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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#4261:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 18:14
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fwo hat folgendes geschrieben:
Rein theoretisch könntest Du aber auch zu dem Ergebnis gelangen, dass diese klare schwarz-weiß, zu dem Du die Welt zwingen willst, vom Ergebnis her nicht so effizient ist, und deshalb mehr Grautöne zulassen.


Ist es grau genug, kein Problem zu haben, weil er ja Vorstrafen hatte?

#4262:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 19:15
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Rein theoretisch könntest Du aber auch zu dem Ergebnis gelangen, dass diese klare schwarz-weiß, zu dem Du die Welt zwingen willst, vom Ergebnis her nicht so effizient ist, und deshalb mehr Grautöne zulassen.


Ist es grau genug, kein Problem zu haben, weil er ja Vorstrafen hatte?
ist es weiß zu sagen die Vorstrafen sind mir egal aber was ein abgeschobener Afghane ohne Asylgrund nach der Abschiebung macht ist wirklich nicht unser Problem?

#4263:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 20:45
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Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Mit dem Rohstoffhandel haben einige Länder dennoch gutes Geld verdient.

Nein, nicht die (afrikanischen) Länder haben daran verdient, sondern nur einige wenige. Der afrikanische Kleinbauer läuft i.a. nicht mit dem Blut-Brilli rum, sondern den kauft ein deutscher Zuhälter oder eine russischer Neureiche.

Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Inwieweit ist Afrika wegen seiner korrupten Eliten inzwischen für seine Probleme auch selbst verantwortlich?

Nicht Afrika - die korrupten Eliten sind auch mit verantwortlich (habe ich jetzt schon 3 mal geschrieben). Und genau die werden von den Industrienationen direkt oder indirekt unterstützt - z.B. indem sich niemand dafür interessiert, nach welchen Standards wir Rohstoffe importieren. Oder indem wir einem Warlord Waffen verkaufen. Oder indem unsere "abendländische" Religion dort predigt, daß Verhütung Sünde ist. Oder ...

#4264:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 20:52
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step hat folgendes geschrieben:
Oder indem unsere "abendländische" Religion dort predigt, daß Verhütung Sünde ist.

Als ob die darauf hoeren wuerden. Insbesondere im islamischen Teil Afrikas.

#4265:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 21:43
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Oder indem unsere "abendländische" Religion dort predigt, daß Verhütung Sünde ist.

Als ob die darauf hoeren wuerden. Insbesondere im islamischen Teil Afrikas.



Wieso sollen die drauf hören, wenn die Gebote dieser Religion denjenigen, die sie am Lautesten predigen, am Arsch vorbeigehen?

Nicht vergessen, ueber 70% der evangelikalen Christen in den USA unterstützen einen Präsidenten, der seine Ehefrau mit einem Pornstar betrügt, der krankhaft lügt und der kleine Kinder ihren Eltern wegnimmt und in Käfige sperrt.

#4266:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 21:49
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Oder indem unsere "abendländische" Religion dort predigt, daß Verhütung Sünde ist.

Als ob die darauf hoeren wuerden. Insbesondere im islamischen Teil Afrikas.



Wieso sollen die drauf hören, wenn die Gebote dieser Religion denjenigen, die sie am Lautesten predigen, am Arsch vorbeigehen?



Wenn keiner drauf hört, ist ja alles paletti.

#4267:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 21:59
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Rein theoretisch könntest Du aber auch zu dem Ergebnis gelangen, dass diese klare schwarz-weiß, zu dem Du die Welt zwingen willst, vom Ergebnis her nicht so effizient ist, und deshalb mehr Grautöne zulassen.


Ist es grau genug, kein Problem zu haben, weil er ja Vorstrafen hatte?
ist es weiß zu sagen die Vorstrafen sind mir egal aber was ein abgeschobener Afghane ohne Asylgrund nach der Abschiebung macht ist wirklich nicht unser Problem?


Ich habe keine Ahnung, welche Farbe das hat. Möchtest Du mit der Frage ausdrücken, dass das Deine Meinung ist?

#4268:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 22:02
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Rein theoretisch könntest Du aber auch zu dem Ergebnis gelangen, dass diese klare schwarz-weiß, zu dem Du die Welt zwingen willst, vom Ergebnis her nicht so effizient ist, und deshalb mehr Grautöne zulassen.


Ist es grau genug, kein Problem zu haben, weil er ja Vorstrafen hatte?
ist es weiß zu sagen die Vorstrafen sind mir egal aber was ein abgeschobener Afghane ohne Asylgrund nach der Abschiebung macht ist wirklich nicht unser Problem?


Ich habe keine Ahnung, welche Farbe das hat. Möchtest Du mit der Frage ausdrücken, dass das Deine Meinung ist?
Ich bin der Ansicht dass Nation und Gesellschaft als ganzes keine Verantwortung für das Schicksal von Ausländern ohne Bleiberecht und/oder Fluchtgrund haben. Wenn sich jemand als Individuum kümmern will mag er das tun, Hut ab dafür.

#4269:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 22:10
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich bin der Ansicht dass Nation und Gesellschaft als ganzes keine Verantwortung für das Schicksal von Ausländern ohne Bleiberecht und/oder Fluchtgrund haben.


Ich bin der Ansicht, dass der Staat eine Verantwortung für die Folgen staatlicher Massnahmen hat.

#4270:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 22:18
    —
step hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Wenn in einem afrikanischem Land etwas verkackt wurde ist die Geschicht des Kolonislismus dran schuld.

Wie ich schon geschrieben habe, es gibt meist auch lokale Ursachen. Dennoch läßt sich die Ausbeutung durch unser Wirtschaftssystem und unseren Konsumlevel nicht leugnen.

Ich liebe ungenaue und hochmoralische Begriffe. Das Unternehmen in dem ich (noch) beschäftigt bin entlässt zur Zeit 6000 Angestellte in Deutschland und verlagert diese Arbeitsplätze nach Indien. Da Angestelltenverhältnisse auch "Ausbeutungsverhältnisse" sind nimmt also die Ausbeutung in Indien zu.

#4271:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 12.07.2018, 23:11
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unquest hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Wenn in einem afrikanischem Land etwas verkackt wurde ist die Geschicht des Kolonislismus dran schuld.

Wie ich schon geschrieben habe, es gibt meist auch lokale Ursachen. Dennoch läßt sich die Ausbeutung durch unser Wirtschaftssystem und unseren Konsumlevel nicht leugnen.

Ich liebe ungenaue und hochmoralische Begriffe. Das Unternehmen in dem ich (noch) beschäftigt bin entlässt zur Zeit 6000 Angestellte in Deutschland und verlagert diese Arbeitsplätze nach Indien. Da Angestelltenverhältnisse auch "Ausbeutungsverhältnisse" sind nimmt also die Ausbeutung in Indien zu.

Soll das heißen, daß die Entlassenen nun nicht mehr zu den „Ausgebeuteten“ zählen?

#4272:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 01:19
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Da könnte sich das Unternehmen aber mal als sowas von super-sozial darstellen, daß es in Indien Arbeitsplätze schafft und den Leuten Wohlstand bringt wirr.

Na, das wird es doch bestimmt aus wirtschaftlichen Erwägungen tun: Die Arbeit muß zwar erledigt werden, aber doch bitte zu den geringsten Kosten. Und die deutschen Arbeitnehmer weigern sich doch partout, zu den Bedingungen zu arbeiten, zu denen man in Indien entsprechend qualifizierte Leute finden und beschäftigen kann Am Kopf kratzen.

#4273:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 02:37
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Wenn in einem afrikanischem Land etwas verkackt wurde ist die Geschicht des Kolonislismus dran schuld.

Wie ich schon geschrieben habe, es gibt meist auch lokale Ursachen. Dennoch läßt sich die Ausbeutung durch unser Wirtschaftssystem und unseren Konsumlevel nicht leugnen.

Ich liebe ungenaue und hochmoralische Begriffe. Das Unternehmen in dem ich (noch) beschäftigt bin entlässt zur Zeit 6000 Angestellte in Deutschland und verlagert diese Arbeitsplätze nach Indien. Da Angestelltenverhältnisse auch "Ausbeutungsverhältnisse" sind nimmt also die Ausbeutung in Indien zu.

Soll das heißen, daß die Entlassenen nun nicht mehr zu den „Ausgebeuteten“ zählen?



Da die jetzt Arbeitslosen nicht mehr arbeiten und somit keinen Mehrwert erwirtschaften, den ihnen ein poehser Kapitalist wegnehmen koennte, hat sich das Problem der "Ausbeutung der Arbeiterklasse" zumindest fuer die erst mal erledigt.

#4274:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 07:02
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Wenn in einem afrikanischem Land etwas verkackt wurde ist die Geschicht des Kolonislismus dran schuld.

Wie ich schon geschrieben habe, es gibt meist auch lokale Ursachen. Dennoch läßt sich die Ausbeutung durch unser Wirtschaftssystem und unseren Konsumlevel nicht leugnen.

Ich liebe ungenaue und hochmoralische Begriffe. Das Unternehmen in dem ich (noch) beschäftigt bin entlässt zur Zeit 6000 Angestellte in Deutschland und verlagert diese Arbeitsplätze nach Indien. Da Angestelltenverhältnisse auch "Ausbeutungsverhältnisse" sind nimmt also die Ausbeutung in Indien zu.



Soll das heißen, daß die Entlassenen nun nicht mehr zu den „Ausgebeuteten“ zählen?


Natürlich nicht. Nur die, die ausgebeuten sind ausgewechselt, die gehören seit langer Zeit jetzt zu denen, die die Ausgebeuteten stellen...mit aller Verantwortung.

zwinkern

#4275:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 09:01
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich bin der Ansicht dass Nation und Gesellschaft als ganzes keine Verantwortung für das Schicksal von Ausländern ohne Bleiberecht und/oder Fluchtgrund haben.


Ich bin der Ansicht, dass der Staat eine Verantwortung für die Folgen staatlicher Massnahmen hat.

Nochmals, weil der Vergleich hier passt: Wenn Frau Zschäpe sich - trotz aller natürlich einzuhaltenden Sicherheitsmaßnahmen - jetzt in der Untersuchungshaft umbringt, weil sie aller Wahrscheinlichkeit nach nie wieder frei kommt, ist das dem Staat moralisch vorzuwerfen?

#4276:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 09:59
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Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich bin der Ansicht dass Nation und Gesellschaft als ganzes keine Verantwortung für das Schicksal von Ausländern ohne Bleiberecht und/oder Fluchtgrund haben.


Ich bin der Ansicht, dass der Staat eine Verantwortung für die Folgen staatlicher Massnahmen hat.

Nochmals, weil der Vergleich hier passt: Wenn Frau Zschäpe sich - trotz aller natürlich einzuhaltenden Sicherheitsmaßnahmen - jetzt in der Untersuchungshaft umbringt, weil sie aller Wahrscheinlichkeit nach nie wieder frei kommt, ist das dem Staat moralisch vorzuwerfen?


Wir sprachen über Verantwortung. Wenn Du jetzt unbedingt zu "moralischen Vorwürfen" umschwenken willst, von mir aus - aber beschwere Dich nicht hinterher, dass Dir der moralische Einschlag zu subjektiv ist.

Ich habe da ein interessante Meldung zum Thema gefunden:

https://www.welt.de/regionales/hamburg/article175822555/Suizide-in-Gefaengnissen-Die-Verschleierungsplaene-des-Justizsenators-sind-falsch.html

Ein grüner Senator möchte die Berichterstattung über Suizide in Gefängnissen einstellen und von CDU und FDP erfolgt Kritik:

Zitat:
„Gerade wenn sich Personen, wie Gefangene, in staatlicher Obhut befinden, hat die Öffentlichkeit einen Anspruch darauf zu erfahren, ob die Suizidprophylaxe des Staates versagt hat.“


Zitat:
„Dem Senator geht es jedoch anscheinend vorrangig darum, der berechtigten Kritik an den Zuständen in den Haftanstalten auszuweichen.“


Wenn Beate Zschäpe sich in der Haft das Leben nehmen würde, würde man bestimmt nicht mit den Schultern zucken und zur Tagesordung übergehen. Natürlich würde man sich dann mit Fragen darüber befassen, wie es dazu kommen konnte und welche Verantwortung der Staat und die Justizbehörden daran haben. In diesem Fall würde es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Vermutungen darüber geben, ob es sich wirklich um einen Selbstmord handelt.

#4277:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 10:33
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich bin der Ansicht dass Nation und Gesellschaft als ganzes keine Verantwortung für das Schicksal von Ausländern ohne Bleiberecht und/oder Fluchtgrund haben.


Ich bin der Ansicht, dass der Staat eine Verantwortung für die Folgen staatlicher Massnahmen hat.

Nochmals, weil der Vergleich hier passt: Wenn Frau Zschäpe sich - trotz aller natürlich einzuhaltenden Sicherheitsmaßnahmen - jetzt in der Untersuchungshaft umbringt, weil sie aller Wahrscheinlichkeit nach nie wieder frei kommt, ist das dem Staat moralisch vorzuwerfen?


Wir sprachen über Verantwortung. Wenn Du jetzt unbedingt zu "moralischen Vorwürfen" umschwenken willst, von mir aus - aber beschwere Dich nicht hinterher, dass Dir der moralische Einschlag zu subjektiv ist.

Ich habe da ein interessante Meldung zum Thema gefunden:

https://www.welt.de/regionales/hamburg/article175822555/Suizide-in-Gefaengnissen-Die-Verschleierungsplaene-des-Justizsenators-sind-falsch.html

Ein grüner Senator möchte die Berichterstattung über Suizide in Gefängnissen einstellen und von CDU und FDP erfolgt Kritik:

Zitat:
„Gerade wenn sich Personen, wie Gefangene, in staatlicher Obhut befinden, hat die Öffentlichkeit einen Anspruch darauf zu erfahren, ob die Suizidprophylaxe des Staates versagt hat.“


Zitat:
„Dem Senator geht es jedoch anscheinend vorrangig darum, der berechtigten Kritik an den Zuständen in den Haftanstalten auszuweichen.“


Wenn Beate Zschäpe sich in der Haft das Leben nehmen würde, würde man bestimmt nicht mit den Schultern zucken und zur Tagesordung übergehen. Natürlich würde man sich dann mit Fragen darüber befassen, wie es dazu kommen konnte und welche Verantwortung der Staat und die Justizbehörden daran haben. In diesem Fall würde es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Vermutungen darüber geben, ob es sich wirklich um einen Selbstmord handelt.


Falsche Sicht. Das Individuum alleine ist verantwortlich hin zu seiner Entscheidung. Verpflichtend dabei ist, dass auf Anfrage und Kenntnisse der Umstände Hilfe für diese Entscheidung angeboten wird. Die Umstände selber hat jedes Individuum selber zu beurteilen und die Konsequenzen daraus zu ziehen.

Moral kommt nur dann ins Spiel, wenn Hilfe verweigert, Hilfe nicht sachdienlich gewährt wird, Hilfe unmöglich gemacht wird.

Deine Sicht ist nur deinem moralischen Impetus geschuldet, da raus kann kein allgemeiner Anspruch auf dessen allgemeine Gültigkeit gezogen werden. Dein Impetus richtig umgesetzt kann zur Gründung einer Hiksorganisatiin ähnlich rote Kreuz genutzt werden. Ist positiv zu bewerten.

Dein Anwurf im letzten Satz ist deshalb nicht treffend.

Die Spekulationen über gefaketer Suizide sind nach Baader und Co, nebst der dreckigen Kiste in Dessau natürlich Teil dessen, was der Staat als Obhüter der Menschen zulassen , abarbeiten ggf. aufklären muss. Das Versagen da ist dem Staat anzulasten. Nicht, wenn einer sich das Leben nimmt aus seiner Lage in Freiheit heraus.

#4278:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 16:39
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http://www.tagesschau.de/inland/ex-leibwaechter-bin-ladens-abgeschoben-101.html

Zitat:
Das Bundesinnenministerium hat bestätigt, dass der ehemalige Leibwächter des getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden aus Deutschland abgeschoben wurde. Eine Sprecherin erklärte, dass Sami A. in sein Heimatland Tunesien zurückgeführt und den dortigen Behörden übergeben worden sei.

Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hatte erst am Donnerstag in einem Beschluss entschieden, dass der mutmaßliche Islamist Sami A. nicht nach Tunesien abgeschoben werden dürfe, weil ihm dort Folter drohe. Warum er dennoch abgeschoben wurde, ist noch unklar.


Da gibt's eigentlich nur eins: Holt den Mann zurück!

#4279:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 18:06
    —
Unglaublich eigentlich !

unfähig bis zum tz:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/der-fall-sami-a-eine-geschichte-der-blamagen-15690138.html

Wie blamabel stellt sich Deutschland in vielen Dingen mittlerweile hin ?

#4280:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 20:55
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Unglaublich eigentlich !

unfähig bis zum tz:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/der-fall-sami-a-eine-geschichte-der-blamagen-15690138.html

Wie blamabel stellt sich Deutschland in vielen Dingen mittlerweile hin ?

Die Gründe, die AfD nicht zu wählen, werden leider immer weniger.

#4281:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 21:07
    —
Wenn es rechtens zugeht, darf so jemand nicht abgeschoben werden, da er von Folter bedroht ist. Wenn eine Behörde ihn doch abschiebt, ist das rechte Willkür und unzulässige Empathie mit Nazivolksgefühlen.

#4282:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 22:10
    —
step hat folgendes geschrieben:
.... unzulässige Empathie mit Nazivolksgefühlen.

???? Hast Du mal mit solchen Beamten gesprochen?
Zum Teil sind die es eher einfach nur satt, weil sie es zu regelmäßig mit den selben zu tun haben. Da braucht nicht mal Willkür, also Absicht im Spiel zu sein. Und rechte Gesinnung auch nicht - der, an den ich gerade denke, ist treuer SPD-Wähler.

Wer die Empathie mit den Flüchtlingen pflegt, soll das tun. Aber ein bisschen Empathie mit denen, die es immer wieder mit den selben unerfreulichen von den zu tun haben, die gibt es auch, würde auch nicht schaden.

#4283:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 22:12
    —
Waere mal interessant zu wissen, welcher Anwalt diesen "Folter"joker aus dem Aermel gezogen hat,
und welches Gericht so naiv war, das zu glauben.
Hat die tunesische Regierung etwa schon die Groesse der Daumenschrauben verkuendet,
mit denen sie zu foltern gedenkt?
Wimre sitzen dort unten im Parlament so um 40% Islamisten.
Die werden schon dafuer sorgen, dass einem der Ihren nichts passiert.

#4284:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 22:24
    —
@fwo, das war ein Querverweis zum Empathiethread.

#4285:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 23:08
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Rein theoretisch könntest Du aber auch zu dem Ergebnis gelangen, dass diese klare schwarz-weiß, zu dem Du die Welt zwingen willst, vom Ergebnis her nicht so effizient ist, und deshalb mehr Grautöne zulassen.


http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2142775#2142775

#4286:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 23:28
    —
Es heißt ja genauso deswegen auch "Menschenrechte" und nicht "Nette-Leute-Rechte". Daß es möglich ist, an Menschen möglicherweise nicht wieder zurückzunehmende Dinge angedeihen zu lassen (- denn, wenn man in Tunesien brennend daran sein könnte, denjenigen einzusperren und ihn, so war ja die Einwendung, zu foltern, dürfte man denjenigen wohl eher nicht mehr weglassen), verstört mich sowieso.

Menschen - ob das nun nette Leute sind (*) oder nicht - werden so schon letzten Endes zu Schachfiguren.

(Und noch mehr zu einer Schmierenkomödie würde es werden, wenn die Tunesier ihn jetzt wieder nach Deutschland zurückreisen ließen, das Verwaltungsgericht dann in einer Woche aber zu der Entscheidung käme, daß an den Foltervorwürfen nichts dran und die Abschiebung insofern rechtens sei, und er mit dem nächsten Flugzeug wieder nach Tunesien zurückgeschafft würde.)




Ad Beitrag:

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Wimre sitzen dort unten im Parlament so um 40% Islamisten.
Die werden schon dafuer sorgen, dass einem der Ihren nichts passiert.


Ja, genau, alles eine Sauce, was?

Soweit zu lesen war, hat die Ennahda-Partei im übrigen Abstand davon genommen, die Scharia durchsetzen zu wollen oder Religion und Staat miteinander zu vermischen.

Ja gut, politische Gedanken von mir stimmen ja sowieso meistens nicht: Der "arabische Frühling" hat ja mit Blick auf heute nicht viele Erfolge gezeitigt, in Tunesien hat man es immerhin geschafft, daß der Staat noch nicht auseinandergeflogen ist oder irgendein neuer Diktator sich an die Macht geputscht hat. Und es gibt dort eben auch Gruppierungen, die versuchen, das Land zu schädigen, indem sie z.B. ausländische Touristen ermorden, und zu destabilisieren. Also ich denke, daß die Politiker mit Händen und Füßen zu verhindern versuchen, daß in Tunesien solche Zustände ausbrechen wie in Libyen oder in Syrien oder im Jemen. Und insofern hat man dort auch ein Problem mit Terroristen.


______________

(* = Viele wesentlich nettere und weniger gefährliche Menschen haben das Problem mit diesen schwebenden Verfahren, mit über Jahrzehnte immer wieder verlängerten Kettenduldungen, wo sie ständig Angst haben müssen, abgeschoben zu werden. Und die wird sich womöglich auch noch steigern, wenn sie erfahren, daß u.U. aufgrund eines Verlesers - auch während ein Verfahren noch läuft - Tatsachen geschaffen werden.)

#4287:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 13.07.2018, 23:58
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ich bin der Ansicht dass Nation und Gesellschaft als ganzes keine Verantwortung für das Schicksal von Ausländern ohne Bleiberecht und/oder Fluchtgrund haben.


Ich bin der Ansicht, dass der Staat eine Verantwortung für die Folgen staatlicher Massnahmen hat.

Nochmals, weil der Vergleich hier passt: Wenn Frau Zschäpe sich - trotz aller natürlich einzuhaltenden Sicherheitsmaßnahmen - jetzt in der Untersuchungshaft umbringt, weil sie aller Wahrscheinlichkeit nach nie wieder frei kommt, ist das dem Staat moralisch vorzuwerfen?


Wenn er seiner Fürsorgepflicht nicht nachkommt dafuer Sorge zu tragen, dass alles Menschenmögliche getan wird die Frau daran zu hindern sich umzubringen, dann ja.

Nicht umsonst nimmt man Inhaftierten solche Utensilien wie Gürtel und Schnürsenkel ab, bevor man sie in die Zelle sperrt.

In meinem jetzigen Job als Gefängniswärter wurde ich eigens darueber belehrt, dass es ein wichtiger Bestandteil meines Jobs ist, Suizidversuche von Inhaftierten rechtzeitig zu erkennen und zu unterbinden.


Wenn man einen Menschen, der aus Angst vor den Behörden seines Landes geflüchtet ist, einfach an jene Behörden ausliefert, liegt der Fall voellig anders, weil der Staat keinerlei Einflussmöglichkeiten auf das weitere Schicksal des betroffenen Menschen hat. Insbesondere wenn es sich bei dem betreffenden Land handelt, in dem Gesetzlosigkeit bzw. Anarchie und Krieg herrschen, ist eine Abschiebung verantwortungslos, auch wenn es sich dabei um Straftäter handelt. Straftäter gehören der eigenen Justiz zugefuerhrt und nicht einfach bloss ausser Landes geschafft.

#4288:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 14.07.2018, 07:41
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Wenn man einen Menschen, der aus Angst vor den Behörden seines Landes geflüchtet ist, einfach an jene Behörden ausliefert, liegt der Fall voellig anders, weil der Staat keinerlei Einflussmöglichkeiten auf das weitere Schicksal des betroffenen Menschen hat. Insbesondere wenn es sich bei dem betreffenden Land handelt, in dem Gesetzlosigkeit bzw. Anarchie und Krieg herrschen, ist eine Abschiebung verantwortungslos, auch wenn es sich dabei um Straftäter handelt. Straftäter gehören der eigenen Justiz zugefuerhrt und nicht einfach bloss ausser Landes geschafft.

Gegenposition: Sofern es sich nicht um Bürger des eigenen Staates handelt, gehören Straftäter der Justiz zugeführt, die für sie zuständig ist.

btw: Seit wann bezeichnest Du Länder, in denen die Scharia gilt, als gesetzlos? Kann es sein, dass Dir dem Islam gegenüber an Respekt und Toleranz mangelt?
Außerdem ist es ein übler, kulturimperialistischer Akt, einem gläubigen Muslim westliche Menschenrechte überstülpen zu wollen. Selbstverständlich gilt für den die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam.

#4289:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 14.07.2018, 08:53
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Es heißt ja genauso deswegen auch "Menschenrechte" und nicht "Nette-Leute-Rechte". Daß es möglich ist, an Menschen möglicherweise nicht wieder zurückzunehmende Dinge angedeihen zu lassen (- denn, wenn man in Tunesien brennend daran sein könnte, denjenigen einzusperren und ihn, so war ja die Einwendung, zu foltern, dürfte man denjenigen wohl eher nicht mehr weglassen), verstört mich sowieso.

Also für mich haben die Menschenrechte seiner Opfer Vorrang.
Die Opfer, die er schon auf dem Kerbholz hat, und die künftigen, die dadurch verhindert werden,
dass man ihn nachhaltig aus dem Verkehr zieht.
Critic hat folgendes geschrieben:

(Und noch mehr zu einer Schmierenkomödie würde es werden, wenn die Tunesier ihn jetzt wieder nach Deutschland zurückreisen ließen, das Verwaltungsgericht dann in einer Woche aber zu der Entscheidung käme, daß an den Foltervorwürfen nichts dran und die Abschiebung insofern rechtens sei, und er mit dem nächsten Flugzeug wieder nach Tunesien zurückgeschafft würde.)

Nu isser halt wech.
Vielleicht ergibt sich ja eine "afghanische" Lösung des Problems.

#4290:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 14.07.2018, 11:37
    —
step hat folgendes geschrieben:

Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Inwieweit ist Afrika wegen seiner korrupten Eliten inzwischen für seine Probleme auch selbst verantwortlich?

Nicht Afrika - die korrupten Eliten sind auch mit verantwortlich (habe ich jetzt schon 3 mal geschrieben). Und genau die werden von den Industrienationen direkt oder indirekt unterstützt - z.B. indem sich niemand dafür interessiert, nach welchen Standards wir Rohstoffe importieren. Oder indem wir einem Warlord Waffen verkaufen. Oder indem unsere "abendländische" Religion dort predigt, daß Verhütung Sünde ist. Oder ...

Oder indem sie durch wirtschaftlichen, finanziellen.und politischen Druck dazu gezwungen werden, Infrastruktur und Soziales brach liegen zu lassen und lebenswichtige Ressourcen wie etwa Wasser zu privatisieren. Nur um mal die Liste um einen m.E. recht entscheidenden Punkt zu erweitern. Es ist also keineswegs der Fall, dass die imperialistische Einflussnahme der ersten Welt auf die dritte mit dem Ende der direkten Kolonialherrschaft einfach aufgehört hätte. Sie hat lediglich andere Formen angenommen.



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