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Freigeisterhaus -> Spiel, Spaß und Unterhaltung

#1201:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 12.02.2024, 17:57
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
bibliotheken wollen die bücher ja auch nicht
oxfam vll noch
oder gefängnisse

Man braucht aber auch den Platz für so einen Kram.
Ich hatte gerade richtig Mühe, aus einer Hinterlassenschaft die letzte Ausgabe des 24-bändigen Brockhaus in Leder mit Goldschnitt und mit allen Zusatzbänden an jemanden loszuwerden, der diese Bücher nicht nur mag, sondern auch den Platz dafür hat.


Es scheitert also am Platz? Auch in gefaengnissen, die resozialisieren sollen?
Merkste?


Wer ließt dann einen ganzen Brockhausband? Merkste?

Nachschlagewerke liest man, auch ohne sie ganz zu lesen. Wenn man mir als Student, als es noch kein Wikipedia gab, so ein Angebot gemacht hätte, hätte ich mir den Platz dafür auch geschaffen. Aber als diese letzte Brockhaus-Ausgabe herauskam, wurde mir der Vorgänger als Geschenk angeboten, und ich habe abgelehnt, weil inzwischen Wikipedia erheblich handlicher war. Wenn Du im 24-bändigen Brockhaus etwas nachsehen willst, hast Du wegen der Querverweise ganz schnell fünf aufgeschlagenen Bücher auf dem Tisch. Aber in der sprachlichen Präzision ist er immer noch ungeschlagen.

#1202:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 13.02.2024, 23:20
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In Vor-Internet-Zeiten war das natürlich eine super Sache:

Oma und Opa hatten im Vergleich dazu, was meine Eltern so haben, (zu Zeiten, wo ich das erinnere) gar nicht so super viele Bücher. Modernere Romane eigentlich kaum. Oder man hat zumindest nur behalten, was sich auch dreimal zu lesen lohnte. Aber so den Regalmeter mit einem x-bändigen Lexikon, einem x-bändigen Geschichtswerk etc., das fanden sie dann schon nötig. Und damit konnte man dann auch ganze Schulreferate bestreiten. Und das natürlich auch mal so interessant finden, daß man den ganzen Nachmittag drin lesen konnte.

Habe sie dann quasi "geerbt", sie noch punktuell genutzt, dann gab es ja zwischenzeitlich auch Nachschlagewerke auf CD oder DVD, seit Internet-Zeiten sind die Bücher aber eigtl. im Keller verstaut. Ich habe wieder nur relativ wenige gedruckte Bücher.

#1203:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 29.02.2024, 15:09
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Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.kostenlosonlinelesen.net/kostenlose-gehen-german-edition/lesen/5

endlich Mal und genau diese Ausgabe von
Gehen von Thomas Bernhard


Zitat:
(...)weil der Verstand ausgesetzt hat. Und nur, weil ich mich nicht an Erfahrung halte, ist alles möglich. Nur so ist es möglich, einen Satz zu sagen, wie die Leute gehen einfach auf die Straße und machen ein Kind, oder den Satz, die Leute haben ein Kind gemacht, weil ihr Verstand ausgesetzt hat. Oehler sagt, nichts fragen sich diese Leute, die ein Kind machen, ist ein Satz, der vollkommen richtig, gleichzeitig vollkommen falsch ist, wie alle Sätze. Man muß wissen, sagt Oehler, alle Sätze, die gesprochen werden und die gedacht werden und die es überhaupt gibt, sind gleichzeitig richtig und gleichzeitigfalsch, handelt es sich um richtige Sätze. Jetzt bricht er die Unterhaltung ab und sagt: Tatsächlich fragen sich diese Leute nichts, wenn sie ein Kind machen, obwohl sie doch wissen, daß ein Kind machen und vor allem ein eigenes Kind machen, heißt, ein Unglück machen, und also ein Kind machen und also ein eigenes Kind machen, nichts anderes als Infamie ist. Und ist das Kind gemacht, sagt Oehler, lassen die, die es gemacht haben, sich das von ihnen aus freien Stücken gemachte Kind vom Staat bezahlen.(...)


Das ganze Buch gibt's dort

Vorher erläutert er bzw der Protagonist seine Vorstellung bzw sein Verständnis von "Verstand " oder auch Erkenntnisvermögen.
Allerliebst!

Insgesamt ein ganz klares Ich liebe es...
einfach großartig. Welch Humor!

#1204:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 01.03.2024, 17:34
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Theodor W. Adorno: Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute

Ich bin jetzt fast zur Hälfte durch und schon am Anfang fiel mir bezeichnend auf, dass Adorno sich gar vorstellen konnte, dass Antisemitismus auch aus der politischen Linken und intellektuellen Ecke kommen kann. skeptisch

Auch viele seiner Ansätze halte ich für nicht brauchbar. Vor allem dem gleich zu Beginn, das Religion als Gegenmittel zum Antisemitismus taugt. Am Kopf kratzen War der nicht unter dem Titel Judenhass erst von der christlichen Religion erfunden worden!? Mag daran liegen, dass das Buch einen Vortrag vor dem deutschen Koordinationsrats für christlich-jüdische Zusammenarbeit enthält. Aber sowas macht mich dann sofort stutzig. Mir scheint jedenfalls, dass gerade die Vermischung und Verwaschung von ethnischen und religiösem Judentum bzw. Judaismus den modernen Antisemitismus erst zur Blüte gebracht hat.

Mal schauen, wie sich der Vortrag noch entwickelt.



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