BlueAngel hat folgendes geschrieben: |
Dass aber die 17 Mio. Brexit-Wähler überwiegend dumm und die 16 Mio. Brexit-Gegner überwiegend intelligent sind ist eine ziemlich bescheuerte These.
|
BlueAngel hat folgendes geschrieben: |
Und am Ende hat jeder Bürger eine Stimme, egal ob er Professor ist oder Analphabet. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Was mir dabei aber auffällt: Die Rechtspopulisten kritisieren "die da oben" für ihre Abgehobenheit, für eine Entmündigung der Bürger, für ihre Politik, die keinen Bezug zu den Menschen habe. Und greifen selbst zu Propaganda, zu zum Teil geradezu diktatorischen Methoden, und vertreten ein Bild der Welt, das mit der Realität wenig zu tun hat. (Beispiele für so etwas kann man ja etwa im AfD-Thread finden: Flüchtlinge brandeten in Wellen in Europa an und verwüsteten das Land. Die Medien müßten kontrolliert werden, damit in Zukunft "ausgewogen" (unverhohlen wird aber mitgeteilt: im Sinne der AfD) berichtet werden könne. Klimawandel? Gibt es nicht. Multikulturalismus? Bääh.) Derartige Vorstellungen gehören durchaus auch zum Inventar der UKIP (1), ,(2). Ist doch merkwürdig, aber persönlich wünsche ich mir doch eine optimistischere Sicht. |
BlueAngel hat folgendes geschrieben: |
Es ist doch ganz normal, dass in Wahlkämpfen auch emotionalisiert wird. Auch Ängste werden geschürt um Stimmen zu bekommen oder es werden utopische Versprechen abgegeben um Wähler zu locken. Das läuft bei jeder Wahl so. Auch die Brexit-Gegner haben versucht Ängste vor dem Brexit zu schüren, mit Ankündigungen von Rentenkürzungen, Steuererhöhungen etc.
Es ist eben so, dass man viele Wähler mehr über Gefühle wie Angst oder Hoffnung einfängt als über trockene Argumente. Es gibt in einer Gesellschaft auch immer dumme Menschen und intelligente Menschen. Dass aber die 17 Mio. Brexit-Wähler überwiegend dumm und die 16 Mio. Brexit-Gegner überwiegend intelligent sind ist eine ziemlich bescheuerte These. Entweder man will eine Demokratie oder nicht. Zur Demokratie gehört, dass es Wahlkämpfe gibt und die mit allen legalen Mitteln geführt werden. Und am Ende hat jeder Bürger eine Stimme, egal ob er Professor ist oder Analphabet. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Was ist eigentlich einzuwenden gegen eine Union, worin überall die gleichen Gesetze gelten?. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Je mehr Leute über diese Gesetze abstimmen, desto weniger gilt die eigene Stimme. Das ist einer der Grundgedanken des Subsidiaritätsprinzips. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Alle wollen Demokratie, aber keiner will Populismus. Vielleicht wird es langsam mal Zeit zu erkennen, dass es Demokratie ohne Populismus nicht gibt - nicht geben kann. Ja, die Demokratie ist die beste Regierungsform, die wir bisher haben. Aber ihr grosser Makel ist, dass sie für Populismus anfällig ist, weil sie vom Populismus lebt. Demokratie ist eigentlich synonym mit Populismus. ... |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Die Separatisten erwecken den eindruck, das "Böse" kommt immer von draußen. Was ist eigentlich einzuwenden gegen eine Union, worin überall die gleichen Gesetze gelten? Separatismus ist was für Ewiggestrigen. Separatismus ist der Anfang von Kleinstaatereien, wo der Landesfürst erzählt wos lang geht. Am besten mit eine Stadtmauer drumherum. Es sind immer die Machtgeilen, die separieren wollen. Der Wähler interessiert denen nicht die Bohne. Im übrigen, in London gab es bereits eine (Spass)Petitition für einen Verbleib von London in der EU. Die Schotten streben jetzt eine Trennung von Großbritanien an. Sie möchten in der EU bleiben. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Separatismus ist der Anfang von Kleinstaatereien, wo der Landesfürst erzählt wos lang geht.
Am besten mit eine Stadtmauer drumherum. |
Zitat: |
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."
|
unquest hat folgendes geschrieben: |
Es wundert, dass solche Arroganz politischer Eliten bis heute gut gehen konnte. |
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
Was passiert eigentlich, wenn das britische Unterhaus sagt: "Nix da, wir treten nicht aus"? Und die Regierung dementsprechend beauftragt, nix zu machen? |
Pfirsich hat folgendes geschrieben: | ||
Interessant wird die Zunkunft auf alle Fälle. Ein Exit vom Brexit dürfte der britischen Bevölkerung nur durch Zugeständnisse zu vermitteln sein, die sie im Geldbeutel spüren. Denn das Ignorieren der Volksabstimmung wäre sonst wohl Wasser auf den Mühlen der Rechten. Wer freilich schultert die Last, die man den Briten abnimmt - ohne dass es in diesen Ländern Wasser auf den Mühlen der Rechten ist? |
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: |
Ich sehe keinen Grund, warum man den Briten entgegenkommen sollte, und ich sehe auch nicht, dass auf Seiten Europas irgendjemand dieser Meinung ist. Die Stimmung scheint eher in diese Richtung zu gehen. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Was sagst du zu deinem Nachbarn wenn der sich nach 40 Jahren Ehe von seiner Frau scheiden lassen will? |
Misterfritz hat folgendes geschrieben: | ||
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2059797#2059797 |
sünnerklaas hat folgendes geschrieben: |
... Abgewirtschaftet hat das Land schon Margret Thatcher - Johnson wird das Land komplett an die Wand fahren. |
Pfirsich hat folgendes geschrieben: | ||
"Juncker wartet auf den Scheidungsbrief". Klar! Um den Ländern, die mit dem Austritt liebäugeln, baldmöglichst die Konsequenzen von Seiten der EU vor Augen führen zu können. Man darf den Leuten nicht zu viel Zeit zum Nachdenken geben, sonst kommt womöglich gar was dabei raus. |
Critic hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Ad Beitrag:
Man kann dennoch der Meinung sein, daß das eine keine sinnvolle Entscheidung war. |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Es ist auch so die Frage, wie man entscheiden sollte, je größer die potentiellen Konsequenzen dieser Entscheidung sind: Ob man sich Wurst oder Käse aufs Brot legt und noch ein Gürkchen dazu ißt, kann man "aus dem Bauch heraus" entscheiden. Aber sollte man hier aufgrund von Emotionen entscheiden? Es wurde mit Wellen von Immigranten Angst gemacht, die angeblich von allen Seiten an Großbritanniens Küsten anbrandeten. |
Zitat: |
Deal mit Großbritannien: Was Cameron ausgehandelt hat
Welche Sonderregeln gelten jetzt auf der britischen Insel? Welche Länder haben besonders hart Widerstand geleistet - und was könnte sich in Deutschland ändern? Der Überblick zu den Vereinbarungen: Volle Sozialleistungen für EU-Zuwanderer erst nach vier Jahren Cameron bekommt seine "Notbremse", um die Zuwanderung aus EU-Staaten zu beschränken. Steigt die Zuwanderung auf ein "außergewöhnliches Maß", kann die Regierung in London einen "Schutzmechanismus" beantragen, um Sozialleistungen wie Lohnzuschüsse und den Anspruch auf Sozialwohnungen zu kürzen oder zu streichen. Die Sonderregelung darf höchstens sieben Jahre lang angewendet werden - Cameron hatte eigentlich 13 Jahre durchsetzen wollen. http://www.spiegel.de/politik/ausland/brexit-verhandlungen-das-hat-david-cameron-erreicht-a-1078433.html |
Critic hat folgendes geschrieben: |
Jedenfalls aber werden sich in der nächsten Zeit auch erstmal zentrifugale Tendenzen in ganz Europa entfalten, aus Frankreich, NL, Polen etc. gibt es ja schon entsprechende Kommentare. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja, das mit dem Denken ist ne komplizierte Sache. Darum grölt man laut "Migranten raus", "Unser Geld für unser Volk" und die reifen Pfirsiche fallen runter in den braunen Matsch. |
luc hat folgendes geschrieben: |
Großbritannien steckt in der Krise aber ganz Europa auch. |
luc hat folgendes geschrieben: |
Europa ist nicht das Problem, sondern die Lösung für vieles. |
Zitat: |
Finanzierung der GAP
Seit einigen Jahren nimmt der Anteil der Agrarausgaben am Haushaltsplan der EU stetig ab. Während noch Anfang der 1980er Jahre 66 % des EU-Haushalts auf die GAP entfielen, sind im Zeitraum 2014–2020 nur noch 37,8 % für die gemeinsame Agrarpolitik vorgesehen. https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinsame_Agrarpolitik |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja. Es ist aber auch der Gedanke der Lebensnähe. Ein Gesetz kann in einer Region sinnvoll sein, in einer anderen aber aufgepfroft wirken, wie aus der Ferne übergestülpt. |
Zitat: |
Rishi Sunak: Brexit would be route to freedom for our farmers
ENCLOSE a breeding pig in 2ft wide iron cage, house it in a gloomy shed with concrete floors, employ an unskilled workforce with no farming experience and you will find that you can produce pork at a fraction of the cost of your competitors. Known as the ‘sow stall’, this method of intensive farming sees the pigs confined in such a small space that, by the later stages of pregnancy, they become too large to lie on their sides, forcing them to sleep on their chests. In 1999, the UK became one of the first countries in the world to end the practice. It was the right thing to do, but as a result of EU rules, it was British farmers that lost out. Undercut by less scrupulous producers on the continent and powerless to protect our own higher welfare farmers, the number of pigs being raised in the UK fell by 40 per cent. http://www.yorkshirepost.co.uk/news/opinion/rishi-sunak-brexit-would-be-route-to-freedom-for-our-farmers-1-7944818 |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich sage mal ketzerisch, wenn wir Europäer klug wären, würden wie den Brexit tatsächlich als Chance begreifen, mit der Erfahrung der letzten Jahre Fehler der Grundkonstruktion anzugehen. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Was ist eigentlich einzuwenden gegen eine Union, worin überall die gleichen Gesetze gelten? |
Pfirsich hat folgendes geschrieben: |
P.S.: Im Übrigen ist die Diskussion mit @AdvocatusDiaboli hier für mich erstmal beendet. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Alle wollen Demokratie, aber keiner will Populismus. Vielleicht wird es langsam mal Zeit zu erkennen, dass es Demokratie ohne Populismus nicht gibt - nicht geben kann. Ja, die Demokratie ist die beste Regierungsform, die wir bisher haben. Aber ihr grosser Makel ist, dass sie für Populismus anfällig ist, weil sie vom Populismus lebt. Demokratie ist eigentlich synonym mit Populismus.
Ich habe keine Ahnung, wie man das Problem löst, aber indem man künstlich zwischen "demokratisch" und "populistisch" unterscheidet, löst man es garantiert nicht. Man löst es auch nicht, indem man zu autoritären oder elitären Staatsformen zurück kehrt. Ich glaube, was in allen Demokratien fehlt, ist die Möglichkeit "Nein!" zu sagen, ohne dafür zu irgendetwas "Ja!" sagen zu müssen. Es fehlt die Möglichkeit, allen Parteien, Kandidaten und Parteiprogrammen eine Absage zu erteilen. Es fehlt die Möglichkeit, zu sagen: "Sorry, aber ihr habt alle keinen Plan, ich fühle mich von keinem von Euch vertreten. Denkt da noch mal drüber nach und macht mir ein besseres Angebot!" Es fehlt die Möglichkeit der ungültigen Wahl, weil alle möglichen Wahlmöglichkeiten von der Mehrheit der Wähler abgelehnt wurden. Es fehlt der Druck auf die Politiker, wirklich die Interessen ihrer Wähler zu verfolgen oder - wenn sie nur ihre eigenen Interessen verfolgen - so zu leben, wie sie es den Ärmsten ihrer Wähler zumuten. Politiker zu sein, sollte keine Karriereoption sein, sondern eine Berufung. Das würde Karrieristen und andere Soziopathen von diesem Beruf fern halten. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Der derzeitige Problem besteht vor allem darin, dass die Leute immer schlechter informiert und deshalb anfaellig sind fuer populistische Parolen. Daran ist zu einem grossen Teil der immer groessere Einfluss von Lobbyisten verschiedenster Art schuld, der zum einen gewaehlte Volksvertreter schlicht und ergreifend kauft und zum anderen durch seine oeffentliche Propaganda die Grenze zwischen Luege und Wahrheit bewusst zu verwischen sucht um die dahinterstehenden Interessen zu befoerdern. Im Ergebnis werden die Menschen immer verwirrter und misstrauischer und reif dafuer den platten Luegen derv Populisten auf den Leim zu gehen, die ihnen einfache Antworten auf komplizierte Fragen vorgaukeln. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde