Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Das sicher nicht. Die Angst vor dem Erwischtwerden und dem daraus folgenden öffentlichen Skandal aber schon. Auch psychische Instabilität kann zu einer solchen Reaktion beitragen. Gerade in einem anderen Forum aufgeschnappt: Es scheint ein ganzes Bündel sowohl von psychischen als auch physischen Beeinträchtigungen vorgelegen und den Mann in eine Situation gebracht zu haben, die ihm nur noch als ausweglos erschien. Oster soll das in seiner Ansprache auch so gesagt haben. Dass den Herrschaften in Linz sowas zu kompliziert ist, passt eigentlich sehr gut in das Bild, das ich von denen habe: die sind anscheinend auf die Pornos abgefahren ... |
Zitat: |
Bayerischer Pfarrer: Ein Bischof darf nicht einmal über die Hölle spekulieren
Bischof Stefan Oster von Passau erklärte nach dem Selbstmord von Pfarrer Josef S., dass der Täter wegen einer Internet-Porno-Sucht verzweifelt war. Der Bischof veröffentlichte den Grund, weil ihn der Täter in seinem Abschiedsbrief darum bat. Oster drückte „trotz allem“ seine Hoffnung für Josef S. aus, „dass auch er von unserem barmherzigen Gott in sein Reich geholt wird". |
Arkanum hat folgendes geschrieben: |
Und ob Bischof Oster wirklich den Begriff Täter verwendet hat, daran zweifle ich gewaltig. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Er hat weder den Begriff "Täter" noch den Begriff Internet-"Porno"-Sucht verwendet, und der Pfarrer sprach in seinem Abschiedsbrief an den Bischof von "Kritiksucht". Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass der Mann auch gelegentlich mal ein Pornovideo angeguckt hat, aber das war's definitiv nicht, was zu dem Bedrohungsszenario beigetragen hätte, von dem er niedergewalzt zu werden befürchtete. Es gibt noch ganz andere Schlamassel, in die man sich mit Hilfe des Internets hineinreiten kann - so wie ich es sehe, war's noch nicht mal was Strafbares. Ich will's mal vorsichtig andeuten und damit umschreiben, dass er befürchtet haben könnte, dass sein Nick aufflöge (dass er damit vielleicht auch auf Schmuddelseiten unterwegs gewesen sein könnte, halte ich übrigens auch wiederum nicht für ausgeschlossen aber auch nicht für maßgeblich). |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Das Problem liegt woanders. Jeder Priester hat einen Beichtvater, der einerseit zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet ist, andererseits aber auch konkrete Hilfen anbieten und ggf. auch organisieren kann. Da hat es aus meiner Sicht irgendein Problem mit dem Vertrauen in die inneren Strukturen gegeben. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Genau darüber weisst Du im konkreten Fall nichts, überhaupt gar nichts. Du weisst schon nicht, ob er überhaupt einen (festen) Beichtvater hatte. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, da gibt es einen möglicherweise lange Zeit unbemerkten Fehler im System. In emotional sehr abspruchsvollen Sozialen Berufen gibt es die Supervision. Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Ich fürchte, Du hast etwas aus dem Rahmen fallende Vorstellungen davon, was Supervision soll, was Supervision kann und wie verpflichtend sie ist. Sie ist kein Instrument, um "Belastendes" zwecks "emotionaler Verarbeitung" nach Feierabend "abzulegen", sondern hat ihren Platz in der Ausbildungsphase (bei Referendaren und Vikaren) und im wesentlichen die Interaktion mit Schülern (Eltern, Lehrerkollegen) im Blick. Ansonsten ist und bleibt sie meines Wissens ein Angebot, zu dessen Annahme weder Lehrer noch Pfarrer verpflichtet sind - ganz abgesehen davon, dass deren Freizeitgestaltung nicht Gegenstand von Supervision ist. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube nicht, dass die Freizeitgestaltung des Pfarrers Grund für den Suizid gewesen ist. |
Zitat: |
Und wenn solche Hilfestellungen freiwillig sind - sind Hilfs-Angebote auch niederschwellig genug? |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Ich fürchte, Du hast etwas aus dem Rahmen fallende Vorstellungen davon, was Supervision soll, was Supervision kann und wie verpflichtend sie ist. Sie ist kein Instrument, um "Belastendes" zwecks "emotionaler Verarbeitung" nach Feierabend "abzulegen", sondern hat ihren Platz in der Ausbildungsphase (bei Referendaren und Vikaren) und im wesentlichen die Interaktion mit Schülern (Eltern, Lehrerkollegen) im Blick. Ansonsten ist und bleibt sie meines Wissens ein Angebot, zu dessen Annahme weder Lehrer noch Pfarrer verpflichtet sind - ganz abgesehen davon, dass deren Freizeitgestaltung nicht Gegenstand von Supervision ist. |
marram hat folgendes geschrieben: |
Also Supervision wurde sehr wohl als wichtiger Teil der Arbeit gesehen. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Ich fürchte, Du hast etwas aus dem Rahmen fallende Vorstellungen davon, was Supervision soll, was Supervision kann und wie verpflichtend sie ist. ... |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
was den klinischen Bereich anbelangt. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Ja sicher - wir verpflichten Ehrenamtliche in unserem Hospizdienst ja auch zu regelmäßiger Supervision, sobald sie die Schulung hinter sich haben und erste praktische Schritte in der Hospizarbeit mit schwer kranken Menschen und ihren Angehörigen gehen. Die Supervision ist vor allem am Anfang noch recht engmaschig, verlagert sich dann in Supervisionsgruppen, die sich in größeren Abständen treffen - und wer das Bedürfnis nach Einzelsupervision hat, kriegt auch Einzelsupervision. Das ist ein wichtiges Moment, um mit aus dem Beruf (oder der ehrenamtlichen Tätigkeit) resultierenden psychischen Belastungen umzugehen, und der oder die Einzelne profitieren sicher auch ganz persönlich davon. Aber Supervision ist hier auf die ehrenamtliche Tätigkeit gerichtet, um Hospizhelfer - oder um Pfarrer (oder Lehrer, oder ... ) davon abzuhalten, privat in Internetsucht zu versacken, ist die Supervision einfach nicht gedacht und gemacht. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Um den klinischen Bereich geht bzw. ging es allerdings gerade nicht. |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
... Nicht alles emotional Belastendes kann man ablegen, wenn man Talar oder Arztkittel oder Uniform ablegt. Manches bleibt, wenn es keine Möglichkeit der emotionalen Verarbeitung gibt. |
marram hat folgendes geschrieben: |
Ja und nein. Supervision - so wie ich sie kennen lernte - soll im Grunde genau jenes verhindern, was du mit der "Internetsucht" ansprichst. Supervision soll mir helfen, Wege für mich zu finden. Wege, die für mich gut sind. Und damit eigentlich - zumindest mittelbar - verhindern, dass ich in irgendwelche Ausweich-Süchte rutsche. Egal ob das nun Inet oder Alkohol oder sonstwas ist. |
Zitat: |
Ich ging bisher davon aus, dass auch alle "Klerikalen" solche Möglichkeiten haben.
Edit: Nicht nur haben, sondern auch irgendwie dazu verpflichtet sind, die zu nutzen. |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wie interpretierst du das Fettgedruckte?
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schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||
Hat er nicht, was den klinischen Bereich anbelangt. Dort geht es sehr wohl (auch) um einen kompensatorischen, an Aufarbeitung ausgerichteten Effekt. Daneben, auch nicht zu vernachlässigen, spielen Konflikte innerhalb eines Teams eine sehr große Rolle. Supervision bietet hier die Möglichkeit, unter dem Schutz eines nicht involvierten Beobachters/Ratgebers Themen anzusprechen, die spannungsgeladen sind und die gemeinsame Arbeit erschweren oder sogar hemmen. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ich denke, es war auch für sünnerklaas völlig klar, dass es hier nicht um Supervision an sich, sondern um einen Pfarrer geht/ging, der Suizid begangen hat, und nicht um jemanden der "Arztkittel" oder "Uniform" ablegte. Also habe ich mir erlaubt und erlaube es mir im übrigen auch weiter, von einer Interpretation von Arztkittel oder Uniform abzusehen. |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Was du dir erlaubst ist deine Sache. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja gut, so gesehen hast Du recht.
Sie haben die Möglichkeit, und "irgendwie" können sie auch "verpflichtet" - ich sag' mal "nachdrücklich dazu aufgefordert werden" - sie zu nutzen, wenn es als erforderlich erscheint. |
marram hat folgendes geschrieben: |
Mal ganz bös-provokativ gedacht: Geht man bei einem Priester davon aus, dass er ja letztlich Gott und seine Berufung hat und daher das ganze Supervisionsgedöns nicht braucht? Wir Laien haben da diesen "göttlichen Zugang" und die "göttliche Berufung" nicht und brauchen daher Supervision? |
marram hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das was du ansprichst, betrifft keinesfalls nur den klinischen Bereich. Ich habe genau das im ehrenamtlichen und hauptamtlichen Bereich in der kirchlichen Arbeit mit sogenannten "schwierigen Jugendlichen" in der Supervision erlebt. |
Margrethe hat folgendes geschrieben: | ||
Ach komm ... doch nicht mit dieser verbiesterten, antiklerikal-gehässig angekränkelten Mitleidstour scheinbar verkannter und sich zurückgesetzt fühlender "Laien". Das ist doch sowas von lächerlich! ... |
marram hat folgendes geschrieben: |
Ich habe das ganz anders gemeint. Ich wollte damit andeuten, dass anscheinend die Kirche bzw. kirchliche Arbeitgeber ihre Kleriker im Bezug auf Supervision (und ähnliche Hilfestellungen) schlechter behandelt als ihre Laien. |
Zitat: |
Appell der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) gegen Diskriminierung und Hetze im Internet |
Code: |
http://www.lfm-nrw.de/aktuelle-meldungen/fuer-meinungsfreiheit-gegen-hetze-im-internet.html?tx_petition_participate[action]=notfound&tx_petition_participate[controller]=
Participant&cHash=f0e8832527e4e5236dadb425c32c6961#petition-final |
Margrethe hat folgendes geschrieben: |
Was ist daran jetzt so bemerkenswert. Dass die fünf NRW-Bischöfe unterschrieben haben?
Die sind bei den Katholibanen sowieso schon unten durch, spätestens seit sie wie die Domino-Steine umgekippt sind und anlässlich des Kölner "Pille-danach"-Skandals die Verschreibung besagter Pille in den katholischen NRW-Krankenhäusern (in NRW gibt's besonders viele davon) erlaubt haben. Lorli würgt noch heute an dieser Kröte. Auf das Woelki-Interview in Düsseldorf reagieren sie in Linz ja auch ziemlich griesgrämig. Der hat es sich in diesen Kreisen anscheinend gründlich versch*****. |
cartello hat folgendes geschrieben: |
Kurz zu Woelki..... ich hab das mit Genugtuung gelesen. |
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