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http://www.michael-klonovsky.de/artikel/item/213-bedroht-ist-die-freiheit-immer |
Zitat: |
Wenn Sarrazin also von den Grenzen der Meinungsfreiheit spricht, meint er nicht jene Demarkationen, über welche der Staatsanwalt wacht (und deren Legitimität ein anderes Thema ist), sondern in Rede stehen die Grenzen, die vom meinungsbildenden Milieu errichtet werden und bei deren Überschreitung die Diskurslinierichter heftig mit dem Abseitsfähnchen zu wedeln beginnen. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||
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mat-in hat folgendes geschrieben: |
Ich versteh da wohl was nicht bei Peigida. Es schallt immer lauter, dass "die Meinungsfreiheit beschnitten wird" und man "deswegen nicht mit den Medien redet". Meinungsfreiheit war doch, das man sagen darf was man zu sagen hat (solange es nicht volksverhetzend, beleidigend, etc. wird), dass man demonstrieren darf und Kundgebungen abhält... ich dachte nicht, das es darum geht, dass Meinungsfreiheiheit bedeutet, dass "alle meiner Meinung sein müssen und keine widerworte geben". Irgend was ist da seltsam. Die demonstrieren doch. Wenn sie mal was sagen, wird das gedruckt. Nur druckt man eben auch ne Klarstellung dazu, wenn gesagt wird, das Sachsen von Muslimen überrant sei, wenn es insgesamt nur 4000 sind. Ich verstehe nicht, wo da die Meinungsfreiheit beschnitten ist. Ist das das gleiche "Meinungsfreiheitsproblem", dass die anderen Neonazis haben? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||
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mat-in hat folgendes geschrieben: |
Ich versteh da wohl was nicht bei Peigida. Es schallt immer lauter, dass "die Meinungsfreiheit beschnitten wird" und man "deswegen nicht mit den Medien redet". |
mat-in hat folgendes geschrieben: |
Meinungsfreiheit war doch, das man sagen darf was man zu sagen hat (solange es nicht volksverhetzend, beleidigend, etc. wird), dass man demonstrieren darf und Kundgebungen abhält... |
Zitat: |
ich dachte nicht, das es darum geht, dass Meinungsfreiheiheit bedeutet, dass "alle meiner Meinung sein müssen und keine widerworte geben". |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: | ||||||
Sehr richtig. Die gesetzliche Garantie der Meinungsfreiheit ist nur eine formale Regelungt. Die Kultur der Meinungsfreiheit muss darüber hinaus gepflegt werden mit gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und Empathie selbst bei differierenden Weltanschauungen. Also jedenfalls nicht so, wie das die Kanzlerin in ihrer Neujahresansprache macht! Mit freundlichem Gruß, Mirko |
Commander Vimes hat folgendes geschrieben: | ||
Zur Meinungsfreiheit gehört nunmal auch, dass man Hetze als Hetze bezeichnet - und zwar unabhängig davon, ab der Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt ist oder nicht. Es mag unterschiedliche Ansichten darüber geben, wann und wo die Schwelle zur Hetze überschritten ist. Aber es steht jedem frei, seine Meinung darüber kundzutun. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||
"Meinungsfreiheit" ist nichtssagend solange man nicht auch Möglichkeiten hat das denken zu manipulieren. Denn eigene Gedanken zu haben ist schon noch möglich (etlicher Propaganda/Werbung&Co muß man sich nicht aussetzen). Was du wohl meinst ist "Redefreiheit", und die gibt es nur eingeschränkt. Es bringt nichts wenn man Dinge sagen darf aber danach keinen Job mehr bekommt(oder nur noch schlechte) oder sonstige Nachteile einfährt.
Einige haben die Deutungshoheit, deine eigene Meinung kannste haben .... solange du sie für dich behältst. Wenn du nicht die Deutungshoheit hast interessiert die sowieso nicht. |
Rabert hat folgendes geschrieben: |
Meinungsfreiheit steht - wie jede andere Form der Freiheit auch - seit längerem unter Beschuss. Sie ist ganz gewiss kein Grundrecht mehr, wenn man wegen seiner Meinung den Arbeitsplatz verlieren kann oder gar nicht erst bekommt (wer erinnert sich noch an die Zeit der Berufsverbote?).
Meinungsfreiheit wird bedeutungslos, wenn es mit Nachteilen verbunden ist, diese zu äußern. Heute, im Zeitalter von NSA und elektronischer Verbreitung von Meinung (auch hier in diesem Forum), gilt bereits, dass alles was man sagt möglicherweise gespeichert wird und gegen einen verwendet werden kann. Wer einen Beruf hat, der die Zusammenarbeit mit amerikanischen Unternehmen oder gar Behörden erfordert, muss sich heute bereits sehr gut überlegen, ob und falls ja welche amerikakritischen Äußerungen er im Internet macht. Ich stelle zunehmend fest, dass sich bei vielen, auch bei mir, eine Zensurschere im Kopf entwickelt, die die Meinungsäußerung einschränkt. Man sagt nicht mehr was man meint, sondern nur noch das, was einen nicht gefährdet. Es entsteht zunehmend eine Schizophrenie der Meinung, die, die man öffentlich vertritt, und die, die man privat seinen Freunden gegenüber vertritt. Eine Situation, die alle Bürger von Diktaturen und Unrechtsstaaten nur zu gut kennen. Wir lernen gerade, uns damit zu arrangieren. |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: |
Die Kultur der Meinungsfreiheit muss darüber hinaus gepflegt werden mit gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und Empathie [...] |
Commander Vimes hat folgendes geschrieben: |
Zur Meinungsfreiheit gehört nunmal auch, dass man Hetze als Hetze bezeichnet - und zwar unabhängig davon, ab der Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt ist oder nicht. Es mag unterschiedliche Ansichten darüber geben, wann und wo die Schwelle zur Hetze überschritten ist. Aber es steht jedem frei, seine Meinung darüber kundzutun. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Warum fängt Sarrazin dann nicht mal damit an, anderen Menschen Respekt, Wertschätzung und Empathie entgegenzubringen? - Antwort: Weil er dann seine Bücher nicht veröffentlichen könnte. |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: |
Das ist übrigens die Kehrseite der political correctness. Wenn sie zu stark ausgeprägt ist, dann lockt sie böse Leutchen an, die Lust daran verspüren mal so richtig auf die Pauke zu hauen. Was sich zum Beispiel auch auf den Aufklebern "Kein Raum für Rassismus" widerspiegelt, die ich neulich in einer Schule entdeckt habe: Einige spitzbübischen Schüler haben bei diesem Spruch einfach das "K" am Anfang des Satzes wegretuschiert.
Mirko |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: |
Ich rede von der Kultur der Meinungsfreiheit. Und dazu gehört, dass man nicht vermeintliche Feinde der Muslime als Hetzer bezeichnet, [...] |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: |
[...] sondern die Diskussion um den Islam mit Sympathie und Wertschätzung für die Sorgen der Menschen betreibt. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Und wenn bei Dir jemand einbricht, dann ist das nur die Kehrseite Deiner Gewohnheit, die Türe abzuschließen. |
funkeimdunkeln hat folgendes geschrieben: |
Das ist übrigens die Kehrseite der political correctness. Wenn sie zu stark ausgeprägt ist, dann lockt sie böse Leutchen an, die Lust daran verspüren mal so richtig auf die Pauke zu hauen. Was sich zum Beispiel auch auf den Aufklebern "Kein Raum für Rassismus" widerspiegelt, die ich neulich in einer Schule entdeckt habe: Einige spitzbübischen Schüler haben bei diesem Spruch einfach das "K" am Anfang des Satzes wegretuschiert. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Und wenn bei Dir jemand einbricht, dann ist das nur die Kehrseite Deiner Gewohnheit, die Türe abzuschließen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Es gibt Leute, die nicht "vermeintliche Feinde der Muslime" und "Hetzer" sind, sondern - meiner Meinung nach - ganz eindeutig tatsächlich. Warum soll ich sie dann nicht so bezeichnen? Wo bliebe denn da die Meinungsfreiheit? |
Ratio hat folgendes geschrieben: | ||
Hm. Sofern mich mein Eindruck von dir nicht täuscht denke ich, dass du das doch schon sehr gut verstehst . War aber vermutlich auch eher eine rhetorische Unmutsbekundung von dir nehme ich an . Da spielt einfach eine ungemeine Ferne zur Politik, die Komplexität des Apparates an sich und ein generelles Gefühl der Handlungsunfähigkeit eine Rolle. Das Problem mit den "andersartigen" migrantischen Mitbewohnern nebenan ist greifbarer, als Bildungspolitik. Für was wollen die da überhaupt streiken? Der durchschnittliche Bürger kann das höchstens als Wunsch formulieren und sagen "Die Bildung muss besser oder mehr werden!". Wenn man aber dafür demonstriert, die nervigen, ungewohnten Mitmenschen loszuwerden, dann heißt die Lösung einfach "gleich an der Grenze abfangen und draussen lassen". Das ist simpel und das versteht jeder. Bildung und Soziales erscheint den meisten auch nicht wirklich akut. Die haben schon mal gehört dass es auch besser ginge. Aber bisher leben sie noch, Fernseher läuft auch, Strom ist bezahlt. Die Kinder gehen auch irgendwo für 8h täglich hin. Läuft. |
Freedom666 hat folgendes geschrieben: |
Deutschland fällt nicht nur wegen der Pflege solcherGesetzgebung auf, sondern durch den Exzess, den es auf der Grundlage solcher Paragraphen treibt. Der ‘infantile Ehrenkult’, der dahintersteckt, ist symptomatisch für zurückgbliebene unreife Staatsdiener. |
Freedom666 hat folgendes geschrieben: |
Deutschlands Gesetze gegen Beleidigung sind international gerügt worden. Fast ein Viertel aller Strafrechtsfälle in Deutschland sind Beleidigungsdelikte – über 150.000 pro Jahr! England schaffte seine Gesetze gegen Beleidigung schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ab, da sie gegen die Meinungsfreiheit verstossen. Der Germanywatcher Peter Briody hat sich des Themas angenommen – der Link ist auch bei Wikipedia Deutschland zu finden unter “Links”. Zitat hieraus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Beleidigung_%28Deutschland%29#Weblinks http://rechtsanwalt-andreas-fischer.de/wp-content/uploads/2010/01/die-beleidigungsgesetze-in-deutschland.pdf Die Stellungnahme des KSZE (Kommittee für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) zu den Strafgesetzen einiger Staaten gegen ‘Beleidigung’ von 24. Mai 2002 lautete: “Strafgesetze gegen Beleidigung und Diffamierung werden häufig als nötige Abwehr gegen angeblichen Missbrauch der Meinungsfreiheit gerechtfertigt. Sie sind aber mit OSCE Normen nicht konform und deren Anwendung bildet einen Verstoß gegen das Recht auf freie Meinungsäusserung.” Deutschland fällt nicht nur wegen der Pflege solcherGesetzgebung auf, sondern durch den Exzess, den es auf der Grundlage solcher Paragraphen treibt. Der ‘infantile Ehrenkult’, der dahintersteckt, ist symptomatisch für zurückgbliebene unreife Staatsdiener. Die Gesetzgebung wegen des Tatbestands der “Beleidigung” ist für Behörden sowie Industrie sehr nützlich, um unbequeme Bürger in die Falle zu locken: Sobald er auf eine Provokation mit einer “Beleidigung” reagiert, hat man ihn – für alles andere sorgen die untergeordneten Gerichte – auch für die Rechtsbeugung. Der Bürger wird sich im allgemeinen nicht wehren können. MA pol Dragan Pavlovic |
Schlumpf hat folgendes geschrieben: |
Dann aber auch bitte die Beamtenbeleidigung abschaffen, damit wir uns gegenseitig so richtig "zur Sau machen" können. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
weil er sich in dem derzeitigen Zustand in der Tat leicht missbrauchen lässt, da z.B. Wortfetzen aus dem Kontext gerissen werden dürfen, jedenfalls ist es derzeit so möglich. |
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