zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß es nicht. Wenn man Literatur zur Palliativmedizin liest, dann erfährt man, daß sich die praktische Begleitung Sterbenskranker gar nicht so sehr auf diese Diskussion zuspitzen lässt. |
Naastika hat folgendes geschrieben: | ||||
Yepp, so sehe ich es auch. Und jede Beschränkung der Zulässigkeit der ärzlichen Hilfe auf Schwerstkranke oder änliche Formulierung lehne ich ab. JEDER soll, falls gewollt, schnell, sicher (auch für z.B. Unbeteiligte) und schmerzlos aus dem Leben scheiden können. Notwendig wäre nur eine formelle Regelung des Verfahrens, von mir auch Notwendigkeit der Beteiligung von zwei unabhängige Ärzten, eine Festlegung zeitlichen Abstandens zwischen Erstersuchen und Finale und das wäre`s. |
luc hat folgendes geschrieben: | ||||
Ein Staat sollte nicht einen Menschen daran hindern, sich umzubringen, dafür sollte er Rahmenbedingungen schaffen, die ein Weiterleben lebenswert machen, ohne den Willen und das Recht auf Selbstbestimmung des Patienten zu untergraben. Gefällt es dir besser so? |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Weißte, ich seh das so, ich bringe einen alten Schrank vor die Tür, weil er zum Sperrmüll soll, und dann kommt ein Polizist und pfeift mich an: "Der ist noch viel zu gut, tragen sie den sofort zurück in ihr Wohnzimmer!" |
luc hat folgendes geschrieben: |
Ich bin dafür. dass Ärzte , die aus Gewissensgründen keine Sterbehilfe leisten wollen, von solchen Aufgaben befreit werden und ich bin dafür, dass aktive Sterbehilfe nicht kommerzialisiert wird. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: | ||
So viel ich weiß ist kein Arzt gezwungen, alles zu verschreiben was der Patient will. Mir hat mal so ein Weißkittelsadist ein bestimmtes Schmerzmittel verweigert, weil es, wie er sagte, süchtig machen kann. Hätte ich ihn verklagen sollen? Ich bin aber auch für eine "Kommerzialisierung". Es gibt einen recht bekannten Film, in dem eine solche Sterbeklinik vorkommt. Mir fällt der Titel nicht ein, aber "Soylent Green" sagt vielleicht dem einen oder anderen hier was. Sowas tät ich mir wünschen, wenn es dazu käme. Wie der Mann da in dem Film "gestorben wird" kommt mir sehr angenehm vor. Naja, ich liebe Beethovens Sechste sowieso sehr. Es ist in dieser Sache wie bei der Abtreibung: Wer arm oder dämlich oder gar beides war bekam ein Kind. Die anderen fuhren nach Holland. Ist das heute noch so? Da liegt es freilich im Interesse der Politiker, daß die Doofen sich vermehren. Ein Gesetz, das nicht für alle gleichermaßen gültig ist sollte von vornherein beseitigt werden. Wer geht nach Karlsruhe? |
Zitat: |
Es bleibt beim Alten und es geht keinen Schritt voran |
luc hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich bin gegen die Kommerzialisierung aber heute haben die Abgeordneten schon wieder Mist gebaut: sie verbieten die Kommerzialisierung, ohne das vorhergegangene Gesetz zu verbessern. Es bleibt beim Alten und es geht keinen Schritt voran, mit der Konsequenz, dass die Leute, die es sich leisten können, in die Schweiz oder nach Belgien gehen müssen. Die anderen können sich aus dem Fenster schmeißen. Eine Verschlimmbesserung der Situation. Bravo! |
luc hat folgendes geschrieben: |
Ich bin gegen die Kommerzialisierung aber heute haben die Abgeordneten schon wieder Mist gebaut: sie verbieten die Kommerzialisierung, ohne das vorhergegangene Gesetz zu verbessern. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Das passt zur allgemeinen Leidenspornographie des Christentums, für die Mel Gibsons Film Die Passion Christi ein perfektes Beispiel ist. Christen lieben Hospize, weil sie den Sterbenden dort lange beim Leiden zusehen und sich daran ergötzen können. Wie ein Vampir vom Blut, so ernährt sich der fromme Christenmensch spirituell von Elend und Schmerz. Die Leidensgestalt Jesu am Kreuze ist sein erotischer Fetisch. Nichts fürchtet er insgeheim mehr als eine Welt ohne Leid, Elend, Qual und Schmerz. Das Leid der Welt und der Menschen ist seine heimliche Freude; und deshalb mag er es gar nicht, wenn Leute ihr Leiden durch Selbsttötung frühzeitig beenden, bevor sie es restlos "ausgekostet" haben. Sie sind aus seiner Sicht Spielverderber. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
(Thomas von Aquin, Summe der Theologie, 2. Teil, Frage 64, Artikel 5) |
luc hat folgendes geschrieben: | ||
Und wer sollte diese reglementierende Rolle übernehmen? Ohne Reglementierung haben wir das Gesetz des Dschungels. Ich bin dafür. dass Ärzte , die aus Gewissensgründen keine Sterbehilfe leisten wollen, von solchen Aufgaben befreit werden und ich bin dafür, dass aktive Sterbehilfe nicht kommerzialisiert wird. Dann haben wir die gewünschten Leitplanken. Ansonsten sollte alles der Patient selbst entscheiden. Falls der Patient nicht mehr in der Lage ist, etwas zu entscheiden, sollten Patientenverfügungen, die früher formuliert wurden, entscheidend sein. |
Naastika hat folgendes geschrieben: |
Du kannst dir dein PallativZwang für alle sonstwo stecken, Christ. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
Aha. Du kennst alle recht gut, gell? Alle Christen, oder alle "frommen Christen", und wer ist ein frommer Christ, das definiert wer? |
Critic hat folgendes geschrieben: | ||||
............... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Darueberhinaus sollten allerdings auch Sicherungen in ein solches Gesetz eingebaut werden, die verhindern, dass ein Patient von seinen pflegenden und evt. erbenden Angehoerigkeiten zur Entscheidung seine Existenz vorzeitig zu beenden gedraengt wird (z.B. bevor die Kosten seiner Behandlung seine Vermoegenswerte konsumiert haben). |
Johnny hat folgendes geschrieben: | ||
Wie sollten diese Sicherungen aussehen? Ich sehe da keine Möglichkeit per Gesetz zu verhindern, dass z.B. ältere Menschen dazu gedrängt werden. Dieser Druck kann ja auch ganz subtil und "unsichtbar" sein. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Ich habe mich nur zu myrons grober Vereinfachung: "Christen sind so" geäußert. Es mag solche geben, das sind christliche Fundamentalisten. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Man kann natürlich die Beweggründe, die zu der Entscheidung führen, auch nicht völlig hinterfragen. Sie kann ja wie gesagt subjektiv unerträglich sein: In einer dieser Plasberg-Sendungen wurde da auch etwa angeführt, daß Kuschs Sterbehilfeverein auch schonmal einen Fall hätte, in dem eine Frau nicht mehr leben wollte, weil der Mann tot war und sie nicht das Gefühl hatte, daß jemand Anderer die Leere füllen könnte. Da wurde dann die mögliche "Zufallsbekanntschaft in einem Vierteljahr" angeführt, die ja hätte passieren können. Oder was wäre mit jemandem, der unter einer unerträglichen und unheilbaren psychischen Erkrankung leidet? |
Myron hat folgendes geschrieben: |
(Der "freie Wille", den die Theologen meinen, existiert eh nicht.) |
Zitat: |
Ich fühle mich von meinen Volksverträtern verraten. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
Aha. Du kennst alle recht gut, gell? Alle Christen, oder alle "frommen Christen", und wer ist ein frommer Christ, das definiert wer? |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Das ist natürlich auch eine Gewissensfrage für denjenigen, der gegebenenfalls Sterbehilfe leistet: Dürfte man jemandem Sterbehilfe leisten, der sie nur verlangt hat, weil er das Gefühl hat, er würde den Angehörigen zur Last fallen? Andererseits würden das wohl auch die wenigsten tun. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Das ist natürlich auch eine Gewissensfrage für denjenigen, der gegebenenfalls Sterbehilfe leistet: Dürfte man jemandem Sterbehilfe leisten, der sie nur verlangt hat, weil er das Gefühl hat, er würde den Angehörigen zur Last fallen? Andererseits würden das wohl auch die wenigsten tun. |
luc hat folgendes geschrieben: | ||
@ Naastika
Ich fühle mich auch verraten. ich habe eine richtige Wut. Nach all den Debatten dachte ich nicht, dass die Abstimmung so laufen würde. So kann es nicht bleiben. So darf es nicht bleiben. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: |
Das definieren die schon selber. Ich schließe mich Myron voll an. Lies mal einige Heiligenlegenden, Astarte. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Das dürfte gar nicht so selten vorkommen. Manche haben sogar skrupel ihr eigenes Geld zu verbrauchen. "Möchten die Kinder möglichst viel überlassen". Manche Kinder bilden sich sogar ein, es gehört denen schon. Selbst genug gesehen und gehört in mein Leben. Alte Frau pflegt alter Mann. Es geht über ihre Kräften. Geld fürs Pflegeheim ist genug da. aber die Kinder möchten das nicht. Solche Leute, die sich sowas aufdoktrieren lassen, scheiden auch aus dem Leben, weil sie meinen, dass sie "andere zur Last fallen". |
Zitat: |
§38 GG (1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen. |
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