Zebra hat folgendes geschrieben: | ||
Ich hatte mich seinerzeit auch mal schlaugemacht über Stellen bei der BSR im Zusammenhang mit dem BA-Studium. Die hatten selbst dafür keine "überzogenen Anforderungen". Und ich bin 'ne ziemliche Niete in Mathe gewesen... |
Zitat: |
Soziale Herkunft schlägt Leistung
Jeder kann den Aufstieg schaffen, allein Können, Talent und Fleiß ölen die Karriere - nichts als eine schöne Fata Morgana. In Wahrheit bleibt Deutschland eine geschlossene Gesellschaft. Beruflicher Erfolg wird über Generationen vererbt. Gerade auf den Chefetagen gilt das U-Bahn-Prinzip: Wer drin ist, hält die Tür zu. |
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Soziale Herkunft schlägt Leistung
Jeder kann den Aufstieg schaffen, allein Können, Talent und Fleiß ölen die Karriere - nichts als eine schöne Fata Morgana. |
Sanne hat folgendes geschrieben: | ||||
Hat da jemals einer dran geglaubt? |
Heike N. hat folgendes geschrieben: | ||
Mythos Chancengleichheit
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„Alle Zahlen werden frisiert“ überschrieb das Wochenmagazin „stern“ einen Artikel in seiner Ausgabe vom 8. Januar. Und schilderte darin Vorgänge und Kniffe, mit denen die Lehrstellenstatistik zum Stichtag 30. September (Jahresabschluss) geschönt werde. „Das ist der heiligste Tag für uns, auf den hin werden alle Zahlen frisiert“, zitiert der „stern“ einen BA-Mitarbeiter. |
Zitat: |
Die Wirtschaft braucht dringend Nachwuchs, aber die Suche nach geeigneten Bewerbern wird immer schwieriger. Der neue Berufsbildungsbericht der Bundesregierung stellt Deutschlands Möchtegern-Azubis nun ein jämmerliches Zeugnis aus - jeder Zweite sei nicht fit für eine Lehrstelle....
...Vor allem in der Gastronomie und im Lebensmittelhandel seien 10 bis 15 Prozent der angebotenen Lehrstellen nicht zu besetzen gewesen. Nachwuchsprobleme gebe es inzwischen auch bei Klempnern, Fleischern und Gebäudereinigern." |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Aber welche Qualifikation muss denn ein Lehrling mitbringen, dem beizubringen ist, wie man eine Tapete an die Wand kleistert? |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||
erstmal muesste er, wenn die arbeit um 08:00 beginnt, auch um 08:00 da sein. mal etwas uebertrieben gesagt: schueler, die diese qualifikation mitbringen, interessieren sich im allgemeinen nicht fuer eine stelle als tapetenkleisterer, die finden besseres. und die vielen schueler, die diese qualifikation nicht mitbringen, die kannst du im betrieb auch nicht gebrauchen. aber weiter: der angehende tapetenkleisterer muesste auch in der lage sein, die gebrauchsanleitung fuer den kleister lesen zu koennen. da wirds bei manchen schon schwierig, spaetestens dann, wenn nicht nur vorlesen, sondern auch noch verstehen angesagt ist. moeglicherweise steht da auch drauf, wieviel gramm kleisterpulver in einen liter wasser zu ruehren ist. die waage zeigt aber nur kg an. man muesste also nicht nur auf 10 liter hochrechnen koennen, sondern vorallem auch noch die gramm in kg umrechnen koennen. grade bei letzterem liegt die trefferquote unter realschuelern auch schon mal unter 50 %. was passiert bei sowas... schwer ist das nicht zu erraten: wenn 150 g pulver auf einen liter wasser kommen und 10 liter wasser mit kleisterpulver anzuruehren sind, wird gerechnet: 1 kg sind 100 g, also sind 150 g gleich 100*150 kg, also 15000 kg. wir brauchen aber 10 liter, nicht nur einen, macht also 1500 kg. kleisterpulver ist nicht so viel da, also werden beim lieferanten 1500 kg geordert. das waere an einer realschule normal, heute jedenfalls, leider. aber was soll ein betrieb mit so jemandem anfangen? der richtet mehr schaden an als nutzen. |
tridi hat folgendes geschrieben: |
was passiert bei sowas... schwer ist das nicht zu erraten: wenn 150 g pulver auf einen liter wasser kommen und 10 liter wasser mit kleisterpulver anzuruehren sind, wird gerechnet: 1 kg sind 100 g, also sind 150 g gleich 100*150 kg, also 15000 kg. wir brauchen aber 10 liter, nicht nur einen, macht also 1500 kg. kleisterpulver ist nicht so viel da, also werden beim lieferanten 1500 kg geordert.
das waere an einer realschule normal, heute jedenfalls, leider. aber was soll ein betrieb mit so jemandem anfangen? der richtet mehr schaden an als nutzen. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Einfache Rechnungen, die im Betriebsalltag nötwendig sind, wird er im Laufe der Zeit schon lernen.
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Zitat: |
Ich stimme zwar zu, dass Schulabgänger so etwas beherrschen sollten, aber als Anbieter unattraktiver Ausbildungsplätze muss man eben Abstriche machen. |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||
das bezweifle ich. wenn er es in 10 schuljahren nicht gelernt hat, wieso sollte er es in drei weiteren jahren ausbildung lernen? |
tridi hat folgendes geschrieben: |
das bezweifle ich. wenn er es in 10 schuljahren nicht gelernt hat, wieso sollte er es in drei weiteren jahren ausbildung lernen? |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Jeder gesunde Mensch ist prinzipiell in der Lage, derartiges zu erlernen. Dass es jemand in der Schule nicht geschafft hat, kann viele Ursachen haben. Möglicherweise lag ihm das "System Schule" oder dessen konkrete Ausformung nicht. Einige sind auch einfach nicht threoretisch veranlagt und bedürfen eines handfesten Bezugs. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
Eben. So etwas könnte jemand lernen, weil er jetzt merkt: He, das brauch ich ja. Und das dürfte auch für mache anderen Sachen, inkl. sozialer Fertigkeiten, gelten. |
Zitat: |
Eine Reihe von Studien zeigt, dass Schüler in Deutschland weniger Kompetenzen haben als in anderen Ländern. Nun werden sie ja nicht dümmer geboren. Was passiert? Man schimpft reihum: Die Berufsbildung - einschließlich Arbeitgeber - schimpft auf die Schulen, die Schulen schimpfen auf die Kindergärten, die Kindergärten auf die Eltern. Wenn wir aber alles auf die Eltern zurückführen, werden wir das Problem nicht lösen. |
Sanne hat folgendes geschrieben: | ||
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,681582,00.html#ref=top
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Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Jeder gesunde Mensch ist prinzipiell in der Lage, derartiges zu erlernen. |
tridi hat folgendes geschrieben: |
die frage ist nur: wie kommen wir da wieder hin? |
Sanne hat folgendes geschrieben: | ||
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,681582,00.html#ref=top
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tridi hat folgendes geschrieben: | ||||
ich sehe das problem darin, dass eltern und regierung druck machen, wenn die lehrer etwas von den kindern verlangen. in der folge geben die lehrer nach und verlangen nix mehr. womit dann das lernen fuer die schueler ueberfluessig wird. ursache also die eltern einerseits und die politik andererseits; letztere hoert aber auf waehlerstimmen, also auch auf eltern. ohne umdenken in der gesellschaft und insbesondere bei den eltern wird sich das problem also nicht loesen lassen. dieses umdenken ist moeglicherweise unrealistisch (zumindest bis hier in deutschland grosse armut ausbricht). also gibt es keine loesung? |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||||
ich sehe das problem darin, dass eltern und regierung druck machen, wenn die lehrer etwas von den kindern verlangen. in der folge geben die lehrer nach und verlangen nix mehr. womit dann das lernen fuer die schueler ueberfluessig wird. ursache also die eltern einerseits und die politik andererseits; letztere hoert aber auf waehlerstimmen, also auch auf eltern. ohne umdenken in der gesellschaft und insbesondere bei den eltern wird sich das problem also nicht loesen lassen. dieses umdenken ist moeglicherweise unrealistisch (zumindest bis hier in deutschland grosse armut ausbricht). also gibt es keine loesung? |
Konstrukt hat folgendes geschrieben: |
Ich würde weniger Lotte Kühn als viel mehr Erich Fromm empfehlen. Ganz besonders "Haben und Sein". |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Es heisst übrigens "Haben oder Sein". Und ich finde, das Buch könnten auch einige hier im forum ganz gut gebrauchen. |
astarte hat folgendes geschrieben: | ||
also Geld ins Bildungssystem und Vernünftiges anfangen damit. |
Surata hat folgendes geschrieben: |
Ob jemand keinen Abschluss hat, oder HS, RS, Abi oder HS oder einen anderen der zigtausend Schulen in Deutschland, ist doch egal. In einem neuen Beruf muss man immer erst fast alles (neu) lernen. Und wenns nur die praktische Anwendung schon erlernten Wissens ist.
Wenn jemandem Vorkenntnisse fehlen, dann dauert das Einlernen nur länger und/oder wird nicht so gut und manchmal auch gar nicht laufen wie bei anderen. Aber ein Anfänger ist jeder immer wieder mal. |
tridi hat folgendes geschrieben: | ||||
das sind natuerlich alles schoene dinge, aber ich fuerchte, es trifft nicht den kern des problems. ok, mehr lehrer (->kleinere klassen) duerfte was bringen. etwas jedenfalls. aber der kern ist doch, dass das erlernen gewisser faehigkeiten einfach eingefordert werden muss. solang die schueler auch ohne das durchkommen, werden sie es tun. (nicht alle, aber viele.) ok, schoener ists, wenn der unterricht von den kindern als so spannend empfunden wird, dass sie freiwillig lernen. aber machen wir uns nix vor: selbst der tollste lehrer ist nicht so spannend und unterhaltsam wie die vielen unterhaltungsmedien, die kindern heute zur verfuegung stehen. gegen die konkurrenz von fernsehen und computer werden die lehrer verlieren, zumal auch der eine oder andere unterrichtsstoff halt nicht sooo spannend ist. |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: |
man kann nicht alles auf lehrer und schule abwälzen. wenn zuhause nicht darauf geachtet wird, dass die kinder gewisse fähigkeiten erlernen und das dort auch unterstützt wird, kann seltenst die schule das ausgleichen. |
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