sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Trumps wirtschaftspolitischer Ansatz ist Keynes pur. Das ist linksradikal. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Allerdings glaube ich, dass Trump seine Anhänger inzwischen hoffnungslos überfordert. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Das sieht nur so aus. Nachdem die Investitionen in die Infrastruktur abgeschlossen sind, soll diese privatisiert werden. Das ist so ähnlich wie wenn ein Hauseigentümer sein Haus renoviert bzw. modernisiert und dann zu einem höheren Preis verkauft. Das kann bedeuten, dass die Infrastruktur in einigen Jahrzehnten erneut schrottreif ist und dann vom Staat zurück gekauft werden muss. So etwas hat aber mit Keynes eher weniger zu tun. |
Zitat: |
Davon abgesehen war Keynes nicht linksradikal, sondern eigentlich strukturkonservativ. Seine Maßnahmen sollten dazu dienen, den Kapitalismus zu retten.
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Zitat: | ||
Seine Anhänger sind nicht seine Wähler. Seine Anhänger sind die, die jetzt in seinem Kabinett sind ...- |
Code: |
https://www.taz.de/US-General-Cheney-ueber-den-Klimawandel/!5362159/ |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||||
Sehe ich anders. Wenn seriös kalkuliert wird, geht die Sache für den Staat +-0 aus. In wirtschaftlichen Krisenzeiten scheuen Private Unternehmen die Investition. Sie hätten mit Sicherheit auch Schwierigkeiten, bei privaten Geldinstituten die dafür notwendigen Kredite zu bekommen. Der Staat bekommt dagegen die Gelder - bzw. er hat sie. Die Idee läuft so: der Staat kauft bzw. verstaatlicht eine Infrastruktur. Der bisherige Besitzer bekommt dafür eine Entschädigung bzw. einen Kaufpreis, der dem Zustand entspricht. Der Staat als neuer Besitzer nimmt für die Nutzung der Infrastruktur von den Nutzern weiterhin die bisher übliche Gebühr - er hat also eine Einnahme. Gleichzeitig beginnt er mit den ihm zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen die Grund-Modernisierung. Anschließend behält er die modernisierte Infrastruktur einige Zeit, nimmt weiterhin Entgelte für die Nutzung ein. Nach einer gewissen Zeit verkauft er dann die Infrastruktur an Private. Kalkuliert liegt der Preis dann beim Erwerbungspreis plus geleistete Modernisierung abzüglich der erhaltenen Nutzungskosten. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist: mitten in einer Wirtschaftskrise kann der Staat quasi ein Konjunkturprogramm auflegen. Die Modernisierung von Großinfrastruktur schafft in dieser Krise Arbeitsplätze und Aufträge für die Industrie. Das schafft Nachfrage und hat sogar noch den Vorteil, dass aus den von Arbeitnehmern und Unternehmen zu zahlenden Steuern zusätzlich staatliches Geld wieder an den Staat zurück fließt. Innerhalb dieses Modernisierungsprojekts springt meistens die Konjunktur wieder an. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Bei vielen Volkswirten und bei vielen Wirtschaftsliberalen bis -libertären gilt Keynes als "sozialistisches Teufelszeug". |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Zum Thema Trump und Klimawandel gab es übrigens ein sehr interessantes lesenswertes Taz-Interview mit dem US-General Stephen Cheney zu den ganz speziellen Problemen, die die US-Streitkräfte mit dem Klimawandel haben.
Interessant ist auch der Hinweis Cheneys zu den Ursachen der Verluste der US-Streitkräfte im Irak-Krieg und in Afghanistan: die US-Streitkräfte wurden dort sehr wirkungsvoll an den schwach besetzten Nachschubrouten angegriffen. Also dort, wo z.B. der an den Stützpunkten zum Betrieb der Generatoren dringend benötigte Dieseltreibstoff transportiert wurde. Sowohl im Irak, als auch in Afghanistan hätte z.B. der Einsatz von Solarenergie dafür gesorgt, dass man nicht so massiv vom bodengebundenen Nachschub angewiesen wäre. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
...Seine Anhänger sind nicht seine Wähler. Seine Anhänger sind die, die jetzt in seinem Kabinett sind ...- |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Es kommt a) darauf an, was das für eine Infrastruktur ist, also ob es wirklich die für die Bevölkerung wichtige Versorgungs-Infrastruktur ist oder nur Hauptstraßen und Autobahnen für Industrie und Transportunternehmen. b) ist das mit den zu zahlenden Steuern so eine Sache, denn Trump plant eine massive Steuersenkung, insbesondere für Konzerne und Reiche und die konsumieren prozentual eher weniger als die breite Masse. |
Zitat: |
c) Die Investitionen sind komplett schuldenfinanziert und irgendwann müssen diese Schulden zurück gezahlt werden. Und das wird durch Erhöhung der Steuern für kleine und mittlere Einkommen versucht werden. Das aber wird dazu führen, dass die Konsumneigung der breiten Masse wieder sinken wird. |
Zitat: |
Keynes hat immer Wert darauf gelegt, dass der Staat zwar investieren müsse, mit Hinblick auf den berühmten "Multiplikator-Effekt". Aber über eine derart unseriöse Finanzierung der Investitionen durch Trump per Mega-Verschuldung bei gleichzeitiger massiver Steuersenkung plus falsche Investitionen hätte Keynes nur den Kopf geschüttelt.
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Keynes hat sich aber beispielsweise beim *New Deal* bewährt, aber das war auch eine ausbalancierte Politik, für die es auch entsprechende Bedingungen braucht und die sind heute in den USA nicht mehr gegeben.
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Letzten Endes untergräbt die Umweltzerstörung ja die Produktion selber und es gibt genug umweltbewegte Kapitalisten. Doch sie sind Gefangene ihrer Macht und die Ökologie hat unter diesen Verhältnissen keine Chance. |
Zitat: |
Auch ein "Öko-Militär" wird die Politik nicht zum Besseren wenden. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Ich will jetzt nicht unbedingt das Beispiel der Autobahnen im "3. Reich" bemühen, aber auch dort wurde per deficit spending "Infrastruktur" - eben die berüchtigten Autobahnen - aufgebaut, was aber auf lange Sicht gar keine wirtschaftliche Erholung bringen konnte, weshalb dann quasi der Krieg begonnen werden musste.
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Zitat: |
Die Cyberattacken aus Russland während des US-Wahlkampfes will der US-Präsident nicht hinnehmen. "Ich denke, es gibt keinen Zweifel daran, dass wir handeln müssen, wenn eine ausländische Regierung versucht, die Integrität unserer Wahlen anzugreifen", sagte Obama dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender NPR. "Und das werden wir – zu einem Zeitpunkt und an einem Ort, den wir bestimmen."
Worin genau die Reaktion der USA bestehen wird, sagte der Präsident nicht. "Manche unserer Reaktionen könnten öffentlich bekannt werden und andere nicht", so Obama und erwähnte ein direktes Gespräch mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin, dem der Ernst der Lage bewusst sei. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: |
Obama will Rache
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
Obama will Rache:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-12/barack-obama-usa-hacker-russland
Solche Sätze sind Wasser auf die Mühlen der Verschwörungstheoretiker. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Was immer Obama will, es duerfte nach dem 20. Januar keinen mehr interessieren. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Durch sein unbeherrschestes Geschwaetz als Reaktion auf die neuesten Enthuellungen hat sich Trump ausserdem neue Feinde innerhalb von FBI und CIA geschaffen, die ihm noch gefaehrlich werden koennen. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Die können ihn sogar stürzen. Und die CIA kann noch viel mehr machen... |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Was passieren kann, wenn man sich mit solche Institutionen anlegt mußte Senator Joseph McCarthy in 1954 auch schmerzlich feststellen. (Damals die Armee). |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Ich hatte hier auch erst einmal an die absolute Archillesferse der US-Infrastruktur gedacht - nämlich an die Stromversorgung. Das Netz stammt größtenteils noch aus der Zeit, als Thomas Alva Edison Chef von General Electric war - kurz gesagt: es ist rund 100 Jahre alt. Es ist sehr störungsanfällig und eigentlich weiß jeder in den USA, dass es dringend grundlegend modernisiert werden muss. Vor allem müssen die Freileitungen im Niederspannungsbereich komplett erdverkabelt werden. Das ist ein Riesenprojekt - das kann GE mit Sicherheit nicht allein wuppen, auch wenn es die Schuld des Konzerns ist, dass es so gekommen ist, wie es ist. In so einem Fall geht man dann wie folgt vor: das Netz wird dem Eigentümer abgekauft. Mit dem Verkauf an den Staat landen auch die Nutzungsentgelte beim Staat. Der Staat investiert dann im großen Stil. Ein Teil der Investitionen fließen als Steuergelder wieder an den Staat zurück. Nach erfolgter Modernisierung werden die Nutzungsentgelte angehoben - sie fließen aber bis zum Verkauf weiterhin an den Staat. Anschließend werden die neuen Trassen an Private verkauft. Dabei gilt: der Verlaufspreis ist er Erwerbspreis plus Investitionskosten abzüglich der vom Staat eingenommenen Nutzungsgebühren. Das ganze zahlt NICHT der Steuerzahler, sondern der Nutzer und später der private Investor, der die Netze aufkauft. Wenn alles gut kalkuliert ist, macht der Staat bei dieser Vorgehensweise indirekt sogar noch PLUS - denn er nimmt die Steuern von Auftragsnehmern und deren Angestellten ein. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Schulden sind kein Problem, so lange sie zurückgezahlt werden. Das nennt sich dann auch nicht Schulden, das nennt Finanzierung. In dem von mir beschrieben Fall spielen die Schulden gar keine Rolle - der Staat geht mindestens mit +-0 aus der Sache heraus. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: | ||
Ob unter Trump die angekündigte massive Steuersenkung am Ende tatsächlich kommt, möchte ich einmal dahingestellt lassen. Der Mann erzählt viel, wenn der Tag lang ist. Da sollte man abwarten, bis er Präsident ist. Und dann stellt sich noch die Frage, wie lange er Präsident ist |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Je länger er Präsident ist, desto gefährlicher wird die gesamtpolitische Lage in der Welt. Wenn wir Glück haben, stagnieren die Verhältnisse, wie sie sind, was ohnehin schon schlimm genug ist. Aber nein, es wird wohl noch ärger werden ...- |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
[...]
Je länger er Präsident ist, (...) |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||
Wie lange ist er es denn schon? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Als gnadenlosen Optimist kann man auch folgendes Szenario vorstellen: "Busch hat Obama ermöglicht. Vielleicht ermöglicht Trump jemanden wie Bernie Sanders". Direkt glauben tu ich das zwar auch nicht. Aber es könnte sein) |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: |
Obama will Rache:http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-12/barack-obama-usa-hacker-russland |
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben: | ||
Assange hat sich mittlerweile ein wenig genauer zu den Quellen der Leaks geäußert: https://www.youtube.com/watch?v=b6qlc3lStM4 Die Daten kamen nicht von Russland, die natürlich auch gehackt haben, so wie alle Länder, die etwas auf sich halten (China, Frankreich, usw.). Wenn Clintons Team und die Podesta-Brüder sich wie Dilettanten benehmen, ist das eine Einladung zum Datendiebstahl. Wer die Daten nicht abgreift, dem ist nicht mehr zu helfen. Ein anderer Wikileaks-Zuarbeiter geht noch weiter ins Detail. Die Daten kommen aus der USA selbst: https://www.libertarianinstitute.org/scotthortonshow/121316-craig-murray-dnc-podesta-emails-leaked-americans-not-hacked-russia/ Die Podesta-Brüder stehen auf der Gehaltsliste der Saudis. Schon aus dem Grund sind sie vielen verhasst, aus diesem Grund beobachten unzählige Geheimdienste sie. Clinton ist bei der eigenen Parteibasis und Angestellten aufgrund ihrer korrupten und niederträchtigen Art verhasst. Bernie Sanders hat viele Fans. Daher gab es in den USA genug, die ihr schaden wollten und zum Leaken bereit waren. (Assange vermutet weiterhin, dass Seth Rich ermordet wurde, weil man ihn für den Leaker hielt. Warum sollte man das tun, wenn man den Russen für verantwortlich hält?) Interessant ist auch die Einschätzung Assanges zur US-Wahl: Die amerikanische Presse habe größtenteils Kampagnen-Journalismus für Clinton betrieben und Trump dämonisiert. Daher trauten sich viele seiner Sympathisanten nicht, gegenüber den Demoskopen ihre Wahlabsicht zu offenbaren. Gleichzeitig waren viele Wähler, die eigentlich eher mit den Demokraten sympathisierten, angewidert von der herablassenden Art, mit denen die Medien ihnen einen Kandidaten nahelegten (und dabei die Enthüllungen Wikileaks und anderer kleinredeten). Sie blieben am Wahltag zu Hause oder stimmten für Trump - aus Trotz. Alle sahen Clinton als Siegerin. Sie hatte bereits nahezu doppelt so viel Spenden eingesammelt. Also verzichtete die Industrie auf weitere Spenden. Hätten sie mit einem Sieg Trumps gerechnet, hätten sie noch mal 'ne Milliarde locker gemacht und Hillary Clinton wäre Präsidentin geworden. Wenn Medien, Demoskopen und Großspender nicht vernünftig kooperieren, klappt es nicht mit der gelenkten Demokratie wie vorgesehen😉 Trumps Wahl war ein großer Unfall. Zurück zu Russland. Warum sollten sie sich nicht in den USA-Wahlkampf einmischen? Die USA mischen sich doch auch und in einem weitaus größeren Umfang in die Wahlen fremder Länder ein. Ausgaben und Mitarbeiter, die für solche Zwecke abgestellt sind, stellen alles deutlich in den Schatten, was Russland an Geld und Humankapital zur Verfügung hat. Sollten die Russen mit ihren begrenzten Möglichkeiten tatsächlich die US-Wahlen zu ihren Gunsten gedreht haben, wäre das ein Genie-Streich. Es würde für Putin und den russischen Geheimdienst sprechen, nicht gegen sie. Inhaltlich haben sie auch noch Recht. Das System der USA ist korrupt (wobei Russland wohl noch korrupter ist, aber das ist eine andere Diskussion). |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Das ist bewundernswert. Ein geschlossenes Weltbild, mit per se zugeteilten Rollen. Zwar ohne jede Logik. Aber man hat eine feste, unumstößliche Meinung. Das gibt ein gutes Gefühl. Und das ist es wohl, worauf es ankommt dieser Tage |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Darf ich das mal zusammenfassen?
- Die Daten kamen nicht von Russland |
Zitat: |
- Wenn sie doch von Russland kamen, war das in Ordnung |
Zitat: |
- Es ist ein Geniestreich und in Ordnung, wenn Russland sich in den Wahlkampf eines anderen Landes einmischt |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Darf ich das mal zusammenfassen? - Die Daten kamen nicht von Russland - Wenn sie doch von Russland kamen, war das in Ordnung - Es ist ein Geniestreich und in Ordnung, wenn Russland sich in den Wahlkampf eines anderen Landes einmischt - Denn die USA sind korrupt - Russland ist noch korrupter - Aber das spielt keine Rolle, das ist eine andere Diskussion Das ist bewundernswert. Ein geschlossenes Weltbild, mit per se zugeteilten Rollen. Zwar ohne jede Logik. Aber man hat eine feste, unumstößliche Meinung. Das gibt ein gutes Gefühl. Und das ist es wohl, worauf es ankommt dieser Tage |
Zitat: |
Normalerweise ist das reine Formsache. Nach den Präsidentschaftswahlen kommen die 538 Elektoren alle vier Jahre in den Hauptstädten ihrer jeweiligen Bundesstaaten zusammen, um ihre Stimme abzugeben und den nächsten Präsidenten der USA formell zu wählen. Per Gesetz jeweils am "ersten Montag nach dem zweiten Mittwoch im Dezember". In der Vergangenheit war das eine unspektakuläre Angelegenheit. Doch was war in diesem Wahlkampf schon normal — und wann war es um Donald Trump je still? |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Andererseits: Wenn der Debattenort schon z.B. Flint, Michigan ist, dann können findige Politiker und ihre Mitarbeiter auch daher schon ableiten, was zur Sprache kommen könnte, nämlich die drängendsten Probleme der Community: Strukturschwäche/Arbeitslosigkeit, Kriminalität, die "Wasserkrise". |
Lila Einhorn hat folgendes geschrieben: |
Was immer die Russen während der letzten Monate getan haben mögen, ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr Einfluss nur annähernd so groß war wie damals der Einfluss der USA auf den Wahlkampf Jelzins. |
Farbenfroh hat folgendes geschrieben: |
Bei diesen Voraussetzungen eine Wahl mit Pauken und Trompeten zu verlieren, muss doch eigentlich personelle und inhaltliche Konsequenzen in der eigenen Partei nach sich ziehen. |
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