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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#121:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 06.11.2018, 13:25
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wenn man früher, also 1970er/80er/90er eine "wichtige" Sendung verpasst hatte,
dann war sie "für immer verloren", es sei denn, man hatte rechtzeitig den Videorekorder progammiert.
Heute hingegen wird so ziemlich alles irgendwann zig-mal wiederholt, zumindest bei den ÖRs.

Pah. Die ersten Tonbandgeräte für Privatleute kosteten über tausend Mark - als ein Arbeiter vielleicht 300 Mark im Monat hatte. Grundig brachte als erster eines für 990 Mark, er war auch der erste mit einem unter 300, und hatte auch das erste brauchbare Batterie-Gerät. Timer hatte keines, da mußte man sich extra eine Schaltuhr kaufen. Auch beim Radiohören gab es das Problem schon, daß man die wirklich guten Sachen erst nach Mitternacht hören konnte. Rundfunkleute sind Sadisten. Ein gutes Mikrofon (Sennheiser MD21) kostete etwa 120 Mark, soweit ich mich erinnere.

#122:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 07.11.2018, 00:11
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wenn man früher, also 1970er/80er/90er eine "wichtige" Sendung verpasst hatte,
dann war sie "für immer verloren", es sei denn, man hatte rechtzeitig den Videorekorder progammiert.
Heute hingegen wird so ziemlich alles irgendwann zig-mal wiederholt, zumindest bei den ÖRs.


Klar, so mancher Film oder Bericht, der im Hauptprogramm gelaufen ist, wird oft bald in irgendeinem der digitalen Zusatzsender oder sogar in diversen Dritten wiederholt.

Aber wenn man einen spezielleren Geschmack hat, nicht unbedingt. Heute sind natürlich Aufzeichnungsmöglichkeiten verbreitet, es gibt Mediatheken, oder man findet Aufnahmen der Musikstücke, um die es einem geht, zum Anhören bei Youtube o.ä..

Wenn man die denn richtig benutzen würde oder immer so die Kenntnis hätte, was denn gerade schön ist... Weinen.

(Ich erinnere mich da gerade an ein paar Sachen, die ich nicht gekriegt habe, weil ich entweder nicht wußte, daß das schön würde - etwa das Abschiedskonzert der Alte-Musik-Gruppe "Ioculatores" in 2009, wo sie u.a. eine einfache, kleine, aber schöne Rückübersetzung von Heines Loreley-Gedicht ins Mittelhochdeutsche gesungen haben - das ist mir seit fast zehn Jahren in Erinnerung geblieben, ich habe es damals im Halbschlaf gehört und mich nachher geohrfeigt, daß ich das nicht aufgezeichnet hatte. Oder an Aufzeichnungen, die bei mir in die Hose gegangen sind, die Aufzeichnung in der Mediathek des Senders aber auch kaputt war - z.B. die "Weinkantate für Kirchheim" aus 2015. Oder an Sachen, die man verloren hat, weil man kein Backup hatte Weinen. Ich erinnere mich, bei so manchen Dingen hingemailt und nachgefragt zu haben, ob es eine Aufnahme davon gibt, und nur selten eine Antwort bekommen habe.)

#123:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 07.11.2018, 01:01
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Oder Apropos: Da habe ich gestern geschrieben, ja kein TV-Empfang ist doof, aber kein Internet wäre noch doofer. Und da spinnt heute der Receiver rum, läßt sich erst nicht einschalten, man muß ihn erst stromlos schalten, damit er wieder reagiert. Das könnte laut Googelei sogar eine End-of-Life-Problematik sein.

Wie gesagt, bietet die auch eine Menge Vorteile, man bedenke an die Ver-x-fachung der Geschwindigkeit, die das Auto gebracht hat, oder daß man quasi in Echtzeit kommunizieren kann. Ein Gang vor 200 Jahren in die Nachbarstadt war schon was Besonderes, und ein Brief war auch Ewigkeiten unterwegs. Man hat natürlich auch in fast jeder lichten Stunde gearbeitet und war trotzdem oft ein armer Schlucker.

Aber in der "guten alten Zeit" war man (bzw. fühle man sich) zumindest auch nicht so abhängig von der Technik, der Lebensrhythmus war (wohlgemerkt, kann das ja auch ein Klischee sein) auch eher so. Die minutengenaue Zeitrechnung kam dann erst mit der Eisenbahn.

#124:  Autor: MadMagic BeitragVerfasst am: 07.11.2018, 01:47
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Früher, hehe...

Ich hatte ein Spiel mit Kopierschutz für den C64 gecrackt und eine Supadupa-Demo (Rasterzeileninterrupt des VIC bis zum äußersten ausgereizt) mit einem Fastloader davor gebaut...

Ich habe das gemacht, weil ich damals zu den besten Leuten gehören wollte... Was war ich für ein Idiot Mr. Green

#125:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 07.11.2018, 03:08
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Klar, natürlich fühlt man sich wie der große Zampano, wenn man was Wesentliches programmiert oder geschraubt oder gedrechselt hat und das dann auch so funktioniert, wie man sich das gedacht hat.

Gut, ob davon was bleibt, ist wieder eine andere Sache: Einige supertolle Powershell-Skripte, die ich mir geschrieben habe, nutze ich täglich, sie haben mir in der Zeit Hunderte Stunden manueller Arbeit erspart. Andere selbstgeschriebene Programme habe ich sogar über etliche Jahre benutzt. Aber in andere Sachen habe ich mich halt auch schon eine Woche vergraben, um das zu verstehen, das Problem erst einmal soweit gelöst, seitdem aber die Lösung auch nicht wieder benutzt.

Aber das, was man dabei empfindet, ist vielleicht auch ein Moment der Nostalgie? In dem Sinne nämlich: Man erinnert sich an das Glücksgefühl beim "ersten Mal", das einen vielleicht dazu gebracht hat, was man heute tut.



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