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... derStandard.at: Sie gehen davon aus, dass sich Gesellschaft und Wirtschaft in den kommenden Jahren völlig verändern werden. Hat unser derzeitiges Finanz- und Wirtschaftssystem ausgedient? Franz Hörmann: Definitiv in jeder Hinsicht. Weil wir aus Sicht der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Modelle verwenden, die auf die alten Römer zurückgehen. Das Zinseszinssystem stammt aus dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend, die doppelte Buchhaltung aus dem 15. Jahrhundert. Und es gibt keinen Bereich unserer Gesellschaft und der Wissenschaften, wo Methoden dieses Alters überhaupt noch ernst genommen werden. Aber es dient dazu, gesellschaftliche Eliten mächtig und reich zu erhalten, deswegen ändert sich nichts. ... derStandard.at: Derzeit werden die Stimmen, dass beispielsweise der Euro verschwinden wird, immer lauter. Brauchen wir Geld überhaupt noch? Hörmann: Alle Währungen werden verschwinden, weil sie technisch nicht mehr funktionieren können. Ich schätze, dass es schon 2011 so weit sein wird. Wenn wir uns aber in eine neue Gesellschaft ohne Geld retten wollen, brauchen wir als Übergangphase mehrdimensionales Geld. Wir brauchen mehrere unabhängige Rechnungskreise in Form spezialisierter elektronischer Gutscheine. Um die Grundversorgung der Menschen abzudecken, wie Wohnraum, Energie, Lebensmittel usw., könnte man eine Inventur in den einzelnen Ländern aller verfügbarer Ressourcen und des Bedarfs machen. Dann wäre es notwendig, die vorhandenen Ressourcen pro Kopf so zu verteilen, dass für den Basislebensstandard alle versorgt sind. Hier müssen alle kooperieren, ohne dass sie in ein gewinnorientiertes Tauschkonzept verfallen. Die Gemeinschaft muss ohne Wenn und Aber und ohne Gegenleistung Kinder, alte und kranke Menschen erhalten, und alle müssen mit diesem Grundlebensstandard versorgt werden, egal welche oder ob sie überhaupt eine Leistung vollbringen. derStandard.at: Wir sprechen also von einem bedingungslosen Grundeinkommen? Hörmann: Genau. Aber nicht in Geld, sondern in Gütern und Dienstleistungen. Im Bereich des Luxus kann die Gesellschaft dann basisdemokratisch entscheiden, für welche individuellen oder Gruppenleistungen Preise ausgeschrieben werden. Für tolle Erfindungen zum Beispiel, oder besonders schwierige oder mühsame Arbeiten. Das ist dann der Ansporn in einem motivierenden, leistungsorientierten Anreizsystem. Es reden ja alle von der Leistungsgesellschaft, aber Zinsen- und Dividendeneinkommen sind keine Leistung, sondern eine Vergütung für Eigentum. Da Geld sowieso eine gesellschaftliche Konstruktion ist, müssen wir uns nicht an der toten Materie orientieren, die in früheren Jahrtausenden die praktische Manifestation von Geld war. Geld selbst besitzt ja lediglich eine Informationsfunktion. ... derStandard.at: Sie wünschen sich also eine neue Weltordnung? Hörmann: Globalisierung richtig verstanden, bedeutet, dass es keine Standortpolitik mehr gibt. Es gibt nur einen Standort, und das ist der Planet Erde. Und es gibt auch nur eine Nation, das ist die Menschheit. ... derStandard.at: In welchem Zeithorizont denken Sie an diese neue Gesellschaftsordnung? Hörmann: Drei Jahre. Die Frage ist nämlich, schafft es die Menschheit, in drei Jahren dieses Konzept umzusetzen oder wird sie gar nicht mehr bestehen. Wir haben nämlich massenhaft ökologische und soziale Probleme, in vielen Ländern stehen wir kurz vor der Revolution. derStandard.at: Sie reden also vom ultimativen Crash? Hörmann: Richtig. Wie die Gesellschaft in Zukunft leben wird oder will, kann nur die Gesellschaft selbst entscheiden und zwar nach dem Mehrheitsprinzip. Das geschieht demokratisch in der Vernetzung. ... |
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Seitdem ich das weiss, sind mir Schulden bei Banken relativ wurscht. Wenn die Geld verleihen, dass sie gar nicht haben, muss ich auch keines zurückzahlen, was ich nicht habe. |
Loke hat folgendes geschrieben: | ||
Was halten die Banken davon? |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Was halten die Banken davon? |
Loke hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich meinte eigentlich genau in seinem Fall. Aber zu deiner Antwort: Irgendwann merkt auch die dümmste Bank, dass man nicht vor hat, zu zahlen. |
AXO hat folgendes geschrieben: |
Dann können sie pfänden was sie pfänden dürfen. Sofern sie auf nen "Asketen" treffen,
der über das Lebensnotwendige hinaus keinen Besitz sein eigen nennt und mit dem nichpfändbaren Einkommensminimum auskommt, haben sie Pech. |
göttertod hat folgendes geschrieben: | ||
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Loke hat folgendes geschrieben: | ||
Dann hat der aber wenig Chancen, aus seinem Asketentum herauszukommen. |
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Ok, das geht vom Thema weg...
AXO hat schon Recht. Erstens besitzen einen die Dinge, die man besitzt genauso und stellen Forderungen. Autos wollen Versicherung, etc. bezahlt haben. Darum beschränke ich mich wirklich auf das materiell notwendige. Und was das ist, bestimme ich. Ansonsten, wenn es erst mal zu Leben reicht, kann man mit einem Gewerbe viel ... organisieren. Z.B. private Kosten in die Firma auslagern, etc. Aber generell gilt, wer weniger besitzt, muss sich nicht sorgen viel zu verlieren. |
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Was den Crash des Finanzsystems betrifft. Der ist unausweichlich. Dafür gibt es weltweit zuviel durch Zinsen entstandene Schulden, und Gewinne, die durch keinerlei Produktion gedeckt,als reine Börsenblase existieren. Gerade in amerikanischen Konsumdarlehen tickt da noch die nächste Bombe. Aber das System wird sich wehren. Da wird Geld eben so lange abgewertet, bis es werttlos ist. Die Habenden sind längst in andere Werte geflohen. Nur die Nichthabenden |
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Insofern funktioniert 'das System' fröhlich weiter und verteilt kräftig von unten nach oben um. |
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Ich würde sofort in eine zinslose Währung einsteigen. Damit könnte jeder bei mir zahlen, der auch bereit ist, die zinslose Währung zu akzeptieren. |
armer schlucker hat folgendes geschrieben: |
aber welche Bank gibt denn nem armen schlucker nen Kredit? (oder Asketen?) |
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das Geschäft wird doch nur gemacht, wenn man entweder sein Geld +Zins wieder bekommt oder die Sicherheit gepfändet werden kann |
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so irre kann doch keiner sein, Leuten ohne Sicherheit Kredit zu geben |
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na, egal, ich habe keinen cent Schulden und kaum Guthaben, also kann mirs Wurst sein, was die Bänkster so veranstalten |
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das siehst Du m.E. zu pessimistisch - ne Abwertung trifft Vermögende eher und härter als Unvermögende - drum glaub ich auch nicht an ne relevante Abwertung.
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Das mit der "Wurscht" is aber nur die halbe Wahrheit - was die veranstalten zahlt spätestens über
die Konsumpreise sogar jeder der nichtmal Steuern zahlt. |
göttertod hat folgendes geschrieben: |
Ganz lesen, man lernt etwas!! |
göttertod hat folgendes geschrieben: |
Ganz lesen, man lernt etwas!! |
Heike J hat folgendes geschrieben: | ||
Ich lerne, dass im nächsten Jahr die Währungen verschwinden und in drei Jahren die Welt untergeht, wenn wir bis dahin kein neues System einführen. Hmm, bin zu skeptisch geprägt, um das tatsächlich zu lernen. Oder meinst du mit "lernen", mit welchen obskuren Theorien es jemand in die Zeitungen schafft? Das weiß ich schon. Meine Schwägerin ist seit einiger Zeit auf der Suche nach der Verschwörung zur neuen Weltordnung. Ihr wird der Artikel gefallen. |
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Finanztechnisch ist die Welt ja schon längst untergegangen. Wir segeln ein Geisterschiff. Zumindest, wenn man mal unter Deck schaut. |
armer schlucker hat folgendes geschrieben: |
und ein Narrenschiff http://www.youtube.com/watch?v=8Lz_qPvKCsg |
hopalonghorus hat folgendes geschrieben: |
Man beende die Angebotsorientierte Wirtschaftsform. |
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derStandard.at: Warum akzeptieren wir das alle? Weil wir diese Mechanismen gar nicht mehr verstehen?
Brodbeck: Das ist sicher ein wichtiger Grund; es ist ein undurchsichtiges Netzwerk. Es wird aber auch absichtlich undurchsichtig gemacht. Ganz bewusst wurden Verträge und Klauseln bei Finanztiteln so kompliziert gehalten, dass niemand mehr durchblickt. Außerdem wird vieles einfach geheim gehalten. (...) Es gibt aber noch eine andere Kommunikationsform: Wenn Sie Verkäuferin sind und ich Käufer, dann wäre unsere Sprache ganz einfach: 3,80 Euro. Diese Art der einfachen Rechnung eroberte die menschliche Praxis, und sie hat auch die Denkform verändert. Letztlich gingen aus diesem Geldverkehr die Mathematik, aber auch die Naturwissenschaften hervor. Damit meine ich nicht den Inhalt. Die Naturgesetze gelten natürlich. Wir berechnen die Natur aber nur noch, und alles andere, was nicht in einer Gleichung steht, interessiert uns gar nicht und fliegt uns dann als ökologische Katastrophe um die Ohren. Diese rechnende Haltung - ich nenne es "das rechnende Subjekt der Moderne"- entstammt dem Geldverkehr. Daran erkennt man, weshalb das Geld uns so nahe, Teil unserer seelischen Struktur geworden ist. Auch deshalb kann man Geld nicht so einfach reformieren. |
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Die erste bekannte Erwähnung des Konzepts einer Singularität geht auf Stanislaw Ulam zurück... |
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Diese Spezialisierung subjektiver Kultur konvergiert in ihrer Gesamtheit in die objektive, aus dem Subjekt ausgelagerte, Kultur:
„Die Entwicklung der modernen Kultur charakterisiert sich durch das Übergewicht dessen, was man den objektiven Geist nennen kann, über den subjektiven, d.h., […] [es] ist eine Summe von Geist verkörpert, deren täglichem Wachsen die geistige Entwicklung der Subjekte nur sehr unvollständig und in immer weiterem Abstand folgt. […], dem Überwuchern der objektiven Kultur ist das Individuum weniger und weniger gewachsen.“ Die Kultur in der Großstadt werde somit aus der „Form des subjektiven in die eines rein objektiven Lebens überführt“, zu einer „raumüberwindenden Technik“ und zu einem „unpersönlich gewordenen Geist“. In diesem Kampf der Mechanismen der Arbeitsteilung und Individualisierung innerhalb der Großstadt obliege es „dem Subjekt seine Rolle innerhalb der Gesamtheit zu bestimmen“, denn seine Aufgabe sei es „allein zu verstehen“ . |
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derStandard.at: Welche Verantwortung trägt eigentlich die Politik in der Aufrechterhaltung dieses Systems?
Brodbeck: (...)Das Bild der Alternativlosigkeit zu den freien Märkten wurde von den Ökonomen erfunden und erfolgreich mit sehr viel PR propagiert. F.A. von Hayek, M. Friedman und die Chicago Boys haben die Politik wesentlich mit Denkmodellen versorgt, sodass auch die gesamte Sozialdemokratie in Europa neoliberal reprogrammiert wurde. Man hat der Behauptung vertraut, dass die Märkte eine inhärente Stabilität besäßen: Je weniger Regulierung, desto stabiler und dynamischer, desto mehr Wachstum und desto besser für alle. Genau dies war ein gewaltiger Denkfehler. derStandard.at: Kann man sich dann schon freuen, wenn man sich die Bestrebungen zur Regulierung an den Märkten anschaut? Brodbeck: (...) Natürlich könnte man regulieren, man müsste es nur wollen. Oder die Bevölkerung müsste der Politik mal ordentlich auf die Füße treten und sagen: Jetzt macht mal, sonst wählen wir andere Parteien. Aber es gibt leider kaum politische Parteien, die eine Regulierung wirklich mit Nachdruck vertreten. Und dann passiert das, was wir europa- und weltweit erleben. Die Banken haben durchgedrückt, dass die faulen Geldtitel durch öffentliche Gelder garantiert und nicht abgeschrieben werden. Das bedeutet jetzt für die Staatshaushalte, dass sie sparen müssen, was einer unglaublichen Einschränkung für die Privaten und für den realen Sektor der Wirtschaft gleichkommt. Das schafft Arbeitslosigkeit. Die sozialen Reaktionen darauf können wir in Europa bereits beobachten. In zahlreichen Gutachten der Weltbank oder der OECD wird mittlerweile immer häufiger das Risiko sozialer Unruhen aufgeführt. Dagegen kann man sich übrigens auch schon wieder versichern lassen. |
göttertod hat folgendes geschrieben: | ||
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göttertod hat folgendes geschrieben: | ||
"Banken erfinden Geld aus Luft"
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Nach der Griechenland- und Irland-Krise fragen sich Millionen Deutsche: Wie sicher ist der Euro? report MÜNCHEN sprach mit Experten und Bankern und zeigt die Knackpunkte in diesem Jahr auf. |
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