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#1: Konjunktiv-Frage Autor: Malone,

Verfasst am: 03.02.2015, 00:20
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Welche Version ist eurer Ansicht nach richtig, oder gehen beide?

Der Theorie, dass Evolution auf zufälliger Mutation und Selektion basiert, wird oft entgegnet, dass es wahrscheinlicher sei, dass ein Schimpanse auf einer Schreibmaschine den gesamten Hamlet tippt.

Der Theorie, dass Evolution auf zufälliger Mutation und Selektion basiert, wird oft entgegnet, dass es wahrscheinlicher sei, dass ein Schimpanse auf einer Schreibmaschine den gesamten Hamlet tippe.

#2: Autor: Bravopunk, Wohnort: Woanders

Verfasst am: 03.02.2015, 00:53
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Ich find auf "sei" klingt "tippe" besser. Smilie

#3: Autor: AdvocatusDiaboli, Wohnort: München

Verfasst am: 03.02.2015, 01:13
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Abgesehen davon, dass beide Satzkonstruktionen grausiges Deutsch sind, würde ich aus dem Urin heraus, dem zweiten Satz den Vorzug geben, da es sich hier um die Wiedergabe indirekter Rede handelt. "entgegnet...", was den Konjunktiv Edit: oder den Indikativ in beiden Sätzen erfordert.

Was entgegnet man wortwörtlich? "Wahrscheinlicher (als diese Theorie) ist, dass ein Schimpanse den gesamten Hamlet tippt."

#4: Autor: Malone,

Verfasst am: 03.02.2015, 01:23
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Wieso findest du das Deutsch grausig? Wie würdest du den Sachverhalt ausdrücken?

#5: Autor: AdvocatusDiaboli, Wohnort: München

Verfasst am: 03.02.2015, 01:45
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Malone hat folgendes geschrieben:

Wieso findest du das Deutsch grausig? Wie würdest du den Sachverhalt ausdrücken?

Entschuldige, das ist mein persönlicher Geschmack. Ich finde den Bau mit den drei "dass..."-Sätzen nicht so prickelnd... Nörgelmodus.

Der Theorie, Evolution basiere auf zufälliger Mutation und Selektion, entgegnen Kritiker oft, eher tippe ein Schimpanse den gesamten Hamlet auf einer Schreibmaschine.

#6: Autor: Malone,

Verfasst am: 03.02.2015, 01:55
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Danke guter Einwand. Ich finde, deine Variante klingt etwas gewollt, von daher befürworte ich einen Kompromiss:

Der Theorie, dass Evolution auf zufälliger Mutation und Selektion basiert, wird oft entgegnet, es sei wahrscheinlicher, dass ein Schimpanse auf einer Schreibmaschine den gesamten Hamlet tippe.

Dann wird meines Erachtens auch der letzte Konjunktiv klarer, oder nicht?

#7: Autor: Casual3rdparty,

Verfasst am: 03.02.2015, 02:19
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Malone hat folgendes geschrieben:

Danke guter Einwand. Ich finde, deine Variante klingt etwas gewollt, von daher befürworte ich einen Kompromiss:

Der Theorie, dass Evolution auf zufälliger Mutation und Selektion basiert, wird oft entgegnet, es sei wahrscheinlicher, dass ein Schimpanse auf einer Schreibmaschine den gesamten Hamlet tippe.

Dann wird meines Erachtens auch der letzte Konjunktiv klarer, oder nicht?

oder nicht! zwinkern

#8: Autor: Malone,

Verfasst am: 03.02.2015, 02:22
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Wir haben doch viele Germanisten hier, die müssten es doch besser wissen, als mein nicht ergiebiges Grammatikbuch??

#9: Autor: Casual3rdparty,

Verfasst am: 03.02.2015, 02:28
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ich würde addis urteil vertrauen. der ist auch qualifiziert. Sehr glücklich

#10: Autor: Malone,

Verfasst am: 03.02.2015, 03:59
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Mag sein, aber ein intuitives Urteil ist ja noch keine allgemein nachvollziehbare Begründung.

#11: Autor: AdvocatusDiaboli, Wohnort: München

Verfasst am: 03.02.2015, 09:46
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Malone hat folgendes geschrieben:

Mag sein, aber ein intuitives Urteil ist ja noch keine allgemein nachvollziehbare Begründung.

Ich bin nicht qualifiziert, ich bin Romanist und kein Germanist. zwinkern

Zur Ausgangsfrage kann ich nur darauf hinweisen, es handelt sich um die Wiedergabe indirekter Rede, was für beide Verben denselben Modus (Konjunktiv oder Indikativ) erfordert.

#12: Autor: smallie,

Verfasst am: 03.02.2015, 22:56
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Malone hat folgendes geschrieben:

Wieso findest du das Deutsch grausig? Wie würdest du den Sachverhalt ausdrücken?

Ich würde zwei Sätze draus machen.

Nochmal Original:

Der Theorie, dass Evolution auf zufälliger Mutation und Selektion basiert, wird oft entgegnet, dass es wahrscheinlicher sei, dass ein Schimpanse auf einer Schreibmaschine den gesamten Hamlet tippt.

Der erste Teil ist etwas holprig. Fast könnte ich ihn lesen als: "Es gibt eine Theorie, daß die Theorie der Evolution auf zufälliger Mutation und Selektion basiert..."

Warum nicht gleich: "Die Theorie der Evolution basiert auf zufälliger Mutation und Selektion."

Nein, auch nicht gut. Das ist zweideutig: ich kann es lesen als "Die ET entstand in einem Prozess der zufälligen Mutation und Selektion von Theorien". Was ist tatsächlich gemeint? Dies: "Die Vielfalt des Lebens basiert auf zufälliger Mutation und Selektion."

(Der Pedant in mir sagt, bei dieser Formulierung ist nicht klar, ob das "zufällig" nur die Mutation oder auch die Selektion qualifiziert. Je nach dem, was gemeint sein soll, müßte man hier nacharbeiten.)

Gönne ich dem zweiten Satzteil einen eigenen Satz, ergibt sich die Konjunktion wie von selbst: "Oft wird entgegnet, eher tippe ein Schimpanse auf der Schreibmaschine den ganzen Hamlet". Das ist allerdings eine windelweiche Formulierung. Ich würde schon gerne wissen, wer das wann gesagt hat.

Mein Vorschlag:

Zitat:

Laut Evolutionstheorie basiert die Vielfalt der Lebensformen auf zufälliger Mutation und Selektion. Isaac D. Esign entgegnete, eher tippe ein Schimpanse auf der Schreibmaschine den gesamten Hamlet.

#13: Autor: tillich (epigonal),

Verfasst am: 03.02.2015, 23:29
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Zur Ausgangsformulierung:

Indirekte Rede deutlich machen kann man mit Konjunktiv I. Wenn man das macht, muss es aber auch durchgehend sein - deswegen: "tippe".

Man muss den Konjunktiv aber wohl nicht zwingend verwenden. Dann würde man vorher "ist" schreiben. Man würde damit aber mE dem ausgesagten Sachverhalt zustimmen.

Oder man kann Konjunktiv II wählen: "wäre" und "tippte" oder "tippen würde"; damit würde man Zweifel an der Aussage ausdrücken.

Grammatisch für notwendig halte ich jedenfalls die Übereinstimmung in den beiden Formen.

Schöner finde ich die ALternativvorschläge von Addi und smallie.

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