fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich verstehe die Aufregung nicht.
Was passiert ist, ist dass eine Frau iin einem Hotelaufzug unangenehme Gefühle hatte, hervorgerufen durch einen Mann, der sie fragte, ob sie mit ihm auf sein Zimmerr kommen wolle. Ein User mit dem Nick "Richard Dawkins" hat mit einem Kommentar geantwortet, den ich mit "niedriger hängen" übersetzen würde. Wie heißt es da in Scienceblogs? "Wir leben in einer Vergewaltigungskultur..." Was für ein Quatsch. Und ich brauche Vergewaltigungen und das Leid der Opfer nicht zu bagatellisieren, um das als Quatsch zu empfinden. Ich als Mann kann das natürlich alles nicht verstehen..... Das ist ein Vorurteil. Ich habe direkt nach der Schule im Hafen gearbeitet und da auch sexuelle Anmache kennegelernt. Sexuelle Anmache von Männern, die mir körperlich weit überlegen waren. Es blieb nicht mal bei der Anmache, es kam sogar zum körperlichen Bedrängen. Aber zu mehr nicht. Derartiges ist mir zweimal passiert und die Situation war aus meiner Sicht weniger komfortabel als die in einem Hotelaufzug - mit johlenden Hafenarbeitern, die uns umstanden und sehen wollten, wie dieser niedliche, langhaarige dünne Abiturient jetzt die Welt kennenlernt. Ich bin dadurch weder ein Vergewaltigungsopfer, noch ist mehr passiert, als dass ich in dem Moment ungute Gefühle hatte. Was also ist so schlimm daran, das auch zu sagen? Ob es wirklich Dawkins war oder nicht. Ich kann ihn verstehen, wenn er sagt, dass man das niedriger hängen sollte. fwo |
Surata hat folgendes geschrieben: |
Richard Dawkins war in elevatorgate doch gar nicht direkt involviert? Aufgeregt hat man sich doch nur wegen einem Kommentar von ihm. |
step hat folgendes geschrieben: |
Obwohl ich es im Prinzip OK finde, wenn ein Mann eine Frau fragt (oder umgekehrt), ob sie/er mit aufs Zimmer kommen möchte (auch mit Sex als unausgesprochenem Hintergedanken), so scheint es mir doch angesagt, sich das zu verkneifen, wenn es (a) eine 1:1 Situation in einem Aufzug ist und (b) man die Frau als Feministin kennt. Denn da ist die Wahrscheinlichkeit einfach recht hoch, daß die Frau das als beängstigend, beleidigend o.ä. empfindet. |
Zitat: |
Aus den vielen Kommentaren von Frauen konnte ich herauslesen, daß es nicht speziell die Anmache ist, sondern daß viele Frauen sich generell fürchten, wenn Männer in der Nähe sind und es ein geschlossenes oder dunkles Szenario ist. Aber was kann man dagegen machen? |
step hat folgendes geschrieben: |
[...] so scheint es mir doch angesagt, sich das zu verkneifen, wenn es (a) eine 1:1 Situation in einem Aufzug ist und |
step hat folgendes geschrieben: |
(b) man die Frau als Feministin kennt. Denn da ist die Wahrscheinlichkeit einfach recht hoch, daß die Frau das als beängstigend, beleidigend o.ä. empfindet.
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Kival hat folgendes geschrieben: |
Jemand Fremden in einer Situation, die überhaupt nichts damit zu tun hat (Aufzug fahren), mehr oder minder deutlich nach Sex zu fragen, finde ich grundsätzlich übergriffig. |
step hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß nicht, ob ich den set richtig verstanden habe, mir ist auch nicht klar, was nun wirklich passiert ist.
Obwohl ich es im Prinzip OK finde, wenn ein Mann eine Frau fragt (oder umgekehrt), ob sie/er mit aufs Zimmer kommen möchte (auch mit Sex als unausgesprochenem Hintergedanken), so scheint es mir doch angesagt, sich das zu verkneifen, wenn es (a) eine 1:1 Situation in einem Aufzug ist und (b) man die Frau als Feministin kennt. Denn da ist die Wahrscheinlichkeit einfach recht hoch, daß die Frau das als beängstigend, beleidigend o.ä. empfindet. Ich würde jedoch nicht sagen, daß ein solches Anbandeln die Frau per se übermäßig sexualisiert oder gar zum Sexobjekt degradiert. Sehen Feministinnen das anders? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich verstehe die Aufregung nicht.
Was passiert ist, ist dass eine Frau iin einem Hotelaufzug unangenehme Gefühle hatte, hervorgerufen durch einen Mann, der sie fragte, ob sie mit ihm auf sein Zimmerr kommen wolle. Ein User mit dem Nick "Richard Dawkins" hat mit einem Kommentar geantwortet, den ich mit "niedriger hängen" übersetzen würde. Wie heißt es da in Scienceblogs? "Wir leben in einer Vergewaltigungskultur..." Was für ein Quatsch. Und ich brauche Vergewaltigungen und das Leid der Opfer nicht zu bagatellisieren, um das als Quatsch zu empfinden. Ich als Mann kann das natürlich alles nicht verstehen..... Das ist ein Vorurteil. Ich habe direkt nach der Schule im Hafen gearbeitet und da auch sexuelle Anmache kennegelernt. Sexuelle Anmache von Männern, die mir körperlich weit überlegen waren. Es blieb nicht mal bei der Anmache, es kam sogar zum körperlichen Bedrängen. Aber zu mehr nicht. Derartiges ist mir zweimal passiert und die Situation war aus meiner Sicht weniger komfortabel als die in einem Hotelaufzug - mit johlenden Hafenarbeitern, die uns umstanden und sehen wollten, wie dieser niedliche, langhaarige dünne Abiturient jetzt die Welt kennenlernt. Ich bin dadurch weder ein Vergewaltigungsopfer, noch ist mehr passiert, als dass ich in dem Moment ungute Gefühle hatte. Was also ist so schlimm daran, das auch zu sagen? Ob es wirklich Dawkins war oder nicht. Ich kann ihn verstehen, wenn er sagt, dass man das niedriger hängen sollte. fwo |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Naja, besonders einfühlsam finde ich es auch nicht ... Würdest Du es grundsätzlich für übergriffig halten, wenn man in einer neutralen Situation Fremden gegenüber sexuelles Interesse signalisiert? |
Kival hat folgendes geschrieben: | ||
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Kival hat folgendes geschrieben: |
EDIT: Mein ursprüngliches "grundsätzlich" bezog sich übrigens darauf, dass die Situation auch gegenüber nicht-Feministinnen übergriffig ist, auf Basis ihrer vorherigen Äußerungen, die ja anscheinend dem Mann bekannt waren, verstärkt sich das ganze aber natürlich noch einmal. |
Norm hat folgendes geschrieben: | ||
Im konkreten Fall war ja klar, dass die Frau Wert darauf legt, als denkender Mensch wahrgenommen und nicht sexualisiert zu werden, sie sagt dass sie quasi den ganzen Tag über dieses Thema gesprochen hat. Sein angebliches Interesse an dem was sie gesagt hat ist also nicht echt, wenn er sie daraufhin derart anbaggert. |
Norm hat folgendes geschrieben: |
Was ein solches Anbandeln per se sein soll verstehe ich nicht, welche Kontextfaktoren klammerst du dabei aus, von welcher Situation gehst du aus, was behältst du bei? Wenn du das erläuterst kann ich dir zumindest die Sicht einer Feministin sagen, für andere Feministinnen kann ich nicht sprechen. |
step hat folgendes geschrieben: |
Mich interesseirt, ob die meisten Frauen, und Feministinnen, das ebenso sehen oder ob sie die Grenze ganz woanders hinlegen. |
pera hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist der Punkt. Es gibt, meine ich, keine verbindlichen Regeln für das Ansprechen von Personen des anderen Geschlechts, abhängig von der Örtlichkeit. Ein Beispiel auch Aufzug: Habe einmal in einem Bürogebäude gearbeitet und war mit einer mir, bis auf ein zweimal sehen auf dem Parkplatz, unbekannten Frau im Aufzug. Ich erlaubte mir zu bemerken, dass sie eine ausnehmend schöne Bluse trüge. Sie hat sich ehrlich darüber gefreut und wir haben noch ein paar Worte gewechselt. Sie war auch wirklich sehr hübsch, die Bluse. Ich kann mir aber vorstellen, dass eine ohnehin ängstliche oder schüchterne Frau dies als unangemessen empfunden hätte. Was Huhn? |
step hat folgendes geschrieben: |
Mich interesseirt, ob die meisten Frauen, und Feministinnen, das ebenso sehen oder ob sie die Grenze ganz woanders hinlegen. |
caballito hat folgendes geschrieben: |
dass eine Frage keine versuchte Vergewaltigung ist, auch nicht, wenn sie in einem Aufzug gestellt wird |
Zitat: |
Warum muss ich lernen, wie Frauen empfinden, und mein Verhalten danach ausrichten, aber Frauen müssen nicht lernen, Männer zu verstehen, und ihr Verhalten richtig zu interpretieren? |
Surata hat folgendes geschrieben: | ||
Das hat die betroffene Frau aber nie behauptet. |
Surata hat folgendes geschrieben: | ||
Frauen könnens ja schon. |
caballito hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber das ist doch der Grund für die ganze Aufregung. Dass so was in einer Vergewaltigung enden könnte, dass die Frau eben Angst vor einer Vergewaltigung hat etc. ... Aller läuft doch letztlich auf "Männer sind eh alles potentielle Vergewaltiger" hinaus. |
Zitat: | ||||
Klar, die wissen besser, wie ein Mann tickt, als der Mann selbst. Und überhaupt haben Frauen natürlich immer Recht, und des ist die natürliche Bestimmung des Mannes, alles zu tun, was Frauen Wünschen. |
Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: |
Schwieriges Terrain. Meiner bescheidenen Meinung nach, lieber mal die Klappe halten, und sich seinen Teil denken. Ein Kompliment für ne hübsche Bluse an eine wildfremde Frau kann schnell in die falsche Ecke geraten. Vermutlich weil die meisten Komplimente dieser Art leider nur aquf das Eine rauswollen. |
goatmountain hat folgendes geschrieben: |
da hat ein mann einer frau im fahrstuhl ein kompliment gemacht und sie gefragt, ob er sie auf 'ne tasse kaffee einladen darf. mehr nicht.
die dame hat abgelehnt und alles ist ok. man/frau muss doch nun nicht aus jeder muecke einen elefanten machen. |
Surata hat folgendes geschrieben: | ||
So simpel war es wohl nicht. Der Mann kann ein notgeiler Creep gewesen sein, die Frau eine überempfindliche Emanze. Wir wissen es nicht und werden es nie erfahren. |
moecks hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Weil ich einer Frau ein Kompliment mache will ich nur auf das eine raus? Wie pervers ist denn diese Denke. |
Surata hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ne, die Aufregung kam, wenn ich mich richtig erinnere, weil jemand auf die Bemerkung, man könne sich als Frau in einer solchen Situation unwohl fühlen, übermäßig reagiert und (quasi weil misverstanden als Vorwurf an komplett unbeteiligte Männer) paranoide Vergewaltigungsangst unterstellt hat. Und dann hat sich das ganze hochgeschaukelt. |
Zitat: |
"Männer sind eh alles potentielle Vergewaltiger" |
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