Zitat: |
ZEIT: Glauben Sie, dass in zehn Jahren Europas Städte so aussehen werden wie die viel verlachten US-Städte mit ihren ausgedehnten suburbanen Einfamilienhauszonen, riesigen Shoppingcentern und wenigen öffentlichen Verkehrsmitteln?
Knoflacher: Nein, denn in Europa findet derzeit in vielen Städten eine Reurbanisierung statt. Das hat auch mit der Überalterung der Bevölkerung zu tun. Alte Menschen können am Stadtrand nicht den Service bekommen wie im Zentrum. Sie müssen einfach in die Stadt zurück. Davon abgesehen, wird die Energiefrage die Menschen dazu zwingen, in die Städte zurückzuziehen. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Und dann in Serie schalten? |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich meine aber auch, dass das auch mit dem nachfolgenden Absatz bescheuert ist. |
Zitat: |
Und es gibt keine Insekten, die aus Bequemlichkeit den Lebensraum ihrer Nachkommen zerstören oder sich so schnell bewegen, dass sie sich dabei selbst töten. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||||
Sehen wir uns das an:
Diese Straßen in der Landschaft stellen für viele Organismen schwer oder unüberwindliche Barrieren dar, sorgen also für eine Kompartimentierung der Landschaft, die zu Inseleffekten führt, deren Auswirkungen auf die Biodiversität wir überhaupt nicht im Griff haben - Ein Land mit einer Straßendichte wie unseres ist ein Großraumversuch zur Leistungsfähigkeit unserer heutigen Lebensgesellschaften mit ungewissem Ausgang. Passt. Unfälle aufgrund unangepasster, zu hoher Geschwindigkeit geschehen regelmäßig und zwar auf Verkehrsstrukturen (Straßen), die wir extra für diese hohen Geschwindigkeiten geschaffen haben - mit entsprechender Breite, Beschilderung und Regelwerk, weil ohne diese Hilfsmittel dieses Tempo überhaupt nicht zu beherrschen wäre. Passt also auch. Wir sind nicht gewöhnt, dass das jemand so deutlich sagt. Das ist alles. |
Zitat: |
Knoflacher: [...9Der Autofahrer unterscheidet sich ja vom Menschen mehr als jedes Insekt.
ZEIT: Wie meinen Sie das? Knoflacher: Insekten haben mit dem Menschen gemeinsam, dass sie Mobilität mit ihrer eigenen Körperenergie bewältigen. Der Autofahrer muss das nicht. |
Zitat: |
A.Der Computerbenutzer unterscheidet sich ja vom Menschen mehr als jedes Insekt.
B:: Wie meinen Sie das? A:: Insekten haben mit dem Menschen gemeinsam, dass sie Kommunikation mit ihren eigenen Körperteilen bewältigen. Der Computerbenutzer muss das nicht. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||
....
Und dann schauen wir uns mal das an, was du weggelassen hast:
Und nun ersetzen wir Autofahrer durch irgendeine Gruppe von Menschen und passen den zweiten Satz an:
Und das kann man mit allen möglichen machen. Daher halte ich die Aussage für bescheuert...besser gesagt den Vergleich |
Ratio hat folgendes geschrieben: |
Fragwürdig ist doch vor allem, inwiefern sie ein Argument dafür liefert, warum es eine "Sucht" sein soll. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ja, kann man natürlich machen. Ich werde aber jetzt nicht versuchen, mir auszudenken, bei welcher Gelegenheit vielleicht auch das sinnvoll wäre, sondern verweise einfach auf den weiteren Kontext: Knoflacher ist ja keiner, der keine Autos mag und sich dazu was zusammenfaselt, sondern jemand, der sehr geziehlt nach den Wechselwirkungen zwischen Verkehr (nicht nur Autoverkehr) und Umwelt geforscht hat. Dann hat er seine Ergebnissse vorgestellt und dabei einige "Planungswahrheiten" als Mythen entlarvt. Daraufhin ist er von Menschen, die es in ihrer Eigenschaft als Autofahrer geschafft hatten, ihre Städte weitgehend unbewohnbar zu machen und zu entvölkern, gebeten worden, diese Vorgänge rückgängig zu machen. Er hat das weitgehend auch geschafft mit Strukturänderungen, die Modellcharakter hatten und noch haben. Das ist der Hintergrund seiner Betrachtungsebene, vor dem er auch gefragt wurde. Und da er den Menschen sehr stark als Evolutionsprodukt sieht, sieht er auch sehr klar, wo wir Verhalten an den Tag legen, das wir ändern müssen, wenn wir uns nicht selbst abschaffen wollen. Die Tauglichkeit, als Art am Leben zu bleiben, ist die Basis seines Vergleiches mit den Insekten. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Das tut er, weil vieles an unserem Umgang mit dem Auto eindeutig irrational ist, zum Beispiel, wenn wir es bei Gelegenheiten benutzen, in denen es sivnnvollere Verkehrsmöglichkeiten gibt. Man muss es nicht, aber man kann ein derartiges, objektiv bedarfsentkoppeltes Verhalten auch als suchtgesteuert beschreiben. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||
Was ist denn an Annehmlichkeit irrational? |
Alchemist hat folgendes geschrieben: |
Aber daraus zu schließen, Autos seien eine Art Sucht oder Religion sit absurd. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das mit der Religion müssen wir wohl nicht ernsthaft diskutieren. Aber Sucht - im Sinne von Abhängigkeit - halte ich durchaus für gegeben. |
Ratio hat folgendes geschrieben: |
Fragwürdig ist doch vor allem, inwiefern sie ein Argument dafür liefert, warum es eine "Sucht" sein soll. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Vielleicht soll es das gar nicht sein. Das mit der Sucht hat er doch schon kurz und knapp in einem Satz abgehandelt. |
Ahriman hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich sagte "prinzipiell". Mit meinen geringen Grundkenntnissen in Elektrotechnik vermute ich, daß ein Drehstrom-Gleichstrom-Wandler im Prinzip so funktioniert. Drei einzelne Gleichrichter arbeiten dann auf einen gemeinsamen Ausgang. Wenn - was ich nicht weiß - die Phasen auch noch gegeneinander verschoben sind, hat man dann schon einen relativ glatten Gleichstrom.
Aber da ist nochwas: Wenn ich so bedenke, daß unsere PC-Netzteile für ein paar lächerliche Watt einen Lüfter brauchen, dann dürfte so ein großer Gleichrichter für einige kW Strom wohl so eine Art Ofen sein. Was der wohl für einen Lüfter braucht? Und wer will so einen Brummer im Keller haben? Den baut man wohl am besten gleich mit einem Heizungskessel zusammen. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||
Also, ich kenne auch einige Leute, auf die das definitiv zutrifft. Die würden eher ihren Lebenspartner abgeben als ihren Führerschein. Immer wieder faszinierend ist auch die Verwandlung von völlig normalen, umgänglichen Zivilisationsmenschen in fluchende, aggressive Wilde, sobald sie auf dem Fahrersitz Platz nehmen. |
Ratio hat folgendes geschrieben: | ||||
Wie darf ich den Einwand verstehen? Er sagt also Sucht, meint es aber nicht? |
Zitat: |
ZEIT: Ist Autofahren eine Sucht?
Knoflacher: Auf jeden Fall! Das Auto ergreift vom Menschen Besitz. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Er sagt nicht Sucht, er wird danach gefragt:
Die Formulierung "Der Mensch macht sich vom Auto abhängig" wäre hier wohl deutlicher gewesen, aber es handelt sich um ein Interview, nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung. |
Ratio hat folgendes geschrieben: |
Stärker als mit "Auf jeden Fall!" kann ich einer Aussage kaum noch zustimmen. Ich wüsste nicht wieso ich hier annehmen sollte, dass er das nicht genau so, wie es geäußert worden ist, bejahen wollte. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es ist ja durchaus annehmlich, sich einen schönen Tag zu machen und wenn der Gehaltscheck kommt seinen ganzen Lohn zu verprassen. Aber ist es rational? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Richtig. Ich wüsste nicht, dass ich etwas anderes behauptet hätte. |
Ratio hat folgendes geschrieben: |
Habe damit nur herausgestellt, wie wahrscheinlich deine "Vielleicht-" Aussage ist |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||
Was ist denn an Annehmlichkeit irrational? |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Das mit der Religion müssen wir wohl nicht ernsthaft diskutieren. Aber Sucht - im Sinne von Abhängigkeit - halte ich durchaus für gegeben. |
Ratio hat folgendes geschrieben: |
Das wäre wohl nicht rational. Fragwürdig aber, inwiefern da noch eine Relation zum irrationalen Autofahrer besteht. Da müsste der Sachverhalt schon so aussehen, dass jemand das Auto bevorzugt, obwohl er damit ggü. den Öffis 2x länger braucht und 3x mehr bezahlt... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wem von Dir soll ich die Frage denn beantworten? Dem Raucher, dem Säufer oder dem Autofahrer? |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wer sein Leben mit dem Gedanken im Hinterkopf "ich habe ja ein Auto" plant, der begibt sich - wohl eher unbewusst - oft in eine Abhängigkeit vom Auto. Z.B. bei der Wohnungssuche. Schöne Gegend, aber weit und breit keine Einkaufmöglichkeiten. Ist doch egal, ich habe ein Auto. 30 km bis zum Arbeitsplatz? Ist doch egal, ich habe ein Auto. Fällt das Auto mal aus, wird sofort klar, wie abhängig man sich davon gemacht hat. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: |
Zum Problem wird ein Auto wenn viele eines nutzen, dann wird die Auto-Dimension normal und verdrängt die Fußgeher-Dimension.
Während man vorher noch einen Vorteil hatte -Fußgehersystem mit Autodimension abdecken- verliert man dies wenn viele ein Auto nutzen, dann verschwindet auch das Fußgeher-System. Wenn im "Mittelalter" 'gemeinem' Volk die Nutzung von Reitpferden verboten wurde dann hatten die wenigen Reiter einen Vorteil, sie konnten ein Fußgehersystem mit Reit-Geschwindigkeit abdecken. Hätten viele ein Reitpferd dann würde der Vorteil verschwinden weil das Pferde-System zum Normal-System wird, vieles würde entsprechend weiter auseinanderliegen. Die Nutzung eines Pferdes würde dann zum Zwang werden, anders könnte man am System kaum noch teilnehmen. Sobald viele ein Auto nutzen wird es bald nur noch eine Beschleunigung, ohne Zeitgewinn, Schwachsinn. Und man zwingt andere auch ein Auto zu nutzen. |
Ratio hat folgendes geschrieben: | ||||||
Nicht ausgeschlossen, dass einige Suchtverhalten zeigen, warum auch nicht. |
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