Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: |
"NSU: Neue Spuren belasten V-Mann-Führer
Der Geheimdienstler Andreas T. muss erneut im NSU-Prozess aussagen. Er hatte eine Schmauchspur am Handschuh, die für die Munition der NSU-Morde typisch ist. Die bisherige Erklärung dafür steht auf wackligen Beinen." "Fakt ist, dass Andreas T. Tage nach dem Mord äußerst gut informiert schien. Das trug er zwar nicht den Ermittlern an, aber einer Kollegin im Amt für Verfassungsschutz. Ihr erklärte T. vier Tage nach dem Mord geradewegs, die in Kassel verwandte Tatwaffe sei schon bei Morden in anderen Bundesländern zum Einsatz gekommen. Erste spekulierende Zeitungsberichte über eine Verbindung zu den Ceska-Morden sind in der Folgewoche des Mordes nachgewiesen, doch fest stand die Verbindung erst einen Monat später. Das Gutachten zur Übereinstimmung der Kasseler Tatwaffe mit der Ceska 83 der anderen Morde lag erst am 8. Mai 2006 vor. Woher wusste Andreas T. schon am 10. April genau Bescheid?" http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/TOP-THEMA/NSU-Neue-Spuren-belasten-V-Mann-Fuehrer-artikel9214876.php Ein Ceskaspezialist eben. |
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: |
"Zschäpe stimmte einst der Strategie des Schweigens zu, die ihr inzwischen angeblich schwer zu schaffen macht. Dass die Verteidiger sie dazu gezwungen hätten, allen voran Frau Sturm, hat noch nie jemand, am wenigsten Zschäpe selbst behauptet."
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/beate-zschaepe-zwist-mit-anja-sturm-im-nsu-prozess-a-1038627.html Offensichtlich soll es weiterhin Strategie sein, dass sie nichts sagt. Die Frau, die sich freiwillig stellte um auszusagen, wird weiterhin erfolgreich daran gehindert. |
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben: | ||
die frau hat bei der Kripo freiwillig umfassend ausgesagt. gestellt hat sie sich wohl eher wegen des fahndungsdrucks und weil sie das leben in der Illegalität nicht mehr meistern konnte oder satt hatte. wahrscheinlich kennen die anwälte gute gründe dafür sie nicht aussagen zu lassen. |
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: | ||||
Ein Geständnis war wohl nicht dabei. Natürlich bestehen gute Gründe für das Nichtaussagen, nur für wen sind die Gründe gut? |
Casual3rdparty hat folgendes geschrieben: | ||||||
im moment dürfte sie sich wohl wünschen, sie hätte sich nicht gestellt, sondern wäre ins ausland geflüchtet. gute gründe für ein konsequentes schweigen könnten sein, dass sie aufgrund ihrer verfestigten rechten gesinnung keinerlei reue zeigt. dann fällt das strafmaß härter aus. man könnte ihren aussagen entnehmen, dass sie eine treibende kraft im trio war. sie könnte weitere Mitwisser decken. usw |
Zitat: |
Die Strafverteidigerin von Beate Zschäpe, Anja Sturm, hat sich mit einem Schreiben an das Oberlandesgericht München gegen die Vorwürfe ihrer Mandantin zur Wehr gesetzt. Beate Zschäpe hatte am vergangenen Mittwoch im NSU-Verfahren beantragt, ihre Anwältin zu entpflichten, da das Vertrauensverhältnis gestört sei.
[...] Die Entzweiung sei so weit fortgeschritten, dass sie Sturm bei den Verhandlungsterminen noch nicht einmal mehr die Hand geben wolle. Das wiederum hätten die beiden anderen Verteidiger ihr geraten, behauptet Zschäpe, da sich das sonst „negativ“ auf die Verteidigung auswirken werde. Eine weitere Zusammenarbeit empfinde sie als „unzumutbar“. Das Vertrauen bestehe nicht mal „ansatzweise“. Es könne nicht sein, dass sie sich ihrem Anwalt gegenüber jedes Wort „dreimal“ überlegen müsse. Das Gericht muss nun über den Antrag beraten, eine Frist gibt es dazu nicht. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/zschaepes-anwaeltin-sturm-wehrt-sich-gegen-vorwuerfe-13645284.html |
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: |
"Im Skandal um die Mord- und Anschlagsserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) gibt es neue Hinweise auf mögliche Verstrickungen eines Verfassungsschutz-Informanten. Eine frühere Präsidentin des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes enttarnte 2012 in einer dienstlichen Erklärung, die als "geheime Verschlusssache" eingestuft war, einen Neonazi aus Köln als geheimen Mitarbeiter ihres Amtes."
http://www.welt.de/politik/deutschland/article142441141/Geheimdienst-Informant-soll-in-Mordserie-verwickelt-sein.html Es ist immer wieder interessant zu sehen, wer so alles an den Tatorten nachweislich herumlatschte. Und wer dort nie gesehen wurde. Einen geheimen Mitarbeiter des Amtes (Beamter wie Temme) als "nur Informanten" abzustufen rettet das sich ergebende Gesamtbild nicht. |
Zitat: |
Auch am rechten Rand wird also über den NSU-Prozess berichtet. (...)
Überall Geheimdienste Was man inzwischen über die Zustände beim Verfassungsschutz weiß, hätte bis vor Kurzem kaum jemand für möglich gehalten. Doch was man in Compact zu lesen bekommt, ist schlicht eine haarsträubende, durchsichtige Entlastungstheorie für das Trio. Das Fazit: Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe hätten zwar womöglich ein, zwei Morde begangen, aber ansonsten sei der „Nationalsozialistische Untergrund“ eine Erfindung von Geheimdiensten. (...) Jürgen Elsässer steht mit dieser Meinung nicht allein. Gerhard Wisnewski bedient eine ganz ähnliche Verschwörungstheorie. (...) Die Theorie vom „NSU-Phantom“ ist in rechten Medien durchaus populär. Ausdrücklich ausformuliert wird sie zwar vor allem von Elsässer und Wisnewski, latent schwingt sie aber auch andernorts mit. Die Deutsche Stimme, Presseorgan der NPD, spricht beispielsweise nur von der „ominösen NSU-Bande“ (...) Exemplarisch heißt es beispielsweise im islamfeindlichen Blog Politically Incorrect, dass der „NSU-Schauprozess“, der „wie kein zweiter in den letzten 25 Jahren den derzeitigen Zustand des bundesrepublikanischen Rechtsstaats, die linksversiffte Presse und die rote BRD-Politik beleuchtet“, Ausdruck einer politischen Willkürjustiz in der Tradition von NS-Staat und DDR sei. (...) Der dritte Aspekt in der Berichterstattung ist der wohl perfideste: die Klage über den „Schuldkult“. Mit einer ungeheuren Infamie sieht man nicht etwa die Ermordeten und deren Angehörige, sondern das nationale Milieu als das eigentliche Opfer. (...) Dass die größte rechtsradikale Mordserie in der deutschen Nachkriegsgeschichte am rechten Rand also vor allem perfide Verschwörungstheorien und infame Täter-Opfer-Umkehr, aber nicht kritische Selbstreflexion produziert, mag nur wenig überraschen. https://www.freitag.de/autoren/nils-markwardt/die-volksverhetzer |
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben: |
Solange nicht mal geklärt ist, ob die Rechten den Verfassungsschutz unterwanderten oder umgekehrt, ist es müßig über diesen Punkt zu sprechen.
Als rechter Punchingball für die Linke ist die NPD doch auch zu gebrauchen. Aber auch da ist es so: "Die Verfahren wurden vom Bundesverfassungsgericht am 18. März 2003 aus Verfahrensgründen eingestellt, weil V-Leute des Verfassungsschutzes auch in der Führungsebene der Partei tätig waren. Die Frage, ob es sich bei der NPD um eine verfassungswidrige Partei handelt, wurde nicht geprüft." http://de.wikipedia.org/wiki/NPD-Verbotsverfahren_%282001%E2%80%932003%29 "Wie viel V-Mann war der NSU? Rechter Terrorismus und Geheimdienste. Reihe: Politik im Gespräch V-Mann "Tarif", V-Mann "Corelli", V-Mann "Otto", V-Mann "Hagel", V-Mann "Küche", V-Mann "Piatto" - dies sind nur einige der bekannt gewordenen V-Männer unterschiedlicher Geheimdienste im nahen und weiteren Umfeld des "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU). Der NSU war die neonazistische Terrorgruppe, welche hinter den Morden an neun Migranten und einer Polizistin, drei Bombenanschlägen sowie etlichen Raubüberfällen stecken soll. Die linke Innenpolitikexpertin im Bundestag, Martina Renner, vermutet, dass es noch weitere staatliche Spitzel im engsten Umfeld des NSU oder sogar unter den Terror-Unterstützern gab, die den Untersuchungsausschüssen vorenthalten wurden." http://www.rosalux.de/event/51626/wie-viel-v-mann-war-der-nsu.html Und dieser Sachverhalt ist keinesfalls eine Erfindung Elsässers. |
Zitat: |
Der NSU war eine vom Geheimdienst kreierte Gruppe, die die rechte Szene in Verruf bringen sollte - so jedenfalls das verschwörungstheoretische Urteil von Nazis im Netz. Und nur ein Beispiel dafür, wie in sozialen Netzwerken und rechten Medien über die Terrorzelle und den Prozess gedacht wird.
Spionage, Mafia-Verbindungen, 9/11 und der Bundesnachrichtendienst - wenn man die Summe aller Theorien der rechten Szene über den NSU zusammennimmt, kommt man genau auf einen Nenner: "Wir" haben damit nichts zu tun. Die Versuche, dies zu untermauern, haben eine bemerkenswerte Bandbreite. Extreme Verleumdung der Opfer beispielsweise, welche Teil einer angeblichen türkisch-holländischen Drogen- und Wett-Mafia-Szene gewesen sein sollen und zum Teil verurteilte "Schwerst-Kriminelle in den Bereichen Körperverletzung und Drogenhandel" wären. Die Rolle von Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt wird dabei gern auf die von willenlosen Marionetten verschiedenster Geheimdienste heruntergespielt – bemitleidenswerte Bauernopfer in einer weit größeren Sache. (...) Auch Jürgen Elsässer, ehemaliger Redakteur der "Jungen Welt", "Jungle World" und "Konkret", sieht eine große Verschwörung geheimer Mächte durch den NSU verkörpert. Vor Beginn des eigentlichen Prozess' veröffentlichte die Redaktion seines Magazins "Compact" ein "Spezial: Neonazis, V-Männer und Agenten". Auf fast 90 Seiten diskutieren verschiedene Autoren vermeintlich offene Fragen und angebliche Unstimmigkeiten zum NSU. Ihre vorgelegten Theorien verdichten sich hin zu der Annahme, das Trio wäre eine "abhängige und weisungsgebundene Einheit eines größeren Untergrundnetzwerkes" gewesen. Bekennervideos "mitsamt den Waffen" sollen untergeschoben worden sein mit dem "Ziel der Dienste (…), die Zelle weiter zu radikalisieren und im bereits anlaufenden Verfahren zum Verbot der NPD öffentlichkeitswirksam einzusetzen". Die NSU-Zelle an sich sei nichts als inszeniert gewesen. Nicole Schneiders, Wohllebens Verteidigerin mit tiefer NPD-Verstrickung und seit ihrem 16. Lebensjahr aktenkundig, hatte bei Prozessauftakt eben besagte "Compact Spezial"-Ausgabe bei sich. In ihrem Antrag berief sie sich auf das Magazin und hoffte, durch die Belastung von V-Leuten ihren Mandanten zu entlasten. http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/der-nsu-prozess-viel-raum-f%C3%BCr-verschwoerungstheorien-9026 |
Zitat: |
"Das Phantom des 'rechten Terrors' breitet sich wohl vor allem deswegen so ungebremst in ganz Deutschland aus, weil es eine merkwürdige psychologische Bereitwilligkeit gibt, an seine Existenz zu glauben. Wer das Land, seine Eliten und seine Meinungsmacher kennt, weiß, dass für diese nichts attraktiver ist als eine frische, funkelnagelneue 'deutsche Schuld', eine Art Holocaust-Update im Miniaturformat", schreibt einer der Autoren und erntet prompt zustimmende Kommentare.
ebenda |
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