immer wieder aus den Löchern trauen. Ob wohl hoffte, Du bekämst ein schlechtes Gewissen, wenn Du weisst, wen Du kritisierst? |
Zitat: |
Von den Kirchen ist man es gewohnt, hinters Licht geführt zu werden, aber dass ein Journalist die Realität derart verdreht, dass aus schwarz weiss wird, ist erschreckend. Ausgerechnet die Kirche als Vorreiter im Kampf gegen den Missbrauch von Schutzbefohlenen zu bezeichnen ist ein Schlag ins Gesicht von zigtausenden geschundenen, gequälten und misshandelten Kindern und Jugendlichen. „Der Sonntag“ sollte sich in Grund und Boden schämen, derartige Kirchenpropaganda abzudrucken, in der die grausamen Tatsachen ins direkte Gegenteil verkehrt werden. Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger ordnete im Jahre 2001 die Geheimhaltungspflicht bei Kinderschänder-Verbrechen von Priestern an. Es wurde seitens der Kirche stets vertuscht, verdrängt, immer waren Andere schuld. Diese Form des „Journalismus“ kann ich nur als Hofberichterstattung für die Kirche bezeichnen. Mit einem neutralen, der Wahrheit verpflichteten Journalismus hat das nichts zu tun. |
Zitat: |
Es gibt und gab einen Missbrauch von Kinderseelen durch die kath. Kirche der leider
weitgehend unbeachtet bleibt. Die in meiner Ministrantenzeit vor ca. 40 Jahren vom Pfarrer erhaltenen kräftigen Ohrfeigen habe ich ja einigermaßen wegstecken können. Wesentlich schlimmer war für mich aber die Androhung von Todsünde und Höllenstrafen schon für geringfügige Dinge (Sonntags nicht in die Kirche, Sexuelle Handlungen die jeder Junge tut, …). Da hatte man dann tagelange panische Angstzustände mit denen man völlig allein gelassen wurde da die Eltern (wie damals üblich) voll auf Seiten der Kirche waren und zur Höllenstrafe dann noch eine sehr irdische Bestrafung durch die Eltern dazugekommen wäre. Wird sich die Kirche auch mal dafür entschuldigen dass sie Kindern/Jugendlichen völlig unnötig schreckliche Angst eingejagt hat? Wann wird man dann auch endlich die Vermittlung von Phantastereien im Religionsunterricht einstellen und fundierten staatlichen Ethikunterricht gemeinsam für alle Kinder einführen? Noch ein Wort zu Anstand: Nach solchen Missbrauchs- Vertuschungs- und Heuchelei- Fällen müsste in der Politik der oberste Verantwortliche auf jeden Fall zurücktreten (auch wenn er nicht direkt beteiligt war), auch Bischöfin Käßmann ist wegen einer Kleinigkeit kurzfristig zurückgetreten. Wie lange müssen wir auf solchen Anstand in der kath. Kirche wohl warten? |
Zitat: |
Es besteht wohl kein Zweifel darüber, dass die Kirche erheblichen Angriffen ausgesetzt ist. Sie macht sicher eine der schwersten Krisen ihrer Geschichte durch. Aber im Zusammenhang mit den Missbrauchsskandalen in kirchlichen Einrichtungen von einem Angriff auf „christliche Werte“ zu sprechen, geht doch an der Sache völlig vorbei. Denn die Werte, die uns permanent als „christlich“ vorgesetzt werden wie Menschenrechte, Demokratie etc. sind nun gerade alles andere als christlich [aber eben nicht christlich]. Demokratie und die Idee der Menschenrechte sind nicht nur wesentlich älter als das Christentum, sie wurden jahrhundertelang durch die Kirchen verhindert und unterdrückt und wurden in neuerer Zeit gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen durchgesetzt.[ Beispielsweise] So hat sich die katholische Kirche vehement dagegen gewehrt, als man bei Gründung der Bundesrepublik die Gleichberechtigung von Mann und Frau ins Grundgesetz aufgenommen hat. Demokratie und Menschenrechte wurden von der katholischen Kirche bis in die 1960er Jahre hinein als „Teufelszeug“ verdammt. Dass sie heute so tun, als hätten sie´s erfunden, ändert an den historischen Fakten nichts und schon Kurt Tucholsky wusste: „Atemlos jappend laufen sie hinter der Zeit her, auf dass ihnen ja niemand entwische. [...] Diese Kirchen schaffen nichts, sie wandeln das von anderen Geschaffene, das bei anderen Entwickelte in Elemente um, die ihnen nützlich sein können. Was die Kirche nicht verhindern kann, das segnet sie.“ |
Zitat: |
Bravo, Frau Özkan ! Sie haben als türkischstämmige designierte Sozial- und Integrationsministerin den Mut gehabt, die Entfernung von Kreuzen als christlichen Symbolen aus staatlichen Schulen zu fordern. Was ja seit 15 Jahren einem verfassungsgerichtlichen Gebot entspricht. Dies kümmert allerdings viele Deutsche - besonders in der CDU - nicht. Sie, liebe Frau Özkan, hatten keinen Grund, sich für Ihre Äußerung zu entschuldigen. Entschuldigen müssten sich die unverbesserlichen deutschen "Abendlandsverteidiger", die trotz schon jetzt grosser und ständig wachsender nichtchristlicher Minderheiten verbissen auf der Verteidigung sog. "christlicher Werte" bestehen. Und das angesichts der Tatsache, daß - wie die bekannte Theologieprofessorin Uta Ranke-Heinemann in einem Interview in der "Jungen Welt" vom 28. April unterstrich - das Kreuz in der Schule nichts zu suchen hat. Wörtlich: "Ich glaube, daß das qualvolle Abbild des Gekreuzigten über der Schultafel für Kinder eine schwere Belastung sein kann. |
Zitat: |
Ich sehe oft nur eitle Selbstdarstellungen
Darf man Herrn Schmitz fragen, welche gesellschaftlichen Entwicklungen von Kirchentagen, den "wichtigsten gesellschaftlichen Impulsgebern in Deutschland" angestoßen worden sind? Wahrgenommen wird die Praxis der Kirchen: Altes bewahren, keine Privilegien aufgeben! Ganz abgesehen davon, dass den Kirchen fern stehende Menschen sich nicht weiterhin von einer Minderheit bevormunden lassen wollen. Auch diese machen sich Gedanken über "Wie wollen wir leben?", allerdings bevorzugen sie dafür eine rationale Grundlage, ohne Glauben an alte Mythen. Unstrittig, gläubige Christen fühlen sich auf Kirchentagen unter vielen Gleichgesinnten wohl, machen wunderbare Erfahrungen. Aber auch diese: Statt lebhafter Diskussion – die Selbstdarstellung eitler Kirchenfürsten, wie über weite Strecken in der Kirchentag-Veranstaltung "Wie viel Kirche braucht Deutschland?" (ZDF am 13. Mai). Soll etwa die dort vorgebrachte unsinnige und anmaßende Behauptungen des Innenministers de Maizière: "Ohne unsere Kirchen (...) unser soziales Zusammenleben würde morgen zusammenbrechen" als wichtiger Impuls verstanden werden? |
Zitat: |
Tröstlich zu lesen, dass beim Internationalen Strafgerichtshof überhaupt einmal darüber diskutiert werden soll, Angriffskriege vor dem Weltgericht zur Anklage zu bringen. Diese Möglichkeit fehlt seit Jahrhunderten. Dabei ist es gerade der Angriffskrieg, der neben dem Genozid das Schlimmste ist, was der Mensch dem Menschen antun kann. Millionen von Toten, Elend, Hunger, Armut, Verwüstung, - das alles hat seine wesentlichen Ursachen in Kriegen, die immer durch irgendwelche Aggressoren angezettelt wurden. Und immer noch wird vielerorts so getan, als seien Kriege unvermeidlich, einfach Schicksal. Diese Akzeptanz des Bösen kann heute noch existieren, weil die Ächtung des Krieges samt seiner Antreiber und Verursacher immer noch zu milde und nachsichtig ist und weil Verharmlosung, Vertuschung, Geschichtsklitterung, aber auch Heroisierung und Glorifizierung dazu beitragen, diese unheilvolle Haltung indirekt zu stützen. Elias Canetti, Nobelpreisträger für Literatur, hat es mit folgendem Satz auf den Punkt gebracht: "Ich hasse den Respekt der Historiker vor irgendwas, bloß weil es geschehen ist, ihre gefälschten, nachträglichen Maßstäbe, ihre Ohnmacht, die vor jeder Form von Macht auf dem Bauche liegt". Wer akzeptiert, dass ein Angriffskrieg ein Verbrechen ist, muß logischerweise den Verantwortlichen auch einen Verbrecher nennen. Im Falle Hitler besteht darüber fast ausschließlich Einigkeit. Wie sieht es aber aus bei all`den so genannten "Großen" der Vergangenheit? Was hatten z. B. ägyptische Pharaonen in Mesopotamien zu suchen, Cäsar in Germanien, Barbarossa in Jerusalem, Napoleon vor Moskau? Karl "der Große" raubte sich in 46 Regierungsjahren und 50 Feldzügen ein Reich zusammen, das von der Nordsee bis zu den Pyrenäen, und von dort bis zur Adria reichte. So wurde er, und blieb es bis heute, "der Große", und außerdem machte die katholische Kirche ihn noch zum Heiligen. Verständlicherweise, denn er hatte ja gleichzeitig überall das Christentum verbreitet. |
Zitat: |
Brücken bauen, integrieren, Menschen zusammenführen, das sieht auf den ersten Blick sehr sympathisch aus. Doch auch beim smart wirkenden Herrn Wulff lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen. Der frisch vereidigte Bundespräsident engagiert sich in Vereinen wie „Pro Christ“ und „Arbeitskreis christlicher Publizisten“ (ACP), zwei bibeltreue, fundamentalistische Organisationen, die nun gerade keine Brücken bauen, integrieren, Menschen zusammenführen. Das ist Herrn Wulff durchaus bekannt. Wie will er mit derartigem Engagement eine Brücke bauen zum konfessionfreien Drittel der deutschen Bevölkerung? Oder ist unser neues Staatsoberhaupt ein Wulff im Schafspelz? Man darf gespannt sein. |
Meinereiner hat folgendes geschrieben: |
Wenn das von Herrn Söder ins Feld geführte "Christliche Weltbild" ein Problem darin sieht, wenn dafür gesorgt wird, daß Menschen gesund anstatt mit Krankheit und Behinderung geboren werden, so ist unter anderem dies ein Grund dafür, warum ich kein Christ bin, sowie darüber hinaus für die Überzeugung, daß religiöse Vorstellungen niemals politisches Handeln begründen sollten.
Mit freundlichen Grüßen |
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ||
Leserbrief an Spiegel.
Betrifft Aussage Markus Söder, daß PID "an den Kern unseres christlichen Weltbildes" geht, und "deshalb gibt es keine Kompromisse".
|
step hat folgendes geschrieben: | ||||
Taktisch gut gelöst - etwas Konsequenzialismus, statt den fundamentalen Unterschied in der Deutung des embryonalen Status diekt anzusprechen. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Ich verstehe nicht, warum die PID an den "Kern unseres christlcihen Weltbildes" gehen soll.
|
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | ||
Das mußt du den Söder fragen ... Aber irch fürchte, die Erklärung, wenn du eine kriegest, wäre auch nicht besonders befriedigend. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Ich verstehe nicht, warum die PID an den "Kern unseres christlcihen Weltbildes" gehen soll.
|
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde