Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
http://www.heise.de/tp/artikel/48/48966/1.html
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Critic hat folgendes geschrieben: | ||||
Mir fiel indessen dazu ein Gedanke der Art "Advocatus diaboli spielen" ein: Selbst dann, wenn man nicht aus "imperialer Attitüde" oder zur Durchsetzung eigener Interessen interveniert (und aus der Sicht Geschehnisse in anderen Teilen der Welt zuließe, weil die eben für die eigenen Interessen "nicht so wichtig" seien), sondern mit einem Interesse, wirklich Menschen vor brutalen Diktatoren oder Terrorgruppen zu schützen, handelt man sich womöglich "Pfadabhängigkeiten" ein. In Libyen haben wir ja schon gesehen, daß man mit Luftangriffen zwar eine Seite in einem Konflikt unterstützen oder eine andere bekämpfen kann, aber Weitergehendes ist ja kaum möglich. Es bräuchte womöglich eine (Friedens)truppe, die die Parteien auseinanderhält, Gewalt gegen vermeintliche Anhänger der anderen Gruppen verhindert, damit erstmal Frieden durchsetzt, und den Aufbau einer Regierung und Zivilgesellschaft ermöglicht. Und das zu leisten, dazu bräuchte es schon einen großen politischen Willen und unter Umständen jahrzehntelanges Engagement. Das sehen wir ja am Beispiel einiger Gebiete im ehemaligen Jugoslawien . Im letzten Jahr gab es dazu mal ein Feature, in dem auch die Frage gestellt wurde: Warum gingen Amerikas Kriege eigentlich so oft schief? Ich habe da jetzt nicht nochmal drübergelesen, aber meiner Erinnerung nach ging es dabei u.a. um folgendes: Da ist natürlich erst einmal die Frage, ob man überhaupt einen Plan, eine Strategie hat. Die andere aber auch, ob es den politischen Willen gibt, wenn man denn endlich eine gefunden hat, diese wirklich durchzuziehen ("Warum Amerikas Kriege so häufig schiefgehen"). |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||
Mein Gedanke ging in die Richtung, dass in einem Land, in dem (etwas überspitzt gesagt) "liberal" ein Synonym für "kommunistisch" ist, ein Mann wie Sanders als große Gefahr gesehen wird. Auch von den führenden Vertretern der Demokraten. Als Gedankenspiel: Sanders ist offizieller Kandidat, punktet im Wahlkampf durch die Fähigkeit zu Überzeugen, Charme und Glaubwürdigkeit gegen Trump und wird gewählt. Die Demokraten müssten sich flugs neu erfinden, alte Seilschaften kappen und tatsächlich demokratisch auftreten (i.S. von solidarisch mit den Menschen). Das konnten sie und ihre Finanziers nicht riskieren. |
Zitat: |
[...] A Trump presidency would be a terrible step backwards [...], which is why more than ever we need you to reconsider the situation and make a third party run. [...] Frankly, Hillary Clinton does not have the credibility to take on the dangerous appeal of Donald Trump. [...] So, we respectfully ask you to consider Jill Stein’s offer of a united Green Party ticket. A Sanders/Stein campaign would be more popular than Hillary Clinton and more successful against Trump. If polling shows you in the lead before the election, we trust that Secretary Clinton would do the right thing and not be a spoiler. [...] |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Ich finde es ja ziemlich merkwürdig, daß so viele Menschen auf der ganzen Welt scheinbar Masochisten sind und Großsprechern und Mauernhochziehern wie Duterte, Johnson, Farage, Trump, Hofer oder Wilders folgen. Nachdem sie es in einigen Ländern schon versiebt haben, habe ich tatsächlich Angst, daß daraus eine Serie werden und die Welt eine Epoche der Ignoranz und der Mauern durchmachen würde. |
Zitat: |
Die Überlegteren unter den Kommentatoren weisen jedoch darauf hin, dass dieser Wut, diesem Wunsch nach radikaler Abrechnung mit dem "System" primär die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage vieler zugrunde liegt. Wir wissen, dass die realen Medianeinkommen in den USA in den letzten 30 Jahren nicht gestiegen sind, dass die Armutsgefährdung in allen Industrieländern zunimmt, dass die Zahl der Millionäre und Milliardäre sprunghaft ansteigt, dass sich die Einkommens- und noch mehr die Vermögensverteilungen ganz massiv verschlechtert haben, dass sich die Einkommen der Unternehmenschefs relativ zu denen ihrer Arbeitskräfte von etwa einem Faktor 20:1 auf mehr als 400:1 erhöht haben: das sehen die Menschen, die hart arbeiten – und haben es bis obenhin satt.
... Der zweite, reale, Grund für diesen "Aufstand der Massen", [...] liegt in der "Kabinettspolitik", in der Tatsache, dass so viele die Menschen direkt betreffenden Angelegenheiten hinter verschlossenen Türen verhandelt werden. ... Die Regierungen drehen, eher kosmetisch, an kleinen Schräubchen, phantasieren aber weiterhin über die Senkung der Körperschaftsteuersätze und der Spitzensteuersätze bei den persönlichen Einkommen. ... Das Dilemma der die Lage lange Zeit richtig analysiert habenden Linken ist jedoch, dass sie bisher nicht in der Lage waren, ein grundlegend anderes Gesellschaftssystem zu ersinnen, [...] In den USA hat Bernie Sanders Teile eines solchen neuen Systems anklingen lassen, aber auch er hat nur am bestehenden System herumdoktern wollen, statt es wirklich umzukrempeln. Ein Brechen der Verhandlungsmacht der Großindustrie und des exzessiven Finanzsektors, eine starke Anti-Monopolisierungskampagne gegen die großen Internetfirmen, die Wissenskapital horten und dominieren, eine an den Wurzeln ansetzende Änderung des Lohnsystems (etwa durch bedingungsloses Grundeinkommen), die Stärkung gemeinwirtschaftlicher und genossenschaftlicher Unternehmensformen, eine durchgehende Ökologisierung der Wirtschaft, eine andere Aufteilung zwischen gesellschaftlich notwendiger und "offizieller" Arbeit, eine wirklich effektive Strategie gegen Steuerarbitrage und Steuervermeidung – all diese sind Bausteine für eine gerechtere Gesellschaft, in welcher sich die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Streben nach "gutem" Leben wiederfinden können. Wir haben die Wahl zwischen einer Verschärfung der Ungleichheit oder zwischen einer inklusiveren Gesellschaft: bisher haben wir sie nicht genützt und den bestehenden Interessensgruppen nachgegeben, die auch die Politik vereinnahmt haben. |
Zitat: |
Bernie Sanders hat in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) nicht ausgeschlossen, im Jahr 2020 erneut für die Wahl des US-Präsidenten kandidieren zu wollen. »Vier Jahre sind noch eine Menge Zeit«, sagte der vor allem bei jüngeren US-AmerikanerInnen beliebte 75-Jährige am Donnerstag. Er fügte aber an: »Wir werden uns um eins nach dem anderen kümmern, aber ich will nichts ausschließen.« Der Senator will sich zunächst 2018 erneut zum Senator von Vermont wählen lassen. |
Zitat: |
"It's pretty clear that the DNC was on Secretary Clinton's side. We said that six months ago, so it was no surprise when it came out," Sanders said. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Links abgekommen: https://cooptv.wordpress.com/2018/07/25/bernie-sanders-schwenkt-auf-anti-russland-kampagne-ein/
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Zitat: |
Mit diesen Äußerungen, die er in ähnlicher Weise bereits auf einer Veranstaltung in Kansas Ende letzter Woche zum Besten gegeben hatte, bringt Sanders seine volle Unterstützung für die reaktionäre Kampagne zum Ausdruck, die von den Demokraten gemeinsam mit maßgeblichen Teilen des Militär- und Geheimdienstapparats betrieben wird. Ihre Opposition gegen Trump konzentriert sich auf Fragen der Außenpolitik. Sie befürchten, dass Trump mit seiner speziellen Art imperialistischer „America-First“-Strategie geostrategische Ziele gefährdet, die ihnen heilig sind – insbesondere den Konflikt mit Russland.
Sanders nutzte seinen Auftritt in der landesweit ausgestrahlten Fernsehsendung nicht, um dagegen zu protestieren, dass Trump Jagd auf Einwanderer macht und Eltern ihre Kinder wegnimmt, oder um anzuprangern, dass er den rechtsextremen Juristen Brett Kavanaugh an den Obersten Gerichtshof berufen hat, oder um das Weiße Haus dafür zu geißeln, dass es letzte Woche den endgültigen Sieg im „Krieg gegen die Armut“ verkündete – um die Zerschlagung von Sozialprogrammen für Arme zu rechtfertigen. Auch versuchte er nicht, sein angeblich linkes Programm zu innenpolitischen Themen wie Gesundheitsversorgung, Arbeit und Bildung vorzutragen. https://cooptv.wordpress.com/2018/07/25/bernie-sanders-schwenkt-auf-anti-russland-kampagne-ein/ |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Sanders gab sich während seines Wahlkampfes als Sozialist aus |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Du meinst wohl: von links abgekommen! |
Zitat: |
Und warum bleibt auch die vermeintliche Ebenfalls-*Sozialistin* Alexandra Ocasio-Cortez in dieser Partei? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Du meinst wohl: von links abgekommen! Sanders gab sich während seines Wahlkampfes als Sozialist aus und bekam dafür eine riesige Sympathiewelle von der Mehrheit der US-Bevölkerung, welche sich eine soziale, ökologische und friedliche Politik und die Hinwendung zu einer zivilen Politik wünscht. Doch warum ist der *Sozialist* Sanders nicht aus der rechten Partei der *Demokraten* ausgetreten, wenn er Sozialist sei? Und warum bleibt auch die vermeintliche Ebenfalls-*Sozialistin* Alexandra Ocasio-Cortez in dieser Partei? Wer sich in den USA aus dem bürgerlichen Lager als *links* darstellt, würde hier in Deutschland am rechten Rand der SPD und in der Mitte der CDU/CSU stehen. Sanders hat seine Ansichten wohl kaum geändert; er hat sie während seines Wahlkampfes nur nicht vollständig offenbart. Nun hat er dies nachgeholt:
Die Autoren der von dir verlinkten Seite haben sehr gut verstanden, dass Sanders nur insofern *links* ist, als dass er gelegentlich soziale Phrasen drischt, die er nicht ernst meint, wie man hier sieht. Beide großen Parteien in den USA sind zu 100% Kapitalparteien, die sich in nichts unterscheiden. Und die Parteienlandschaft in der BRD ist derzeit ebenfalls auf dem Weg dorthin. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Es ist eher so, dass in den USA das Wort "socialism" eine andere Bedeutung hat als hier. Der Großteil der Amerikaner versteht darunter einfach marktregulierende Sozialdemokratie nach europäischem Muster. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja, hab zu sehr gekürzt. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Das auch die nächste Generation, die nicht die Kalte-Krieg-Indoktrination über sich ergehen lassen musste, auch den heutigen Bullshit abnickt, das fand ich eigentlich mit das krasseste an dem Bericht. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Wer irgendwas sagt, was gegen die Interessen von Russland (Putin) ist, kann kein Sozialist sein... Oder wie soll ich eure Proteste verstehen?
Weil Russland (Putin) z.Zt. doch ach so sozialistisch ist. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich lese vieles von Sanders Facebook-Seite. Dort nimmt er sehr klar und eindeutig dazu Stellung, was er von den hier als "verschwiegen" bezeichneten Grausamkeiten Trumps hält. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Denn ob Russland nun von Putin regiert wird oder von Dieter Bohlen, spielt für die aggressive *geostrategische* Strategie des Westens eher eine untergeordnete Rolle. Der Punkt war nur, dass Sozialisten sich mit einer solchen Politik nicht gemein zu machen haben. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
[...]
Sanders hat während des Wahlkampfes Hillary Clinton unterstützt... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
... und unterstützt sie weiterhin... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Wer gegen den US-Imperialismus ist oder überhaupt gegen Imperialismus(...) |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Passend beschrieben. Ich frag mich aber ob ein 'Democrat' und deren ganzer Chor überhaupt noch was anderes sagen kann, die haben sich so in was reingesteigert das sie kaum noch zurückkönnen. Was so oft gesagt wurde wird sowieso irgendwie zur Wahrheit, selbst wenn dem nicht so wär. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||||
Zu dem Zweck, Trump zu verhindern, nicht aus Überzeugung.
Beleg?
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Zitat: |
Bei den US-Vorwahlen 2016 war er gegen Hillary Clinton gescheitert. Jetzt will es Senator Bernie Sanders aber nochmal wissen: Er kündigte an, bei der Präsidentschaftswahl 2020 für die Demokraten antreten zu wollen. |
Zitat: |
The former president reportedly said if Sanders held a strong lead in the Democratic primary, he would speak out to prevent him from becoming the nominee. |
Zitat: |
"He’s in a position to win Iowa and New Hampshire at this point," said Ben LaBolt, Obama’s former national press secretary. "Now’s the moment. We’re a week out from Iowa. It might be too late for some states already. But it’s not too late for the nomination." |
Zitat: |
Andrew Yang Says Supporters May Go to Sanders in Iowa Caucus
[...] “I think that Bernie and I do have a lot of overlap in support so it wouldn’t be surprising to me if many of our supporters head in that direction,” he said. |
Zitat: |
"New York Times" wirbt für Demokratinnen Klobuchar und Warren |
Zitat: |
So sprach sich das Editorial Board 2008 und 2016 für Hillary Clinton aus. 2000 war es Al Gore, 2004 John Kerry. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Tja, und fällt jemandem auf, was die drei gemeinsam haben? |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||||
Sag schon... |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||
Schlechte Nachrichten übrigens für Sanders Konkurrentin Warren:
https://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-new-york-times-wirbt-fuer-demokratinnen-klobuchar-und-warren-a-a04f763f-b53c-4f2e-b612-a1ec903b209c
Warum schlecht? Nun ja:
Tja, und fällt jemandem auf, was die drei gemeinsam haben? |
Zitat: |
Krankheiten oder Unfälle gehören zu den wichtigsten Faktoren, die den Ruin selbst gut situierter Lohnabhängiger herbeiführen können. Immer wieder sterben etwa Diabetiker daran, dass sie sich den absurd hohen Preis für Insulin, der Profitraten von mehreren tausend Prozent garantiert, nicht leisten können - und sie folglich zur Rationierung übergehen müssen. |
Zitat: |
Ähnlich verhält es sich mit den Konzernen, die private Gefängnisse in den Vereinigten Staaten betreiben - und auf entsprechenden Nachschub an Insassen angewiesen sind. Die USA weisen mit weitem Abstand die weltweit höchste Rate von Gefängnisinsassen auf, die Sanders durch ein Ende der drakonischen Gesetzgebung, die für Bagatell- und Drogendelikte langjährige Haftstrafen vorschreibt, binnen kurzer Zeit halbieren will. |
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