Stierkampf - Kulturgut oder sinnlose Tierquälerei?
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Stierkampf - Kulturgut oder sinnlose Tierquälerei? Autor: YorkWohnort: Republik Baden BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 21:21
    —
In Katalonien wird der Stierkampf nun wohl verboten. Und das ist auch gut so.

Zitat:

„Freiheit“, rufen die Menschen in der Arena. „Freiheit für den Stierkampf.“ Draußen vor den Toren des Kampfplatzes in der katalanischen Hauptstadt Barcelona brüllen die Gegendemonstranten: „Das Stiertöten ist keine Kultur – Schluss mit der Folter.“ Die Gemüter in der nordspanischen Stadt sind erhitzt. Denn am Mittwoch könnte dem umstrittenen Stierkampf das letzte Stündlein schlagen.

Das Regionalparlament in Katalonien wird über die Zukunft des Stierspektakels entscheiden. Und wenn man den inoffiziellen Umfragen unter den Abgeordneten glauben kann, wird eine Mehrheit für ein Verbot des Stierkampfes in dieser eigenwilligen spanischen Mittelmeerregion stimmen. Angefangen hatte alles mit einem Volksbegehren, das, begleitet von Hunderttausenden Unterschriften, die parlamentarische Debatte anschob. Es war Ende 2009 mit den Stimmen der regierenden Sozialisten und linker Regionalparteien knapp angenommen worden.


http://www.fr-online.de/panorama/abstimmung-ueber-stierkampfverbot-in-katalonien-/-/1472782/4509440/-/index.html

#2:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 21:39
    —
Sowohl als auch. Natürlich ist Stierkampf ein Kulturgut, aber eben ein scheiß Kulturgut. Weil nämlich sinnlose Tierquälerei.

#3:  Autor: Spartacus Leto BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 21:43
    —
Stierkampf ist scheiße. Leider hat die Kultur so einige Aspekte, die scheiße sind.

#4:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 21:56
    —
Naja.
Welches Leben würde wohl ein Stier bevorzugen.

1) das ganze Leben lang gehätschelt und getätschelt werden. Das beste Fressen ist gerade gut genug. Ein Leben in (beinahe) Freiheit und genügend auslauf auf der Wiese.
Am Ende des Lebens getötet werden in eine Arena.

2) das ganze Leben in einen Stall verbringen.
Genug zu fressen, sodas man möglichst schnell sein Schlachtgewicht hat.
Am Ende des Lebens (daß soviel ich weis, wesentlich kürzer ist als bei Kampfstieren) in ein Schlachthof getötet werden.

Lass doch mal den Stier selber aussuchen. Ich wüßte, was ich machen würde.

Klar! alles buht. (nicht muht, das machen die Stiere) Wir sollen die Stiere wie kampfstiere halten, und dann um die Ecke bringen, wenn keine zuschaut, wie bei den Stalltiere.
Leider ist niemand willens das viele Geld fürn Steak zu bezahlen, das dann gerechtfertigt wäre.

#5:  Autor: AntagonisTWohnort: 2 Meter über dem Boden BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 22:06
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

1) das ganze Leben lang gehätschelt und getätschelt werden. Das beste Fressen ist gerade gut genug. Ein Leben in (beinahe) Freiheit und genügend auslauf auf der Wiese.
Am Ende des Lebens getötet werden in eine Arena.

2) das ganze Leben in einen Stall verbringen.
Genug zu fressen, sodas man möglichst schnell sein Schlachtgewicht hat.
Am Ende des Lebens (daß soviel ich weis, wesentlich kürzer ist als bei Kampfstieren) in ein Schlachthof getötet werden.


Ein völlig absurdes, konstruiertes Dilemma. Was willst du damit bezwecken?




3)Leben in Freiheit, ganz ohne Schlachthaus, ohne Nutzen für irgendjemanden.

#6:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 22:15
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Naja.
Welches Leben würde wohl ein Stier bevorzugen.

1) das ganze Leben lang gehätschelt und getätschelt werden. Das beste Fressen ist gerade gut genug. Ein Leben in (beinahe) Freiheit und genügend auslauf auf der Wiese.
Am Ende des Lebens getötet werden in eine Arena.

2) das ganze Leben in einen Stall verbringen.
Genug zu fressen, sodas man möglichst schnell sein Schlachtgewicht hat.
Am Ende des Lebens (daß soviel ich weis, wesentlich kürzer ist als bei Kampfstieren) in ein Schlachthof getötet werden.

Lass doch mal den Stier selber aussuchen. Ich wüßte, was ich machen würde.

Klar! alles buht. (nicht muht, das machen die Stiere) Wir sollen die Stiere wie kampfstiere halten, und dann um die Ecke bringen, wenn keine zuschaut, wie bei den Stalltiere.
Leider ist niemand willens das viele Geld fürn Steak zu bezahlen, das dann gerechtfertigt wäre.



Reduziert der Bedarf an Kampfstieren denjenigen an Schlachttieren?

#7:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 22:23
    —
Keller hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Naja.
Welches Leben würde wohl ein Stier bevorzugen.

1) das ganze Leben lang gehätschelt und getätschelt werden. Das beste Fressen ist gerade gut genug. Ein Leben in (beinahe) Freiheit und genügend auslauf auf der Wiese.
Am Ende des Lebens getötet werden in eine Arena.

2) das ganze Leben in einen Stall verbringen.
Genug zu fressen, sodas man möglichst schnell sein Schlachtgewicht hat.
Am Ende des Lebens (daß soviel ich weis, wesentlich kürzer ist als bei Kampfstieren) in ein Schlachthof getötet werden.

Lass doch mal den Stier selber aussuchen. Ich wüßte, was ich machen würde.

Klar! alles buht. (nicht muht, das machen die Stiere) Wir sollen die Stiere wie kampfstiere halten, und dann um die Ecke bringen, wenn keine zuschaut, wie bei den Stalltiere.
Leider ist niemand willens das viele Geld fürn Steak zu bezahlen, das dann gerechtfertigt wäre.



Reduziert der Bedarf an Kampfstieren denjenigen an Schlachttieren?


Sie sterben zumindest nicht umsonst. Sie werden geschlachtet soviel ich weis.
Im Prinzip spiele ich übrigens den Advokatus Diaboli. Ich mag Stierkämpfe überhaupt nicht, aber man kann durchaus auch mal andere Sichtweisen betrachten.

#8:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 22:24
    —
Keller hat folgendes geschrieben:
Sowohl als auch. Natürlich ist Stierkampf ein Kulturgut, aber eben ein scheiß Kulturgut. Weil nämlich sinnlose Tierquälerei.



Die Singstimme "Castrato" war auch mal ein "Kulturgut" in Italien.


http://en.wikipedia.org/wiki/Castrato


Um manche "Kulturgueter" ist es wirklich nicht schade, wenn sie endlich verschwinden.

#9:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 22:26
    —
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

1) das ganze Leben lang gehätschelt und getätschelt werden. Das beste Fressen ist gerade gut genug. Ein Leben in (beinahe) Freiheit und genügend auslauf auf der Wiese.
Am Ende des Lebens getötet werden in eine Arena.

2) das ganze Leben in einen Stall verbringen.
Genug zu fressen, sodas man möglichst schnell sein Schlachtgewicht hat.
Am Ende des Lebens (daß soviel ich weis, wesentlich kürzer ist als bei Kampfstieren) in ein Schlachthof getötet werden.


Ein völlig absurdes, konstruiertes Dilemma. Was willst du damit bezwecken?
was ist daran absurd?
So ist nun mal das Leben für eines Stieres.


AntagonisT hat folgendes geschrieben:


3)Leben in Freiheit, ganz ohne Schlachthaus, ohne Nutzen für irgendjemanden.

Ich glaube die Zeugen Jehovas suchen noch ein paar Leute.
Die erzählen auch, daß im Jenseitz die Lämmer neben den Löwen grasen.

#10:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 22:59
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Naja.
Welches Leben würde wohl ein Stier bevorzugen.

1) das ganze Leben lang gehätschelt und getätschelt werden. Das beste Fressen ist gerade gut genug. Ein Leben in (beinahe) Freiheit und genügend auslauf auf der Wiese.
Am Ende des Lebens getötet werden in eine Arena.

2) das ganze Leben in einen Stall verbringen.
Genug zu fressen, sodas man möglichst schnell sein Schlachtgewicht hat.
Am Ende des Lebens (daß soviel ich weis, wesentlich kürzer ist als bei Kampfstieren) in ein Schlachthof getötet werden.

Lass doch mal den Stier selber aussuchen. Ich wüßte, was ich machen würde.

Klar! alles buht. (nicht muht, das machen die Stiere) Wir sollen die Stiere wie kampfstiere halten, und dann um die Ecke bringen, wenn keine zuschaut, wie bei den Stalltiere.
Leider ist niemand willens das viele Geld fürn Steak zu bezahlen, das dann gerechtfertigt wäre.



Reduziert der Bedarf an Kampfstieren denjenigen an Schlachttieren?


Sie sterben zumindest nicht umsonst. Sie werden geschlachtet soviel ich weis.
Im Prinzip spiele ich übrigens den Advokatus Diaboli. Ich mag Stierkämpfe überhaupt nicht, aber man kann durchaus auch mal andere Sichtweisen betrachten.


Ja, aber sie erleiden dabei Qualen, die keinem anderen Nutzen dienen, als dem Gaudium des perversen Arenapublikums. Wir können uns hier jetzt (mal wieder) ellenlang über Tierrechte, industrielle Nahrungsmittelproduktion etc. austauschen und werden alle wieder die sattsam bekannten Positionen bringen. Der Unterschied zu Fleischproduktion, wie immer man zu dieser auch stehen mag, ist aber durch oben genanntes mehr als deutlich.

Vielleicht ist es ganz natürlich, das rituelle Quälen und Töten eines Tieres oder Menschen erregend zu finden. Als ich als Kind im Kleintierzüchtergelände in den Hühnervolieren den Hackklotz mit den anklebenden Federn gesehen habe, war ich tief getroffen, hatte aber auch sofort nen Harten. Aber spätestens ab einem gewissen Alter sollte man das Vermeiden von Leid höher einstufen, als die eigene sexuelle Erregung oder irgendwelchen Traditionsmist. Und wenn dies nicht gelingt, hat eben der Gesetzgeber einzuschreiten.

edit: abschließenden Satz hinzugefügt.

#11:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 23:10
    —
Keller hat folgendes geschrieben:
... war ich tief getroffen, hatte aber auch sofort nen Harten. Aber spätestens ab einem gewissen Alter sollte man das Vermeiden von Leid höher einstufen, als die eigene sexuelle Erregung oder irgendwelchen Traditionsmist. Und wenn dies nicht gelingt, hat eben der Gesetzgeber einzuschreiten.
Solche Gedanken sind mir total fremd. Solche Erlebnisse hatte ich noch nie. Nicht mal ansatzweise.
Ich habe sogar Problemen, mir sowas vor zu stellen.

#12:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 23:36
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
... war ich tief getroffen, hatte aber auch sofort nen Harten. Aber spätestens ab einem gewissen Alter sollte man das Vermeiden von Leid höher einstufen, als die eigene sexuelle Erregung oder irgendwelchen Traditionsmist. Und wenn dies nicht gelingt, hat eben der Gesetzgeber einzuschreiten.
Solche Gedanken sind mir total fremd. Solche Erlebnisse hatte ich noch nie. Nicht mal ansatzweise.
Ich habe sogar Problemen, mir sowas vor zu stellen.



macht ja nichts.

#13:  Autor: Deus ex Machina BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 23:47
    —
Keller hat folgendes geschrieben:
Aber spätestens ab einem gewissen Alter sollte man das Vermeiden von Leid höher einstufen, als die eigene sexuelle Erregung oder irgendwelchen Traditionsmist. Und wenn dies nicht gelingt, hat eben der Gesetzgeber einzuschreiten.


Warum hat der Gesetzgeber dann nicht einzuschreiten, wenn erwachsene Menschen ihre kulinarischen Bedürfnisse höher einstufen, als das Vermeiden von Leid? Sowohl die kulinarischen Genüsse als auch die ästhetischen, welche manche Menschen bei einem Stierkampf offenbar empfinden, sind für ein gesundes Leben nicht nötig. Was macht die einen legitimer als die anderen? Ich finde diese Empörung über Stierkämpfe von Leuten, die (wie ich auch) Fleisch von Tieren aus Massenhaltung essen, etwas scheinheilig.

#14:  Autor: Keller BeitragVerfasst am: 27.07.2010, 23:57
    —
Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
Aber spätestens ab einem gewissen Alter sollte man das Vermeiden von Leid höher einstufen, als die eigene sexuelle Erregung oder irgendwelchen Traditionsmist. Und wenn dies nicht gelingt, hat eben der Gesetzgeber einzuschreiten.


Warum hat der Gesetzgeber dann nicht einzuschreiten, wenn erwachsene Menschen ihre kulinarischen Bedürfnisse höher einstufen, als das Vermeiden von Leid? Sowohl die kulinarischen Genüsse als auch die ästhetischen, welche manche Menschen bei einem Stierkampf offenbar empfinden, sind für ein gesundes Leben nicht nötig. Was macht die einen legitimer als die anderen? Ich finde diese Empörung über Stierkämpfe von Leuten, die (wie ich auch) Fleisch von Tieren aus Massenhaltung essen, etwas scheinheilig.


Zitat:
Wir können uns hier jetzt (mal wieder) ellenlang über Tierrechte, industrielle Nahrungsmittelproduktion etc. austauschen und werden alle wieder die sattsam bekannten Positionen bringen. Der Unterschied zu Fleischproduktion, wie immer man zu dieser auch stehen mag, ist aber durch oben genanntes mehr als deutlich.


Es ist einfach ein anderes Thema. Du weißt nicht, wie ich zu Fleischkonsum oder Massentierhaltung stehe, jedenfalls nicht aus diesem Faden.

#15:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 00:17
    —
Keller hat folgendes geschrieben:
....
Vielleicht ist es ganz natürlich, das rituelle Quälen und Töten eines Tieres oder Menschen erregend zu finden. Als ich als Kind im Kleintierzüchtergelände in den Hühnervolieren den Hackklotz mit den anklebenden Federn gesehen habe, war ich tief getroffen, hatte aber auch sofort nen Harten. ....

Nö. Hier solltest Du dieses eigene Erlebnis 1. nicht so wichtig nehmen und 2. nicht verallgemeinern.

Ich sehe im deutscen Verhältnis zum Stierkampf im Wesentlichen ein gutes Ventil, Tierschutz zu zeigen, ohne ans eigene Eingemachte gehen zu müssen. Gegenüber der Naturzerstörung, die wir durch unser normales Verhalten (Energieverbrauch, Wirtschaft, Verkehr) anrichten, halte ich diese Quälereien in einer Arene für vernachlässigbar.

fwo

#16:  Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 00:35
    —
Keller hat folgendes geschrieben:

Ja, aber sie erleiden dabei Qualen, die keinem anderen Nutzen dienen, als dem Gaudium des perversen Arenapublikums. Wir können uns hier jetzt (mal wieder) ellenlang über Tierrechte, industrielle Nahrungsmittelproduktion etc. austauschen und werden alle wieder die sattsam bekannten Positionen bringen. Der Unterschied zu Fleischproduktion, wie immer man zu dieser auch stehen mag, ist aber durch oben genanntes mehr als deutlich.


Man könnte sie ja mit Drogen vollpumpen, damit sie keinen Schmerz empfinden. Aber allgemein bin ich der Meinung, solange es nicht verboten ist, Schmerzen bei Schlachttieren zwecks Optimierung inkauf zu nehmen, sehe ich nicht, warum die Schmerzen des Stieres bei dem Stierkampf so eine große Rolle spielen soll.

Keller hat folgendes geschrieben:
Als ich als Kind im Kleintierzüchtergelände in den Hühnervolieren den Hackklotz mit den anklebenden Federn gesehen habe, war ich tief getroffen, hatte aber auch sofort nen Harten.


Geschockt

#17:  Autor: Deus ex Machina BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 00:46
    —
Keller hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Wir können uns hier jetzt (mal wieder) ellenlang über Tierrechte, industrielle Nahrungsmittelproduktion etc. austauschen und werden alle wieder die sattsam bekannten Positionen bringen. Der Unterschied zu Fleischproduktion, wie immer man zu dieser auch stehen mag, ist aber durch oben genanntes mehr als deutlich.


Es ist einfach ein anderes Thema. Du weißt nicht, wie ich zu Fleischkonsum oder Massentierhaltung stehe, jedenfalls nicht aus diesem Faden.


Du schreibst jedenfalls, dass Du einen (moralischen) Unterschied zum Stierkampf siehst, offensichtlich zuungunsten des Stierkampfes. Mit oben genanntes meinst Du wohl das:

Zitat:
Ja, aber sie erleiden dabei Qualen, die keinem anderen Nutzen dienen, als dem Gaudium des perversen Arenapublikums.


Was ändert sich, wenn man "Gaudium" durch "kulinarische Genüsse" und "perverses Arenapublikum" durch "Fleischesser" ändert, welchen Unterschied machst Du hier deutlich? Das "pervers" drückt dabei auch nicht mehr aus, als dass dir das ganze zuwider ist, ein Argument ist das nicht.

#18:  Autor: Norm BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 00:48
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:

Ja, aber sie erleiden dabei Qualen, die keinem anderen Nutzen dienen, als dem Gaudium des perversen Arenapublikums. Wir können uns hier jetzt (mal wieder) ellenlang über Tierrechte, industrielle Nahrungsmittelproduktion etc. austauschen und werden alle wieder die sattsam bekannten Positionen bringen. Der Unterschied zu Fleischproduktion, wie immer man zu dieser auch stehen mag, ist aber durch oben genanntes mehr als deutlich.


Man könnte sie ja mit Drogen vollpumpen, damit sie keinen Schmerz empfinden. Aber allgemein bin ich der Meinung, solange es nicht verboten ist, Schmerzen bei Schlachttieren zwecks Optimierung inkauf zu nehmen, sehe ich nicht, warum die Schmerzen des Stieres bei dem Stierkampf so eine große Rolle spielen soll.

Zumindest in Deutschland gibt es entsprechende "Tierschutz"bestimmungen.

#19:  Autor: Ilmor BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 00:50
    —
Norm hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:

Ja, aber sie erleiden dabei Qualen, die keinem anderen Nutzen dienen, als dem Gaudium des perversen Arenapublikums. Wir können uns hier jetzt (mal wieder) ellenlang über Tierrechte, industrielle Nahrungsmittelproduktion etc. austauschen und werden alle wieder die sattsam bekannten Positionen bringen. Der Unterschied zu Fleischproduktion, wie immer man zu dieser auch stehen mag, ist aber durch oben genanntes mehr als deutlich.


Man könnte sie ja mit Drogen vollpumpen, damit sie keinen Schmerz empfinden. Aber allgemein bin ich der Meinung, solange es nicht verboten ist, Schmerzen bei Schlachttieren zwecks Optimierung inkauf zu nehmen, sehe ich nicht, warum die Schmerzen des Stieres bei dem Stierkampf so eine große Rolle spielen soll.

Zumindest in Deutschland gibt es entsprechende "Tierschutz"bestimmungen.


Soweit ich informiert bin, ist zum Beispiel Käfighaltung in Deutschland erlaubt, und ich glaube nicht, das diese besonders lustig für die betroffenen Hühner ist.

#20:  Autor: jagy BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 01:02
    —
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

1) das ganze Leben lang gehätschelt und getätschelt werden. Das beste Fressen ist gerade gut genug. Ein Leben in (beinahe) Freiheit und genügend auslauf auf der Wiese.
Am Ende des Lebens getötet werden in eine Arena.

2) das ganze Leben in einen Stall verbringen.
Genug zu fressen, sodas man möglichst schnell sein Schlachtgewicht hat.
Am Ende des Lebens (daß soviel ich weis, wesentlich kürzer ist als bei Kampfstieren) in ein Schlachthof getötet werden.


Ein völlig absurdes, konstruiertes Dilemma. Was willst du damit bezwecken?




3)Leben in Freiheit, ganz ohne Schlachthaus, ohne Nutzen für irgendjemanden.


Ich finde das Dilemma gar nicht mal so schräge:

Ich war prinzipiell schon immer gegen Stierkampf, aber vor ein paar Jahren (also ca. vor 7-8 Jahren) hätte ich noch gesagt, dass wenn ich zB in Spanien bin, und die Möglichkeit hätte, einen Stierkampf zu sehen, diese Möglichkeit ergreifen würde.
Heute würde ich das nicht mehr machen und mir keinen Stierkampf, auch wenn ich die Möglichkeit hätte, mehr anschauen.

Aber was vrolijke anspricht hat doch Hand und Fuß:
Wir Nichtvegetarier müssen uns fragen: Gibt es einen relevanten Unterschied, zwischen den Qualen, die ein Tier erleiden muss, dessen Fleisch wir als Nackensteak für 2,5 € für 600g im Aldi zum Grillen kaufen, und denen, die ein Stierkampfstier in der letzten Stunde seines Lebens ertragen muss? Der eine Stier in der Stierkampfarena verschafft sicherlich mehr Menschen Freude, als die Kuh, die zu Nackensteaks verarbeitet wird.

Ich habe das noch nicht durchgedacht, aber ich denke doch, dass man diese Frage nicht so einfach von der Hand weisen kann.

#21:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 01:08
    —
jagy hat folgendes geschrieben:
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

1) das ganze Leben lang gehätschelt und getätschelt werden. Das beste Fressen ist gerade gut genug. Ein Leben in (beinahe) Freiheit und genügend auslauf auf der Wiese.
Am Ende des Lebens getötet werden in eine Arena.

2) das ganze Leben in einen Stall verbringen.
Genug zu fressen, sodas man möglichst schnell sein Schlachtgewicht hat.
Am Ende des Lebens (daß soviel ich weis, wesentlich kürzer ist als bei Kampfstieren) in ein Schlachthof getötet werden.


Ein völlig absurdes, konstruiertes Dilemma. Was willst du damit bezwecken?




3)Leben in Freiheit, ganz ohne Schlachthaus, ohne Nutzen für irgendjemanden.


Ich finde das Dilemma gar nicht mal so schräge:



Aber durch ein Stierkampfverbot wird doch der Bedarf an Stieren für die Lebensmittelindustrie nicht größer.
So kann man wenigstens davon ausgehen, dass weniger Stiere überhaupt erst gezüchtet werden müssen.

#22:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 01:22
    —
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
.....
Aber durch ein Stierkampfverbot wird doch der Bedarf an Stieren für die Lebensmittelindustrie nicht größer.
So kann man wenigstens davon ausgehen, dass weniger Stiere überhaupt erst gezüchtet werden müssen.

Lachen Was meinst Du denn, was mit den in der Arena getöteten Stieren anschließend geschieht?

Die werden gegessen. Das heißt, ernährungswirtschaftlich gesehen sind die Kampfstiere einfach Fleisch aus artgerechter Haltung. Wie kommst Du auf die Idee, dass die Leute, die diese Stiere heute essen (oft wahrscheilich ohne es zu wissen), nach dem Verbot des Stierkampfes ihre Essgewohnheiten ändern würden, so dass es zu einer Verringerung der Rindfleischnachfrage käme?

fwo

#23:  Autor: Alphatierchen BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 01:27
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Alphatierchen hat folgendes geschrieben:
.....
Aber durch ein Stierkampfverbot wird doch der Bedarf an Stieren für die Lebensmittelindustrie nicht größer.
So kann man wenigstens davon ausgehen, dass weniger Stiere überhaupt erst gezüchtet werden müssen.

Lachen Was meinst Du denn, was mit den in der Arena getöteten Stieren anschließend geschieht?

Die werden gegessen. Das heißt, ernährungswirtschaftlich gesehen sind die Kampfstiere einfach Fleisch aus artgerechter Haltung. Wie kommst Du auf die Idee, dass die Leute, die diese Stiere heute essen (oft wahrscheilich ohne es zu wissen), nach dem Verbot des Stierkampfes ihre Essgewohnheiten ändern würden, so dass es zu einer Verringerung der Rindfleischnachfrage käme?


Ok, war mir grad nicht so klar, dass diese Stiere nach den Kämpfen auch gegessen werden. Wobei man da eigentlich drauf kommen könnte skeptisch
Und das jemand seine Ernährungsgewohnheiten ändert, hab ich nirgends behauptet.

#24:  Autor: FuxingWohnort: Ankh Morpork BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 02:27
    —
Ich hab vor Jahren mal ne Fernsehreportage gesehen, in der es hieß, dass nur die wenigsten Kampfstiere (für "Spitzenkämpfe") "ein Leben in Saus und Braus" genießen können, bevor es zum Stierkampf geht.

Die meisten Stiere teilen demnach die gleichen Aufzuchtbedingungen wie "normales" Schlachtvieh - und die sollen gerade in Spanien allgemein nicht so toll sein.

Eine Quelle dafür kann ich da jetzt allerdings leider nicht für angeben.

Konsequenter Tierschutz kann für mich persönlich nur bedeuten, dass alle vom Menschen gehaltenen Viecher einigermaßen artgerecht gehalten werden und anschließend eben nicht bei einem Stierkampf verheizt werden.

#25:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 02:32
    —
Fuxing hat folgendes geschrieben:


Konsequenter Tierschutz kann für mich persönlich nur bedeuten, dass alle vom Menschen gehaltenen Viecher einigermaßen artgerecht gehalten werden und anschließend eben nicht bei einem Stierkampf verheizt werden.



Abgemurkst werden sie doch eh alle. Ich bin da kein Experte, aber ist es aus (S)tiersicht wirklich soviel besser geschlachtet zu werden als in einem Kampf zu sterben?

Damit will ich natürlich nicht den Stierkampf befürworten, sondern ... ach egal.

#26:  Autor: Norm BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 02:48
    —
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:

Ja, aber sie erleiden dabei Qualen, die keinem anderen Nutzen dienen, als dem Gaudium des perversen Arenapublikums. Wir können uns hier jetzt (mal wieder) ellenlang über Tierrechte, industrielle Nahrungsmittelproduktion etc. austauschen und werden alle wieder die sattsam bekannten Positionen bringen. Der Unterschied zu Fleischproduktion, wie immer man zu dieser auch stehen mag, ist aber durch oben genanntes mehr als deutlich.


Man könnte sie ja mit Drogen vollpumpen, damit sie keinen Schmerz empfinden. Aber allgemein bin ich der Meinung, solange es nicht verboten ist, Schmerzen bei Schlachttieren zwecks Optimierung inkauf zu nehmen, sehe ich nicht, warum die Schmerzen des Stieres bei dem Stierkampf so eine große Rolle spielen soll.

Zumindest in Deutschland gibt es entsprechende "Tierschutz"bestimmungen.


Soweit ich informiert bin, ist zum Beispiel Käfighaltung in Deutschland erlaubt, und ich glaube nicht, das diese besonders lustig für die betroffenen Hühner ist.

Das bezog sich ausschließlich auf die Betäubung von Schlachttieren. Im übrigen sehe ich das ähnlich wie Noseman, sterben müssen sie so oder so, das die einen vorher noch gequält werden und die anderen nicht macht für die Tiere nur für einen ziemlich kurzen Zeitraum einen Unterschied, das Ergebnis ist letztlich das gleiche. Glaub bloß nicht, dass ich irgendetwas von dem was so üblich ist rechtfertigen möchte.

#27:  Autor: goatmountain BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 06:08
    —
ich esse fast ausschliesslich rindfleisch aus neuseeland/australien. da gibt es keine stierkaempfe.
qualifiziert mich das in den augen der tiermoerdergegener?

#28:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 07:24
    —
goatmountain hat folgendes geschrieben:
ich esse fast ausschliesslich rindfleisch aus neuseeland/australien. da gibt es keine stierkaempfe.
qualifiziert mich das in den augen der tiermoerdergegener?



Kulinarisch gesehen ja. Lachen

#29:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 09:33
    —
Es gibt den Spaniern irgendwas wenn sie im Stadion sitzen und einen 'Stierkampf' anschauen, ohne Grund werden sie das nicht machen.
Wenn man das jetzt verbieten würde dann wäre dieses Bedürfnis immer noch da, aber eben unbefriedigt. Welche Ersatzhandlung werden die dann machen...?

#30:  Autor: StickyWohnort: Am Arsch der Welt anstatt am Busen der Natur! BeitragVerfasst am: 28.07.2010, 09:49
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Keller hat folgendes geschrieben:
Sowohl als auch. Natürlich ist Stierkampf ein Kulturgut, aber eben ein scheiß Kulturgut. Weil nämlich sinnlose Tierquälerei.



Die Singstimme "Castrato" war auch mal ein "Kulturgut" in Italien.


http://en.wikipedia.org/wiki/Castrato


Um manche "Kulturgueter" ist es wirklich nicht schade, wenn sie endlich verschwinden.




Bernie: Dein Beitrag ist gerade bei N-TV vorgelesen worden... Lachen

So kommt man auch mal in die Nachrichten, was?



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