Kindesmissbrauch in nicht kirchlichen Institutionen
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#91: Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen unterschätzt Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 25.03.2010, 11:21
    —
WK, 24.03.2010

Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen unterschätzt

Zitat:
Das Thema sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen ist nach Einschätzung der Landessportbünde (LSB) Rheinland-Pfalz und Hessen bislang unterschätzt worden.


u.a. wird die folgende Maßnahme in Erwägung gezogen

Zitat:
In Hessen soll ein Beratungstelefon für Vereine und Betroffene eingerichtet werden, sagte Rolf Müller.


Es zeigt sich, wie wichtig diese breite Diskussion zum Missbrauch ist. Denn nun fühlen sich endlich alle Verbände zum Handeln ermutigt (oder gedrängt).

#92: Re: Nachdenkliche Debatte im hessischen Landtag zu Missbrauchsfällen Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 25.03.2010, 15:37
    —
Nikolaus hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Die CDU-Abgeordnete Bettina Wiesmann, Mutter von vier Kindern, (...)

Anfällig für Missbrauch seien aber „tendenziell elitäre Systeme“ wie katholische Internate oder in Hessen die reformpädagogische Odenwaldschule, sagte Wiesmann.


Was ist denn das für ein schlauer Spruch? Als ob es in Kinder- oder Jugendheimen nicht weniger zu Missbrauch käme.


Den Begriff "Elitär" hätte ich auch nicht verwandt - denn er ist in diesem Fall irreführend. Es geht hier um Vorfälle in privaten Bildungseinrichtungen - die eben nicht in dem Maße staatlicher Aufsicht unterliegen, wie es eben staatliche Schulen sind, in denen öffentliches Dienstrecht gilt und die Legislative im Rahmen der Gewaltenteilung neben der Dienstaufsicht zusätzlich Aufsicht führt. Letzteres ist eben in Privatschulen oder kirchlichen Schulen nur sehr eingeschränkt gegeben. Primär führen dort die Schulträger die Dienstaufsicht, teilweise sogar nach "eigenem Recht", dem sogenannten "Kirchenrecht" - und mehr noch: sie müssen kostendeckend arbeiten. Das heisst eben auch, dass private Schulen existenziell vom Schulgeld abhängen. Wenn so eine Schule in Verruf gerät, ist das das wirtschaftliche Aus. Und da kann man noch so ein schönes pädagogisches Konzept haben.

Was die Übergriffe in Kinder- und Jugendheimen angeht, gebe ich Dir durchaus recht - auch in ihnen kam es zu Übergriffen, genauso, wie in Sportvereinen. Das Jugendheim Glückstadt ist allerdings schon 1969 im Rahmen eines Justizskandals in den Focus der Öffentlichkeit geraten. Man hat damals nach großem Gezerre das Heim geschlossen. Aber auch hier gibt es ganz andere Aufsichtsmöglichkeiten, als die in privaten Einrichtungen der Fall ist.

#93: Missbrauchsvorwürfe gegen ein Elite-Internat in Osthessen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 04.04.2010, 00:33
    —
Missbrauchsvorwürfe gegen ein Elite-Internat in Osthessen:
Quelle: WK 03.04.2010

http://www.wiesbadener-kurier.de/region/rhein-main/8703339.htm

Zitat:
Hofbieber/Fulda. Missbrauchsvorwürfe gegen ein Elite-Internat in Osthessen: Die Staatsanwaltschaft Fulda ermittelt, nachdem in einem anonymen Brief Beschuldigungen erhoben wurden. Ein Behördensprecher sagte, es handele sich angeblich um Vorfälle aus den 70er Jahren. In der Hermann-Lietz-Schule in Schloss Bieberstein soll ein Internats-Mitarbeiter Alkohol an Schülerinnen verkauft haben, um sie gefügig zu machen und dann zu missbrauchen. Namentlich beschuldigt wurden den Angaben zufolge insgesamt drei Personen, zwei davon sind bereits gestorben. "Diese Vorwürfe schockieren mich schon etwas", sagte Schulleiter Helmut Liersch der Nachrichtenagentur dpa. (...)



Zitat:
Ein Schuljahr an der Privatschule in Hofbieber kostet pro Schüler rund 30000 Euro.

#94:  Autor: Valen MacLeodWohnort: Jenseits von Eden BeitragVerfasst am: 04.04.2010, 17:29
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pewe hat folgendes geschrieben:
Weil es auch Fälle von Gewalt in der Ehe gibt, bei denen die Gewalt von Frauen ausgeht, macht es die überwiegende Anzahl von Fällen in denen die Gewalt von Männern ausgeht nicht ungeschehen.

Ehe IST Gewalt gegen Männer.

phaeton hat folgendes geschrieben:
Ich unterhalte mich über solche Themen prinzipiell nur mit Menschen, die mindestens Abiturniveau haben und die Kategorien unterscheiden können.

Müssen beide Bedingungen erfüllt sein?

Sehr schade... was für eine Arroganz!
Mein kleiner Bruder hat Abitur... hat ihn auch nicht vor dem Glauben bewahrt.

Ist schon mal jemandem aufgefallen, dass die meissten Lehrer Abitur haben? Gibt es damit mehr Triebtäter unter Abiturienten? Dann sollten wir doch das Abitur abschaffen, oder?

Zum Studium braucht man es eh nicht mehr...

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Die Gefahr des sexuellen Mißbrauches, ja generell von Übergriffen, besteht nicht nur im kirchlichen Umfeld, das wissen wir doch nun. Nur mit besserer Kontrolle der Erzieher ist dem beizukommen.

... welcher sich dieKirchen aber weiterhin soweit als irgendwie gesellschaftlich toleriert, verweigern werden.
Selbst der Papt in der RKK nimmt ja immer noch keine Stellung in Deutschland dazu. Und wenn man sieht, wie lange das in Irland gedauert hat, wird es hier noch länger dauern. Schliesslich ist er Mittäter.

Paradox hat folgendes geschrieben:

step hat folgendes geschrieben:

Paradox hat folgendes geschrieben:
Ich kann aber auch an der heutigen Kirche nichts besonders gewalttätiges finden.

Hetze gegen Schwule und Schwangerschaftsabbrecherinnen? Erziehung von Kindern zu Schuldgefühlen? Hochtreiben der Aids-Rate durch Kondomverbote? ...


Nagut, wenn man es so sieht...
Diese Dinge kollidieren nun mal mit Dogmen der Kirche, welche nicht in Frage gestellt werden können, ohne dass das ganze Denkgebäude ins Wanken kommt.
Man darf aber auch nicht vergessen, dass innerhalb christlicher Gemeinden viel soziale Arbeit geleistet wird, die sonst niemand tun würde.
Eigentlich müsste der Staat, wenn er wirklich säkular wäre, sich auch um das soziale Miteinander kümmern und seine Bürger nicht einfach der Medienberieselung überlassen.
Auch wenn die christlichen Dogmen fragwürdig sind, wird von Kirchengemeinden viel Gutes getan.
Hier müsste ein säkulärer Ersatz her.


Ich kotz' gleich!
Man müsste mal den Aufschrei des Christenpöbels hören, wenn der Staat sich aus der Förderung der Kirchen herauszöge und seine Krankenhäuser, die er sowieso zahlt auch selbst beflaggen würde! Dann würden die Menschen nämlich sehen, was für Parasiten die Kirchen sind, die sich scheinheilig den Mantel der Nächstenliebe überziehen - auf Kosten anderer - und damit eigentlich nur "den Nächsten ficken" meinen!

Aber den Staat darfman ja kritisieren - die Kirchen nicht, die sind ja soooo heilig und machen, was ja angeblich sonst keiner tun würde. Falsch! Die Menschen würden sich auch ohne Kirchen umeinander kümmern. Nur ohne Angst vor der Hölle und um des Nächsten Wohles wegen. Menschen sind nämlich eigentlich sozial von ihrer Natur aus, sonst wären sie ausgestorben!

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Ein einfaches Nachfragesystem vielleicht wie bei der Schufa, könnte ausreichen. Wichtig wäre aber auch, dass sich die Vereine dann zur Verschwiegenheit verpflichten, wenn sie Informationen über den zukünftigen Jugendbetreuer einholen.

Oh, noch eine No-Fly-Liste? Und wie kommt man da wieder runter?

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Die staatliche Schule als ein Ort, wo der Sohn des Arztes, des Anwaltes und der Aldikassiererin hingeht, scheint es bald nicht mehr zu geben.
Die anderen Gesellschaftsschichten lernt man dann wahrscheinlich nur noch in Gesellschaftskunde kennen, der Pausenhof wird zum Ort zukünftiger ideologischer Netzwerke, gesteuert von Eltern.

Ja, die Gefahr besteht.
Aber bist Du in letzter Zeit mal amSchulhof einer staatlichen Schule während der Pause vorbeigelaufen? Das ist ein Kriegsgebiet!

Selbst an der Waldorfschule, auf diemein Sohn geht, ist die Gewalttätigkeit unter den Schülern schon bedenklich hoch!

Apropos Gewalt unter Schülern. Wie ist das eigentlich mit sexuellem Missbrauch unter Schülern? DAS Thema ist immer noch aktuell... unter dem Teppich.

#95:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 05.04.2010, 17:43
    —
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
pewe hat folgendes geschrieben:
Weil es auch Fälle von Gewalt in der Ehe gibt, bei denen die Gewalt von Frauen ausgeht, macht es die überwiegende Anzahl von Fällen in denen die Gewalt von Männern ausgeht nicht ungeschehen.

Ehe IST Gewalt gegen Männer.

Reaktionen darauf wegen Offtopic abgetrennt: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=29740&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=

#96: 100 Jahre Odenwaldschule - Diskussion über systematischen Missbrauch Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 17.04.2010, 10:41
    —
Auf der 100 Jahr Jubiläumsfeier der Odenwaldschule kam es auch zu einer fast 2 h Podiumsdiskussion von Altschülern wie Amelie Fried um den sexuellen Missbrauch an der reformpädagogischen Einrichtung. Leider stellt der HR noch nicht die ganze Podiumsdiskussion ins Netz.
Wer die Liveübertragung im HR sah, hat einen deutlich besseren Eindruck von dem Vertuschungssystem an der Odenwaldschule

Nun ja, wenn man das bisher bekannte von der Odenwaldschule und der HeLa nimmt, darf wohl vermutet werden, das reformpädagogische Einrichtungen ein ebensolches Klima für Päderasten bieten wie vielleicht katholische Einrichtungen.

Weitere Infos könnt Ihr auf der Seite des HR finden:

http://www.hr-online.de/website/specials/home/index.jsp?rubrik=53695&startrubrik=53685

In der Podiumsdiskussion wurde auch angesprochen, das sich 1998-99, als der Päderast und Reformpädagoge Becker zum ersten Male überführt wurde, sich nur wenige Journalisten für diesen Fall interessierten. Wäre damals eine Recherchekampagne wie im Falle des sexuellen Missbrauchs in katholischen Einrichtungen erfolgt, so hätten sicherlich noch einige Lehrer (außer dem damals überführten Päderasten Becker) strafrechtlich belangt werden können.

Privatschulen, seien sie kirchlich oder reformpädagogisch strukturiert, fördern ob ihrer Isolierung von der Welt DA DRAUSSEN, ein Klima des Missbrauchs und des Vertuschens.

In der Podiumsdiskussion wurde auch die Frage nach den Eltern aufgeworfen. Zu Recht.
Gerade Heute, wo es an staatlichen Schulen schon lange keine autoritären Strukturen gibt, sollten sich Eltern fragen, warum sie Ihre Kinder von der Welt isolieren wollen. Das Desinteresse gewisser gesellschaftlicher Schichten an einer Mitwirkung im Staate und so gesehen am Gemeinwesen zeigt sich in hervorragendem Maße an dem Anstieg von Privatschulgründungen.

#97:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 17.04.2010, 12:45
    —
Letzte Woche im Spiegel:
Jugendtrainer in einem Sportverein kann jeder Päderast werden, kein Vereinsboß denkt auch nur im Traum daran, einen Strafregisterauszug zu verlangen. Daran hat sich auch seit dem jüngsten Sturm nichts geändert, im Gegenteil, es sieht so aus, als schotte man sich noch mehr ab. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

#98: Odenwaldschule: Tausende Straftaten Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 19.04.2010, 01:09
    —
RP vermutet: Odenwaldschule: Tausende Straftaten
Artikel vom 22.03.2010 (war bei mir unter zig Fenstern verschollen)


http://nachrichten.rp-online.de/politik/odenwaldschule-tausende-straftaten-1.69934

daraus:

Zitat:
Wie jetzt bekannt wurde, hatte es bereits in den 70er Jahren erste Hinweise auf einen Missbrauch durch den Schulleiter gegeben, die aber ohne Konsequenzen für Becker blieben. Auch als nach zwei Briefen einstiger Schüler an seinen Nachfolger Wolfgang Harder die Vorwürfe gegen Becker erneut öffentlich gemacht wurden, blieben die Sachverhalte laut dem Bericht unaufgeklärt. Vielmehr sei Gerold Becker von Weihnachten 1997 bis Ostern 1998 noch einmal als Religionslehrer an die Schule zurückgekehrt. Kurz daraufhin nahm sich ein Schüler aus Beckers Klasse das Leben.

#99: Adolf Muschg: Nähe ist ein Lebensmittel, kein Missbrauch Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 19.04.2010, 13:43
    —
Es ist bezeichnend, das sich die Verteidiger einer Eros geleiteten Reformpädagogik im Zuge des Missbrauchsvorwürfe und aufgedeckten Taten sich gleich der katholischen Kirche als Opfer einer Kampagne sehen.

Ausgangspunkt: Der Gastkommentar von Adolf Muschg, Tagesspiegel vom 15.03.2010

http://www.tagesspiegel.de/meinung/andere-meinung/adolf-muschg-naehe-ist-ein-lebensmittel-kein-missbrauch/1719208.html

Zitat:
Angesichts der Kampagne gegen Gerold Becker, den Leiter der Odenwaldschule von 1971 bis 1995, kommt mir die Bemerkung eines chinesischen (...)


Kampagne? Wenn Medien aufdecken, was über Jahrzehnte in den reformpädagogischen Einrichtungen praktiziert und nach außen vertuscht wurde?
Auch eine andere Organisation spricht von Kampagne, nämlich diese hier:

Zitat:
Die offizielle Vatikan-Zeitung Osservatore Romano titelt in ihrer Sonntagsausgabe: "Plumpe Kampagne gegen den Papst und die Katholiken". Die Zeitung spricht von "verleumderischen Angriffen" und einer "Diffamierungskampagne", die um die Missbrauchsfälle konstruiert werde.

Quelle: Plumpe Kampagne gegen den Papst

oder Bischof Müller:
Zitat:

Müller hatte die Medien am Wochenende im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen heftig gescholten und von einer "Kampagne gegen die Kirche" gesprochen. Der Bischof warf Journalisten, die von sexuellen Übergriffen bei den Regensburger Domspatzen berichtet hatten, "kriminelle Energie" vor.

Quelle: Bischof Müllers Medienschelte löst Empörung aus

Nun wieder Muschg:
Zitat:
Erotik ist immer Grenzüberschreitung – es ist nur die Frage, ob sie uns willkommen ist oder nicht. Dass die Reformpädagogik sie nicht tabuisierte, hat man ihr lange als Leistung gutgeschrieben. Sie hat versucht – ganz anders als die klerikalen Fälle von Missbrauch – keine doppelte Moral zu rechtfertigen, weil sie diese als Hindernis zu einer offenen Gesellschaft betrachtet, die mit ungelösten Fragen umgehen kann. (...)

Irrtum Muschgs -wie ich denke-, denn die pädophilen reformpädagogischen Lehrer wie Becker sind keineswegs mit ihrer Neigung werbend auf Bildungskongressen aufgetreten, sondern vielmehr mit einem Verständnis von einem Lehrer als Familienoberhaupt, der die ihm anvertrauten Kinder eben wie ein Vater oder eine Mutter auf das Leben vorbereitet. Becker und Co haben kritische Lehrer, die mit der in der Odenwaldschule gelebten Sexualmoral nicht einverstanden waren, entfernt. Wer sich an die jüngsten Berichte im HR (Fernsehen und Radio) erinnert, weiß, das Becker auch die frühen Missbrauchsvorwürfe von Seiten der Schüler so lange als möglich vertuschte.
Muschg reduziert die Reformpädagogik nur auf das sexuelle. Viel wesentlicher war und ist jedoch das eigentliche Ziel dieser Pädagogik - wenn auch oft gescheitert - das Kind ins Zentrum zu stellen, das ausbrechen aus von Erwachsenen diktierten Lernplänen, etc. Der Lehrer sollte zum Begleiter des Kindes werden. Würde man das sexuelle Verständnis von Becker auf die Familie übertragen, so wäre es dann legitim, dass der Vater mit der Tochter oder der Sohn mit der Mutter und natürlich überkreuz verkehrt.

Viele der Gedanken der Reformpädagik sind mittlerweile aber auch in das staatliche Schulsystem eingeflossen, wofür die zahlreichen Modellschulen in Deutschland stehen. Schließlich steht man heute nicht mehr vor den Fragen der Schule, wie sie in den 70ern war.

Interessant ist, dass viele die Odenwaldschule als eine Musterschule gegen autoritäre Erziehung verstehen. An der OsO war in den 70er Jahren auch ein Herr Bernhard Bueb, Pädagoge und Freund Beckers und später Leiter vom Internat Salem. Er schrieb Bücher wie: "Lob der Disziplin – Eine Streitschrift" sowie "Von der Pflicht zu führen" (siehe hierzu die Besprechung in der Zeit: http://www.zeit.de/2008/39/Glosse-Lit)
Diese Tendenz zum Autoritären wird deutlicher wenn man sich die Einlassung Muschgs zum pädagogischen Eros anschaut:
Zitat:
Die Grundlegung des „pädagogischen Eros“ findet sich in den Schriften Platons, die vom Körperlichen der Lehrer-Schüler-Beziehung durchaus nicht absehen.

Und wir wissen ja von Karl Poppers Streitschrift "The Open Society and Its Enemies" dass nicht nur die Grundlagen des pädagogischen Eros sich in den Schriften Platons finden, sondern auch Gedanken, die eine Diktatur rechtfertigen.
Der Lehrer ist dann nicht mehr nur Begleiter sondern ist Führer, wird absolut, und der geführte Schüler wird zum Verführten, nicht mehr nur durch das Band des nach Fragen Suchenden mit seinem Lehrer verbunden, sondern auch durch dass der Sexualität. Jenes intime Band bindet sicherlich stärker als der Input von binomischen Formeln in das Hirn von Heranwachsenden.

Es wäre vielleicht interessant zu untersuchen, ob nicht gerade die oft annonyme Lehrer-Schüler Beziehung in staatlichen Schulen, bedingt durch die viel zu großen Klassen, den 45min Takt, etc. zu einer größeren Individualiät von Schülern führt, als dass in reformpädagogischen Einrichtungen wie der OSO möglich wäre.
Daran anknüpfend, in Zeiten, als es in Deutschland noch den Dorflehrer gab und Kleinstschulen, war nicht nur die Erziehung autoritär, sondern auch der Staat. Kurz, die Massenschule wie auch die Massenuni tragen vielleicht mehr zur Pluralität der Gesellschaft bei, als Systeme, in der jeden jeden kennt.

Ps. Ich bin immer noch ein begeisterter Fan von der Rückkehr der Dorfschule, gemäß dem Motto, kurze Beine, kurze Wege sowie der viel besseren pädagogischen Betreuung, wenn dies eben nur zwei Lehrer übernehmen. Aber vielleicht ist dies auch wirklich nur sinnvoll in den Schulklassen 1-4 oder vielleicht 1-6. Ich sehe aber auch hier die Gefahr von zu großen Abhängigkeiten von einem Schüler zu einem Lehrer. Vielleicht dann doch lieber lange Wege für kurze Beine? Schulterzucken

#100:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 20.04.2010, 10:21
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Es ist bezeichnend, das sich die Verteidiger einer Eros geleiteten Reformpädagogik [...]


Kann man die ganze Schule auf "Eros geleitete Reformpädagogik" reduzieren?
In "Stickys" nachdenkseiten äußert sich ein zufriedener Schüler der Odenwaldschule
http://www.nachdenkseiten.de/?p=5095
Zitat:
Es waren die Jahre meiner geistigen und sozialen Befreiung, es waren Jahre der Ermunterung und Ermutigung sich in lebensbejahender Weise in die gesellschaftlichenSchlüssel-Probleme und Schlüssel-Prozesse einzumischen. Empathisch und Emphatisch. Sach- und selbstkritisch. Immer im Geiste von welt-weit zu denkender Humanität und konkreter Solidarität im Kleinen und im Großen.


Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Es wäre vielleicht interessant zu untersuchen, ob nicht gerade die oft annonyme Lehrer-Schüler Beziehung in staatlichen Schulen, bedingt durch die viel zu großen Klassen, den 45min Takt, etc. zu einer größeren Individualiät von Schülern führt

Zitat:
Es gibt sicher mehr Missbrauch durch zu große Ferne und zu große Distanz, Missbrauch durch Miss-Achtung, durch Gleichgültigkeit, denn durch zu große Nähe, die die Achtung und Achtsamkeit verletzt.

Natürlich darf nie der eine Missbrauch gegen den anderen ausgespielt und aufgerechnet werden. Missbrauch ist Missbrauch. Ihn in allen Formen zu verhindern ist unser Auftrag.


Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Ich bin immer noch ein begeisterter Fan von der Rückkehr der Dorfschule, gemäß dem Motto, kurze Beine, kurze Wege sowie der viel besseren pädagogischen Betreuung, wenn dies eben nur zwei Lehrer übernehmen.

Ich kenne aus eigener Erfahrung Klassen, die wunderbar noch länger zusammenbleiben könnten.
Genauso ist es aber bei anderen ein Aufatmen, wenn sie endlich getrennt werden, weil da nichts harmoniert.
Weiß auch nicht.

#101: Antwort auf Martha Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.04.2010, 09:44
    —
Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

Kann man die ganze Schule auf "Eros geleitete Reformpädagogik" reduzieren?
In "Stickys" nachdenkseiten äußert sich ein zufriedener Schüler der Odenwaldschule
http://www.nachdenkseiten.de/?p=5095

Zitat:
Es waren die Jahre meiner geistigen und sozialen Befreiung, es waren Jahre der Ermunterung und Ermutigung sich in lebensbejahender Weise in die gesellschaftlichenSchlüssel-Probleme und Schlüssel-Prozesse einzumischen. Empathisch und Emphatisch. Sach- und selbstkritisch. Immer im Geiste von welt-weit zu denkender Humanität und konkreter Solidarität im Kleinen und im Großen.

Sicherlich wäre es zu kurz gegriffen, die ganze 100 Jährige Geschichte der Odenwaldschule auf den Eros... zu reduzieren. Aber das von Dir besagte Zitat stammt von einem Schüler, der von 1962-1965, also in den Jahren vor dem Direktor und überführten Päderasten Gerold Becker.
Wer sich aber die meisten Verteidiger der Odenwaldschule, Alt-Schüler aus meist den 70er Jahren anhört, dem wird vor Augen geführt, wie Weltfremd doch diese Menschen sind. Die Reformpädagogik verstand sich nicht nur als Alternativmodell zur sogenannten "schwarzen Pädagogik" sondern als Gegenmodell zu dieser. Die schwarze Pädagogik zum Glück aller verschwand aber in den 70er Jahren aus den staatlichen Schulen ( sie blieb am längsten noch in einigen Kinderheimen erhalten, siehe hierzu den Heimkinderthread im FGH).
Eigentlich war die Odenwaldschule in den 70er Jahren kein Gegenmodell mehr, war ihr die Gegenseite abhanden gekommen war, sondern sie war nur eine von zahlreichen Alternativvarianten zum staatlichen Schulsystem. Und das staatliche Schulssystem hat ja in vielen Bundesländern schon so weit dazugelernt, das es in vielen Fällen eine gute Wahl und nicht nur eine Notwahl wie dereinst sein kann. Dies hängt halt immer noch von der Schule und den dortigen Lehrern sowie der landespolitischen und kommunalen Rahmenbedingungen ab. Aber wenn ich die schon vor Pisa eingesetzten Änderungen anhand meiner Schullaufbahn vergleiche (eingeschult 1982) hat sich bereits im Gesamtbild sehr viel positiv verändert.

Noch kurz zu den positiven Erfahrungen bei den Odenwaldschülern.
Es war eine reine Lotterie. Die Lehrer haben mit den Schülern unter einem Dach in sogenannten Familien gelebt. Du konntest dort in die Familie eines päderastischen Lehrers geraten oder eben auch in die eines sich sexuell unter Kontrolle habenden (Kontrolle gemessen an den gesetzlichen Vorgaben) Lehrer geraten. Reines Glücksspiel.

Der Fall Odenwaldschule zeigt aber eines deutlich. Die privaten Schulen brauchen eine ebenso staatliche Kontrolle wie die staatlichen Schulen auch.

#102: Odenwaldschule - zwölf Ex-Lehrer im Visier Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 22.04.2010, 09:47
    —
WK. 22.04.2010

Odenwaldschule - zwölf Ex-Lehrer im Visier

Zitat:
Pädagoge beurlaubt

Der Wirbel um die Weitergabe vertraulicher Daten im Zuge der Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule zieht weitere Kreise. Der beschuldigte Lehrer sei von sämtlichen Aufgaben freigestellt und beurlaubt worden, teilte das Internat mit. Der Lehrer soll Informationen, die für die Schule gedacht gewesen seien, an einen Ex-Lehrer weitergeleitet haben, dem Missbrauch vorgeworfen wird.

#103: Zeitung: Machtkampf hat Folgen für Odenwaldschule Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 23.04.2010, 00:58
    —
WK, 22.04.2010

Zeitung: Machtkampf hat Folgen für Odenwaldschule

Zitat:
Der Machtkampf an der Odenwaldschule könnte nach Informationen der «Frankfurter Rundschau» erhebliche finanzielle Folgen für das Internat haben. Der Landrat des Kreises Heppenheim, Matthias Wilkes (CDU), werde erst einmal keine Mädchen und Jungen mehr im Rahmen der Jugendhilfe an die Schule überweisen. «Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass andere Jugendämter im Moment anders entscheiden», sagte Wilkes der «FR» (Freitagausgabe). (...)

#104: Keine Kinder mehr fürs Internat - Odenwaldschule Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 23.04.2010, 11:02
    —
FR, vom 22.04.2010

Keine Kinder mehr fürs Internat

Wird die OSO und ihre überwiegend aus wohlhabenden Familien stammend über die Jugendhilfe und die Aufnahme von Jugendlichen subventioniert?

Zitat:
An der integrierten Gesamtschule im südhessischen Ober-Hambach werden zurzeit rund 200 Internatsschüler und 25 Externe unterrichtet. Ein Internatsplatz kostet 2220 Euro im Monat. Nach Angaben Wilkes wurde etwa ein Drittel der Kinder über die öffentliche Jugendhilfe aus ganz Deutschland an die OSO überwiesen. "Das ist eine erhebliche wirtschaftliche Säule", so der Landrat, der auch Mitglied im hessischen Jugendhilfeausschuss ist. Die Schule habe es "selbst in der Hand, dafür zu sorgen, dass nun nichts mehr unter den Tisch gekehrt wird."

#105: Sportlehrer schwängerte 14-jährige Schülerin an Wiesbadener Diltheyschule Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 24.04.2010, 10:21
    —
Wk, 24.04.2010

Sportlehrer schwängerte 14-jährige Schülerin an Wiesbadener Diltheyschule

Zitat:
Nun wird auch die Diltheyschule, das älteste Wiesbadener Gymnasium, von einem Fall sexuellen Missbrauchs eingeholt: Mitte der 90er Jahre hatte nach Informationen dieser zeitung ein Sportlehrer ein sexuelles Verhältnis mit einer Schülerin, das Mädchen war 14 Jahre alt.

Die Schülerin sei schwanger geworden, es soll eine Abtreibung gegeben haben. Der Fall wurde wohl nicht zur Anzeige gebracht. Der Lehrer wurde lediglich versetzt. Der damalige Schulleiter Werner Emrich soll dem Kollegen nahe gelegt haben, einen Versetzungsantrag zu stellen.

#106: Missbrauchsfall an der Diltheyschule: Ministerium fordert Anzeige vom Schulamt Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 27.04.2010, 10:57
    —
WK, 27.04.2010
Autor: Wolfgang Degen

Missbrauchsfall an der Diltheyschule: Ministerium fordert Anzeige vom Schulamt

Zitat:
Familienministerin Kristina Schröder ist über den mutmaßlichen Missbrauchsvorfall an der Diltheyschule "schockiert, auch deshalb, weil ich selbst Schülerin an der Diltheyschule war".


Zitat:
....Das Kultusministerium soll das für den Lehrer zuständige Staatliche Schulamt Rüsselsheim zur Anzeige und zur Einleitung eines Disziplinarverfahrens angewiesen haben. Der Sportlehrer soll seit einigen Monaten schon dienstunfähig sein.

#107: Lehrer der Odenwaldschule soll Kinderpornos gedreht haben Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 01.05.2010, 17:23
    —
Lehrer der Odenwaldschule soll Kinderpornos gedreht haben

WK (bzw. DPA), 01.05.2010

Lehrer der Odenwaldschule soll Kinderpornos gedreht haben

Zitat:
Ein ehemaliger Musiklehrer der Odenwaldschule soll Kinderpornos gefilmt und fotografiert haben. Mehrere Ex-Schüler sagten, dass der Pädagoge sie in seinem Penthouse, einem Wohnmobil und Ferienhäusern missbraucht habe. Das jüngste Kind war neun Jahre alt, ...

Der Fall sei aber verjährt, sagte der Mann der FAS. Der beschuldigte Lehrer starb laut FAS 2006.


Der Lehrer war von 1966-1989 in der OSO tätig!

Lächerlich auch, dass die Schule im Artikel Eliteinternat genannt wird. 1/3 der Schüler kamen schließlich über die Jugendhilfe, subventionierten durch ihre Teilnahme und den damit umverteilten Steuergeldern das reformpädagogischer Päderastenparadies einer abgehobenen Bourgeoisie, die sich in ein von Gesellschaft und Wirklichkeit abgehobenen Wolkenkuckucksheim ausbilden lies.

Die OSO mag vielleicht den ein oder anderen Schriftsteller hervorgebracht haben,

aber welche Naturwissenschaftler?

#108: Kinderschutzbund in Frankfurt wegen Missbrauchsvorfällen an der OSO in der Krise Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 01.05.2010, 19:40
    —
Kinderschutzbund in Frankfurt wegen Missbrauchsvorfällen an der OSO in der Krise

Quelle: FR, vom 22.04.2010

Wirbel um Lindemann

Zitat:
Lindemann, ehemaliger Schüler der Odenwaldschule (OSO), steht wegen seines Verhaltens bei der Aufdeckung von Missbrauchsfällen an der Schule in der Kritik. Er hatte 1999 als Vorsitzender des Altschülervereins die Veröffentlichung von Missbrauchsvorwürfen an den früheren OSO-Leiter Gerold Becker durch die FR scharf kritisiert.


Wieder ein Schlag gegen das System der Vertuschung und Verharmlosung.

Siehe hierzu auch den Folgeartikel:

FR, 28.04.2010

Die Gräfin packt aus

Zitat:
Der heutige Vorstand verhalte sich "sehr eigenartig" und mache sich in der Öffentlichkeit "unmöglich". Zudem wirft zu Solms-Laubach dem stellvertretenden KSB-Vorstandsvorsitzenden und derzeitigen KSB-Sprecher Ludwig Salgo vor, die wahren Gründe für ihren Rücktritt zu verschweigen. Sie habe den KSB am 23. März nach vier Jahren an dessen Spitze verlassen, weil die Mehrheit des Vorstandes die von ihr geforderte Kündigung Lindemanns bis dahin wiederholt abgelehnt habe.

#109: Odenwaldschule: Schüler quälten Schüler Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 02.05.2010, 09:51
    —
Odenwaldschule: Schüler quälten Schüler

Selbstmorde von ehemaligen Schülern


Fr, 07.04.2010
Odenwaldschule_Schüler quälten Schüler

Zitat:
Besonders heikel: Mehrere Schüler sollen inzwischen einen Vorfall beschrieben haben, bei dem ein gefesselter Schüler von Mitschülern mit einer Banane vergewaltigt worden sei - der verantwortliche Lehrer habe untätig danebengestanden. Derselbe Lehrer wird beschuldigt, in seiner Zeit an der Unesco-Modellschule sowohl Jungen als auch Mädchen missbraucht zu haben.


Zitat:
Darüber hinaus kenne sie inzwischen namentlich vier Altschüler, die nach ihrer Zeit im Odenwald Suizid verübt hätten. Von allen vier berichteten Ex-Schulkameraden, dass sie ebenfalls missbraucht worden seien.


Wäre interessant zu erfahren, wie sich denn diese Reformschule im Vergleich zu Suiziden mit den staatlichen Schulen stellt.
Was für eine Katastrophe, dass in diese reformpädagogische Einrichtung Jugendliche von der Jugendhilfe eingewiesen wurden.

#110:  Autor: Martha-Helene BeitragVerfasst am: 02.05.2010, 10:49
    —
Eltern und Behörden, die einfach dem guten Ruf einer Schule glauben und Kinder dort "entsorgen", Lehrer, die das nötige Verantwortungsgefühl nicht haben. neeneenee, was für eine Welt.

Bei Schülern von der Jugendhilfe ist allerdings fraglich ob dort z.B. schwer Erziehbare therapiert werden sollten oder ob es sich nicht vielmehr um Kinder von Eltern handelt, die zwar dieser Reformpädagogik ideologisch nahe stehen, aber nicht (mehr) über genügend eigene Mittel verfügen, das Schulgeld zu bezahlen.

Auf alle Fälle will man hoffen, dass die inzwischen eingeführten Schul-Inspektionen zukünftig gewissenhaft ihre Aufgaben erfüllen und solche Vorfälle frühzeitig aufdecken und stoppen.

#111: Riegel weist Vorwürfe zu Missbrauchsfall an Wiesbadener Lange-Schule zurück Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 04.05.2010, 19:39
    —
Ex-Direktorin der reformpädagogischen Helene - Lange Schule, Enja Riegel, weist die Vorwürfe zu Missbrauchsfällen zu ihrer Amtszeit zurück. Nach einem Monat schweigen, lässt sie ihren Anwalt sprechen und zwar wie folgt:

Quelle: WK, 03.05.2010
http://www.wiesbadener-kurier.de/region/wiesbaden/meldungen/8840517.htm

Zitat:
Bei den im März publik gewordenen Fällen sexuellen Missbrauchs an der Helene-Lange-Schule geht die ehemalige Schulleiterin Enja Riegel erneut in die Offensive: Nicht sie habe nach den insgesamt vier Vorfällen aus dem Jahr 1989 seinerzeit eine angemessene Aufarbeitung verhindert. Vielmehr hätten sich das Darmstädter Regierungspräsidium und das Kultusministerium als zuständige Aufsichtsbehörden „um nichts gekümmert“. Dies ließ Riegel am Freitagnachmittag ihren Rechtsbeistand Gerhard Strauch mitteilen.


Zitat:
Im Schreiben ihres Anwalts legt Riegel nun nach: Die Einsichtnahme in die Personalakte (Hajo W.s; Anm. d. Red). habe ergeben, dass der sexuelle Übergriff selbst und alle daraufhin eingeleiteten Maßnahmen in der Akte „nicht in dieser Deutlichkeit“ dokumentiert seien. Ein Disziplinarverfahren sei offenbar nicht geführt worden. Aus einem Telefonvermerk des RP Darmstadt mit dem Ministerium vom 2. Februar 1990 gehe hervor, dass ein Vertreter des Ministeriums sich für eine „schulamtsinterne Regelung“ ausgesprochen habe. Die geplante Abordnung zur Lehrerfortbildung könne nicht durchgeführt werden.


Schuld sind also die anderen, wenn Frau Riegel den überführten Päderasten später wieder beschäftigt? Wenn sie den Lehrer nur verweist und sich nicht um die Aufdeckung der Straftaten kümmert, vielmehr diese vor den Strafverfolgungsbehörden mitwissend verschweigt.

#112: Enja Riegel und der Campus Klarenthal Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 04.05.2010, 19:53
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Hier noch einige Infos zu Projekten der Reformpädagogin Riegel:

Anderes kam jedoch bisher in der Diskussion um die Reformpädagogin Enja Riegel nicht zur Sprache. Denn diese strebt nicht nach einer besseren Pädagogik für Alle Schüler, sondern für nur für ausgewählte, handverlesene. Es wundert daher nicht dass sie einer staatlichen Klientelschule wie der Helene - Lange Schule vorstand, die ihre Schüler auswählte!, sondern das sie sich später an der Errichtung einer evangelischen Privatschule in Wiesbaden beteiligte:

http://www.faz.net/s/Rub5785324EF29440359B02AF69CB1BB8CC/Doc~E78E2408548954CC0BDC3DAF1CE746957~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Zitat:
Das Schulgeld in Höhe von acht Prozent des Bruttoeinkommens der Familie – mindestens 200 Euro, maximal 850 Euro plus 95 Euro fürs Mittagessen


Zum Konzept der Schule "Campus Klarenthal" Wiesbaden (deren Homepage ist derzeit nicht erreichbar!)

http://www.evim.de/ueber-evim/aktuelles/ueber-evim/ueber-evim-aktuelles-detailansicht/browse/weiter/datum////campus-klarenthal-elterninformationsabend/?tx_ttnews[backPid]=223&cHash=21a1c3d07e

Zitat:
Ein auf christlichen und reformpädagogischen Traditionen basierendes Schul- und Erziehungsprojekt entsteht in Trägerschaft der EVIM Campus Klarenthal gemeinnützige GmbH auf dem Gelände der ehemaligen Garten- und Landschaftsakademie des Landes Hessen in Klarenthal.

Kindergarten, Schule, Akademie und die dazu gehörigen Bildungsangebote werden Generationen übergreifend verknüpft. Campus Klarenthal will als Modelleinrichtung eine anspruchsvolle Bildung mit vielfältigen praktischen, sinnlichen und außerschulischen Erfahrungen für Kinder und Jugendliche verbinden.


Es scheint bezeichnend, das jemand, der Päderasten vor staatlicher Verfolgung schützt, sich für ein von der Gesellschaft abgehobenes an "Eliten" ausgerichtetes christliches Privatschulsystem (denn Campus - Klarenthal soll ja Modell für kommende Schulen sein!) einsetzt.

#113: Umgang mit Missbrauchsfällen in Wiesbaden: Schulamtsleiterin im Interview Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 05.05.2010, 08:24
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Umgang mit Missbrauchsfällen in Wiesbaden: Schulamtsleiterin im Interview

WK, 03.05.2010 - nur ein Teil des Interviews steht Online

Umgang mit Missbrauchsfällen in Wiesbaden: Schulamtsleiterin im Interview

#114:  Autor: QuerdenkerWohnort: NRW BeitragVerfasst am: 05.05.2010, 08:52
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Passt das hierher? Ich weiß es nicht, vielleicht wäre das ja auch einen neuen Threat wert? Am Kopf kratzen

heise.de/tp/ hat folgendes geschrieben:
Die Folterklinik für die Verhaltensprogrammierung von Kindern

Florian Rötzer 05.05.2010
Eine US-Klinik praktiziert "aversive Therapie" mit eigens entwickelten Elektroschockgeräten und anderen Strafmaßnahmen, ein Bericht bezichtigt diese nun der Folter
Unglaubliche "Erziehungsmethoden" hat die internationale Behindertenhilfsorganisation Mental Disability Rights International (MDRI) in einer Klinik für schwer verhaltensgestörte Patienten aufgedeckt. Nach dem Bericht werden die Insassen von den Angestellten des Judge Rotenberg Center in Massachusetts so behandelt, dass die Organisation sich an den UN-Sonderbotschafter für Folter gewandt hat. Nicht behandelt, sondern buchstäblich der Folter unterzogen würden die Kinder und Erwachsenen, so der Vorwurf.


...

Die Organisation erklärt, in dem Zentrum würden Kinder und Erwachsene nicht nur an Stühlen festgebunden und angekettet, sondern auch isoliert und mit Elektroschocks traktiert, um eine Verhaltensänderung zu erzwingen, was man auch Behavioral Research Lessons nennt...

...
Kinder würden so Elektroschocks an vielen Stellen des Körpers manchmal über Jahre hinweg erhalten, wobei keine gewöhnlichen Elektroschockwaffen benutzt würden (Taser etwa haben eine Stromstärke von 2 bis 4 Milliampere), sondern perfide, am Rücken oder anderen Körperstellen angebrachte, mit einer Fernsteuerung versehene Graduated Electronic Decelerators (GED), die mit einer Stromstärke von 45 Milliampere arbeiten und 2 Sekunden lang Schocks ausgeben. Die Geräte hat Israel selbst erfunden, sie werden auch im Zentrum produziert.

...

... "Bei einem Kind konnte man das Verbrennen von Fleisch riechen, er bekam so viele Schocks. Diese Kinder leben unter permanenter Angst, 24/7." ...

... ganzen Artikel lesen...

#115: Eigener Thread für misshandelte Kinder und Erwachsenen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 05.05.2010, 09:01
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Moin Querdenker,

ich meine, das wäre einen eigenen Thread wert.
Denn laut Artikel werden ja auch Erwachsene in dieser Klinik 'misshandelt'.

Zu dem Thema würden dann auch 'Fixierungen' in Altenpflegeheimen passen, die es ja seit mehr als einem Jahrzehnt erst auf gerichtliche Anordnung geben kann.

Aber auch die Lobotomie, die ja auch vor einigen Jahrzehnten in den USA noch einige Anerkennung genoss.

#116: Enja Riegel fordert öffentliche Rehabilitation - und erntet dafür erneut Kritik Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 05.05.2010, 09:38
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WK, 03.05.2010
Artikel von Christoph Cuntz

Quelle: Enja Riegel fordert öffentliche Rehabilitation - und erntet dafür erneut Kritik

Im Artikel werden die Reaktionen auf Enja Riegels Stellungnahme wiedergegeben.

Zitat:
Schulamtsleiterin Ute Schmidt kritisiert jetzt, dass Riegel auf „Zuständigkeitsgerangel“ abhebt.


Zitat:
Schulamtsleiterin Schmidt hält diese Darstellung für wenig glaubwürdig. Auch fänden sich keine Hinweise, dass Riegel den Fall Hajo W. aktenkundig gemacht habe. Dies aber wäre nach der Dienstordnung erforderlich gewesen. Als Schulleiterin hätte sie den sexuellen Missbrauch unverzüglich dem Schulamt schriftlich und dem Kultusministerium telefonisch mitteilen müssen.


Bald jedoch erwartet uns der offizielle Abschlussbericht aus dem Kultusministerium.
Mal schauen wie sich Enja Riegel dann verhält, ob sie sich weiter in haltlosen Verschwörungstheorien verstrickt?

#117: Zahl der Missbrauchsopfer an Heppenheimer Odenwaldschule steigt Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 19.05.2010, 10:38
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WK, vom 18.05.2010

Zahl der Missbrauchsopfer an Heppenheimer Odenwaldschule steigt

Zitat:
An der Odenwaldschule im südhessischen Heppenheim sind mehr als 40 Schüler missbraucht worden. „Es sind noch ein paar hinzugekommen“, sagte die von der Schule beauftragte Wiesbadener Rechtsanwältin Claudia Burgsmüller am Dienstag. „Es sind aber nicht drastisch mehr, es geht nicht in die Hunderte.“

#118: Odenwaldschule stellt sich nach Missbrauch neu auf Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 29.05.2010, 00:06
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WK, 29.05.2010

Odenwaldschule stellt sich nach Missbrauch neu auf

Zitat:
Mit neuen Leuten an der Spitze wird sich die Odenwaldschule nach den Missbrauchsfällen neu aufstellen. «Der Anfang ist gemacht», berichtete der Sprecher des Trägervereins, Philipp Sturz, am Freitag in Heppenheim von einer nichtöffentlichen Mitgliederversammlung. Es gebe genügend Bewerber für den Vorstand und den Trägerverein.

#119: Der Kodex des Missbrauchs Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 30.05.2010, 12:57
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TAZ, 30.05.2010, Autor: Christian Füller

Der Kodex des Missbrauchs

daraus:

Zitat:
Zitat:
Der Kodex des Missbrauchs


Die Odenwaldschule hielt angeblich 100 Jahre lang den Respekt vor dem Kind hoch. In Wahrheit galt in den 70er und 80er Jahren ein Kodex des Zugriffsrechts auf Schutzbefohlene.


Zitat:
(...) Die Odenwaldschule hat nicht verhindern können, dass drei Intensivtäter ihr pädagogisches Prinzip über Jahre hinweg pervertiert haben. Dazu gehörten die Lehrer Wolfgang H., Jürgen K. und der bundesweit bekannte Schulleiter und Reformpädagoge Gerold Becker.


Zitat:
(...)Die Juristinnen gehen bislang von rund 50 Fällen sexuellen Missbrauchs und sexueller Grenzüberschreitung aus. Die ehemalige Richterin Tillmann sagte, es könne sein, "dass dies nur die Spitze eines Eisbergs ist".



Zitat:
(...) Die Haupttäter haben diese Prinzipien offenbar pervertiert und ausgenutzt. "Erleichtert wurden die Übergriffe durch einen herrschenden Kodex", sagte die Wiesbadener Anwältin Claudia Burgsmüller, "der möglicherweise von allen Erwachsenen geteilt wurde." Der Kodex habe gelautet, dass es sexuelle Zugriffsrechte für LehrerInnen auf SchülerInnen gibt, das heißt, "auf alle diejenigen, die strukturell abhängig waren als Schutzbefohlene."


eingeschoben sei hier noch zu Erinnerung
Der vielen bekannte Neorohrstockpädagoge Bernhard Bueb war Lehrer unter dem päderastischen Regime Beckers, nichts merkend in seinen Jahren des Dienstes (blind, taub oder einfach auch dabei ???).
Schüler als zu disziplinierendes 'Freiwild' lernte er wohl an dieser pädagogischen Eliteanstalt kennen. Zum Glück für all die Kinder an staatlichen Schulen durfte Bueb sich überwiegend nur in Salem erzieherisch ausprobieren.

Zitat:
(...)An der Internatsschule Odenwaldschule sind alle Sicherungen für die Kinder durchgebrannt. Es gab zum Beispiel nicht die Möglichkeit, die Rolle der Familienoberhäupter (Lehrer) in den Internatsfamilien zu kontrollieren, da es keine gesonderte Heimleitung gab. Gerold Becker war einer der Haupttäter - und vereinte zugleich alle Leitungsfunktionen der Schule, ja er war im Vorstand der Schule sogar sein eigener Aufsichtsrat.


Zitat:
Einziger Lichtblick bei der Aufarbeitung. Beschuldigt wird niemand, der aktuell noch tätig ist. "Die Odenwaldschule dürfte im Moment die sicherste Schule der Welt sein", sagte die Richterin Brigitte Tillmann.


Puh, Frau Tillmann, gut den Vogel abgeschossen, denn es geht ja eigentlich nicht um Momentaufnahmen, denn die wohl sichersten Schulen sind derzeit staatliche Schulen, und nicht von der Außenwelt abgeschiedene im Wald befindliche Einrichtungen und lediglich bei bekannten Missbrauchsfällen ins Rampenlicht gerückte Schulen.
Wer seine Kinder liebt, wer sie achtet, der tut diese nicht in den Wald (siehe Hänsel und Gretel) verschicken, denn dort gibt es nur als Fassade das Knusperhäusschen (Flyer, versehen mit schönen pädagogischen Versprechungen) und die 'Hexe' verspricht in schönen Sätzen die künftige Karriere des Zöglings.
Diese bei den Eltern eingeforderte Liebe und Verantwortung sollte auch der Staat berücksichtigen, denn es sollten nie wieder Kinder - 1/3 der Odenwaldschüler kamen über die Jugendhilfe, für 2220 Euro pro Monat (!!!) - in private, abgeschottete Systeme gegeben werden.
Keine weiteren Subventionierungen von Privatschulen, sollen diese doch 100 % der Kosten tragen.

#120: Re: Der Kodex des Missbrauchs Autor: Dissonanz BeitragVerfasst am: 30.05.2010, 15:56
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Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

eingeschoben sei hier noch zu Erinnerung
Der vielen bekannte Neorohrstockpädagoge Bernhard Bueb war Lehrer unter dem päderastischen Regime Beckers, nichts merkend in seinen Jahren des Dienstes (blind, taub oder einfach auch dabei ???).
Schüler als zu disziplinierendes 'Freiwild' lernte er wohl an dieser pädagogischen Eliteanstalt kennen. Zum Glück für all die Kinder an staatlichen Schulen durfte Bueb sich überwiegend nur in Salem erzieherisch ausprobieren.


Interessant.

Siehe meine Signatur. Vielleicht findet er es im Vergleich ja garnicht so schlimm, wenn halt mal jemand beschädigt wird, wenn dafür die Struktur bewahrt wird..



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