Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Nein nein, das ist nicht meine Meinung. Das ist Realität und Tatsache. Es ist einfach falsch, die unterindustrialisierten Länder dieser Erde als "linke Misswirtschaften", womit du wohl sozialistische Länder umschreiben willst, zu bezeichnen. Sondern im Rahmen des globalen Kapitalismus gibt es und wird es immer ungleichmäßige Entwicklungen zwischen den Regionen geben, wobei die ärmeren Regionen für die dortigen Menschen wie Käfige sind, die sie nicht verlassen dürfen. Eine solche Arbeitsteilung erhöht den Profit und unterstützt das Streben des Kapitals nach maximaler Verwertung von Arbeitskraft und Naturressourcen. Afrika ist ein besonders drastisches Beispiel, aber beileibe nicht das einzige. Die "Entwicklungspolitik" der Industriestaaten des Nordens hat jedenfalls nicht das Ziel, in bestimmten Ländern einen zeitgemäßen Entwicklungsstand zu fördern. Dies war ganz anders bei den Marshall-Plänen für Deutschland, Japan, Südkorea, Israel und Taiwan, die aber als Frontstaaten gegen sozialistische Länder bzw. arabische Ölstaaten aufgepäppelt wurden - was übrigens zeigt, wie sowas geht, wenn man es denn will! Bei Afrika will man es nicht und bemüht deshalb lang und breit die Korruption als angebliches Hindernis für alles. Die westliche "Entwicklungspolitik" ist nichts anders als eine Entwicklung der Unterentwicklung für die Staaten, für die Entwicklung schlicht nicht vorgesehen ist. Ansonsten handelt es sich sowohl bei allen afrikanischen Staaten um ganz normale bürgerliche Staaten, so wie auch im Falle von Bangladesh oder Griechenland. Auf den ersten Blick sieht man ökonomische Gegensätze zwischen verschiedenen Ländern und Regionen. Doch bei näherer Analyse handelt es sich gar nicht darum, sondern um den Gegensatz zwischen Kapitalinteressen und dem Interesse einer nachhaltigen und zivilen Entwicklung der menschlichen Gesellschaft.
Die globalen Voraussetzungen einer nachhaltigen Weltökonomie ohne Ausbeutung von Mensch & Natur sind als eine Frucht herangereift, die es zu pflücken gilt. Die Chance ist da. Die Widerstände von Kapital & Bourgeoisie sind jedoch immens. Deswegen braucht es zuerst eine breite soziale Bewegung in Westeuropa und Nordamerika. Das ist der aktuelle Punkt heute.
Wieso willst du denn das wissen? Willst du auch wissen, ob ich aus dem Osten komme oder ob meine Eltern Kommunisten sind? Konzentriere dich doch mal lieber auf die Inhalte und Argumente. Denn um die geht es nämlich. |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
...Gleichheit ist kein natürlicher Zustand, er muss künstlich und gewaltsam herbeigeführt werden. ... |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ||
eben, man kann natürlich immer diese miesen westlichen konzerne (macht china das eigentlich anders?) angreifen, weil sie afrikanische präsidenten, etc. bestechen. aber gehören da nicht immer zwei seiten zu? die eine, die besticht und die andere, die sich diese kohle in die familienkassen schaufelt? |
pera hat folgendes geschrieben: | ||
Afrika ist etwas zu groß um so pauschale Aussagen zu treffen, finde ich. Aber schau die mal speziell Nigeria und den (gar nicht so alten) Südsudan an, beides Länder, die wegen ihrer Rohstoffe enorme Einnahmen haben, von denen aber genau nichts bei der Bevölkerung ankommt. Ich denke eher, dass es einem Erdölkonzern völlig egal ist an wen er für Rohöl bezahlt und was der Bezahlte damit anstellt. Wenn in diesen Staaten nicht ein Rudel geldgieriger Idioten an der Macht wäre, könnte es anders aussehen. Und "Afrika hat aus der Sicht des Kapitals gefälligst eine bestimmte Rolle im Kapitalismus zu spielen, basta." Tja, welche könnte das wohl sein? Du tust immer so, als ob "das Kapital" eine homogene und in den Zielen und Vorgehensweise völlig übereinstimmende Bruderschaft wäre. Wenn ein Konzern Afrika, oder ein Land davon als Markt für irgendeinen von ihm produzierten Dreck entdeckt, dann wird er dahingehen, auch wenn das andere nicht tun. Und zu den zu Piraten mutierten Fischern, die gab es wohl nur anfangs. Das haben ganz schnell Profikriminelle übernommen, die sich mit den Erlösen der Piraterie Villen in Kenia bauen. |
Zitat: |
Dumpingpreise und Spekulation treiben Millionen Hungernde in den Tod. Warum ist das so? Fragen an Jean Ziegler, Vizepräsident des beratenden Ausschusses des Uno-Menschenrechtsrats Woran liegt es, dass die Nahrungsmittel nicht gerecht verteilt werden? Ziegler: An erster Stelle zu nennen ist das Agrardumping der Industriestaaten. Sie haben 2010 ihre Bauern mit insgesamt 349 Milliarden Dollar Produktions- und Exportsubventionen unterstützt. Die Folge: Auf jedem afrikanischen Markt kann man heute Früchte, Gemüse und Geflügel aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien oder Portugal kaufen für die Hälfte des Preises, den die lokalen Produkte kosten. Ein paar Kilometer weiter rackert sich der afrikanische Bauer mit seiner Familie ab und hat nicht die geringste Chance, auf ein Existenzminimum zu kommen. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Noch eine Sache, die aus der Ecke immer kommt. Wenn von der prinzipiellen Gleichheit gesprochen wird, dann meint man damit nicht das Identische der Menschen untereinander, sondern die Gleichheit der Menschen vor den Gesetzen, vor den Regelungen, die eine Gesellschaft sich gibt. achim01 entwirft in rechter Manier einen linken Popanz, der an der Sache vorbeigeht. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Noch eine Sache, die aus der Ecke immer kommt. Wenn von der prinzipiellen Gleichheit gesprochen wird, dann meint man damit nicht das Identische der Menschen untereinander, sondern die Gleichheit der Menschen vor den Gesetzen, vor den Regelungen, die eine Gesellschaft sich gibt. achim01 entwirft in rechter Manier einen linken Popanz, der an der Sache vorbeigeht. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Im Grunde reproduziert er nur die in diesem Zusammenhang üblichen Klischees. Zum Beispiel diese Verschwörungstheorie von der angeblich so rentablen Armutsindustrie, die nur um ihrer selbst willen erhalten wird, ist da momentan sehr angesagt. Als würde die Sozialarbeit nur so vor Maserati-Fahrern wimmeln. Die meisten Sozialarbeiter machen einen harten Job für einen trotz Studium oft lächerlichen Lohn. Von "profitabel" kann da kaum die Rede sein. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Die Reaktion ist immer dieselbe: ein empörtes NEIN und der Verweis, um solche Leute sollte sich der Staat kümmern. Kurze Zeit später wird dann von dieser Seite der hohe Sozialetat des Staates bejammert und begreint... |
pera hat folgendes geschrieben: | ||
Afrika ist etwas zu groß um so pauschale Aussagen zu treffen, finde ich. Aber schau die mal speziell Nigeria und den (gar nicht so alten) Südsudan an, beides Länder, die wegen ihrer Rohstoffe enorme Einnahmen haben, von denen aber genau nichts bei der Bevölkerung ankommt. Ich denke eher, dass es einem Erdölkonzern völlig egal ist an wen er für Rohöl bezahlt und was der Bezahlte damit anstellt. Wenn in diesen Staaten nicht ein Rudel geldgieriger Idioten an der Macht wäre, könnte es anders aussehen. |
pera hat folgendes geschrieben: |
Und "Afrika hat aus der Sicht des Kapitals gefälligst eine bestimmte Rolle im Kapitalismus zu spielen, basta."
Tja, welche könnte das wohl sein? Du tust immer so, als ob "das Kapital" eine homogene und in den Zielen und Vorgehensweise völlig übereinstimmende Bruderschaft wäre. |
pera hat folgendes geschrieben: |
Wenn ein Konzern Afrika, oder ein Land davon als Markt für irgendeinen von ihm produzierten Dreck entdeckt, dann wird er dahingehen, auch wenn das andere nicht tun. |
pera hat folgendes geschrieben: |
Und zu den zu Piraten mutierten Fischern, die gab es wohl nur anfangs. Das haben ganz schnell Profikriminelle übernommen, die sich mit den Erlösen der Piraterie Villen in Kenia bauen. |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Es ist ... normal, dass man für die Zukunft eine bessere Welt erträumt. Dagegen ist doch nichts einzuwenden.
Auch die kommunistische Forderung, "jeder nach seinen Fähigkeiten - jedem nach seinen Bedürfnissen", ist ein solches Ideal. Gleichheit ist kein natürlicher Zustand, er muss künstlich und gewaltsam herbeigeführt werden (Eine gravierende Ursachen für den Niedergang des Ostblocks). Die Menschen sind nicht gleich (...) Warum sollte man also besondere Leistungen erbringen, wenn es ja doch dafür keine materielle Anerkennung gab? |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Umverteilungen von oben nach unten (Wegfall oder Minderung der Kapitalakkumulation), steigende Staatsverschuldungen, steigende sozialindustrie, unangemessene Gleichmacherei, das sind Zeichen sozialistische Misswirtschaft. |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Nicht zuletzt ist das Sozialistische Weltsystem an seinem Kreditbedarf zu Grunde gegangen. |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Das kann man gut finden: alle Menschen werden gleich. Gleich null werden damit auch die Trieb kräfte der Entwicklung. Das werden nicht alle Menschen wollen und damit sind Kämpfe, die Gewalt und die Zwangsumerziehung schon vorprogrammiert.
Anzeichen sind schon jetzt erkennbar. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Eine wesentliche Strategie zur Verhinderung dieses neuen Adels ist die möglichst gute Ausbildung aller Kinder, und genau das ist auch das Ziel moderner Unterrichts- und Schulkonzepte: Nicht alle gleich zu machen, das ginge in der Tat nur über eine gewaltsame Reduzierung der Besseren, sondern nach Möglichkeit jeden zu seinem persönlichen Maximum zu entwickeln. Für eine stabile demokratische Gesellschaft brauchst Du beides: Genügend Ungleichheit, dass es sich lohnt, dafür zu leisten, und genügend Umverteilung von oben nach unten, um dafür zu sorgen, dass die Entwicklung von Dynastien hinreichend behindert wird, um keinen neuen Adel entstehen zu lassen und eine permanente Umwälzung der Gesellschaft zu gewährleisten, die eine Tendenz schafft, die jeweilige Elite über die eigene Leistung zu definieren. Die beobachtbare Tatsache, dass bei uns die Reichen reicher und die Armen ärmer werden und beide diese Tendenz familiär weitergeben, zeigt, dass die Umverteilung von reich zu arm bei uns im Moment zu klein ist. Unsere Forschung hat auf der anderen Seite gezeigt, dass die individuelle Leistungsfähigkeit zwar teilweise erblich bedingt ist, aber von zu vielen unterschiedlichen Eigenschaften bestimmt wird, als dass man länger anhaltende biologische Leistungsdynastien, also soetwas wie einen natürlichen Adel, erwarten kann. (Ich gehe ansonsten nicht weiter darauf ein, dass der historische Systemvergleich BRD-DDR insofern "unfair" ist, als der "große Bruder" der DDR, die UDSSR diese noch nach allen Regeln der Kunst auszog, als die USA uns bereits längst päppelten. Insofern waren die Start- und Arbeitsbedingungen ungleich. Außerdem ist ersichtlich, dass unser momentanes System auch nicht wirklich funktioniert, es hat nur den Vorteil, im Moment noch aus sich selbst heraus korrigierbar zu sein. Viel hinderlicher für die DDR als der Versuch des Sozialismus dürfte die Tatsache gewesen sein, dass man den Adel durch die Parteikader ersetzte, anstatt ihn wirklich abzuschaffen.) fwo |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
....
Ganz schlimm in Punkto Gleichmacherei und Nivellierung sind übrigens die Gesamtschulen, da kann man die individuelle Förderung entsprechend der Leistungsfähigkeit des Individuums ganz vergessen. Wenn das noch verbunden wird mit einer links-grünen Technikfeindlichkeit....diese Dystopie erspare ich mir. |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Noch etwas zum Thema hier: Afrika
Ich habe mich eine Zeitlang aktiv für "Kinder brauchen Frieden" weltweit engagiert. Da wurden unter anderem auch Hilfslieferungen nach Afrika gebracht. (Eine gecharterte private russische Antonov mit ziemlich abgefahrenen Reifen) Man saß da mit im Laderaum und hoffte, dass man auch rechtzeitig die Landeerlaubnis bekam, bevor das Benzin alle war. Dort angekommen musste man immer mit Dollars winken, wenn man von A nach B wollte. Mit den Dollars heuerte man auf der Straße Soldaten mit einer Kalaschnikow an, als persönlichen Schutz. Das als ganz individuelles Stimmungsbild. Da kann man ganz schnell feststellen, ob man das Mutter-Theresa-Syndrom hat. Afrika hat die stärkste Bevölkerungsexplosion in den letzten Jahrzehnten erlebt. 1950 waren es noch ca. 200 Millionen und 2010 schon 1000 Millionen. Man stelle sich das mal für Europa vor. Irgendwie ist da auch das selbstverschuldete Elend dort erklärbar. Wie konnte das passieren? Früher stiegen die Bevölkerungszahlen in Europa, wenn die Produktivität in der Landwirtschaft stieg -z.B: Dreifelderwirtschaft oder Ablösung der Zugochsen durch Pferde, Einführung der Ackerbohne... Es wäre interessant zu wissen, welchen Anteil die Nahrungsmittelhilfsprogramme daran haben. Das ist eine entartete Entwicklung -ja, ich benutze das Wort entartet - denn jede Vogelpopulation richtet die Zahl ihrer Nachkommen nach dem vorhandenen Nahrungsangebot aus. .... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Individuelle und allgemeine Ziele müssen sich gar nicht widersprechen. Was dem einen von Vorteil ist, kann gleichzeitig dem anderen von Vorteil sein. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
So etwas systematisch als gesellschaftliches Verhältnis herzustellen, ist die reizvolle Aufgabe und Herausforderung. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Ist ja interessant, ganz abgesehen, davon, dass diese Schulen heute Gemeinschaftsschulen heißen und etwas anders organisiert sind. Ich habe zwei Kinder auf einer derartigen Schule. Vielleicht kannst Du mir da ja mal etwas genaueres erzählen, dass mir bei der praktischen Elternarbeit hilft, ich bin auch im Landeselternbeirat für Gemeinschaftsschulen in SH.
Das machen Menschen anders, übrigens weltweit, auch bei uns. Sie müssen es anders machen, weil ihre Jungenaufzucht so lange dauert, dass - besonders in vorindustriellen Gesellschaften - das Nahrungsangebot nicht über die Dauer einer menschlichen Kindheit zu überblicken ist. Gesellschaften mit Geburtenkontrolle mag es auch gegeben haben (Inuit?), aber sie sind die Ausnahme. Du beziehst dich in deinem Beispiel aus der europäischen Geschichte nicht auf die Kinderzahl, die war bei hoher Kindersterblichkeit wahrscheinlich mit der in Afrika vergleichbar, Du beziehst dich auf die Bevölkerungszahl. Allerdings gab es bei uns zu dieser Zeit keine moderne Medizin, da liegt nämlich der Unterschied. fwo |
achim01 hat folgendes geschrieben: |
Auch in unserer heutigen Gesellschaft müssen sich zunehmend Eltern fragen: Wie viel Kinder können wir uns leisten - das charakterisiere ich mit "verantwortungsvoll". |
Fake hat folgendes geschrieben: | ||
Schön wärs. In unserer Gesellschaft pflanzen sich doch gerade diejenigen fort, die es sich eigentlich nicht leisten können. |
Fake hat folgendes geschrieben: | ||
Müssen sie nicht. Tun sie aber oft. |
Fake hat folgendes geschrieben: | ||
Was regelmäßig in Form einer nervigen Belehrung daherkommt, die zum einen überflüssig ist, da die meisten Menschen sehr genau wissen, was gut für sie ist und zum anderen inhaltlich wenig überzeugend ist wenn sie auf der unausgesprochenen Behauptung basiert, dass das Gemeinwohl immer auch dem Individualwohl diene. |
Zitat: |
Wie kann es sein, dass Europa das Selbstbild als vorgeblich zivilisierterer Teil der Welt nicht verliert, angesichts dieser barbarischen Gleichgültigkeit?
Vor über 500 Jahren hat Europa begonnen, sich im Namen der Moderne, der Zivilisation und des Christentums Afrika, Asien und Amerika einzuverleiben. Dies war auch die Geburtsstunde des modernen Rassismus als Wissenschaft von der Minderwertigkeit der Anderen. Eine Wissenschaft, deren Ziel es ist, uns zu erklären, warum es keine himmelschreiende Ungerechtigkeit ist, im Namen der Gerechtigkeit andere Länder und Erdteile zu kolonisieren und systematisch auszubeuten. Der moderne Rassismus, ist historisch untrennbar mit dem europäischen Kolonialismus verbunden, mit den zu dieser Zeit begangenen Raubzügen, Vertreibungen, Deportationen, Ermordungen. Nur durch die - inzwischen lange wiederlegte - Erfindung von "Rassen" und deren angebliche Minderwertigkeit konnte die Widersprüchlichkeit begründet werden, zu Zeiten der Aufklärung und später gleichzeitig zur Praxis der Unterwerfung, Kolonisierung und gesetzlichen Schlechterstellung die Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung aller Menschen eines Territoriums oder der Menschheit allgemein einzufordern. Ohne rassistische Legitimierungsstrategien müsste auch heute das Bild eines zivilisierten Europas in sich zusammenfallen. Mit welchem Argument könnte man Menschen aus Afrika verwehren, sich zurückzuholen, was ihnen geraubt wurde, wenn man es nicht schaffen würde, ihnen zumindest einen Gutteil der Verantwortung für die Ausweglosigkeit ihrer Lebenssituation selbst zuzuschreiben? Diese "Legitimation" der Ungleichheit ist für den gesellschaftlichen Zusammenhalt von sich als demokratisch und auf die allgemeinen Menschenrechte beziehenden Gesellschaften unverzichtbar und gleichzeitig skandalös ungerecht. Aber auch wir selbst müssen uns fragen lassen, wie wir es mit diesen Bildern vereinbaren können, uns in diese Welt einzurichten, sie zumindest soweit auszuhalten, oder von uns wegzuhalten, dass wir die Suche nach dem persönlichem Glück in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen, wohlwissend, dass dieses Glück nicht selbstverdient ist. Dass ein Teil dieses Glücks auch von Frontex an den europäischen Außengrenzen verteidigt wird. |
goatmountain hat folgendes geschrieben: |
ich verstehe (ehrlich) nicht, wieso ich mich immer schuldig fuehlen muss fuer das elend dieser welt.
wenn grosse gruppen menschen ueber das mittelmeer oder den atlantik uebersetzen und dabei ertrinken, muss ich mich schuldig fuehlen. wenn in bangladesh fabriken einstuerzen, muss ich mich schuldig fuehlen. wenn ich eine gluehbirne statt einer ernergiesparlampe einsetze, muss ich mich schuldig fuehlen. neuerdings soll ich mich fuer meinen staubsauger schaemen. habe ich einen schuldkomplex? |
Dorian hat folgendes geschrieben: | ||
Fragst Du Dich nie, woher Waren kommen, die Du kaufst? Wie sie produziert und gehandelt werden? |
goatmountain hat folgendes geschrieben: | ||||
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Dorian hat folgendes geschrieben: | ||||||
Die Rohstoffe für Deinen Rechner auch? |
Dorian hat folgendes geschrieben: | ||||||
Die Rohstoffe für Deinen Rechner auch? |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ||||||||
und du postest hier via telepatie - oder nutzt du auch einen rechner? |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ||||||||
und du postest hier via telepatie - oder nutzt du auch einen rechner? |
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