Cannabis legalisieren
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte
Cannabis legalisieren?
Ja
78%
 78%  [ 83 ]
ein bischen
7%
 7%  [ 8 ]
Nein
14%
 14%  [ 15 ]
Stimmen insgesamt : 106


#421:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 18.11.2016, 13:35
    —
"... Blacks are 3.73 times more likely than whites to be arrested for marijuana."

Grafiken von washingtonpost.com :



#422:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 18.11.2016, 14:00
    —
"The War on Drugs is Racist"

(Youtube, englisch, 5:10)

#423:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 18.11.2016, 14:16
    —
@ sehr gut: Kann es sein, dass Du meine Frage nicht verstanden hast? Die Statistiken, deren Aufbereitung Du da zeigst, habe ich nicht bestritten. Nur sind Schwarz und Weiß und Marihuanakonsum und Verknacktwerden nicht die einzigen Faktoren in diesem System, und es gibt da zusätzliche Abhängigkeiten.

Aus Deinen beiden Tabellen könnte man allenfalls eine rassistische Tendenz der Justiz vermuten (was ich aber auch für zu kurz gegriffen halte, auch wenn es diesen Faktor wahrscheinlich gibt), aber damit lässt es sich keinesfalls belegen, dass die Drogengesetze gemacht wurden, um die Schwarzen einzubuchten, im Gegenteil. Das könntest Du nur sagen, wenn es ein Gesetz gegen eine spezifisch schwarze Sitte gäbe, aber der Marihuanakonsum scheint ja relativ gleich verteilt.

Die Faktoren, die man mindestens noch betrachten müsste, um die Zusammenhänge einigermaßen darzustellen, sind monatliches Beschäftigungsgrad, Einkommen, Wohnsituation und Bildung.

Um ganz plastisch zu zeigen, was ich meine: Slumbewohner sind häufiger arbeitslos und stärker in Kleinkriminalität verwickelt, zu der die Drogenkriminalität auch gehört. Und wenn die Polizei eine Wohnung wegen Diebstahlverdachts durchsucht, kommt dann nebenbei auch noch regelmäßig ein Drogenvergehen ans Licht, das ohne die anderen Begleitumstände unauffällig geblieben wäre.

p.s. Ich habe mir den Anfang des Beitrages von Nadelmann angehört. Er macht den selben Fehler.

#424:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 18.11.2016, 14:35
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Nur sind Schwarz und Weiß und Marihuanakonsum und Verknacktwerden nicht die einzigen Faktoren in diesem System, und es gibt da zusätzliche Abhängigkeiten.

Du kannst es ja testen. Mal deine Haut schwarz an und geh (Abends) Strassen in den USA entlang, dann geh die gleichen Strecken als Weisser. Dann vergleich die Unterschiede.

Ansonsten haben unsere öffentlich rechtlichen das schön gesagt:
»Es war eine diffuse Mischung aus Geltungssucht, Misstrauen und rassistisch motivierter Abneigung gegenüber den schwarzen Amerikanern, die zu den Armen der Gesellschaft gehörten und Cannabis konsumierten, welche Anslingers Propagandamaschine an Fahrt gewinnen ließ. Cannabis war zum Symbol einer durch den Rassismus polarisierten amerikanischen Gesellschaft geworden.«

Ansonsten aus der Zeit der Gesetzes-Ursprünge:
"Most marijuana smokers are Negroes, Hispanics, jazz musicians, and entertainers. Their satanic music is driven by marijuana, and marijuana smoking by white women makes them want to seek sexual relations with Negroes, entertainers, and others."

#425:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 18.11.2016, 16:38
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....

Ansonsten aus der Zeit der Gesetzes-Ursprünge:
"Most marijuana smokers are Negroes, Hispanics, jazz musicians, and entertainers. Their satanic music is driven by marijuana, and marijuana smoking by white women makes them want to seek sexual relations with Negroes, entertainers, and others."

Die Intention von diesen Leuten, die das gesagt haben, will ich gar nicht abstreiten. Das bedeutet aber immer noch nicht dass sie mit der Grundaussage recht hatten. Schon an dem Gebrauch des Wortes satanisch ist zu sehen, wo die herkommen und dass sie ein Rad abhaben.
Der Rest ist einfach die Interpretation von Statistiken mit mehreren abhängigen Größen. Und da sind offensichtlich viele überfordert.

#426:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 19.01.2017, 20:16
    —
http://www.tagesschau.de/inland/cannabis-bundestag-101.html
http://www.tagesschau.de/inland/cannabis-kommentar-101.html

#427:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 19.01.2017, 20:41
    —
http://www.focus.de/gesundheit/arzt_medikamente/nach-jahrzehntelangem-warten-aufatmen-fuer-schwer-kranke-patienten-cannabis-gibt-es-in-kuerze-kostenlos-auf-rezept_id_6519450.html schrieb:

Zitat:
So viel Einigkeit ist selten. Der Bundestag hat am Donnerstag einstimmig die medizinische Freigabe von Cannabis beschlossen. Für viele schmerzleidende Patienten bedeutet das große Erleichterung.


Zum Glück brauche ich das nicht.

#428:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 19.01.2017, 22:31
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
http://www.tagesschau.de/inland/cannabis-bundestag-101.html
http://www.tagesschau.de/inland/cannabis-kommentar-101.html

Staatssekretärin im Bundestag zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=m-ibJZu7ETM


Einstimmig angenommen. Nicht mal eine Enthaltung. Überraschender Konsens.

#429:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 19.01.2017, 23:23
    —
Es ist eine sehr gute Entscheidung, Cannabis für bestimmte Indikationen freizugeben. Morphium ist tausend mal schädlicher und keiner würde auf die stupide Idee kommen, Morphium zu verbieten. Alles was eine therapeutische Wirkung hat, ist potentiell gefährlich. Diese Maßnahme wird vielen Patienten helfen.

#430:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 20.01.2017, 00:04
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:


Einstimmig angenommen. Nicht mal eine Enthaltung. Überraschender Konsens.


Zackig kommentiert. Stramme Rhetorik. Respekt.

#431:  Autor: Lila Einhorn BeitragVerfasst am: 25.01.2017, 19:05
    —
http://diepresse.com/home/science/5158967/Cannabiskonsum-erhoeht-SchizophrenieRisiko-erheblich
Zitat:

Cannabiskonsum erhöht Schizophrenie-Risiko erheblich

Cannabiskonsum geht mit einem um 37 Prozent erhöhten Schizophrenierisiko einher. Die Ergebnisse sind wegen einer Liberalisierungswelle von Cannabis brisant.


Die Studie ist momentan im Volltext abrufbar: http://www.nature.com/mp/journal/vaop/ncurrent/full/mp2016252a.html

Schizophrenie ist wie kaum eine andere Krankheit mit kriminellem Verhalten verbunden. Die Krankheit ist nicht nur für die Betroffene eine Katastrophe, sondern auch für das ganze Umfeld.

#432:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 25.01.2017, 19:14
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
http://diepresse.com/home/science/5158967/Cannabiskonsum-erhoeht-SchizophrenieRisiko-erheblich
Zitat:

Cannabiskonsum erhöht Schizophrenie-Risiko erheblich

Cannabiskonsum geht mit einem um 37 Prozent erhöhten Schizophrenierisiko einher. Die Ergebnisse sind wegen einer Liberalisierungswelle von Cannabis brisant.


Die Studie ist momentan im Volltext abrufbar: http://www.nature.com/mp/journal/vaop/ncurrent/full/mp2016252a.html

Schizophrenie ist wie kaum eine andere Krankheit mit kriminellem Verhalten verbunden. Die Krankheit ist nicht nur für die Betroffene eine Katastrophe, sondern auch für das ganze Umfeld.


Das müßte doch statistisch nachweisbar sein.

Was statistisch ganz leicht nachweisbar ist, dass Alkohol die meisten gesellschaftliche Probleme überhaupt herbeiführt.
Dies ist weltweit wohl die meist verbreitete Droge. In den meisten Länder völlig legal. (Hängt auch, im Gegensatz zu Cannabis ganze Industriezweige drann, und ist gesellschaftlich total akzeptiert).

Eine gänzlich "schadlose" Droge gibts ja nicht. Aber in Vergleich zwischen Alkohol und Cannabis, ist Cannabis eher als harmlos zu betrachten.

#433:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 26.01.2017, 01:30
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
http://diepresse.com/home/science/5158967/Cannabiskonsum-erhoeht-SchizophrenieRisiko-erheblich
Zitat:

Cannabiskonsum erhöht Schizophrenie-Risiko erheblich

Cannabiskonsum geht mit einem um 37 Prozent erhöhten Schizophrenierisiko einher. Die Ergebnisse sind wegen einer Liberalisierungswelle von Cannabis brisant.


Die Studie ist momentan im Volltext abrufbar: http://www.nature.com/mp/journal/vaop/ncurrent/full/mp2016252a.html

Schizophrenie ist wie kaum eine andere Krankheit mit kriminellem Verhalten verbunden. Die Krankheit ist nicht nur für die Betroffene eine Katastrophe, sondern auch für das ganze Umfeld.


Wo liegt denn das normale Risiko, an Schizophrenie zu erkranken? Wenn es z.B. bei 1% liegt, dann beträgt ein 37 Prozent höheres Risko 1,37 %.

Zum kriminellen Verhalten von Schizophrenen:
https://psylex.de/stoerung/schizophrenie/gewaltverbrechen.html
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/schizophrenie_gewalt.html

#434:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.01.2017, 02:10
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
....
Wo liegt denn das normale Risiko, an Schizophrenie zu erkranken? Wenn es z.B. bei 1% liegt, dann beträgt ein 37 Prozent höheres Risko 1,37 %. ....

Aus der vom Einhorn verlinkten Studie:
Zitat:
The lifetime risk of schizophrenia is ~0.7%, and the natural history of disease carries a high risk of long-term symptoms and disability together with a reduced life expectancy.

Mit Cannabis dann bei 0,96%.

Ist nicht völlig unwesentlich. Innerhalb der Solidargemeinschaft ist es auf jeden Fall bemerkbar.

#435:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 26.01.2017, 02:22
    —
fwo hat folgendes geschrieben:

Aus der vom Einhorn verlinkten Studie:
Zitat:
The lifetime risk of schizophrenia is ~0.7%, and the natural history of disease carries a high risk of long-term symptoms and disability together with a reduced life expectancy.

Mit Cannabis dann bei 0,96%.

Ist nicht völlig unwesentlich. Innerhalb der Solidargemeinschaft ist es auf jeden Fall bemerkbar.


Nö, nicht so ganz. Durch Cannabis-Konsum steigt ja nicht das Risiko für die Solidargemeinschaft Schizophrene versorgen zu müssen von 0,7 auf 0,96%. 0,96% erreicht man nur, wenn alle Menschen, die das Risiko von 0,7% für Schizopherenie in sich tragen auch Cannabis konsumieren würden. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass ein höherer Prozentsatz dieser Menschen sich ungesund ernährt, sich zu wenig bewegt, raucht oder Alkohol trinkt oder AfD wählt.

#436:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.01.2017, 02:59
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Aus der vom Einhorn verlinkten Studie:
Zitat:
The lifetime risk of schizophrenia is ~0.7%, and the natural history of disease carries a high risk of long-term symptoms and disability together with a reduced life expectancy.

Mit Cannabis dann bei 0,96%.

Ist nicht völlig unwesentlich. Innerhalb der Solidargemeinschaft ist es auf jeden Fall bemerkbar.


Nö, nicht so ganz. Durch Cannabis-Konsum steigt ja nicht das Risiko für die Solidargemeinschaft Schizophrene versorgen zu müssen von 0,7 auf 0,96%. 0,96% erreicht man nur, wenn alle Menschen, die das Risiko von 0,7% für Schizopherenie in sich tragen auch Cannabis konsumieren würden. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass ein höherer Prozentsatz dieser Menschen sich ungesund ernährt, sich zu wenig bewegt, raucht oder Alkohol trinkt oder AfD wählt.

Du hast Recht. Ich habe gerade gesehen, dass der Anteil der regelmäßigen Kiffer unter 5% liegt.

#437:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 26.01.2017, 18:37
    —
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
http://diepresse.com/home/science/5158967/Cannabiskonsum-erhoeht-SchizophrenieRisiko-erheblich
Zitat:

Cannabiskonsum erhöht Schizophrenie-Risiko erheblich

Cannabiskonsum geht mit einem um 37 Prozent erhöhten Schizophrenierisiko einher. Die Ergebnisse sind wegen einer Liberalisierungswelle von Cannabis brisant.


Die Studie ist momentan im Volltext abrufbar: http://www.nature.com/mp/journal/vaop/ncurrent/full/mp2016252a.html

Schizophrenie ist wie kaum eine andere Krankheit mit kriminellem Verhalten verbunden. Die Krankheit ist nicht nur für die Betroffene eine Katastrophe, sondern auch für das ganze Umfeld.

Schizophrenie-Behandlung mit Cannabis-Wirkstoff: http://www.gesundheitsberater-berlin.de/gesundheitskolumnen/ein-neuer-ansatz-gegen-schizophrenie

In einem legalen Markt würde man einfach ein Minimum an CBD vorschreiben, im (teilweise) illegalen Markt wurden in den letzten Jahren Pflanzen gezüchtet die kaum noch CBD enthalten (dafür mehr THC).

#438:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 26.01.2017, 21:41
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben:
http://diepresse.com/home/science/5158967/Cannabiskonsum-erhoeht-SchizophrenieRisiko-erheblich
Zitat:

Cannabiskonsum erhöht Schizophrenie-Risiko erheblich

Cannabiskonsum geht mit einem um 37 Prozent erhöhten Schizophrenierisiko einher. Die Ergebnisse sind wegen einer Liberalisierungswelle von Cannabis brisant.


Die Studie ist momentan im Volltext abrufbar: http://www.nature.com/mp/journal/vaop/ncurrent/full/mp2016252a.html

Schizophrenie ist wie kaum eine andere Krankheit mit kriminellem Verhalten verbunden. Die Krankheit ist nicht nur für die Betroffene eine Katastrophe, sondern auch für das ganze Umfeld.


Wo liegt denn das normale Risiko, an Schizophrenie zu erkranken? Wenn es z.B. bei 1% liegt, dann beträgt ein 37 Prozent höheres Risko 1,37 %.


Vorweg muss gesagt werden, dass, wer eine (drogeninduzierte) Psychose entwickelt, nicht gleich eine Schizophrenie hat.

Die dominante These für das Entstehen einer Schizophrenie ist die die 'Veranlagung', womit meist die Gene gemeint sind. Etliche Studien untermauern dies, allerdings wird ein anderer Risikofaktor kaum noch genannt: Die Familie. Bestimmte Bindungstypen und Interaktionsformen begünstigen das Entstehen einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis oder des Borderline-Syndroms. In den späten 80er Jahren begann aber ein Paradigmenwechsel in der medizinischen Fachdisziplin "Psychiatrie", der eine sukzessive Abkehr vom psychodynamischen Modell zugunsten der biologischen Annahmen bedeutete. Das kam vor allem der Pharmaindustrie zugute (hier sei stellvertretend die Erfolgsstory des Medikamentes Prozac erwähnt). *[Edith: Besser noch Quetiapin/Seroquel]

Ebenfalls stellvertretend für die Annahme krankheitsauslösender Faktoren in der Familie (Double-Bind, Rubberfence, Sündenbock, Mystifizierung...) ein gut verständliches Buch:



............

Wer sich mit der von @Lila Einhorn verlinkten Studie nicht zufrieden geben möchte, kann sich noch andere Ergebnisse zu Gemüte führen:

Zitat:
Die Cannabinoide des Körpers

Nun stiften neuere Forschungen Verwirrung, wonach Cannabis möglicherweise auch vor Psychosen schützt. Was ist denn nun wahr? Sicher ist, dass der Joint niemanden vor einer schweren psychischen Erkrankung bewahrt. Er kann auch keinen Erkrankten heilen. Es geht bei diesen Forschungen um einen einzigen Inhaltsstoff der Hanfpflanze, das Cannabidiol. Dieser isolierte Inhaltsstoff wird noch erprobt und ist daher noch gar nicht auf dem Markt.

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/cannabis-und-psychosen-macht-der-joint-geisteskrank-1.1774940-2


oder

Zitat:
So ist es wissenschaftlich belegt, dass Cannabis-Konsum unmittelbar mit Schizophrenie zusammenhängt: „Es ist gut untersucht, dass Cannabis-Konsum unter Menschen, die an Schizophrenie leiden, deutlich höher ist als in der allgemeinen Bevölkerung“, schreiben Robert Power vom King’s College London und sein Team in einer aktuellen Studie, die nun das Fachmagazin „Molecular Psychiatry“ veröffentlicht hat.

Genetische Grundlage ist die gleiche

Doch während man bisher Cannabis-Konsum eher als Ursache oder Trigger einer Psychose im Verdacht hatte, nähern sich Power und sein Team genau von der anderen Seite: Sie vermuten, dass eine Erkrankung der Psyche den Betroffenen eher zur Hanftüte greifen lässt. Die Vorstellung dahinter ist, dass Menschen sich nicht zufällig irgendwelchen Umwelteinflüssen aussetzen – sondern dass unsere Gene maßgeblich bestimmen, für welche Reize wir uns interessieren, und welchen Risikofaktoren wir uns dafür aussetzen.

https://www.welt.de/gesundheit/article129615099/Was-Cannabis-Konsum-und-Schizophrenie-verbindet.html

fett v. mir

oder

Zitat:
Nach einer Studie der Harvard-Universität verursacht Cannabis keine Schizophrenie
Aus den IACM-Informationen vom 14.12.2013: Eine neue Studie von der Harvard-Universität könnte Bedenken über den Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Schizophrenie ausräumen. Während viele weiterhin das Potenzial von Cannabis zur Verursachung einer Schizophrenie diskutieren, erklären Forscher der Medizinischen Fakultät der Harvard-Universität, dass es "bisher keine überzeugenden Beweise dafür gibt, dass Cannabiskonsum Psychosen verursachen kann". Ihre jüngste Studie, die in der Zeitschrift Schizophrenia Research veröffentlicht wurde, unterstützt die Rolle genetischer Faktoren bei der Schizophrenie, und dass Cannabiskonsum allein nicht das Risiko für die Entwicklung der Erkrankung erhöht.

https://hanfverband.de/nachrichten/news/nach-einer-studie-der-harvard-universitaet-verursacht-cannabis-keine-schizophrenie


Shake `s Bier würde sagen: Wie es euch gefällt zwinkern

#439:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 28.01.2017, 21:01
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Vorweg muss gesagt werden, dass, wer eine (drogeninduzierte) Psychose entwickelt, nicht gleich eine Schizophrenie hat.

Die dominante These für das Entstehen einer Schizophrenie ist die die 'Veranlagung', womit meist die Gene gemeint sind. Etliche Studien untermauern dies, allerdings wird ein anderer Risikofaktor kaum noch genannt: Die Familie. Bestimmte Bindungstypen und Interaktionsformen begünstigen das Entstehen einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis oder des Borderline-Syndroms. In den späten 80er Jahren begann aber ein Paradigmenwechsel in der medizinischen Fachdisziplin "Psychiatrie", der eine sukzessive Abkehr vom psychodynamischen Modell zugunsten der biologischen Annahmen bedeutete. Das kam vor allem der Pharmaindustrie zugute (hier sei stellvertretend die Erfolgsstory des Medikamentes Prozac erwähnt). *[Edith: Besser noch Quetiapin/Seroquel]

Ebenfalls stellvertretend für die Annahme krankheitsauslösender Faktoren in der Familie (Double-Bind, Rubberfence, Sündenbock, Mystifizierung...) ein gut verständliches Buch:

<schnipp>

Dem schließe ich mich voll und ganz an.

Ronald D. Laing habe ich vor langer Zeit gelesen. Soweit sich in meiner Erinnerung nichts verschoben hat, rechne ich das auch zu den Meilensteinen dessen, was im letzten Jahrhundert geschrieben wurde.

#440:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 28.01.2017, 23:21
    —
smallie hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Vorweg muss gesagt werden, dass, wer eine (drogeninduzierte) Psychose entwickelt, nicht gleich eine Schizophrenie hat.

Die dominante These für das Entstehen einer Schizophrenie ist die die 'Veranlagung', womit meist die Gene gemeint sind. Etliche Studien untermauern dies, allerdings wird ein anderer Risikofaktor kaum noch genannt: Die Familie. Bestimmte Bindungstypen und Interaktionsformen begünstigen das Entstehen einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis oder des Borderline-Syndroms. In den späten 80er Jahren begann aber ein Paradigmenwechsel in der medizinischen Fachdisziplin "Psychiatrie", der eine sukzessive Abkehr vom psychodynamischen Modell zugunsten der biologischen Annahmen bedeutete. Das kam vor allem der Pharmaindustrie zugute (hier sei stellvertretend die Erfolgsstory des Medikamentes Prozac erwähnt). *[Edith: Besser noch Quetiapin/Seroquel]

Ebenfalls stellvertretend für die Annahme krankheitsauslösender Faktoren in der Familie (Double-Bind, Rubberfence, Sündenbock, Mystifizierung...) ein gut verständliches Buch:

<schnipp>

Dem schließe ich mich voll und ganz an.

Ronald D. Laing habe ich vor langer Zeit gelesen. Soweit sich in meiner Erinnerung nichts verschoben hat, rechne ich das auch zu den Meilensteinen dessen, was im letzten Jahrhundert geschrieben wurde.

Laing ist einer von 18 Autoren, die an dem Buch beteiligt waren. Sein Beitrag Mystifizierung, Konfusion und Konflikt nimmt knapp 30 Seiten von 425 ein und ist wirklich lesenswert, aber die restlichen 395 sind es auch Smilie In seinem Vorwort zu diesem Buch schrieb Caspar Kulenkampff:

"Es gibt kein deutsches psychiatrisches Lehrbuch, in welchem die Fakten dieser Aufsatzsammlung auch nur pauschal mitgeteilt worden wären. Um so begrüßenswerter ist es, dass ein sehr weit gespannter Überblick jetzt zur Verfügung steht, der diejenigen, welche in Deutschland die Psychiatrie verwalten, in heilsame Unruhe versetzten sollte."

Das war 1969. Ich habe anhand dessen, was mir zu diesem Sujet bekannt ist, die Vermutung, dass er, lebte er noch, am heutigen Tage sehr enttäuscht wäre.

#441:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 17:38
    —
Staatliche Cannabisagentur nimmt Arbeit auf.

Zitat:
In Deutschland darf Cannabis zu medizinischen Zwecken künftig legal angebaut werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat deshalb eine „Cannabisagentur“ gegründet. Bis Patienten deutsche Hanfprodukte erhalten, wird es aber noch dauern.

#442:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 03.03.2017, 21:51
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zitat:
In Deutschland darf Cannabis zu medizinischen Zwecken künftig legal angebaut werden.

Betonung auf "zu medizinischen Zwecken", denn Hanf wird schon (legal+kontrolliert) in Deutschland angebaut, nur eben mit <0.2% THC und nicht für diesen Zweck.

#443:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 22:32
    —
Ich wundere mich, warum um Cannabis für medizinische Zwecke so ein Theater gemacht wird. Es gibt doch schon längst Opiate als legale Schmerzmittel, von den Krankenkassen bezahlt.

#444:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.03.2017, 23:29
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Ich wundere mich, warum um Cannabis für medizinische Zwecke so ein Theater gemacht wird. Es gibt doch schon längst Opiate als legale Schmerzmittel, von den Krankenkassen bezahlt.

Schon. Aber es gibt mW kein anderes Mittel mit so stark schmerzlindernder Wirkung auf bestimmten Gebieten und so wenig unerwünschten Nebenwirkungen. Dazu ist es bei eigenem Anbau extrem billig im Vergleich zu anderen Mitteln. Selbst wenn man es durch pharmazeutische Zubereitung ordentlich verteuert ist es vom Profit her nicht mit den anderen Mitteln zu vergleichen, weshalb die Industrie von dieser Freigabe auch nicht sehr begeistert ist.

Das ist ist schon ein Erfolg gegen eine mächtige Lobby.

#445:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 15.03.2017, 22:26
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
http://www.tagesschau.de/inland/cannabis-bundestag-101.html
http://www.tagesschau.de/inland/cannabis-kommentar-101.html

Staatssekretärin im Bundestag zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=m-ibJZu7ETM


Einstimmig angenommen. Nicht mal eine Enthaltung. Überraschender Konsens.

"Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf Rezept"

#446:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 12.05.2017, 15:02
    —
Wahl in NRW. Hab mir die Wahlprogramme von CDU/SPD/Grüne/Linke/FDP/AfD mal betreffs Cannabis angesehen.

Den 'Vogel schiesst' die CDU ab: "Wir werden die von der rot-grünen Landesregierung vollzogene Aufweichung der Grenzen für den straflosen Eigenbesitz von Betäubungsmitteln wieder rückgängig machen, damit Drogenkriminalität schon in den Anfängen wirksam bekämpft werden kann."

Bei der AfD finde ich nichts.

Am meisten (und pro) hab ich bei den Linken gefunden.

#447: Psiram Artikel: Cannabis – Medizin/Sucht/Mythen/Anekdoten Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 30.07.2017, 10:58
    —
Psiram versucht gerade (seit gestern) das Thema von einer anderen Seite zu beleuchten,
wobei dann auch wieder einige Aspekte unter den Tisch fallen (war vielleicht auch der Länge geschuldet ist)

Hier der Artikel:

Cannabis – Medizin/Sucht/Mythen/Anekdoten … was uns bewegt

https://blog.psiram.com/2017/07/cannabis-medizinsuchtmythenanekdoten-was-uns-bewegt/

Zitat:
Aus der Einleitung (den Rest und eigentlichen Hauptteil dann selber lesen und kommentieren):

Kaum eine Woche vergeht, in der Cannabis nicht als neues Wundermittel gegen Schmerzen, Depressionen, Schlafstörungen und andere Krankheitsbilder angepriesen wird. Und viele derer, die selbst schon mal konsumiert haben, nehmen dies zum Anlass und melden sich als Experten, oft wenig hilfreich, zu Wort.

Wie auch immer, Tatsache ist, zu diesem viel diskutierten Thema findet sich nur schwer eine neutrale Position. Oft geht es zwischen totaler Ablehnung und absoluter Toleranz. Und daraus folgt die Frage der Ebene, auf welcher diskutiert wird. Im Umgang mit, wie auch in der Diskussion über, psychotrope Substanzen und Sucht werden vielfältige und intensive Gefühle mobilisiert. Ich empfehle jedem vorab, stets auf Psychohygiene zu achten.

Wenn es bei der Diskussion nicht allein darum gehen soll, Gefühle zu artikulieren, dann sollten einige Aspekte beachtet werden, die häufig nicht ausreichend beleuchtet werden.

(...)


#448: Re: Psiram Artikel: Cannabis – Medizin/Sucht/Mythen/Anekdoten Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 30.07.2017, 13:58
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Hier der Artikel:

Interessant das sich unter den 14 "verschreibungsfähigen Sorten" 2 befinden die praktisch ohne CBD sind ("bis zu 0.05%"). Also das, was man bei einigen neuen Sorten kritisiert.

In den negativen Aspekten die übliche nicht mehr aktuelle Annahme das Cannabis [nur,hauptsächlich,..] als Joint (auch mit Tabak) konsumiert wird(mit den entsprechenden Gesundheitsgefahren für Lunge etc). Da bräuchte man sich bloss mal eine Video zB von einer Verkaufsstelle in Colorado anzusehen: eine Menge Cannabis in Essen(Süssigkeiten, Kuchen, Getränke, ..), Verdampfer etc

#449: cannabis-anbau-in-albanien-grasland Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 06.09.2017, 06:59
    —
Albanien könnte auch profitieren,
wenn die Freigabe für Cannabis erfolgt.
Zumindest hätte das klimatisch dafür begünstigte Land wenigstens eine solide Einnahmequelle.

Stattdessen erschöpft es sich im EU-Drogenkrieg:

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/cannabis-anbau-in-albanien-grasland-15161171.html

und hier das Kurzvideo zum Beitrag:
https://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=KMhWP55Nbjc

#450:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 05.02.2018, 15:45
    —
http://www.tagesschau.de/inland/cannabis-143.html
Zitat:
Schluss mit dem Cannabis-Verbot: Mit dieser Forderung meldet sich der Bund Deutscher Kriminalbeamter zu Wort. Die bisherige Regel sei "willkürlich erfolgt" und "nicht zielführend", so der Vorsitzende.



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