Liebe PEGIDA-Demonstranten. Ein polemischer Brief von Sünnerklaas
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#31:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 10.12.2014, 22:21
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Dem Islamismus kann man durchaus und sehr effizient mit dem rechtsstaatlichen Instrumentarium begegnen. Macht man das nicht, hat man irgendwann so ein Problem, wie es die USA jetzt in der Frage des Einsatzes der Folter haben. In Sachen Ermittlungsergebnisse steht man trotz Folter mit leeren Händen da, moralisch und politisch ist das ganze ein Desaster.

Der Primat des Rechts, das Folterverbot auch, ist ja auch ein ganz konservatives, mithin Rechtes Element (ja, ich weiß, kann man auch anders sehen).

#32:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 10.12.2014, 22:32
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Samson83 hat folgendes geschrieben:

Der Primat des Rechts, das Folterverbot auch, ist ja auch ein ganz konservatives, mithin Rechtes Element (ja, ich weiß, kann man auch anders sehen).

Wer hat dir das denn beigebracht? noc

#33:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 00:08
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schtonk hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Der Primat des Rechts, das Folterverbot auch, ist ja auch ein ganz konservatives, mithin Rechtes Element (ja, ich weiß, kann man auch anders sehen).

Wer hat dir das denn beigebracht? noc

Ich finde das sehr schlüssig, es ist sehr traurig dass du das anders siehst, verehrter Schtonk Weinen

#34:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 01:02
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Morgen, Donnerstag 11. Dezember auf SWR2-Radio um 17.05 Der Pegida-Protest – Wie bekämpft man Fremdenangst?
Zitat:
"Für die Zukunft unserer Kinder" oder "Gegen Religionskriege auf deutschem Boden". Mit solchen Parolen haben am Montag in Dresden rund 10.000 Anhänger der rechtspopulistischen Pegida demonstriert. Wer sind diese Leute, die sich selbst "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" nennen? Was treibt sie auf die Straße? Ihre Anhänger werden von der AfD unterstützt. Wie sollten die etablierten Parteien auf den Protest der Pegida reagieren? Wie lässt sich Ausländerfeindlichkeit und Fremdenangst politisch bekämpfen?

#35:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 01:12
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Morgen, Donnerstag 11. Dezember auf SWR2-Radio um 17.05 Der Pegida-Protest – Wie bekämpft man Fremdenangst?
Zitat:
"Für die Zukunft unserer Kinder" oder "Gegen Religionskriege auf deutschem Boden". Mit solchen Parolen haben am Montag in Dresden rund 10.000 Anhänger der rechtspopulistischen Pegida demonstriert. Wer sind diese Leute, die sich selbst "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" nennen? Was treibt sie auf die Straße? Ihre Anhänger werden von der AfD unterstützt. Wie sollten die etablierten Parteien auf den Protest der Pegida reagieren? Wie lässt sich Ausländerfeindlichkeit und Fremdenangst politisch bekämpfen?

Sollte man aus dem Programm tun. Damit wertet man die nur unnötig auf: Ui, über die wird im Radio
berichtet - die müssen aber wichtig sein.

#36:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 01:43
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schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Morgen, Donnerstag 11. Dezember auf SWR2-Radio um 17.05 Der Pegida-Protest – Wie bekämpft man Fremdenangst?
Zitat:
"Für die Zukunft unserer Kinder" oder "Gegen Religionskriege auf deutschem Boden". Mit solchen Parolen haben am Montag in Dresden rund 10.000 Anhänger der rechtspopulistischen Pegida demonstriert. Wer sind diese Leute, die sich selbst "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" nennen? Was treibt sie auf die Straße? Ihre Anhänger werden von der AfD unterstützt. Wie sollten die etablierten Parteien auf den Protest der Pegida reagieren? Wie lässt sich Ausländerfeindlichkeit und Fremdenangst politisch bekämpfen?

Sollte man aus dem Programm tun. Damit wertet man die nur unnötig auf: Ui, über die wird im Radio
berichtet - die müssen aber wichtig sein.


10.000 an einem Montag Abend erneut und erneut. Das *ist* wichtig, vor allem auch als Symptom.

#37:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 01:46
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Mich nervt nur etwas die Überdramatisierung, die in diesen Gestalten nicht nur ein Ärgernis, sondern eine echte Gefahr oder gar eine wirkliche Nazihorde sieht.


Für die Parallelen zum Anfang der 90er als dann Flüchtlingsheime brannten, bist Du blind, oder?

#38:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 01:53
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Kival hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Morgen, Donnerstag 11. Dezember auf SWR2-Radio um 17.05 Der Pegida-Protest – Wie bekämpft man Fremdenangst?
Zitat:
"Für die Zukunft unserer Kinder" oder "Gegen Religionskriege auf deutschem Boden". Mit solchen Parolen haben am Montag in Dresden rund 10.000 Anhänger der rechtspopulistischen Pegida demonstriert. Wer sind diese Leute, die sich selbst "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" nennen? Was treibt sie auf die Straße? Ihre Anhänger werden von der AfD unterstützt. Wie sollten die etablierten Parteien auf den Protest der Pegida reagieren? Wie lässt sich Ausländerfeindlichkeit und Fremdenangst politisch bekämpfen?

Sollte man aus dem Programm tun. Damit wertet man die nur unnötig auf: Ui, über die wird im Radio
berichtet - die müssen aber wichtig sein.


10.000 an einem Montag Abend erneut und erneut. Das *ist* wichtig, vor allem auch als Symptom.

Symptome dieser Art kennen wir doch zur Genüge. Wirklich wichtig ist aber die Pathogenese.

#39:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 11:02
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Mich nervt nur etwas die Überdramatisierung, die in diesen Gestalten nicht nur ein Ärgernis, sondern eine echte Gefahr oder gar eine wirkliche Nazihorde sieht.


Für die Parallelen zum Anfang der 90er als dann Flüchtlingsheime brannten, bist Du blind, oder?

Anfang der 90er wurde das Asylrecht erfolgreich reformiert. Das Gewaltaktionen abzulehnen ist, ist hingegen unbestreitbarer Konsens.

(Was von Slippery Slope Argumenten zu halten ist, weißt du, oder?)

#40:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 11:56
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Der Primat des Rechts, das Folterverbot auch, ist ja auch ein ganz konservatives, mithin Rechtes Element (ja, ich weiß, kann man auch anders sehen).

Wer hat dir das denn beigebracht? noc

Ich finde das sehr schlüssig, es ist sehr traurig dass du das anders siehst, verehrter Schtonk Weinen

Das kann man nur anders sehen, da die konservative Vorstellung von Folter als Wahrheits- und Strafinstrument erst durch eine progressive Entwicklung abgeschafft werden konnte. Zumindest der Versuch deren Abschaffung noch heute ein progressiver Prozess ist, dem sich gerade konservative und reaktionäre Kreise verschließen.

#41:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 12:40
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:

Das kann man nur anders sehen, da die konservative Vorstellung von Folter als Wahrheits- und Strafinstrument erst durch eine progressive Entwicklung abgeschafft werden konnte.

Das ist keine konservative Vorstellung. Konservativ waren Leute wie Spee, die für die Abschaffung der Folter als Strafinstrument antraten. Die Folter widerspricht urkonservativen Vorstellungen wie Menschenwürde, Objektformel etc.

Zitat:
Zumindest der Versuch deren Abschaffung noch heute ein progressiver Prozess ist, dem sich gerade konservative und reaktionäre Kreise verschließen.

Ich halte diese Kreise unabhängig von der Selbstbezeichnung nicht für konservativ. (Weißte, dass ist ähnlich wie mit Stalin und Co. und dem Begriff "Kommunist").

#42:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 12:53
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Das kann man nur anders sehen, da die konservative Vorstellung von Folter als Wahrheits- und Strafinstrument erst durch eine progressive Entwicklung abgeschafft werden konnte.

Das ist keine konservative Vorstellung. Konservativ waren Leute wie Spee, die für die Abschaffung der Folter als Strafinstrument antraten. Die Folter widerspricht urkonservativen Vorstellungen wie Menschenwürde, Objektformel etc.

Zitat:
Zumindest der Versuch deren Abschaffung noch heute ein progressiver Prozess ist, dem sich gerade konservative und reaktionäre Kreise verschließen.

Ich halte diese Kreise unabhängig von der Selbstbezeichnung nicht für konservativ. (Weißte, dass ist ähnlich wie mit Stalin und Co. und dem Begriff "Kommunist").


Dass die Folter verboten ist, hat auch etwas damit zu tun, dass man mit diesem Instrument keine objektiven Ergebnisse erlangt. Bestenfalls bekommt der Folterer nur das zu hören, was er hören will. Das zeigt ja der Folterbericht in den USA: verwertbare Ergebnisse - NULL. Trotz Folter wurden die Kriege im Irak und in Afghanistan verloren. Dafür hat man horrende Kosten und Mitarbeiter und Politiker, die sich nicht einmal mehr aus ihrem Land, teilweise nicht einmal mehr aus dem Haus trauen können, ohne Gefahr zu laufen, verhaftet oder ermordet zu werden.
Und juristisch belangt wurde - wie nach 1945 - im Zweifelsfall nur Schütze Arsch.

#43:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 12:54
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Mich nervt nur etwas die Überdramatisierung, die in diesen Gestalten nicht nur ein Ärgernis, sondern eine echte Gefahr oder gar eine wirkliche Nazihorde sieht.


Für die Parallelen zum Anfang der 90er als dann Flüchtlingsheime brannten, bist Du blind, oder?

Anfang der 90er wurde das Asylrecht erfolgreich reformiert. Das Gewaltaktionen abzulehnen ist, ist hingegen unbestreitbarer Konsens.

(Was von Slippery Slope Argumenten zu halten ist, weißt du, oder?)

Was eine Überdramatisierung ist, ist demnach auch noch nicht so recht schlüssig, oder?

Hier mal ein konkreter Fall, warum man das durchaus dramatisch betrachten darf:
http://www.tagesschau.de/inland/rechtsterrorismus-101.html
Zitat:
Im Bereich Rechtsextremismus leitete der Generalbundesanwalt hingegen 20 neue Ermittlungsverfahren ein - und zwar nicht "nur" nach Paragraf 129, sondern nach 129a - Bildung, Mitgliedschaft oder Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. In den Jahren 2008 bis 2011 hatte es gerade einmal zwei entsprechende Verfahren gegeben. Diese 20 neuen Verfahren richteten sich gegen 41 namentlich bekannte sowie weitere unbekannte Beschuldigte. Wie viele der Verfahren noch laufen oder bereits eingestellt wurden, ist nicht bekannt.

+
Zitat:
Bislang hätten sich aber "in keinem dieser Ermittlungsverfahren tatsächliche Anhaltspunkte für konkrete Anschlagsplanungen ergeben". Auch Festnahmen seien in diesen Ermittlungsverfahren nicht erfolgt.
...
Das sorgt für Kritik. Denn noch nicht einmal bei den §129a-Verfahren gegen die neun namentlich bekannten mutmaßlichen Unterstützer des NSU-Kerntrios sei bislang Anklage erhoben worden, sagt Martina Renner, die Mitglied im Innenausschuss des Bundestags ist und die Anfrage gestellte hat.

Gegenüber tagesschau.de betont Renner zudem, dass es bei den Ermittlungsverfahren um ganz konkrete Netzwerke von Neonazis gehe, die durch Anschlagsvorbereitungen vor allem gegen politische Gegner aufgefallen seien: "Zum Beispiel in Freiburg, wo Neonazis geplant hatten, mit einer funktionsbereiten Sprengvorrichtung in einem Modellflugzeug bei einer antifaschistischen Demonstration eine große Anzahl von Verletzten zu verursachen."


Also auch weiterhin kein konkreter Anlass zu Festnahmen, auch wenn konkrete Anschlagspläne und -Durchführungen bekannt sind. Am besten erst mal den Anschlag geschehen lassen und dann aufräumen.

Warten wir mal die Zahlen zu 2014 ab. Aber schon jetzt ist im Bereich der Quartalszahlen ein leichter Anstieg und in den Vorjahren sogar fast eine Verdopplung zu erkennen:
http://www.tagesschau.de/inland/fluechtlinge396.html
Zitat:
Die Zahl rechtsextremer Angriffe auf Flüchtlingsheime hat sich in diesem Jahr nahezu verdoppelt. Dies ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion, wie ein Linken-Sprecher in Berlin mitteilte. Demnach sei die Zahl von Straftaten mit einer Asylunterkunft als Tatort oder Angriffsziel von 24 im Jahr 2012 auf 43 bis Ende November dieses Jahres gestiegen.


Ich würde das jetzt nicht Dramatisierung und schon gar nicht in Steigerungsform nennen wollen, sondern konkret begründete Befürchtung vor einer Wiederkehr jener Zustände, die schon einmal kurzzeitig unsere "Leitkultur" beherrschten auch wenn man das nicht unbedingt diesmal schon im international angestrebten Rahmen sehen muss. Aber auch das war damals eine Entwicklung, kein bloßer Begleitumstand.

#44:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 13:18
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
... Die Folter widerspricht urkonservativen Vorstellungen wie Menschenwürde, Objektformel etc.
...

Das ist aber auch wieder nur deine Ansicht dazu. Die "urkonservative Vorstellung" ist Barbarei. Gut, das widerspricht jetzt deinem "romantischen", wenngleich rein juristischen Ansatz diametral , aber versuche es einfach mal so zu sehen:
Gerade Menschenwürde und Objektformel als Ausleitung von Konservatismus zu sehen, grenzt schon an Lächerlichkeit, da sich diese Vorstellungen in der Historie überhaupt erst durch gesellschaftliche Progression entwickeln konnten und weiterhin können, was sich bspw. auch in ihrer progressiven Behandlung und Wahrnehmung ausdrückt:
http://www.hamburg.de/contentblob/2518726/data/un-konvention-menschen-mit-behinderung.pdf
+
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/40355/politische-bildung?p=all
- http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/frauenbewegung/
- http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/homosexualitaet/
- http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/gender-mainstreaming/
Alles Dinge, gegen die sich Konservative mit Vehemenz zur Wehr setzen.

#45:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 15:43
    —
Ist es nicht völlig egal aus wessen Vorstellung das Folterverbot, Menschenwürde usw. stammt?
Es ist allgemeiner Konsens. Weder die konservative Union noch die Linke wollen daran rütteln.

#46:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 16:08
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht völlig egal aus wessen Vorstellung das Folterverbot, Menschenwürde usw. stammt?
Es ist allgemeiner Konsens. Weder die konservative Union noch die Linke wollen daran rütteln.

Wenn es allgemeiner Konsens wäre, würde nicht das Pegida-Bündnis aus "nationalistisch-christlich/jüdisch-abendländisch-konservativem" Verständnis heraus dem entgegen demonstrieren. Leider liegt genau auf diesem Interessengemenge auch der Fokus von Samson. Auch im umgekehrten Fall würde man doch Ursachenforschung betreiben, oder?

#47:  Autor: WolfWohnort: Zuhause BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 16:42
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht völlig egal aus wessen Vorstellung das Folterverbot, Menschenwürde usw. stammt?
Es ist allgemeiner Konsens. Weder die konservative Union noch die Linke wollen daran rütteln.

Wenn es allgemeiner Konsens wäre, würde nicht das Pegida-Bündnis aus "nationalistisch-christlich/jüdisch-abendländisch-konservativem" Verständnis heraus dem entgegen demonstrieren. Leider liegt genau auf diesem Interessengemenge auch der Fokus von Samson. Auch im umgekehrten Fall würde man doch Ursachenforschung betreiben, oder?

Pegida demonstriert gegen Folterverbot, Rechtstaat und Menschenwürde?
Soweit ich mitbekommen habe ging es gegen Islamisten und eine angebliche Islamisierung.

#48:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 16:57
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
...
Soweit ich mitbekommen habe ging es gegen Islamisten und eine angebliche Islamisierung.

Stimmt. Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes

#49:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 17:41
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
... Die Folter widerspricht urkonservativen Vorstellungen wie Menschenwürde, Objektformel etc.
...

Das ist aber auch wieder nur deine Ansicht dazu. Die "urkonservative Vorstellung" ist Barbarei. Gut, das widerspricht jetzt deinem "romantischen", wenngleich rein juristischen Ansatz diametral , aber versuche es einfach mal so zu sehen:
Gerade Menschenwürde und Objektformel als Ausleitung von Konservatismus zu sehen, grenzt schon an Lächerlichkeit, da sich diese Vorstellungen in der Historie überhaupt erst durch gesellschaftliche Progression entwickeln konnten und weiterhin können, was sich bspw. auch in ihrer progressiven Behandlung und Wahrnehmung ausdrückt:
http://www.hamburg.de/contentblob/2518726/data/un-konvention-menschen-mit-behinderung.pdf
+
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/handwoerterbuch-politisches-system/40355/politische-bildung?p=all
- http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/frauenbewegung/
- http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/homosexualitaet/
- http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/gender-mainstreaming/
Alles Dinge, gegen die sich Konservative mit Vehemenz zur Wehr setzen.

Aha. Stichworte Kant, Stoa, Katholizismus, wenn ich mich recht erinnere Platon, aber da kann ich mich täuschen. Aber es ist natürlich blöde, wenn die eigene historische und philosophische Bildung 1933, frühestens vielleicht 1914 beginnt.

Aber in Bezug auf die unter bpb.de verlinkten Aspekte gebe ich dir Recht, das sehe ich durchaus auch als einen gewissen Makel des Konservatismus. Wobei man sich streiten kann, ob gener-mainstreaming in diese Reihe gehört, aber dies bitte nicht mit mir.

#50:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 17:42
    —
Defätist hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht völlig egal aus wessen Vorstellung das Folterverbot, Menschenwürde usw. stammt?
Es ist allgemeiner Konsens. Weder die konservative Union noch die Linke wollen daran rütteln.

Wenn es allgemeiner Konsens wäre, würde nicht das Pegida-Bündnis aus "nationalistisch-christlich/jüdisch-abendländisch-konservativem" Verständnis heraus dem entgegen demonstrieren.

He?


Zitat:
Leider liegt genau auf diesem Interessengemenge auch der Fokus von Samson. Auch im umgekehrten Fall würde man doch Ursachenforschung betreiben, oder?

He?

#51:  Autor: Defätist BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 18:18
    —
Wolf hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht völlig egal aus wessen Vorstellung das Folterverbot, Menschenwürde usw. stammt?
Es ist allgemeiner Konsens. Weder die konservative Union noch die Linke wollen daran rütteln.

Wenn es allgemeiner Konsens wäre, würde nicht das Pegida-Bündnis aus "nationalistisch-christlich/jüdisch-abendländisch-konservativem" Verständnis heraus dem entgegen demonstrieren. Leider liegt genau auf diesem Interessengemenge auch der Fokus von Samson. Auch im umgekehrten Fall würde man doch Ursachenforschung betreiben, oder?

Pegida demonstriert gegen Folterverbot, Rechtstaat und Menschenwürde?
Soweit ich mitbekommen habe ging es gegen Islamisten und eine angebliche Islamisierung.

Die Redebeiträge des Initiators sind für jeden einsehbar auf Youtube nachzuvollziehen. Gegen die vorgeschobene "Islamisierung" wird natürlich auch gewettert und da sind sich auch alle Demonstranten einig, dass sie quasi überrannt werden und wenn der Heiland selbst ihnen was anderes erzählen würde. Der Rest aber ... Mit den Augen rollen

#52:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 21:28
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schtonk hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Morgen, Donnerstag 11. Dezember auf SWR2-Radio um 17.05 Der Pegida-Protest – Wie bekämpft man Fremdenangst?
Zitat:
"Für die Zukunft unserer Kinder" oder "Gegen Religionskriege auf deutschem Boden". Mit solchen Parolen haben am Montag in Dresden rund 10.000 Anhänger der rechtspopulistischen Pegida demonstriert. Wer sind diese Leute, die sich selbst "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" nennen? Was treibt sie auf die Straße? Ihre Anhänger werden von der AfD unterstützt. Wie sollten die etablierten Parteien auf den Protest der Pegida reagieren? Wie lässt sich Ausländerfeindlichkeit und Fremdenangst politisch bekämpfen?

Sollte man aus dem Programm tun. Damit wertet man die nur unnötig auf: Ui, über die wird im Radio
berichtet - die müssen aber wichtig sein.


10.000 an einem Montag Abend erneut und erneut. Das *ist* wichtig, vor allem auch als Symptom.

Symptome dieser Art kennen wir doch zur Genüge. Wirklich wichtig ist aber die Pathogenese.


Ist bei vielen noch nicht angekommen ...

#53:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 21:59
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Kival hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Morgen, Donnerstag 11. Dezember auf SWR2-Radio um 17.05 Der Pegida-Protest – Wie bekämpft man Fremdenangst?
Zitat:
"Für die Zukunft unserer Kinder" oder "Gegen Religionskriege auf deutschem Boden". Mit solchen Parolen haben am Montag in Dresden rund 10.000 Anhänger der rechtspopulistischen Pegida demonstriert. Wer sind diese Leute, die sich selbst "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" nennen? Was treibt sie auf die Straße? Ihre Anhänger werden von der AfD unterstützt. Wie sollten die etablierten Parteien auf den Protest der Pegida reagieren? Wie lässt sich Ausländerfeindlichkeit und Fremdenangst politisch bekämpfen?

Sollte man aus dem Programm tun. Damit wertet man die nur unnötig auf: Ui, über die wird im Radio
berichtet - die müssen aber wichtig sein.


10.000 an einem Montag Abend erneut und erneut. Das *ist* wichtig, vor allem auch als Symptom.

Symptome dieser Art kennen wir doch zur Genüge. Wirklich wichtig ist aber die Pathogenese.


Ist bei vielen noch nicht angekommen ...

Bei mir auch nicht, obwohl die Berichte über die Jungs sich häufen. Also, fangen wir vielleicht an - was ist eine "Pathogenese" und was heißt das im konkreten Fall?

#54:  Autor: Kival BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 22:13
    —
Ich bezog mich auf die Symptome. Für die Pathogenese wende Dich bitte erstmal an schtonk.

#55:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 23:23
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:

Das kann man nur anders sehen, da die konservative Vorstellung von Folter als Wahrheits- und Strafinstrument erst durch eine progressive Entwicklung abgeschafft werden konnte.

Das ist keine konservative Vorstellung. Konservativ waren Leute wie Spee, die für die Abschaffung der Folter als Strafinstrument antraten. Die Folter widerspricht urkonservativen Vorstellungen wie Menschenwürde, Objektformel etc.

Zitat:
Zumindest der Versuch deren Abschaffung noch heute ein progressiver Prozess ist, dem sich gerade konservative und reaktionäre Kreise verschließen.

Ich halte diese Kreise unabhängig von der Selbstbezeichnung nicht für konservativ. (Weißte, dass ist ähnlich wie mit Stalin und Co. und dem Begriff "Kommunist").



Die "konservative Vorstellung" will Folter vor allem anderen verbieten, sieht sich selber aber eher über diesbezüglichen Gesetzen stehend, so wie wir das lehrbuchmäßig vom neokonservativen Bush-Regime vorgeführt bekamen.

Auch die deutschen Konservativen schauten ja vor und nach der von ihnen ermöglichten Machtergreifung der Nazis 1933 demonstrativ weg als Herrmann Goering systematisch Gegner in seinen Kellergefängnissen, die er später zugunsten von Konzentrationslagern auflöste, foltern und ermorden liess.

#56:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 23:33
    —
Kival hat folgendes geschrieben:
Ich bezog mich auf die Symptome. Für die Pathogenese wende Dich bitte erstmal an schtonk.

Macht der nie. Kapierts eh net Mr. Green

#57:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 23:41
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Die "konservative Vorstellung" will Folter vor allem anderen verbieten, sieht sich selber aber eher über diesbezüglichen Gesetzen stehend, so wie wir das lehrbuchmäßig vom neokonservativen Bush-Regime vorgeführt bekamen.

An dem Bush-Regime kann ich nichts konservatives erkennen.

Zitat:
Auch die deutschen Konservativen schauten ja vor und nach der von ihnen ermöglichten Machtergreifung der Nazis 1933 demonstrativ weg als Herrmann Goering systematisch Gegner in seinen Kellergefängnissen, die er später zugunsten von Konzentrationslagern auflöste, foltern und ermorden liess.

Ja, das IST ein erbärmliches versagen. Wie echter Konservatismus geht zeigten z.B. Leute wie Pater Lichtenberg, die Geschwister Scholl oder auch die Leute der Walküresache.

Aber die Sympathie vieler Linker mit der UDSSR ist auch nicht so schön. (Übrigens ist das Bewusstsein der eigenen Fehlerhaftigkeit und Unzulänglichkeit auch ein genuin konservatives Element).

#58:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 23:42
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Ich bezog mich auf die Symptome. Für die Pathogenese wende Dich bitte erstmal an schtonk.

Macht der nie. Kapierts eh net Mr. Green

Deine meist rüden, kryptischen einzeiler verstehe ich in der Tat nicht, ich finde deinen Versuch, Umgangssprache schriftliich abzubilden stilistisch so abstoßend, dass die Inhalte eher uninteressant werden.

#59:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 11.12.2014, 23:53
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Ich bezog mich auf die Symptome. Für die Pathogenese wende Dich bitte erstmal an schtonk.

Macht der nie. Kapierts eh net Mr. Green

Deine meist rüden, kryptischen einzeiler verstehe ich in der Tat nicht, ich finde deinen Versuch, Umgangssprache schriftliich abzubilden stilistisch so abstoßend, dass die Inhalte eher uninteressant werden.

Ich bin halt net Manfred Krug und kann deshalb dein Niveau-Bedürfnis net befriedigen. zwinkern

#60:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 12.12.2014, 00:08
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Ich bezog mich auf die Symptome. Für die Pathogenese wende Dich bitte erstmal an schtonk.

Macht der nie. Kapierts eh net Mr. Green

Deine meist rüden, kryptischen einzeiler verstehe ich in der Tat nicht, ich finde deinen Versuch, Umgangssprache schriftliich abzubilden stilistisch so abstoßend, dass die Inhalte eher uninteressant werden.

Ich bin halt net Manfred Krug und kann deshalb dein Niveau-Bedürfnis net befriedigen. zwinkern

Der hat eine so angenehme Stimme, dass er sagen kann was er will. ich bezweifle, dass das auf dich zutrifft.



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