tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Ich nehme mal das wesentliche raus:
Ich sehe das auch so, dass diejenigen, die einfach nicht arbeiten wollen, eine vernachlässigenswert kleine Gruppe sind. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Nur mal als kleines Beispiel. In Deutschland arbeiten von den Flüchtlinge aus der Ukraine 20%. In den Niederlande sind es 60%. In Polen 90%. Wie das wohl zustande kommt? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Nur mal als kleines Beispiel. In Deutschland arbeiten von den Flüchtlinge aus der Ukraine 20%. In den Niederlande sind es 60%. In Polen 90%. Wie das wohl zustande kommt? |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Das sind ja schöne, runde Zahlen. Quelle? |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Das sind ja schöne, runde Zahlen. Quelle? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Stuttgarter Nachrichten. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Mir kommen gleich die Tränen. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Nur mal als kleines Beispiel. In Deutschland arbeiten von den Flüchtlinge aus der Ukraine 20%. In den Niederlande sind es 60%. In Polen 90%. Wie das wohl zustande kommt? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Es ist jedenfalls einfach Unsinn, zu tun, als läge es daran, dass die Leute nicht arbeiten wollen. Ich habe die Leute ja in meinen Kursen sitzen, die wollen lieber heute als morgen anfangen zu arbeiten. Aber je nach Beruf werden eben unterschiedliche Sprachkenntnisse erwartet, je qualifizierter, desto höher. Und Deutschland verfolgt eben die Politik, qualifizierte Leute nicht irgendwelche Aushilfsjobs machen zu lassen, bloß damit sie arbeiten, sondern ihnen zuerst gute Sprachkenntnisse zu vermitteln, damit sie in ihren qualifizierten Berufen arbeiten können. Das brauchen wir nämlich und nicht Hilfsarbeiter. Aber bis z.B. die Ärztin und die Psychologin, die ich in meinem aktuellen Kurs habe, das Niveau C1 haben, das sie haben müssen, um in diesen Berufen arbeiten zu dürfen, dauert es eben relativ lange. Für andere Berufe (Pflege, Handwer usw.) reicht vielleicht B2, aber auch das dauert seine Zeit. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Klar doch. Und in andere Länder braucht das alles nicht so viel Zeit. Deutschland organisiert sich zu Tode. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich für meinen Teil finde es gut, Ärzt:innen auch als Ärzt:innen arbeiten zu lassen statt als Pizzafahrer:innen, wenn wir Ärzt:innen brauchen. Und ich finde es gut, dass Ärzt:innen sehr gut Deutsch können müssen, bevor sie auf Patient:innen losgelassen werden. Und ich finde es gut, dass der deutsche Staat entsprechende Kurse finanziert. Für all das braucht man Organisation. Sicher könnte daran vieles verbessert werden, ich hätte da einige Ideen. Ich glaube aber nicht, dass allein das die genannten Unterschiede zwischen den Ländern erklären würde, sondern dass dafür eher die anderen genannten Gründe verantwortlich sind. Sorry, aber Sätze wie "Deutschland organisiert sich zu Tode" mögen manchmal zutreffen, aber ohne Konkretion (Welches Organisieren ist überflüssig oder zu kompliziert?) sind sie inhaltsleerer Populismus. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Im Gegensatz zu dir finde ich, dass es durchaus zumutbar ist, dass man berufsfremd arbeitet. Es muss nicht unbedingt ein Arzt sein, der Piza ausfährt. Lieber berufsfremd, als gar nicht. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Und auch als ich die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt habe, konnte die erste Behörde nicht entscheiden, dass ich die deutsche Sprache mächtig war.
Aber das fandst du ja auch OK. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Und das Deutschland sich zu Tode organisiert merkt man wenn man bauen möchte. Fast noch schlimmer, wenn die öffentliche Hand bauen möchte.
Beispiel Windrad. Bis die Genehmigung plus die diverse Widerspruchsverfahren mit Gutachten und Gegengutachten durch ist. findet in andere Länder bereits die erste Revision statt. Vor ein Beamter was entscheidet, gibt er es eher in die nächste Instanz. Und das ist keine Polemik. Mit Behörden kenne ich mich aus. Ich habe schließlich nicht umsonst in Dänemark geheiratet. [...] Seit Jahrzehnte steht in jede Regierungserklärung "wir wollen die Bürokratie abbauen". |
Critic hat folgendes geschrieben: |
....
Die größten Lasten müssen also wie gehabt letztlich nicht von denen mit den stärksten Schultern getragen werden, sondern von denen, die die geringste Lobbymacht haben. |
Bundeszentrale für politische Bildung hat folgendes geschrieben: |
Im Jahr 2018 hatten die oberen 10 Prozent der Einkommensteuerpflichtigen einen Anteil von 36,6 Prozent am Gesamtbetrag der Einkünfte. Ihr Anteil am gesamten Einkommensteueraufkommen lag mit fast 55 Prozent noch mal deutlich höher. Bei den untersten 50 Prozent der Einkommensteuerpflichtigen lag der Anteil am Gesamtbetrag der Einkünfte bei 17,2 Prozent. Ihr Anteil am Einkommensteueraufkommen betrug lediglich 6,4 Prozent. Durch die sogenannte Steuerprogression werden hohe Einkommen also relativ stärker besteuert als niedrige Einkommen. |
Zitat: |
(...)
Die Sozialverbände erklären uns permanent, dass es sich dabei vor allem um Leute mit schweren Schicksalsschlägen oder Suchtkrankheiten handelt. Das sind nicht einfach alles Arno Dübels, die keinen Bock auf Arbeit haben, und sagen: »Ich habe mit dem System abgeschlossen.« Das kann glauben, wer auf RTL-Soaps reinfällt. Und diese Leute, die ohnehin schon vom Leben gestraft sind, kriegt man so auch nicht zurück in den Arbeitsmarkt. Man verschärft allein deren Lebenskrise. Aber in Wahrheit soll das Gesetz gar kein echtes Problem lösen. In erster Linie hat man damit nur gekuscht vor den Positionen von Friedrich Merz und Alice Weidel. Und zweitens sendet Hubertus Heil mit erhobenem Zeigefinger eine Botschaft an die gesamte Arbeiterschaft. Und die Botschaft lautet: »Schaut besser zu, dass ihr eure noch so mies bezahlten Jobs behaltet, denn in der Arbeitslosigkeit wird es noch schmerzhafter.« Und dass genau das die Botschaft ist, hat das Arbeitsministerium auch ganz unglücklich auf der Bundespressekonferenz verraten. Als nämlich gefragt wurde, wie sich die Einsparungen denn genau zusammensetzen, lautete die Antwort: »Ja, also wie viele Personen von den Sanktionen betroffen sein werden, das können wir jetzt nicht sagen, da haben wir keine Zahlen, aber wir gehen davon aus, dass die präventive Wirkung des Gesetzes die großen Einsparungen bringt.«(...) |
Wilson hat folgendes geschrieben: | ||
mehr hier: https://jacobin.de/artikel/spd-hubertus-heil-buergergeld-kuerzungen |
Zitat: |
Arbeitsminister Hubertus Heil plant Kürzungen und härtere Sanktionen beim Bürgergeld. Er sendet damit eine klare Botschaft an die arbeitende Klasse: Ihr seid auf euch allein gestellt. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Aus den Artikel:
Verstehe ich nicht. Das kann so nicht stimmen. Die "arbeitende Klasse" haben eher nichts gegen Sanktionen vom Bürgergeld. Die gehen ja schließlich arbeiten für Geld das die Bürgergeldempfänger so bekommen. Die Einsparungen bringen nicht wirklich viel, fast zu vernachlässigen, aber ich sehe es so: Die SPD will ihr Klientel zurück. Otto Normal-Malocher und Angestellten. Die Großverdiener ist es völlig wuppe, ob das Bürgergeld erhöht, gesenkt oder gestrichen wird. Das tangiert denen aber sowas von überhaupt nicht. Und das sind sowieso keine SPD-Wähler. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Aus den Artikel:
Verstehe ich nicht. Das kann so nicht stimmen. Die "arbeitende Klasse" haben eher nichts gegen Sanktionen vom Bürgergeld. Die gehen ja schließlich arbeiten für Geld das die Bürgergeldempfänger so bekommen. Die Einsparungen bringen nicht wirklich viel, fast zu vernachlässigen, aber ich sehe es so: Die SPD will ihr Klientel zurück. Otto Normal-Malocher und Angestellten. Die Großverdiener ist es völlig wuppe, ob das Bürgergeld erhöht, gesenkt oder gestrichen wird. Das tangiert denen aber sowas von überhaupt nicht. Und das sind sowieso keine SPD-Wähler. |
Zitat: |
Wesentlicher als die Arbeitsleistung dieser inhaftierten „Arbeitsscheuen" dürfte jedoch der abschreckende Effekt auf andere „Arbeitsbummelanten" gewesen sein. |
Patrick Bahners hat folgendes geschrieben: |
"Die von Correctiv aufgedeckten Planspiele der AfD liegen im Trend der herrschenden Meinung
(...) In der Sache gehen die Punkte in Sellners Konzept, die Correctiv referiert, an vielen Stellen nur ein oder zwei Schritte über die migrationspolitischen Planspiele der Ampelkoalition und der Unionsparteien hinaus. Ein „Musterstaat“ in Afrika – das ist erst einmal nur die konsequentere Variante des Projekts der Stabilisierung Libyens oder der Ruanda-Pläne von Rishi Sunak und Jens Spahn. Assimilationsdruck – für Linnemann-CDU und Giffey-SPD kein Tabu. Spahn oder Nancy Faeser würden allerdings nicht wie Sellner fordern, ausdrücklich die Praxis des Bevölkerungstransfers aus der Zwischenkriegszeit wieder aufzunehmen. In Kubitscheks Zeitschrift „Sezession“ hat Sellner seine Sicht der Gesamtlage dargelegt: „Den Schnittpunkt zwischen Islamisierung, Hamas-Demos, Asyl, Sozialmissbrauch und Überfremdung bildet der Bevölkerungsaustausch. Er ist die Ursache, der Rest sind die Symptome.“ Die Stichworte zu den sogenannten Symptomen sind die Schlagworte der derzeit herrschenden Meinung: Mainstream. Wie die AfD suggerieren fast alle Parteien, dass die Probleme von Migration und Integration ein einziges fatales Syndrom von höchster Dringlichkeit bildeten; die Parole der kleinen Paschas steht dafür. Immer drastischere Maßnahmen werden versprochen, die nach Ansicht der meisten Experten keine Abhilfe schaffen werden(*). Die AfD wartet darauf, dass ihre Gegner nach den Symptombeschreibungen auch die Ursachenbehauptung übernehmen. |
Critic hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
(1) Godwin: "Operation Arbeitsscheu Reich" Meine These: Man braucht sich ja nicht zu wundern, wenn AFD immer weiter zunimmt, wenn die Parteien, die für sich selbst "die Mitte" reklamieren, also CDU und SPD, FDP, Forderungen und Argumentationen der Rechten übernehmen, sogar teilweise ganz tief in der unrühmlichen Mottenkiste kramen, bis hin zur NS-Rhetorik. Denn dadurch wird die AFD erst so richtig salonfähig.
"Natürlich" sollen Arbeitslose nach diesen Plänen nicht ins KZ verbracht werden. Zwangsarbeit und/oder Androhung des Verhungernlassens reiche ja aus, so zumindest die kolportierte Rhetorik von CDU- und SPD-Vertretern. (Wie gesagt, in der Praxis mag es dann irgendwelche Einkaufsgutscheine für den dringenden aktuellen Bedarf geben. Denn es ist dem Staat wohl auch im Hartz-V-System noch immer nicht erlaubt, die Leute zu töten. Wenn das aber nur ein Linke-Tasche-rechte-Tasche-Spiel ist, das dann nur eine andere Stelle zahlen muß, was soll das? Dafür hat man die Leute aber dann stigmatisiert.) Das Argumentationsmuster ist dem aus dunkler Zeit so ähnlich, daß man sich ja nicht zu wundern braucht, daß wenn der Politiker nur immer von den "Faulen" spricht, auf dem "Stammtisch" ganz schnell wieder von "Arbeitsscheuen", "Asozialen", "Schmarotzern" oder "unnützen Essern" gesprochen wird. Denn diese Begriffe sind ja in der Bevölkerung weiterhin gegen diejenigen im Schwange, gegen die sich das richtet. (Und ein Stückweit eben auch, wenn man davon spricht, sie müßten ja "nur mitarbeiten". Jedenfalls aber ein Zitat aus garstiger Zeit: Die Bestrafung sollte die "Arbeitsscheuen" (u.a. "Quertreiber") "...an taktvolle Mitarbeit gewöhn(en)..." Aaaargh. Und letztlich ist ja die Wahrnehmung, daß immer nur eingefordert wird, "sie müssen...", daß letztlich sowieso niemand irgendwas hilft.) Aus meiner Sicht wäre dann doch richtiger, eine echte Alternative zu den Forderungen der vermeintlichen "Alternative" anzubieten . Ja, wenn das nur ich schreiben würde, dann würde es wieder heißen, mal wieder einer, der sich für Sophie Scholl hält. Ganz Ähnliches schreibt aber ein gewisser Patrick Bahners in einem "konservativen Qualitätsmedium" als "Diagnose der Zeit":
(*) = und obendrein auch noch gegen die Menschenwürde gerichtet sind (2) Was mir auffällt: Man kann ja immer "beliebig hartes Vorgehen" gegen Leute fordern, wenn man glaubt, daß einen das selbst niemals betreffen wird. Ein deutscher Staatsbürger wird ja i.d.R. nicht in die Situation kommen, in Deutschland Asyl beantragen zu müssen, kein Wähler wird das also erleben, wie die dann ggf. behandelt werden. Könnte es ähnlich mit dem ALG sein? Ich weiß zwar nicht, aber die Leute mögen ja auch glauben, auch hier "zu den Gewinnern" zu zählen. Einerseits kennen die Leute natürlich ihre eigene Situation, sie sehen ihre Ansprüche als gerechtfertigt an, während sie bei den Anderen nur die Kolportage sehen, etwa das vermeintlich "voll ausgestattete Kontingent an Unterhaltungselektronik" der Anderen. Andererseits wird ihnen das ja auch suggeriert. Denn sie sind ja schließlich "fleißig, nicht faul". (Arbeitslosigkeit wird dann also letztlich zur Charaktereigenschaft erklärt?) Nur, daß es halt z.B. nur eine einzelne Kalamität, etwa eine langwierige Erkrankung braucht, um da zu landen. Psychische Erkrankungen nehmen heutzutage deutlich zu. Die Arbeitslosen, gegen die es geht, könnten insofern eigentlich "canaries in the coalmine" sein, die halt das Erste kaputtgehen, und sich damit letztlich ein weit größeres Problem ankündigen. Das kann man durch zusätzlichen Druck vielleicht etwas verzögern - denn man könnte ja schließlich eine Zeitlang noch "irgendwelche Tabletten schlucken, und dann geht's weiter". Das ändert aber nichts daran, daß hier im Extremfall "Arbeitsfähigkeit" gegen Gesundheit ausgespielt wird . |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Die Großverdiener ist es völlig wuppe, ob das Bürgergeld erhöht, gesenkt oder gestrichen wird. Das tangiert denen aber sowas von überhaupt nicht. Und das sind sowieso keine SPD-Wähler. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Und ein Stückweit eben auch, wenn man davon spricht, sie müßten ja "nur mitarbeiten". |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Okay, an deinem Beitrag ist eine ganze Menge ökonomisch völlig windschief. Ich nehm' mir nur mal das Offensichtlichste heraus: Erzähl mir doch mal, wie sich die soziale Absicherung ökonomisch auf das Lohnniveau in einer Gesellschaft auswirkt. Komm, ich wette, das weißt du. Wenn nicht, wirf doch einfach mal einen Blick auf die Löhne in Staaten ohne solide Sozialsysteme. ...Warte mal, habe ich dich in der Vergangenheit bezüglich genau dieser Frage nicht schon öfters korrigiert? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Um die theoretische Zusammenhänge zu erklären bist du mir haushoch überlegen. Damit fange ich erst gar nicht an. Es ging mir hier mehr um die Denke der SPD. Politiker denken hauptsächlich in Wahlperioden. |
Zitat: |
Armut per Gesetz oder soziale Hängematte? Der ewige Streit ums Bürgergeld Das Bürgergeld ist zu großzügig, es hält die Leitungsempfänger davon ab, sich eine Arbeit zu suchen. Das Bürgergeld ist viel zu niedrig, es verfestigt ohne Not die ärmliche Situation von Millionen unschuldigen Menschen. Die Sozialdemokratie hatte gehofft, ihr Hartz IV-Trauma mit der Umbenennung der Sozial- und Arbeitslosenhilfe in Bürgergeld zu überwinden. Doch die Kritik an den sogenannten Totalverweigern rief Arbeitsminister Heil auf den Plan. Wer nicht kooperiert, soll künftig zwei Monate lang kein Geld mehr bekommen. Ist das gerecht? Kann das Bürgergeld so gerettet werden? Claus Heinrich diskutiert mit Dr. Joachim Rock, Abteilungsleiter Sozial- und Europapolitik Der Paritätische Gesamtverband, Berlin Jan Schoenmakers, KI Analysefirma Hase&Igel GmbH, Oldenburg Prof. Dr. Walwei, Vizedirektor Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg |
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