sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Wieso nutzt man nicht einfach den Begriff Rassismus?
Oder ist Rassismus gegenüber X schlimmer wie gegenüber Y? Dann ginge es auch nicht nur um Rassismus, oder?! |
Zitat: |
Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Würde auch nicht helfen. Nur so als Kostprobe: Meinst Du den klassischen Rassismus begriff oder den soziologischen nach Memmi? Nach letzterem ist der Islam, der Menschen je nach religiöser Zugehörigkeit mit unterschiedlichen Rechten und Freiheiten ausstattet, per definitionem von Beginn an ein rassistisches Konstrukt. (nicht, dass ich dem widersprechen wollte.) |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||
Das ganze ist nicht so einfach... Ich frag mich halt nur ob die Höherstellung/Abwertung von Rassismus gegenüber bestimmten Personen (zB mit Sonderbegriffen) nicht schon selbst Rassismus in sich tragen könnte. Zumal die Nutzung des aktuell diskutierten Begriffes meines Erachtens überwiegend zur gesellschaftlichen Abwertung bestimmter Personen gebraucht wird - Arschloch oder Spinner darf man nicht sagen, jemanden als 'vogelfrei' zu erklären ist auch nicht drin, 'federn und teeren' oder sonstwie öffentlich erniedrigen auch nicht, da nutzt man diesen Begriff. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Die Juden sind ganz schön privilegiert gell? Sogar im Hass der sich gegen sie richtet. Gell? |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Ich sehe das mal als Bestätigung meiner Worte... "Rassismus" würde trennen zwischen Menschen und zB kritikwürdige Handlungen deren Regierung, deren Kritik bezogen auf die Handlungen (die auch anderswo kritisiert werden würden) könnte man nicht mit "Rassismus" abschmettern. So aber darf man im Prinzip kaum noch was kritisieren ohne als A tituliert zu werden oder das dies bei Bedarf aus der Vergangenheit hervorgekramt wird(zB wenn die Person ausgeschlossen werden soll). |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Ich frag mich halt nur ob die Höherstellung/Abwertung von Rassismus gegenüber bestimmten Personen (zB mit Sonderbegriffen) nicht schon selbst Rassismus in sich tragen könnte. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
...
Die Juden sind ganz schön privilegiert gell? Sogar im Hass der sich gegen sie richtet. Gell? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Genau. Rassismus als "Diskriminierung aufgrund von Rassenzugehörigkeit" zu verstehen, wie dies oft im Alltag gemacht wird, halte ich z.B. für problematisch, weil es noch gar nicht klar ist, ob es biologisch gesehen überhaupt Rassen gibt. Die Debatte läuft noch, und ich werde dazu hier nicht Stellung beziehen, aber eine Definition auf einer noch offenen Sachfrage zu gründen ist insgesamt keine gute Idee. Memmis Rassismusdefinition ist auch die, die ich üblicherweise verwende. Nach dieser Definition wäre der Koran (übrigens genauso wie die meisten "Heiligen Schriften" der Weltreligionen) in der Tat ein zumindest im weitesten Sinne rassistisches Werk. In den von fwo erwähnten neuen Erklärungen der Menschenrechte im Islam schlägt sich das entsprechend nieder.
https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Memmi
Siehe z.B. Sure 4, Vers 160. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Es muss fuer den Rassismus gar keine biologisch definierten Rassen geben. Es reicht wenn das nur geglaubt wird. |
kereng hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn man den Menschen bloß überzeugend genug einredet, dass es keine Rassen gibt, dann ist der Rassismus besiegt? Da finde ich es angebrachter, Rassen zu akzeptieren (oder Ethnien, um das verbotene Wort zu vermeiden) und die Diskriminierung zu bekämpfen. Dasselbe gilt, wenn man "Rasse" durch "Geschlecht" ersetzt. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Es muss fuer den Rassismus gar keine biologisch definierten Rassen geben. Es reicht wenn das nur geglaubt wird. Genauso wie es fuer die Hexenverfolgung absolut unerheblich war, dass es Hexen gar nicht wirklich, sondern nur in der Fantasie mancher Menschen gab. |
kereng hat folgendes geschrieben: |
Wenn man den Menschen bloß überzeugend genug einredet, dass es keine Rassen gibt, dann ist der Rassismus besiegt? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
.... Bei Rassen sind sich die Biologe tatsächlich uneins.... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
... Bei allen auch z.T wegweisenden Arbeiten die z.B. Cavalli-Sforza gemacht hat, auf den im Wiki Rassentheorie sehr stark Bezug genommen wird, speziell bei seinen Aussagen zu menschlichen Rassen kam er mir häufig vor, wie jemand, der eine Pütz (= einen Eimer) Wasser aus dem Bodensee zieht, um dann nach einem außerordentlich gründlichen Blick in diesen Eimer voller Überzeugung zu verkünden, dass der Bodensee fischfrei sei. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wenn Du die Diskussion genau verfolgst, dann sind die Gründe, die gegen eine Aufteilung der Menschheit in Rassen sprechen, auch in der Biologie immer politisch, auch wenn es manchmal verklausuliert wird. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Auch nicht mehr als die andere Seite. Und ja, ich habe mich damit auseinandergesetzt. Aber ich werde das nicht in diesem Thread diskutieren. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Müssen wir auch nicht - dass es "die andere Seite" gar nicht gibt, sondern dass es mindestens zwei andere Seiten gibt, möchte ich aber doch erwähnen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Fair enough. Ich will dir keine politische Motivation unterstellen. Was mich allerdings anpisst, ist, dass du denjenigen, die das bestreiten, durch die Bank politische Motivation unterstellst. Es wird dir schwer fallen, das nachzuweisen. Aber selbst wenn du mit dieser Unterstellung Recht hättest, beweist das ohnehin nichts, weil auch Leute mit politischer Motivation in einer Sachfrage Recht haben können. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Was meine Unterstellung angeht, so reicht mir mein Fachwissen durchaus, um mir die Unterscheidung zwischen einen politischen und einem fachlichen Argument zutrauen zu können. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Anderen dagegen reicht dein Fachwissen leider nicht aus. (Nur mal so am Rande.) |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wie gesagt: Es ist noch gar nicht entschieden, ob es biologisch gesehen verschiedene Menschenrassen gibt. Unter Biologen wird das immer noch heiß debattiert. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn diese "Anderen" denn selbst über genügend Fachwissen verfügten, um meines zu beurteilen, würde mich das sogar interessieren. Aber einem sprachlich versierten Menschen wie Dir fällt der Konjunktiv II mit Sicherheit sofort auf. |
Gödelchen hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nun muss der Skeptiker in dem Fall nicht ernst genommen werden. Dem fehlen halt die Informationen, dass der Antisemitismus im Islam von Anfang an ( s. Judenmord Mohammed weg Beleidigt sein und wirtschaftlichen Interesse) vorhanden ist. Der Islam im 21. Jdt. die Gedankenschule ist, die ein Anti gegen andere Gedankenschulen immer noch am präsentesten in ihrem Programm hat. Was soll der Blödsinn eigentlich, den der hier veranstaltet. |
Zitat: |
Politischer Antisemitismus
Diese Form des Antisemitismus ist eng verknüpft mit dem Verweis auf die soziale und wirtschaftliche Bedeutung von Juden. Danach gelten die als homogenes Kollektiv gedachten Juden als einflussreiche soziale Macht, die sich in politischer Absicht zu gemeinsamem Handeln zusammenschlössen. Dessen Ziel sei die Erlangung der Herrschaft im jeweiligen Land oder in der ganzen Welt, die durch eine Verschwörung erreicht werden sollte. Insofern stünden jüdische Kräfte hinter politischen Umbrüchen wie Kriegen, Revolutionen oder Wirtschaftskrisen. (...) In der islamisch geprägten Welt erfuhren derartige Auffassungen erst seit den 1930er Jahren Anerkennung und ab den 1950er Jahren stärkere Beachtung. (...) Auch in der Gegenwart finden Behauptungen von einer jüdischen Konspiration in der arabischen Welt große Verbreitung ... http://www.bpb.de/apuz/30327/ideologische-erscheinungsformen-des-antisemitismus?p=4 |
Zitat: |
Wie antisemitisch ist der Islam?
FREITAG: Gibt es aus Ihrer Sicht einen islamischen Antisemitismus? STEFAN WILD: Ich rede lieber von arabischem Antisemitismus, weil der Antisemitismus nichts ist, was die islamische Kultur von Anfang an begleitet hätte. Antisemitische Klischees wie sie zum Beispiel in den Protokollen der Weisen von Zion zum Ausdruck kommen, sind erst Ende des 19. Jahrhunderts aus Europa übernommen worden und zwar in der Auseinandersetzung mit der zionistischen Bewegung. Ich halte es für außerordentlich wichtig, das nicht zu verkennen. Die Bewegung gegen den Zionismus hatte primär nichts Antisemitisches an sich. Es waren Leute, die versuchten, weiter auf dem Platz zu wohnen, auf dem sie gewohnt hatten, und die sich gegen eine Siedlungsbewegung wehrten, die zumindest in ihren Augen kolonial begründet war. (...) FREITAG: Aber hat es im Islam nicht immer schon ein antijüdisches Ressentiment gegeben? STEFAN WILD: Es gibt Stellen im Koran und auch Episoden aus dem Leben des Propheten, in denen Juden schlecht wegkommen. Das stimmt. Aber das würde ich auf einer Linie mit dem sehen, was es auch in den christlichen Kirchen gab: ein Vorurteil gegenüber Juden. Dieses Vorurteil wurde aber im Allgemeinen dadurch aufgehoben, dass die Juden unter islamischen Regimes immer einen geschützten Status hatten, ähnlich wie die Christen. In der christlichen Welt waren Minderheiten dagegen weniger geschützt. (...) FREITAG: Verharmlosen Sie damit nicht den arabischen Antisemitismus? Gibt es in der arabischen Welt etwa keinen Ausrottungswillen gegenüber den Juden? STEFAN WILD: Im arabischen Nationalismus habe ich so etwas nie gesehen. Es gab genug Fanatiker, aber solange man über Territorien irgendwie in nationalstaatlichen Theorien reden konnte, hab ich keinen Vernichtungswillen empfunden, auch wenn es Äußerungen gab, die man so interpretieren konnte. Ich muss allerdings sagen, dass ich mir beim islamistischen Diskurs nicht so sicher bin, ob es da nicht tatsächlich eine Art nihilistischen Vernichtungswillen gibt. Auf alle Fälle gibt es Äußerungen, die das nahe legen. Auf der anderen Seite ist Israel in seinem Bestand nicht gefährdet. Israel ist eine Nuklearmacht und hat das größte Heer in der Region ... https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/wie-antisemitisch-ist-der-islam |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wie gesagt: Es ist noch gar nicht entschieden, ob es biologisch gesehen verschiedene Menschenrassen gibt. Unter Biologen wird das immer noch heiß debattiert. Das ist nicht wie beim Geschlecht, wo sich alle seriösen Biologen einig sind, dass es biologische Geschlechter gibt: Bei Rassen sind sich die Biologe tatsächlich uneins. Für die Diskussion um den Rassismusbegriff muss man zu dieser Frage auch gar nicht Stellung beziehen. Man muss den Leuten nicht einreden, dass es keine Rassen gibt. Es reicht völlig, zu betonen, dass es unklug ist, einen sozialwissenschaftlichen Begriff auf der Grundlage einer biologischen Sachfrage inhaltlich zu bestimmen, die überhaupt noch nicht entschieden ist. |
Gödelchen hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nun muss der Skeptiker in dem Fall nicht ernst genommen werden. Dem fehlen halt die Informationen, dass der Antisemitismus im Islam von Anfang an ( s. Judenmord Mohammed weg Beleidigt sein und wirtschaftlichen Interesse) vorhanden ist. Der Islam im 21. Jdt. die Gedankenschule ist, die ein Anti gegen andere Gedankenschulen immer noch am präsentesten in ihrem Programm hat. Was soll der Blödsinn eigentlich, den der hier veranstaltet. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Da sich Rassen im Gegensatz zu Arten nicht eindeutig voneinander abgrenzen lassen, ist diese Frage prinzipiell nicht eindeutig entscheidbar, sondern letztlich Geschmacksache. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es ist richtig, dass vorhandene Rassen selbst im Normalfall keine harten Grenzen haben. Das ist aber einen andere Frage als die, ob es aus biologischer Sicht überhaupt sinnvoll ist, innerhalb einer Art zwischen Rassen zu unterscheiden. Das lässt sich über die Stabilität vorhandener Untergruppen und statistische Eindeutigkeit der Zuordnung sehr gut entscheiden und hat wenig mit Geschmackssache zu tun. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-antisemit-beschimpft-juden-vor-israelischem-restaurant-a-1184377.html
Was zum Henker läuft eigentlich falsch bei manchen? |
Zitat: |
Und der Film zeigt auch, dass Antisemitismus kein importiertes Phänomen ist, das nur noch unter Muslimen in Deutschland virulent ist. |
Zitat: |
.... Das CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn warnt im SPIEGEL angesichts der jüngsten Demonstrationen in Berlin vor einem importierten Antisemitismus. Er sieht in der Einwanderung aus muslimischen Ländern eine Ursache für die Protestaktionen in der Hauptstadt.
Die Vorfälle der vergangenen Tage "haben auch mit der Zuwanderung aus einem Kulturraum zu tun, in dem man mit Juden oder Schwulen nicht zimperlich umgeht", sagte Spahn. .... |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
....Ich plädiere.... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
In der "Bundeszentrale für politische Bildung" (BPB) findet sich selten Richtiges. Aber das oben Zitierte ist im Prinzip korrekt. In den Quellenangaben wird u.a. ein Autor namens Stefan Wild genannt, der hierzu sehr viel geforscht hat: https://www.ioa.uni-bonn.de/de/abteilungen/islamwissenschaft/personen/Prof.-Dr.-Stefan-Wild Etwas knapp, aber trotzdem inhaltsreich sein folgendes Interview im "Freitag" aus dem Jahre 2004:
Stefan Wild hat sich insbesondere mit den Mechanismen des Antisemitismus-Imports aus den christlichen Ländern in die arabischen Länder des nahen Ostens beschäftigt. Er vertritt die Ansicht, dass arabischer Antisemitismus eine Folge und Keine Ursache des Nahost-Konflikts sei. Damit steht er freilich nicht alleine in der Nahost-Forschung. Entscheidend sind aber auch hier die wissenschaftlichen Begründungen und nicht die Frage, wie viele Wissenschaftler eine bestimmte Meinung vertreten. |
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