Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Ernst Nolte. Ein Anlass wieder die Lektüre von "der faschismus in seiner Epoche" und "der europäische Bürgerkrieg" anzugehen. |
Zitat: |
Heute morgen ist Ernst Nolte gestorben, "il principe die revisionisti", wie La Repubblica ihm nachruft, wobei eine solche Titulatur nur sinnvoll ist, wenn die Betonung auf principe liegt – ein revisionistischer Historiker ist ja ein weißer Schimmel, Revision ist die erste Pflicht des Geschichtsbetrachters, und wer anderes behauptet, hat Interessen. Nolte stach aus der Schar deutscher Nachkriegshistoriker vor allem deshalb hervor, weil er ein Geschichtsdenker und Gelehrter alten Schlags, vor allem aber ein freier Kopf war, der sich keiner Schule, keinem Klüngel, keiner Ideologie verpflichtet fühlte, sondern die historischen Phänomene nach bestem Wissen und Gewissen betrachtete und Verbindungen zwischen ihnen mehr herauszufinden denn herzustellen suchte. Außerdem war er angstfrei; der intellektuelle Terror, der seit dem sogenannten Historikerstreit 1986/87 über ihn hereinbrach, dieser peinlichen Lakaiendebatte mit a priori feststehendem Resultat, und mit seiner Ausstoßung aus der Zunft endete, hat ihn nicht beirren können, weiter seine Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||
Bemerkenswert der Nachfruf von Herrn Klonovsky:
http://www.michael-klonovsky.de/acta-diurna |
schtonk hat folgendes geschrieben: | ||||
[...] Ich dachte, du hättest dazu gelernt. |
Jesus Christus hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ernsthaft? Wie bist du denn auf diesen Gedanken gekommen? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Du bist bestimmt auch ein großer Kenner der Werke Noltes |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Du kannst bestimmt noch substantiierterer darlegen wo bei Herrn Nolte der Revisionismus liegt. |
Klonovsky hat folgendes geschrieben: |
ein revisionistischer Historiker ist ja ein weißer Schimmel, Revision ist die erste Pflicht des Geschichtsbetrachters, und wer anderes behauptet, hat Interessen. |
Sermon hat folgendes geschrieben: |
Der Tod von Ernst Nolte ist natuerlich ein Anlass, sich noch mal des durch ihn ausgeloesten Historikerstreits von vor drei Jahrzehnten zu erinnern. Zum Historikerstreit existiert eine Fuelle an Literatur. Wer sich wirklich fuer das Thema interessiert, kann vieles nachlesen.
Es sind aber keine neuen Argumente in Sicht, das damalige wissenschaftliche (Methodik) und politische (Selbstverstaendnis der Bundesrepublik) Debattenergebnis (Entlarvung von Noltes Versuch, die aggressive Politik Nazideutschlands in ein Opfer der UdsSR umzufaelschen) neu zu befragen. Inzwischen gibt es weder die DDR noch die Sowjetunion. Noltes geschichtsrevisionistische These trifft man selbst in rechten Kreisen eher selten, da man sich dort ja neuerdings propagandistisch auf pro-Putin Kurs befindet. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Bemerkenswert der Nachfruf von Herrn Klonovsky:
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Sermon hat folgendes geschrieben: |
Der Tod von Ernst Nolte ist natuerlich ein Anlass, sich noch mal des durch ihn ausgeloesten Historikerstreits von vor drei Jahrzehnten zu erinnern. Zum Historikerstreit existiert eine Fuelle an Literatur. Wer sich wirklich fuer das Thema interessiert, kann vieles nachlesen. |
Zitat: |
...Noltes geschichtsrevisionistische These trifft man selbst in rechten Kreisen eher selten... |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Du kannst bestimmt noch substantiierterer darlegen wo bei Herrn Nolte der Revisionismus liegt. |
Zitat: |
„Vollbrachten die Nationalsozialisten, vollbrachte Hitler eine ‚asiatische‘ Tat vielleicht nur deshalb, weil sie sich und ihresgleichen als potentielle oder wirkliche Opfer einer ‚asiatischen‘ Tat betrachteten? War nicht der ‚Archipel Gulag‘ ursprünglicher als Auschwitz? War nicht der ‚Klassenmord‘ der Bolschewiki das logische und faktische Prius des ‚Rassenmords‘ der Nationalsozialisten? Sind Hitlers geheimste Handlungen nicht gerade auch dadurch zu erklären, daß er den ‚Rattenkäfig‘ nicht vergessen hatte? Rührte Auschwitz vielleicht in seinen Ursprüngen aus einer Vergangenheit her, die nicht vergehen wollte?“ |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Genau das meinte ich. Heute laufen auch reichlich Leute rum, die sich für potentielle oder wirkliche Opfer halten. Die Gesellschaft könnte sehr gut einen Nolte gebrauchen, der daraus einen Streit anzettelt. |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Selbst für den Fall Du Recht hast Samson83, dass von zelig gebrachte Noltezitat wurde von putativen Opfern anders verstanden und führte zu einer sehr nützlichen Debatte. Natürlich kann man historische Situationen nicht einfach übertragen, aber einen Kombatanten zu haben, der gesellschaftliche Gefühlslagen, vielleicht sogar nicht wirklich, aufgreift und ausdrückt und damit eine Debatte lostritt, ist gesellschaftlich unglaublich nützlich. Die heutigen putativen Opfer haben Gauland, Meuthen usw und an denen kann sich keiner abarbeiten, die sind einfach zu doof. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Nolte hat bereits 1963 mit der faschismus in seiner Epoche eine Analyse geliefert, die kein gutes Haar am ns lässt. Und zwar absolut unaufgeregt, tiefgehend und analytisch. Die Behauptung die nazis könnten sich legitimermassen als Opfer der Sowjets verstehen ist eine Verzerrung, man könnte auch sagen, ein Strohmann den Habermas in die Welt gesetzt hat. Der Gedanke, dass die konzentrationslahet ihr Vorbild in den Gulags hatten erscheint mir weder verwerflich noch absurd.
Und das der faschismus in erheblichem Maße eine antisozialistische Bewegung war wird sogar von unseren forenlinken vertreten. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Vom Holocaust als einer "asiatischen Tat" zu reden, ist auch nicht gerade Ausdruck besonderer Intelligenz, oder? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Und zwar absolut unaufgeregt, tiefgehend und analytisch. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Fritz Fischer halte ich spätestens durch Clarke Schlafwandler für widerlegt. |
Zitat: |
Wenn man über große Historiker des 20 jh spricht, denke man an Mommsen, nipperdey und insbesondere golo Mann (den meiner Ansicht nach auch literarisch größten Sohn des Zauberers) |
DonMartin hat folgendes geschrieben: |
Soweit ich weiss wurde das Konzept der KZs von den Briten im Burenkrieg um 1900 rum "erfunden".
Völkermorde sind auch keine typisch deutsche Angelegenheit. Manche Erfindungen, gute wie üble, werden eben mehrfach und unabhängig voneinander gemacht. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Es ist absurd und willkuerlich sich ohne echten Beleg den sowjetischen Gulag als angebliche Blaupause fuer die Konzentrations- und Vernichtungslager herauszupicken. Und sehr leicht zu durchschauen ist dieses Maneuver ausserdem. Da gab's passendere Vorlagen schon Jahrzehnte vor der Einrichtung sowjetischer Arbeitslager, die sich genauso gegen bestimmte als minderwertig empfundene Ethnien richteten und genauso bewusst dem Voelkermord dienten wie spaeter Auschwitz u.a. |
Sermon hat folgendes geschrieben: | ||
Du hast nicht begriffen, was "Erkenntnisfortschritt" in der Wissenschaft ist und warum Nolte dazu nicht beigetragen hat, Fischer aber sehr wohl. |
Zitat: |
Wenn man über große Historiker des 20 jh spricht, denke man an Mommsen, nipperdey und insbesondere golo Mann (den meiner Ansicht nach auch literarisch größten Sohn des Zauberers) |
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