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Die Wirtschaftskrise könnte in eine neue Runde gehen. Fünf Fragen und Antworten zu Griechenland und anderen Gefahrenherden
1. Griechenland braucht Retter, der Finanzmarkt ist nervös. Hieß es nicht mal, die Krise sei vorbei? 2. Mit anderen Worten, wir stehen noch recht nahe am Abgrund. Was hat die Politik jetzt zu tun? 3. Welcher Unternehmer steckt in einer solchen Lage Geld in Zukunftsprojekte? 4. Hieß es nicht 2009, dass China, Brasilien und Co. uns mit ihrer Nachfrage aus der Krise helfen? 5. Nützt es etwas, wenn man wenigstens den Spekulanten das Handwerk legt? Wie instabil der kleine Aufschwung ist, zeigen auch die nervös nach oben und unten zuckenden Börsen. Der kleinste Hinweis auf Zinserhöhungen irgendwo in der Welt, und die Kurse krachen ab – nicht nur in den westlichen Industrienationen, sondern zuletzt vor allem in den Schwellenländern, die der Welt doch den Weg aus der Krise weisen sollten. Das Ende kennt niemand, doch auf Jahre hinaus müssen wir mit zwei großen Risiken leben. Nummer eins: Den Staaten geht der Atem zu früh aus, der Aufschwung bricht ab, und der Westen versinkt so wie einst Japan in der großen Stagnation. Nummer zwei: Die Staaten halten durch, die große Geldmaschine läuft wieder an, und weil die Notenbanken nicht rechtzeitig gegensteuern, kommt es zu einer gewaltigen Inflation. Die Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft müssen weg. Länder wie Griechenland, aber auch die USA oder Großbritannien haben über ihre Verhältnisse gelebt, viel konsumiert und sich das Geld dafür anderswo besorgt. Andere Länder wie Deutschland oder Japan haben dagegen vergleichsweise wenig konsumiert, aber die Weltmärkte mit ihren Exportgütern beglückt. Auch deshalb sind jetzt viele Länder in Finanznöten. Das Problem dabei: Alle Erfahrung zeigt, dass es sehr schwer ist, die Schulden allein durch Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen in den Griff zu bekommen. Eine hastige Sparpolitik kann sich bei dem Unterfangen sogar als kontraproduktiv erweisen, wenn die Konjunktur gebremst wird. Dann leiden übrigens auch Exportländer wie Deutschland. Wenn Griechen, Amerikaner, Briten und Spanier gleichzeitig sparen, fehlt hierzulande die Nachfrage. |
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Erst mussten die Banken gerettet werden, dann Industrieunternehmen, jetzt ganze Staaten, und Berlin merkt: Das Geld ist alle, doch die Krise geht weiter. |
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Der Bundeshaushalt 2010 ist beschlossen – eine neue Ära in der deutschen Politik beginnt. Weder die Regierung noch die Bürger sind darauf vorbereitet.
In den kommenden sechs Jahren muss der deutsche Finanzminister ein strukturelles Defizit von 60 Milliarden Euro abbauen, will er die Schuldenregel im Grundgesetz einhalten. Ein paar Beispiele zeigen, wie dramatisch das Spardiktat sein wird. Zwei Milliarden Euro würde es etwa bringen, die umstrittenen Subventionen für die Steinkohle zu streichen. Fünf Milliarden brächte die Abschaffung der Pendlerpauschale, weitere zwei Milliarden das Ende der Steuerbefreiung für Sonn- und Feiertagsarbeit. Macht summa summarum neun Milliarden Euro. Selbst wenn sich die Koalition auf die drei Sparpunkte verständigen würde (was unwahrscheinlich ist), würde das noch längst nicht reichen. Es bräuchte sechs solcher Sparpakete, um die Schuldenbremse einzuhalten. Ein solches Sparprogramm ist in Deutschland ohne Beispiel. Es wird dramatischere Folgen haben als die Agenda 2010 der Regierung Schröder. Hunderttausende gingen damals auf die Straße, zwei Jahre später wurde Rot-Grün abgewählt. Auch die Sparagenda 2016 wird heftige Widerstände hervorrufen. Wo wird Schwarz-Gelb ansetzen? Das ist schon deshalb Spekulation, weil es in der Regierung auch noch niemand weiß, zumindest nicht konkret. Denkbar ist aber, dass Schwarz-Gelb die Steuerzuschüsse zur Arbeitslosenversicherung kappt und die Beiträge erhöht. Das würde jährlich rund zehn Milliarden Euro einspielen, hat aber den Nachtteil, dass vor allem Gering- und Mittelverdiener weniger in der Tasche haben – mithin weniger "Netto vom Brutto". Gerade weil der Widerstand gegen jeden Sparvorschlag groß sein wird, ist das Schweigen der Regierung über ihre Pläne so verheerend. Längst müsste in Deutschland eine Debatte darüber beginnen, welche Leistungen des Staates verzichtbar sind – und welche nicht. Schwarz-Gelb hat hingegen noch immer Mühe, Wunsch und Wirklichkeit auseinanderzuhalten. Noch ist die größte Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit abstrakt, bald aber wird sie fühlbar werden. Darauf sollte die Regierung die Bürger frühzeitig vorbereiten – und nicht bis nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen warten, wenn der politisch günstige Zeitpunkt gekommen ist. |
Baldur hat folgendes geschrieben: | ||
Finanzpolitik - Jetzt beginnt die magere Zeit
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Die deutschen Banken sollen künftig mit einer Milliardenabgabe Vorsorge für Schieflagen in den eigenen Reihen leisten. Das Bundeskabinett verabschiedete Eckpunkte eines neues Gesetzes, das auch die Schaffung eines auf große Banken zugeschnittenen eigenen Insolvenzrechtes vorsehen soll. Einen Gesetzentwurf will die schwarz-gelbe Koalition im Sommer dem Bundestag vorlegen.
Die deutsche Abgabe soll rund 1,2 Milliarden Euro im Jahr einbringen. Das Geld fließt in einen Stabilisierungsfonds, der es zur Stützung von Krisenbanken einsetzen kann. |
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Larry Summers sieht Asien und die USA schneller aus der Krise kommen als die Europäer. Auch IWF-Chef Strauss-Kahn bemängelt das Tempo der europäischen Erholung. |
Baldur hat folgendes geschrieben: | ||
Konjunktur - Obamas Top-Berater erwartet lange Krise in Europa
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Hieß es nicht mal, die Krise sei vorbei? |
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Was hat die Politik jetzt zu tun? |
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Welcher Unternehmer steckt in einer solchen Lage Geld in Zukunftsprojekte? |
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Hieß es nicht 2009, dass China, Brasilien und Co. uns mit ihrer Nachfrage aus der Krise helfen? |
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Nützt es etwas, wenn man wenigstens den Spekulanten das Handwerk legt? |
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Die US-Wirtschaft ist noch längst nicht über dem Berg. Ein genauer Blick zeigt: Der Mittelstand darbt und die Finanzkrise hat die kleineren Banken fest im Griff. |
Rabert hat folgendes geschrieben: |
Es gibt noch eine andere Möglichkeit, die aber nicht diskutiert wird, weil sie den Interessen der wahren Herrscher der Welt entgegensteht: Eigentlich haben Staaten die Geldhoheit. Sie könnten diese ja wahrnehmen. Warum gründen die Staaten nicht ihre eigene Bank und leihen sich das Geld von ihr. Die Zinsen gehen dann wieder an diese staatseigene Bank. Wer dieses System mal durchdenkt, kommt schnell auf den Wahnsinn des Systems: Woher bekommen denn die Banken das Geld, dass sie dem Staat leihen? |
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Der Streit um die Risiken einer Inflation spaltet die mächtige amerikanische Notenbank Fed in zwei Lager. Nie war der richtige Weg aus der Krise schwerer zu finden als jetzt |
Baldur hat folgendes geschrieben: |
Hey Beachbernie, schon Puts gekauft? Oder wie heißen die Wetten auf fallende Kurse.
Das wäre mein Tipp für das kommende 1/2 Jahr. Wenn ich noch was auf der Kante hätte, wäre das sofort meine Anlage für Montag. bzw. hätte ich dann bereits angelegt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Noe. Ich harre gelassen der Dinge, die da kommen. |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||
die gelassenheit haett ich vielleicht auch, wenn ich nicht in der eurozone und auf euros saesse. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das kannst Du eigentlich von der Eurozone aus ganz genauso machen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Ich bin vor allem in asiatische und Rohstoffaktion investiert und wenn der Euro sinkt, dann steigt deren Wert in Euro ganz automatisch. |
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Und tatsächlich: Außerhalb der Euro-Zone finden sich interessante Investmentalternativen - vor allem in Rohstoff- und Schwellenländern. |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||
koennte ich, ja - aber jetzt meine euro in anderes tauschen? der euro steht nicht grade hoch. allerdings koennte er auch noch wesentlich weiter fallen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Eine vernuenftige Erklaerung dafuer ist mir bisher immer noch nicht eingefallen... |
esme hat folgendes geschrieben: | ||
Vorzeichenfehler ... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Im Augenblick geht es ohnehin recht chaotisch zu. |
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Ich knabbere zur Zeit noch an dem Raetsel, weshalb meine Oeloptionsscheine Ende letzter Woche gestiegen sind, obwohl der Oelpreis in den Keller rauschte. Eine vernuenftige Erklaerung dafuer ist mir bisher immer noch nicht eingefallen... |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ||
haben wir doch... |
tridi hat folgendes geschrieben: |
aber hast du die erklaerung nicht oben schon selbst gegeben? allgemeines chaos und totale unvorhersehbarkeit der kurse fuehrt doch eher zu hoeheren optionspreisen. auch wenn der oelpreis bisschen sinkt: die wahrscheinlichkeit erheblicher kursbewegungen ist gestiegen, auch die wahrscheinlichkeit von erheblichen bewegungen nach oben... |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||
In einem Panorama-Beitrag (von 2002) wurde die Geldbeschaffung der BRD in der Praxis gezeigt: http://www.youtube.com/watch?v=_4FzvwtHKLs Die US-Notenbank("Fed") jedenfalls ist KEINE staatseigene Bank, das sind mehrere nicht-staatliche Banken. Im diesem Video wird IMHO unser Geldsystem gut erklärt: http://www.youtube.com/watch?v=VxgyG0fUnUM&feature=related |
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