Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Also ich hab halt in den USA gesehen, wie viel Alltagsrassismus von Weißen gegen Schwarze es dort gibt, sodass ich, wenn ich von solchen Fällen schwarzer Selbstisolierung höre oder lese, immer denke: Diese Leute werden schon wissen, warum sie das tun - es ist nur schade, dass das nötig ist. Die ideale Antwort ist das aber auch nicht, weil es sowas wie schwarzen Rassismus durchaus auch gibt und er sich leicht hinter an und für sich legitimem Selbstschutz verstecken kann. Nur kann man daraus keinen Pauschalverdacht ableiten. Dafür ist der weiße Rassismus einfach zu krass und zu weit verbreitet.
Davon abgesehen: Natürlich soll man sich auf einer Abschlussfeier wohlfühlen können. Was denn sonst? |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
.... Sollte man sich nicht überall wohlfühlen können? bzw. Warum sollte man nicht darauf hinarbeiten, sich wohl zu fühlen (Solange man die Rechte Dritter nicht beschneidet)? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich würde es deshalb anders formulieren: Wir sollten auch lernen, dass es nicht immer die Schuld der anderen ist, wenn ich mich verletzt fühle. Es gehört also auch dazu, zu lernen, mit Verletzungen zu leben. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Also ich hab halt in den USA gesehen, wie viel Alltagsrassismus von Weißen gegen Schwarze es dort gibt, sodass ich, wenn ich von solchen Fällen schwarzer Selbstisolierung höre oder lese, immer denke: Diese Leute werden schon wissen, warum sie das tun - es ist nur schade, dass das nötig ist. Die ideale Antwort ist das aber auch nicht, weil es sowas wie schwarzen Rassismus durchaus auch gibt und er sich leicht hinter an und für sich legitimem Selbstschutz verstecken kann. Nur kann man daraus keinen Pauschalverdacht ableiten. Dafür ist der weiße Rassismus einfach zu krass und zu weit verbreitet.
Davon abgesehen: Natürlich soll man sich auf einer Abschlussfeier wohlfühlen können. Was denn sonst? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wobei man das als Weißer vielleicht nicht unbedingt einem Rassismusopfer sagen sollte, dessen Großeltern noch davon ausgeschlossen waren, auch nur im Bus neben Weißen zu sitzen, geschweige denn generationalen Wohlstand zu erarbeiten, und der bis heute bei jedem Polizisten, der seinen Weg kreuzt, damit rechnen muss, Opfer von Polizeigewalt zu werden. Da sind die Wunden einfach auf der Empfängerseite verglichen mit der Sender-Seite viel zu unverhältnismäßig tief, als dass man ihm sowas mit gutem Gewissen sagen könnte. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Für das Thema Polizeigewalt haben wir ja sogar einen eigenen Faden hier. Ich denke aber das Hauptproblem damit in den USA ist, dass dort, auch aufgrund der Waffengesetze, der Beruf des Polizisten hauptsächlich machtgeile, schießwütige Psychopathen anlockt, die auch unabhängig von der Hautfarbe sofort das Feuer eröffnen, sobald sich ihnen dafür die Gelegenheit ergibt. Rassismus spielt dabei nur eine Nebenrolle. Eine gewichtige zwar, aber ein nicht durchgeknallter Cop würde auch als Rassist nicht so brutal mit Schwarzen umspringen, denke ich. Erst neulich sah ich ein Dashcam-Video auf Twitter, in dem man sehen konnte, wie die Polizisten direkt nachdem sie jemanden aufforderten seine Hände zu zeigen, nach nur einer Sekunde massenhaft das Feuer eröffneten. Es ging dabei um einen suizidgefährdeten Sohn einer Frau, die im Moment des Schießens direkt neben ihm am Fahrerfenster stand und wohl auch etwas davon abbekommen hat. Sie hatte die Polizei gerufen, weil sie alleine mit ihrem suizidalen Sohn nicht zurecht kam und sich von ihnen eine friedliche Intervention erhoffte. Wie man das aus den Filmen kennt. Der Polizist kommt zur Tür rein und redet freundlich auf den Menschen ein und alle lachen, trinken einen Kaffee zusammen und er geht wieder. Oder so in der Art. War jedenfalls wirklich erschreckend zu beobachten, wie sie auf ihn einschossen. Der Sohn hatte nichtmal die kleinste Chance zur Deeskalation der Lage durch Kooperation. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Und zu meiner Wohlfühlfrage möchte ich dir und Alchi entgegnen: Ich denke eben nicht, dass es im Leben immer nur darum geht sich wohl zu fühlen. Das soll nicht heißen, dass man das Ungemach aktiv aufsucht, sondern nur, dass man sich ihm mit erhobenem Haupte stellt, um es mal etwas poetisch zu formulieren. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Rassismus spielt dabei nur eine Nebenrolle. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wobei man das als Weißer vielleicht nicht unbedingt einem Rassismusopfer sagen sollte, dessen Großeltern noch davon ausgeschlossen waren, auch nur im Bus neben Weißen zu sitzen, geschweige denn generationalen Wohlstand zu erarbeiten, und der bis heute bei jedem Polizisten, der seinen Weg kreuzt, damit rechnen muss, Opfer von Polizeigewalt zu werden. Da sind die Wunden einfach auf der Empfängerseite verglichen mit der Sender-Seite viel zu unverhältnismäßig tief, als dass man ihm sowas mit gutem Gewissen sagen könnte. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Du meinst eine Nebenrolle, die zu dreimal so vielen schwarzen wie weißen Opfern führt? Sorry, aber die Statistik gibt diese Behauptung einfach nicht her. Dass die Probleme mit der Polizei in den USA auch Weiße betreffen, ist geschenkt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
So hast Du z.B. durch die Erwähnung der Großeltern auf die Erblichkeit von Gefühlen, speziell des Opferstatus, hingewiesen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wer auf das Primat der Subjektivität setzt, müsste eigentlich auch das Gekränktsein des amerikanischen Südens durch das "Emporkommen" der alten Sklaven anerkennen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wofür ich plädiere, ist nicht, sich die Gegenwart schön zu reden, sondern einfach dafür, die negativen Gefühle, die aus der Vergangenheit kommen, zu ertragen und abklingen zu lassen, statt sie immer wieder zu beschwören. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Die Verletzungen aus der Gegenwart sollten uns reichen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Es sind regelmäßig schwarze Polizisten, die die schwarzen Opfer erzeugen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Da spekuliere ich doch mal ganz prosaisch: Du formulierst das poetisch, weil du unpoetisch formuliert keinen blassen Schimmer hast, was du dir darunter prosaisch überhaupt vorzustellen hättest, geschweige denn in welchem Bezug zur Realität das stehen soll. Aber klar, soweit kommt's noch, dass die Schwarzen darauf bestehen, auf der Abschlussfeier ihres Studiums (!!) unbehelligt von rassistischer Diskriminierung feiern und sich wohlfühlen zu dürfen. Darauf haben klarerweise nur wir Weißen ein Recht!! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wenn sich Blödheit derart mit Zynismus paart, ist leider alles zu spät. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Sonst ist dein Beitrag identisch mit jedem, den du mir in jeder Diskussion entgegenwirfst und sagt eigentlich nichts anders als das immer gleiche "Du hast keine Ahnung und bist scheiße!". |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Du musst dich echt nicht wundern, wenn ich mich immer wieder aus Diskussionen mit dir zurückziehe. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
Du bist nicht scheiße. Aber du hast regelmäßig keine Ahnung, wovon du redest. Tut mir ja Leid, aber was soll man denn noch mehr dazu sagen? (Dass du ernsthaft "Ich kann mir das aber nicht vorstellen!" als Argument verwendest, ist ja schon bezeichnend.)
Wenn du einmal die Zeit deines Rückzugs dazu nutzen würdest, dich über die Themen, über die du redest, anständig zu informieren, würde es vielleicht nicht immer damit enden...? Du scheinst nicht zu verstehen, dass die Ermutigung zu freiwilliger Selbstzurücknahme der Ahnungslosen, und insbesondere der aggressiv Ahnungslosen (also Leuten mit wenig Ahnung, aber fester und lauter Meinung), aus Sachdiskussionen ein Ziel meines Postingverhaltens ist (wobei ich es natürlich besser fände, wenn sich diese Selbstzurücknahme nicht als beleidigter Rückzug manifestiert, sondern als gesteigerte Selbstreflektion). Deshalb halte ich selbst mich auch trotz vorhandenen Interesses am Thema z. B. in naturwissenschaftlichen Threads zurück und lese meist nur mit, es sei denn es betrifft irgendwas, das mich angeht oder womit ich mich auskenne (wie z. B. uwebus' gelegentliche Ausflüge in die Philosophie bzw. die Metaphysik). Es geht darum, die Begrenztheit des eigenen Horizonts zu erkennen und im Falle dieser Diskussion hier zu verstehen, dass man seine eigene, an ganz bestimmten Erfahrungen herausgebildete Alltagsweisheit nicht einfach nahtlos auf völlig andere Lebenswirklichkeiten und gesellschaftliche Verhältnisse übertragen kann, weil man sonst nun mal unter Umständen leicht so herüberkommt, als sei einem das eigene Reden und Vorstellen wichtiger als die Sache selbst. Natürlich muss man sich nicht mit allem auskennen. Man muss aber eben auch nicht zu allem seinen Senf dazu geben. Bzw. du hast natürlich ein Recht auf deine Meinung, auch ohne Ahnung in der Sache. Du hast aber kein Recht auf deine unkritisierte Meinung. Und du hast auch kein Recht darauf, dass Leute dich nicht nach deiner Meinung beurteilen (und ich bin in dem Punkt noch vergleichsweise harmlos). Deine Ahnungslosigkeit ist dir in dem Punkt ja geradezu positiv anzurechnen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Es ist beinahe so, als handle man als Polizist als Funktionsträger eines Systems und nicht bloß als Individuum! Wer hätte das gedacht? |
AlexJ hat folgendes geschrieben: |
Man kann auch als Schwarzer auch als Individuum rassistisch gegenüber Schwarzen sein. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
So. Jetzt hab ich dich als ahnungslos hingestellt, Tarvoc. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
... einem Rassismusopfer sagen sollte, dessen Großeltern noch davon ausgeschlossen waren, auch nur im Bus neben Weißen zu sitzen, ... |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||
Hier zeigt sich doch schön die kulturelle Vorreiterfunktion der USA, dass sich Deutsch:innen in Rassismus Diskussionen mehr dafür interessieren wo Schwarze vor 80 Jahren im amerikanischen Bus sitzen durften, und eher weniger dafür, wo Polen und Juden vor 80 Jahren in der Tram sitzen durften. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Auch dass deutsche Kinder seit den späten 90-ern beim Halloween Quatsch mithampeln (müssen), unterstreicht die amerikanische Vorreiterrolle |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Zum Glück haben wir vor 80 Jahren den Krieg und jegliche Vorreiterrolle verloren. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
So? In welchem Punkt genau? So wie ich das sehe, widerspricht Dein Beitrag den meinen ausschließlich in der Bewertung, oder übersehe ich da was? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Selbst der Fox News-Artikel stellt die Sache übrigens anders dar als von dir bisher beschrieben: Die "schwarze" Abschlussfeier ist demnach nur eine unter mehreren (z. B. einer LGBTQ+-orientierten) und zwar inklusive einer für alle Studenten gemeinsamen. Und die Uni stellt sicher, dass die einzelnen Feiern nicht auf den selben Termin fallen. Insofern: Viel Lärm um gar nichts. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Oder war das gar nicht auf mich gemünzt? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Damit, dass die gemeinsame Abschlussfeier eben nicht durch getrennte Abschlussfeiern ersetzt wird, sondern letztere nur zusätzlich angeboten werden, verliert allerdings Bravopunks Bewertung des Vorgangs seine Grundlage: Ist nix mit Segregation. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: |
Mal kurz zur Klarstellung: Es ging bei den Abschlussfeiern für Absolventen nicht um eine private Veranstaltung dieser, sondern um die offiziell durch die Uni veranstaltete Verleihung der Diplomata auf einer Bühne. Diese hierzulande meines Wissens nach nicht übliche, auf der Bühne vor meist Verwandten veranstaltete Zeremonie, wo alle eine quadratische Bommelmütze und einen Talar tragen und nacheinander auf die Bühne kommen, um sich da ehrenvoll ihre Früchte des erfolgreich absolvierten Studiums durch den Dekan übergeben zu lassen.
Das findet jetzt, an einigen Unis der USA, unter Ausschluss der weißen Kommilitonen und deren Anhang statt. Hier ein Link zu einer englischsprachigen Nachrichtenseite, deren politische Ausrichtung ich nicht weiter hinterfrage, weil es hier nur um die Sache geht. |
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | ||||
Na sicher. Ich bin auch dafür, dass Linksträger, Pizza-Hawaii-Liebhaber und Schnabeltassenverweigerer ihre eigene Zeremonie abhalten können. Warum auch nicht? Prost. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde