Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/iran-studenten-werden-ausgepeitscht-weil-sie-gefeiert-haben-a-1094577.html#utm_source=politik#utm_medium=medium#utm_campaign=plista&ref=plista
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Zitat: |
Ihr hartes Vorgehen löste im Land Entsetzen aus. In sozialen Netzwerken war die Anteilnahme an dem Schicksal der bestraften Studenten riesig. Eine iranische Frau schrieb bei Facebook: "Es tut mir nur weh. Diese seelische Qual wird sie nach diesem Ereignis bis zu ihrem Lebensende verfolgen."
Ein Mann meinte: "Diese Nachricht von der Auspeitschung der Studenten zeigt mir, dass es für mich besser wäre, den Rest meines Lebens im Ausland zu verbringen und dort Toiletten zu putzen, als in diesem Land zu bleiben. Das ist grauenvoll, und ich bin nur wütend." |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Es würde mich nicht wundern, wenn einer der ausgepeitschten Studenten später mal Außenminister des Landes wird - wie seinerzeit Joschka Fischer bei uns. |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||||||
Immerhin generiert eine solche Justiz sehr effektiv ihre eigene Opposition. Im gleichen Artikel weiter unten heißt es denn auch:
Es würde mich nicht wundern, wenn einer der ausgepeitschten Studenten später mal Außenminister des Landes wird - wie seinerzeit Joschka Fischer bei uns. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wieso gerade Josef Fischer? Der steht doch eher für abschreckende Beispiele ehemaliger Pseudo-Oppositioneller und Opportunisten. |
wolle hat folgendes geschrieben: |
Bei einer Studenten-Party nicht voll-verschleiert zu gehen und Alkohol zu trinken, ist auch nicht wirkliche politische Opposition.
Aber dafür 99 Peitschen-Hiebe zu bekommen, würde bei mir den Wunsch nach politischer Opposition wecken. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Kilometer daneben werden Menschen die überhaupt keine Gesetze gebrochen hatten durch Drohnen getötet. Wo kann ich deinen Wunsch nach "politischer Opposition" im Verursacherland nachlesen? Die meisten Länder des "Westens" haben m.E. das Recht auf einen entrüsteten Zeigefinger ins Ausland verwirkt. Leider. |
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Leuten mit deiner Fähigkeit zum sinnhaltigen Verstehen von Texten sollte man generell davon abraten, Beiträge von intelligenten Usern als "Unsinn" zu bezeichnen. Wobei das natürlich nur ein Rat sein kann, vorschreiben kann und will ich dir nichts. Jeder hat das Recht, sich nach Kräften selber zu blamieren. |
Er_Win hat folgendes geschrieben: |
https://de.wikipedia.org/wiki/Scharia#/media/File:Use_of_Sharia_by_country.svg
*hth |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich habe jetzt keine Lust, mir alle Länder genau anzusehen ... |
Er_Win hat folgendes geschrieben: | ||
ich auch nicht - aber genau DAS wäre nötig für eine Diskussion, die über eine gegenseitige "Unsinn"-Polemik hinausgeht. Werte mein Posting einfach als einen Versuch in diese Richtung ... |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Kilometer daneben werden Menschen die überhaupt keine Gesetze gebrochen hatten durch Drohnen getötet. Wo kann ich deinen Wunsch nach "politischer Opposition" im Verursacherland nachlesen? Die meisten Länder des "Westens" haben m.E. das Recht auf einen entrüsteten Zeigefinger ins Ausland verwirkt. Leider. |
Zitat: |
Mit dieser Kopftuch-Aktion setzen sich Männer für Frauenrechte ein |
Zitat: |
Bereits 2009 starteten vor allem Wissenschaftler die Verschleierungsaktion "Be a man". Damals wurde der Student und Aktivist Majid Tavakoli in Teheran verhaftet, nachdem er auf einer Demonstration ein Kleid und den Hijab trug. Weltweit setzen Iraner ein Zeichen für Tavakoli und posteten ebenfalls Bilder mit Kopftuch (BBC, feministschool.com auf Persisch).
Tavakoli wurde wegen "Propaganda gegen den Staat" zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Er kam in das für Folterzellen berüchtigte Evin-Gefängnis (Amnesty International, NPR). Der Iraner nennen es "Evin University" – wegen der hohen Anzahl inhaftierter Intellektueller. |
Zitat: |
Hassan Rohani hat nach Angaben des Innenministeriums am Samstag die Präsidentenwahl in Iran gewonnen. Nach Auszählung von fast 100 Prozent der Stimmen setzte sich der 68-Jährige mit etwa 58 Prozent der Stimmen gegen seinen erzkonservativen Gegenkandidaten Ebrahim Raeissi durch. Rohanis Stabschef Hamid Abutelebi hatte schon vor einem endgültigen Ergebnis den Sieg Rohanis auf Twitter verkündet. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
http://www.sueddeutsche.de/politik/wahlen-in-iran-reformer-rohani-gewinnt-die-wahl-in-iran-1.3514786 Noch ein Land, das die bessere Option gewählt hat. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja, die Wahl zwischen einem streng konservativen Mullah und einem sehr streng konservativen Mullah. Ganz großes Kino! Mehr die Wahl zwischen Erhängen und Erschießen, als eine Wahl des Besseren. |
Zitat: |
Auch gesellschaftliche Freiheiten sind für die Wähler wichtig, besonders für die Jugendlichen. Da spricht vieles für Ruhani. Jungen und Mädchen können wieder Dates vereinbaren, ohne Angst vor der islamischen Sitten- und Moralpolizei haben zu müssen. "Seit Ruhani gehe ich mit Freunden in einen Coffeeshop, ohne Furcht", sagt die 23-jährige Studentin Sahar. Das war vor Ruhani anders. Zweimal wurde sie schon deshalb kurzfristig festgenommen und auf die Wache gebracht. Das könnte ihrer Meinung nach mit Raeissi wieder passieren. Daher wählt sie Ruhani - "um in Ruhe auch mal ein bisschen flirten zu können". |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja, die Wahl zwischen einem streng konservativen Mullah und einem sehr streng konservativen Mullah. Ganz großes Kino! Mehr die Wahl zwischen Erhängen und Erschießen, als eine Wahl des Besseren. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | ||||||
nö, zwischen den Bärtigen gibt es schon Unterschiede - schau Dir mal die Biographien der beiden an, da liegen Welten dazwischen - und so ist auch ihr Verhältnis zum Westen. Ansonsten liegt die eigentliche Power im Iran woanders, und diese in der FR zu sehende Grafik verdeutlicht das. http://www.fr.de/politik/wahlen-im-iran-ein-praesident-raeissi-haette-auch-vorteile-a-1281611 |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Der von dir verlinkte Artikel bestätigt eigentlich mehr meine Ansicht, daß der Unterschied zwischen beiden marginal ist. Was auch nicht verwundern sollte, wurden sie doch beide vom Ober-Ajatolah ausgewählt und als Kandidaten für gut befunden. Im früheren Ostblock nannte man ein solches Verfahren "demokratischen Zentralismus", auf deutsch: Wahl von oben nach unten. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Natürlich ist auch Ruhani kein Ideal für eine freie Gesellschaft. Für die Lebenswelt der Iraner ist der Unterschied allerdings evident. Das bisschen Freiheit, was ihnen der Staat gewährt, wird durch Ruhani gestärkt. Während Anhänger der Konservativen wie Raeissi das Rad noch weiter zurückdrehen würden. Bei der Wahl zwischen zwei Übeln, kann man durchaus eine Wahl hin zum Besseren, zum Guten treffen - ich weiß das, ich war jahrelang SPD-Wähler. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Von Iran habe ich das Bild einer weitestgehend neugierigen, aufgeklärten Bevölkerung, die jedoch in einem politisches System (über)lebt, das sich nur innerhalb der Zwangsklammer des Wächterrats bewegen kann. Man kann sich über die Zwangsverhältnisse mokieren. Ich finde es allerdings bemerkenswert, wie die Iraner, die darunter leben müssen, ihre Chance nutzen, während die US-Amerikaner sich freiwillig entmündigt haben. Es sind Jahre der Weichenstellung in einer ganzen Reihe von Ländern. Meine Sympathien für die iranischen Menschen wurden bestätigt. Das wollte ich zum Ausdruck bringen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||
Welches Bild hast du von der "aufgeklärten" Bevölkerung des Irans? Für mich reduziert sich das auf die urbane, junge Generation, vor allem in der Hauptstadt Teheran - und generell die zu relativem Wohlstand gekommene Mittelschicht. Was ist mit den konservativen Iranern, natürlich vor allem vom Land, die das Regime unterstützen? Immerhin noch 38% haben Raeissi gewählt, bei 73% Wahlbeteiligung. Meine Sympathie für die Iraner ist durchaus geteilt. (Wobei das natürlich für alle Völker und Bevölkerungen gilt) |
Zitat: |
Ruhani sagte in der Sitzung, es wäre ein Fehler, die Proteste nur als ausländische Verschwörung einzustufen. "Auch sind die Probleme der Menschen nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern sie fordern auch mehr Freiheiten", sagte der Präsident. Er kritisierte damit indirekt die Hardliner, die die Umsetzung seiner politischen und kulturellen Reformen blockieren. |
wolle hat folgendes geschrieben: | ||
Im Iran könnten sich die tagelangen Proteste zu einer Revolution ausweiten.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/tote-und-festnahmen-in-iran-gabriel-aeussert-sich-sehr-besorgt-a-1185792.html schrieb:
Die Jahrzehnte lange Unterdrückung des Volkes und die Beschneidung seiner Freiheiten rächen sich jetzt und drohen sich gegen die religiösen Unterdrücker zu wenden. |
Paul-Anton Krüger hat folgendes geschrieben: |
Für Europa ergibt sich daraus eine verzwickte Lage: Lauthals die Proteste zu unterstützen, wie es jetzt US-Präsident Donald Trump in der opportunistischen Hoffnung auf einen Sturz des Regimes tut, spielt den Konservativen in Iran in die Hände. Chamenei stellt die Proteste als Werk ausländischer Aufwiegler dar - gemeint sind natürlich die USA, Großbritannien und auch Irans regionaler Rivale Saudi-Arabien. Dazu kommt, dass niemand sagen kann, wen man da eigentlich unterstützen würde.
Quelle |
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