Autogerechte Stadt vs. Fahrrad- und Fußgängergerechte Stadt
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#1: Autogerechte Stadt vs. Fahrrad- und Fußgängergerechte Stadt Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 18:19
    —
Autogerechte Stadt vs. Fahrrad- und Fußgängergerechte Stadt

Selbstverständlich kann man auch posten, dass man für alle drei Arten des Fortbewegungsmittel eine geeignete Lösung sich vorstellen kann.

Der Thread ist auf Stadt beschränkt,
da die Infrastrukturelle Situation des ÖPNV auf dem Land häufig eine ganz andere ist,
und auch die Verkehrsdichte deutlich geringer ist - als eben in Städten,
die existierenden Ausnahmen können aber gerne angeführt werden.

#2: Weg von der autogerechten Stadt Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 18:26
    —
Ein Artikel aus der Zeit, aus dem Jahr 2012

http://www.zeit.de/auto/2012-06/verkehr-stadt-planung/komplettansicht

Zitat:
Weg von der autogerechten Stadt

Das Reizwort heißt Tempo 30. Städteplaner wollen Mobilität für alle, nicht nur für Autofahrer und versprechen mehr Lebensqualität bei weniger Geschwindigkeit.


Edit um 18:31Uhr: Umwandlung von Fettschrift in URL-Link


Zuletzt bearbeitet von Religionskritik-Wiesbaden am 18.12.2016, 19:32, insgesamt einmal bearbeitet

#3: Re: Weg von der autogerechten Stadt Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 19:27
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Ein Artikel aus der Zeit, aus dem Jahr 2012

http://www.zeit.de/auto/2012-06/verkehr-stadt-planung/komplettansicht

Zitat:
Weg von der autogerechten Stadt

Das Reizwort heißt Tempo 30. Städteplaner wollen Mobilität für alle, nicht nur für Autofahrer und versprechen mehr Lebensqualität bei weniger Geschwindigkeit.


Zum Thema "autogerechte Stadt" fällt mir sofort der Name Rudolf Hillebrecht und sein "Wunder von Hannover" ein. Im selben Jahr wie der Spiegel-Artikel zu Hillebrechts Wirken in Hannover erschien Hans Bernhard Reichows Werk "Die autogerechte Stadt".

Die Idee der "Autogerechten Stadt" war allerdings nach 1945 nicht neu.
Einer der Eckpfeiler bildete die "Charta von Athen" aus dem Jahre 1933.
Code:
https://de.wikipedia.org/wiki/Charta_von_Athen_(CIAM)

Ebenso vertraten Stadtplaner, wie Albert Speer ähnliche Konzepte. Für die angestrebte Massenmotorisierung waren die Straßennetze der deutschen Städte vor ihrer Zerstörung im II. WK nicht geeignet. Dazu kam, dass sie auf Grund sich wandelnder Anforderungen an die Wohnqualität seit der Industrialisierung nicht mehr dem geforderten Standard entsprachen. Schon Robert Koch hatte die Probleme der Gängeviertel im Zusammenhang mit der Hamburger Cholera-Epedemie 1892 erkannt und scharf kritisiert. Bekannt war auch, dass sehr enge Bebauung negative Folgen auf das innerstädtische Kleinklima hatten und dass breite Straßenzüge dieses Problem beheben.

#4: Christian Zais - ein vormoderner Stadtplaner mit zeitgemäßen Ansichten Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 22:40
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
(...)

(...)
Bekannt war auch, dass sehr enge Bebauung negative Folgen auf das innerstädtische Kleinklima hatten und dass breite Straßenzüge dieses Problem beheben.


ja,
und dies wurde auch schon bei der Planung und Ausbau einiger Städte im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert diskutiert.

Der verantworliche Stadtplaner Wiesbadens Christian Zais in der Zeit um 1800 lehnten ein wildes Wachstum der damals klein-bäuerlichen Stadt (3000 Einwohner) strikt ab,
und setzt kontrastierend zum verwinkelten und engen Altstadtgassenkern auf breite Straßen und 'Frischluftschneisen' zur Beatmung der im Kessel befindlichen Stadt.
Schließlich sollte Wiesbaden zur Kurstadt von Rang werden - und dank der guten planerischen Arbeit gelang dies auch.

Frühere Schachbrettmuster Städte wie Mannheim und Karlsruhe hatten dies schon natürlich ähnlich.
Jedoch kann ich mich in Wiesbaden eines Vortrages erinnern,
das hier von Zais und Kollegen die Zufuhr von frischer Luft in den Kessel als wichtiges Argument angesprochen wurde (leider habe ich dazu keinen passenden Link gefunden - ich gucke aber mal zwischen den Jahren).

Dieser Frischluftgedanke geriet dann im beginnenden 20. Jahrhundert mehr und mehr in den Hintergrund - zum Glück siedelte die Industrie überwiegend in den am Rhein später eingemeindeten Orten - auf der anderen Seite des Kessels.
Luftschneisen wurden Schritt für Schritt verbaut. Und nach 2WK ging es weiter.

Zur aktuellen Luftsituation in meiner Stadt:
http://hessenschau.de/gesellschaft/riesige-lichterkette-zeigt-in-wiesbaden-schlechte-luft-an,noxmas-wiesbaden-schadstoffe-102.html

Zitat:
Eine große Lichterkette schmückt die Platane auf dem Bahnhofsvorplatz in Wiesbaden. Doch die Dekoration soll die Wiesbadener nicht nur auf Weihnachten einstimmen, sondern auch auf ein Problem aufmerksam machen: Die Kurstadt gehört zu den Kommunen mit der schlechtesten Luftqualität in Hessen.

#5:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 18.12.2016, 23:16
    —
Ein sehr wichtiger Name fällt mir noch ein: Georges-Eugène Hausmann.
Hausmann schuf mit dem modernen Paris die "Truppengerechte Stadt" - also einen Vorläufer der "autogerechten Stadt". Hausmann war auch federführend für die Erweiterung von Stettin nach dem Schleifen der Festungsmauern. Auch dort baute er ein System breiter Boulevards mit für die damalige Zeit hochmodernen Wohnquartieren (rund um den Plac Grunwaldzki). Man kann das sehr schön auf Google-Streeview betrachten - das Viertel ist heute nicht nur auto-, sondern auch fahrradgerecht. Bemerkenswert ist die Anordnung des Fahrradstreifens in der Slaska.
Hausmanns Planung hat sich nicht nur aus heutiger Sicht bewäht, weil breite, dem heutigen Individualverkehr entsprechende Straßenzüge entstanden sind - diese Viertel erweisen sich auch während der Bombennächte des II. Weltrkiegs als sehr robust: es konnten sich keine Feuerstürme entwickeln, bei denen das ganz Viertel zerstört wurde. Vielmehr waren hier selbst schwerste Schäden nur EINZELschäden.
Meine Auffassung: Georges Eugène Hausmann war ein absoluter Visionär und sehr weitsichtiger Stadtplaner.

#6: Re: Autogerechte Stadt vs. Fahrrad- und Fußgängergerechte Stadt Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 19.12.2016, 18:53
    —
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Autogerechte Stadt vs. Fahrrad- und Fußgängergerechte Stadt

Das schliesst sich mehr-oder-weniger aus. Eine "autogerechte Stadt" belohnt Fahrten mit dem Auto, und schafft ein Umfeld wo vieles weiter auseinander liegen kann - was als Fußgänger kaum noch erreicht werden kann.

Was bedeutet "Mobilität":
  • »Der Zustand, dass in einer Gesellschaft Menschen nicht mehr eng an einen Ort gebunden sind.«
  • »die Bereitschaft und Fähigkeit, seinen Wohnort zu wechseln, wenn die Wahl des Arbeitsplatzes oder Interessen der Firma dies notwendig machen.«

Für die meisten Menschen galt bis ins 19. Jahrhundert rein: wer laufen kann, der ist mobil.
Mit neuen schnelleren Verkehrsmitteln werden entsprechende Dimensionen geschaffen, viele (neue) Ziele können nur noch mit den neuen Verkehrsmitteln erschlossen werden, dann gilt: mobil ist wer das neue Verkehrsmittel nutzen kann(mit Ausnahmen). Zu Fuß gehen bedeutet dann einen Teilbereich des neuen Umfelds im Alltag nutzen zu können, für mehr muß das neue Verkehrsmittel genutzt werden, zu Fuß gehen wird z.T. Zubringer auf den letzten Metern zum/vom Auto.

#7: Re: Autogerechte Stadt vs. Fahrrad- und Fußgängergerechte Stadt Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 19.12.2016, 21:00
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Autogerechte Stadt vs. Fahrrad- und Fußgängergerechte Stadt

Das schliesst sich mehr-oder-weniger aus. Eine "autogerechte Stadt" belohnt Fahrten mit dem Auto, und schafft ein Umfeld wo vieles weiter auseinander liegen kann - was als Fußgänger kaum noch erreicht werden kann.


In den 1990ern habe ich noch gelernt, dass die Schaffung von Verkehren einer der wichtigsten Aspekte moderner Stadtplanung sei. Das ganze lief damals unter den Schlagworten "Städte fit machen für das 21. Jahrhundert" und "Jobmotor Verkehr und Information (Logistik)".
Basis bildete damals der Grundsatz, funktional entmischte Flächen zu schaffen: Reine Wohngebiete, Reine Gewerbegebiete, Reine Industriegebiete. Dazu Versorgung durch großflächigen Einzelhandel in Stadtrandlage.

#8:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 05:35
    —
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/tempo-50-durchsetzen-kommentar-zu-frankfurter-verkehrsversuch-14594119.html
Zitat:
Bald steht die Frankfurter Regierungskoalition vor der Entscheidung, ob sie Tempo 30 während der Nacht auf besagten Hauptstraßen dauerhaft einführen will. Doch eigentlich ist die Frage schon entschieden.


an heiligabend wurden die schilder abgebaut.


tja, das betrifft mich. wohne direkt um die ecke.
nun sitz ich hier und kann kein fenster öffnen. ich schlafe grundsätzlich mit ohrstöpseln.ich frage mich, wie das die kinder belastet.
die autos brausen nun also wieder völlig ungehemmt über die alllee.bei tag und nacht. tatsächlich sind sie langsamer gefahren und es war ruhiger. 30kmh fuhren jedoch die wenigsten:
http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2840&_ffmpar[_id_inhalt]=9490283

der große grüne hessische vorsitzendet: "Verkehrsminister Tarek al Wazir habe aber bereits signalisiert, dass er die Entscheidungen der Stadt Frankfurt respektieren werde („Die Entscheidung liegt bei Frankfurt“)."
dabei hat er den versuch erst durchgesetzt und sich dessen gerühmt.
https://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2855&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=31667277

nun ist die spd im städtischen verkehrsdezernat und... siehe link ganz oben.

die verantwortlichen sind nicht in der lage, geschwindigkeiten zu kontrollieren bzw ihre einhaltungen durchzusetzen, das war vpr dem versuch so- man fuhr weitaus mehr als 50 tag und nacht- und in der versuchsphase wurde zwar über einen begrenzten zeitraum geblitzt, aber dann nie wieder. d.h. keiner hat die einhaltung des tempolimits durchgesetzt.
habe selber mit der projektleiterin gesprochen. es hieß, man könne doch nicht alles erzwingen- selbstverantwortung. . Lachen
mir ist eigentlich nicht zum lachen, wenn ich bedenke, wieviele autos hier durchbrummen und überdies ihre gase absondern.
green- city frankfurt....

und warum blitzt man nicht direkt in meiner strasse? (30kmh beschränkung)
tja, weil der man vom amt für sein blitzfahrzeug keinen parkplatz findet.
sonst käme er öfter, sagte er mir. ich dachte, ich höre nicht richtig. er findet keinen parkplatz...
eine richtige posse ist das.

#9:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 08:45
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/tempo-50-durchsetzen-kommentar-zu-frankfurter-verkehrsversuch-14594119.html
Zitat:
Bald steht die Frankfurter Regierungskoalition vor der Entscheidung, ob sie Tempo 30 während der Nacht auf besagten Hauptstraßen dauerhaft einführen will. Doch eigentlich ist die Frage schon entschieden.


an heiligabend wurden die schilder abgebaut.

tja, das betrifft mich. wohne direkt um die ecke.
nun sitz ich hier und kann kein fenster öffnen. ich schlafe grundsätzlich mit ohrstöpseln.ich frage mich, wie das die kinder belastet.
die autos brausen nun also wieder völlig ungehemmt über die alllee.bei tag und nacht. tatsächlich sind sie langsamer gefahren und es war ruhiger. 30kmh fuhren jedoch die wenigsten:
http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2840&_ffmpar[_id_inhalt]=9490283

(...)

mir ist eigentlich nicht zum lachen, wenn ich bedenke, wieviele autos hier durchbrummen und überdies ihre gase absondern.
green- city frankfurt....


Die Hoffnung, durch Elektroautos eine geringere Geräuschemission zu haben, ist allerdings begrenzt, vor allem für bestimmte Haupt- und Durchgangsstraßen ohne viel ÖPNV:

Zitat:
Wer zum ersten Mal in seinem Leben ein Elektroauto fährt, ist meistens gleich beim Start überrascht. Denn wenn bei Fahrzeugen mit herkömmlichem Antrieb der Motor deutlich zu hören ist, gleitet das E-Mobil mit einem leisen Surren davon. Befürworter der Elektromobilität träumen deshalb nicht nur von einer sinkenden Umweltbelastung durch die Stromer, sondern auch von weniger Verkehrslärm.

Tatsächlich verursachen E-Mobile aber viel mehr Krach als bisher angenommen, behauptet das Umweltbundesamt in einer aktuellen Studie. "Elektroautos können nicht pauschal als leise bezeichnet werden", lautet das Fazit der Untersuchung.

Dass die Stromer beim Antriebsgeräusch weniger lärmintensiv sind, wollen die Macher der Studie nicht bestreiten. Im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor seien sie bei Geschwindigkeiten bis zu 25 km/h "deutlich leiser". Weil mit steigendem Tempo jedoch das Abrollgeräusch der Reifen auf der Fahrbahn zunehme, würden sie bei höheren Geschwindigkeiten vergleichbar laut wie herkömmliche Pkw.

Das Potential der Elektroautos, den Verkehrslärm zu senken, betrachtet das Umweltbundesamt deshalb als gering. Selbst wenn bis 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen unterwegs wären - diese Zahl wird von der Bundesregierung angestrebt, viele Experten halten sie jedoch für völlig illusorisch - würde der Lärm am Straßenrand nach Schätzungen der Behörde im Schnitt um mickrige 0,1 Dezibel sinken. "Das ist ein völlig unbedeutender Effekt", heißt es in der Studie.


http://www.spiegel.de/auto/aktuell/elektroautos-sind-laut-einer-umweltbundesamt-studie-lauter-als-gedacht-a-896082.html


Einzig bei Bussen und Mopeds - weniger wohl bei Motorrädern - sinkt die Geräuschbelastung deutlich.

Immerhin fällt die unmittelbare Abgasbelastung weg, wobei allerdings entscheidend ist, wie der Strom erzeugt wird, ob durch Vebrennung von fossilen Brennstoffen oder gar durch Atomkraft.

Außerdem bleibt die brennende Frage die nach der grundsätzlichen städtebaulichen und arbeitsorganisatorischen Reduzierung der Menge an Mobilität und Transport.

Es muss halt alles ineinander geplant werden, alles muss zusammenpassen statt das herkömmliche Stückwerk zu produzieren, nicht nur im Städtebau, sondern generell.

Und das geht nicht ohne kreative und kommunikative Mitgestaltung der stakeholder namens wohnender, arbeitender und umherstreunender Menschen wie du und icke ...-

#10:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 13:54
    —
Stimmt allerdings. Die heutigen Benziner sind derart leise, man hört beinahe nur noch das Fahrgeräusch der Reifen. Vor allem wenn die Straßen naß sind, dann liegt der meiste Lärm im oberen Frequenzbereich und wird besonders unangenehm.
Da war doch mal was bei Porsche, erinnere ich mich schwach. Bei irgendeinem Modell haben sich die Kunden beschwert, daß es zu leise war. Man hat dann durch eine kleine bauliche Veränderung dafür gesorgt, daß die Karre innen lauter wurde.

#11:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 16:51
    —
Ein sehr schöner und - relativ - aktueller Aufruf von Knoflacher zu diesem Thema mit dem Tenor
Je schneller man sich bewegt, desto leichter verliert man den Überblick. Wer wahre Mobilität sucht, wird sie nur in autofreien Städten finden.

#12:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 17:20
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Stimmt allerdings. Die heutigen Benziner sind derart leise, man hört beinahe nur noch das Fahrgeräusch der Reifen. Vor allem wenn die Straßen naß sind, dann liegt der meiste Lärm im oberen Frequenzbereich und wird besonders unangenehm.
Da war doch mal was bei Porsche, erinnere ich mich schwach. Bei irgendeinem Modell haben sich die Kunden beschwert, daß es zu leise war. Man hat dann durch eine kleine bauliche Veränderung dafür gesorgt, daß die Karre innen lauter wurde.


Das ist nichts besonderes und nicht Porsche spezifisch:
Das machen mittlerweile viele deutsche Autobauer, dass sie verstärkten oder veränderten Motorsound in den Innenraum leiten, beispielsweise mittels der Lautsprecher.
Ein Beispiel, das mit gleich in den Sinn kommt ist der aktuelle M5

#13:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 17:42
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Stimmt allerdings. Die heutigen Benziner sind derart leise, man hört beinahe nur noch das Fahrgeräusch der Reifen. Vor allem wenn die Straßen naß sind, dann liegt der meiste Lärm im oberen Frequenzbereich und wird besonders unangenehm.
Da war doch mal was bei Porsche, erinnere ich mich schwach. Bei irgendeinem Modell haben sich die Kunden beschwert, daß es zu leise war. Man hat dann durch eine kleine bauliche Veränderung dafür gesorgt, daß die Karre innen lauter wurde.


Das ist nichts besonderes und nicht Porsche spezifisch:
Das machen mittlerweile viele deutsche Autobauer, dass sie verstärkten oder veränderten Motorsound in den Innenraum leiten, beispielsweise mittels der Lautsprecher.
Ein Beispiel, das mit gleich in den Sinn kommt ist der aktuelle M5

Das ist doch behämmert. Wie soll man da die Opern, für die lange Autofahrten Zeit bieten, genießen?

#14:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 17:52
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Stimmt allerdings. Die heutigen Benziner sind derart leise, man hört beinahe nur noch das Fahrgeräusch der Reifen. Vor allem wenn die Straßen naß sind, dann liegt der meiste Lärm im oberen Frequenzbereich und wird besonders unangenehm.
Da war doch mal was bei Porsche, erinnere ich mich schwach. Bei irgendeinem Modell haben sich die Kunden beschwert, daß es zu leise war. Man hat dann durch eine kleine bauliche Veränderung dafür gesorgt, daß die Karre innen lauter wurde.


Das ist nichts besonderes und nicht Porsche spezifisch:
Das machen mittlerweile viele deutsche Autobauer, dass sie verstärkten oder veränderten Motorsound in den Innenraum leiten, beispielsweise mittels der Lautsprecher.
Ein Beispiel, das mit gleich in den Sinn kommt ist der aktuelle M5

Das ist doch behämmert. Wie soll man da die Opern, für die lange Autofahrten Zeit bieten, genießen?

Wenn die Kolbenmusik über den Lautsprecher eingespielt wird, gibt es mit Sicherheit irgendwo im Menü auch einen Punkt, das auszuschalten.

Aber irgendwie bin ich ganz weit weg von diesen Gefährten. Ich musste gerade Wikipedia bemühen, um herauszufinden dass es sich um einen BMW mit einem Motor handelt, mit dem man gut auch mehrsitzige Flugzeuge ausstatten könnte. Die Leica M5, die mir zuerst in den Sinn kam, passte nicht ins Thema, hatte das falsche Geschlecht und keinen Motor. Aber leise war sie auch.

#15:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 17:55
    —
Sehr treffender Artikel zum eigentlichen Thema des Threads.

Daumen hoch!

#16:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 18:07
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Stimmt allerdings. Die heutigen Benziner sind derart leise, man hört beinahe nur noch das Fahrgeräusch der Reifen. Vor allem wenn die Straßen naß sind, dann liegt der meiste Lärm im oberen Frequenzbereich und wird besonders unangenehm.
Da war doch mal was bei Porsche, erinnere ich mich schwach. Bei irgendeinem Modell haben sich die Kunden beschwert, daß es zu leise war. Man hat dann durch eine kleine bauliche Veränderung dafür gesorgt, daß die Karre innen lauter wurde.


Das ist nichts besonderes und nicht Porsche spezifisch:
Das machen mittlerweile viele deutsche Autobauer, dass sie verstärkten oder veränderten Motorsound in den Innenraum leiten, beispielsweise mittels der Lautsprecher.
Ein Beispiel, das mit gleich in den Sinn kommt ist der aktuelle M5


Die Sportwagen sind heute auch nicht mehr das, was sie mal waren...
Wer erinnert sich noch an den Simca 1000? Das war ein Kleinwagen, eine Heckschleuder, die ursprünglich gar nicht als Sportwagen, sondern als Familienauto gedacht war. Den Wagen zu fahren, war jedoch hochgradig anspruchsvoll. Genau aus dem Grund ist er dann zunächst unfreiwillig zum Sportwagen geworden. Simca hat das irgendwann erkannt - und dann da richtig losgelegt. Dieselbe Metamorphose von der Familienkutsche zum Sportwagen gab's beim NSU Prinz und beim Ford Escort. Habe ich noch einen vergessen? Ja: den Opel Kadett C.
Einen echten Sportwagen zu fahren, ist auch echter Sport für den Fahrer. Das ist körperliche Arbeit, die eine gewisse körperliche Fitness voraussetzt. Puristen verzichten auf alles, was den Wagen schwerer macht. Es gibt keine Klimaanlage, es gibt keine Servolenkung, es gibt bei Puristen nicht einmal ein Radio. Der Wagen fordert dem Fahrer alles, aber auch wirklich alles ab.
Autos, bei denen der Motorsound mittels Lautsprecher in den Innenraum übertragen muss, sind keine Sportwagen, sondern Fakes. Die Opel-Mantas des 21. Jahrhunderts.

#17:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 18:18
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
....
Einen echten Sportwagen zu fahren, ist auch echter Sport für den Fahrer. Das ist körperliche Arbeit, die eine gewisse körperliche Fitness voraussetzt. Puristen verzichten auf alles, was den Wagen schwerer macht. Es gibt keine Klimaanlage, es gibt keine Servolenkung, es gibt bei Puristen nicht einmal ein Radio. Der Wagen fordert dem Fahrer alles, aber auch wirklich alles ab.
....

Jetzt fehlt nur noch
Und wenn Du über eine Münze fährst, musst Du fühlen können, ob Kopf oder Zahl oben liegen.

Fährst Du zufällig eine Morgan?

#18:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 18:20
    —
Zoff hat folgendes geschrieben:
Sehr treffender Artikel zum eigentlichen Thema des Threads.

Daumen hoch!

Sehr glücklich Aber die Autorin weiß mit Sicherheit nicht, dass es sehr viele Radfahrer gibt, die sie in ihren Bemühungen voll unterstützen würden.

Fahrräder gehören auf die Straße - schon zur Sicherheit der Radfahrer, von der der Fußgänger ganz zu schweigen.

btw: Sehr schöner Link in dem Artikel:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/statistik-trick-in-der-autoindustrie-maechtig-gerechnet-a-625945.html

#19:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 20:18
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:


Das ist nichts besonderes und nicht Porsche spezifisch:
Das machen mittlerweile viele deutsche Autobauer, dass sie verstärkten oder veränderten Motorsound in den Innenraum leiten, beispielsweise mittels der Lautsprecher.
Ein Beispiel, das mit gleich in den Sinn kommt ist der aktuelle M5

Das ist doch behämmert. Wie soll man da die Opern, für die lange Autofahrten Zeit bieten, genießen?

Angeblich hat Rolls Royce mal in der Werbung gesagt: "Das lauteste Geräusch, das Sie in unserem Wagen bei 100 mph hören ist das Ticken der elektrischen Uhr."
Dazu soll der Chefingenieur dann gesagt haben: "Ja, es wird Zeit, daß wir was gegen die verdammte Uhr unternehmen."
Ach ja: Meine digitale Sony-Kamera erzeugt (zum Glück abstellbar) das Geräusch eines Schlitzverschlusses.

quote gerichtet. vrolijke

#20:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 20:27
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
....
Einen echten Sportwagen zu fahren, ist auch echter Sport für den Fahrer. Das ist körperliche Arbeit, die eine gewisse körperliche Fitness voraussetzt. Puristen verzichten auf alles, was den Wagen schwerer macht. Es gibt keine Klimaanlage, es gibt keine Servolenkung, es gibt bei Puristen nicht einmal ein Radio. Der Wagen fordert dem Fahrer alles, aber auch wirklich alles ab.
....

Jetzt fehlt nur noch
Und wenn Du über eine Münze fährst, musst Du fühlen können, ob Kopf oder Zahl oben liegen.

Fährst Du zufällig eine Morgan?


Mein persönlicher Favorit ist ja der Ford Capri RS 2600. Dadurch, dass der keinen technischen Schnickschnack besitzt, sind seine 150PS ein echtes Wort. Die gehen direkt auf die Räder...
Mit solch alten, spartanisch ausgestatteten Kisten zu fahren, macht richtig Spaß. Und es wirklich echter Sport. Man kommt ganz schön ins Schwitzen, dazu verlangt einem die beim Fahren nötige Konzentration wirklich alles ab. Ich ziehe immer noch meinen Hut vor den Großmeistern, die mit solchen Autos über Alpenpässe gejagt - und auch noch heil im Ziel angekommen sind.

#21:  Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 21:04
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Wer erinnert sich noch an den Simca 1000? Das war ein Kleinwagen, eine Heckschleuder, die ursprünglich gar nicht als Sportwagen, sondern als Familienauto gedacht war. Den Wagen zu fahren, war jedoch hochgradig anspruchsvoll.....

Ich hatte einen, eine furchtbare Karre! Motor hinten und vorne zu leicht, deshalb ist er auf der Autobahn vorne immer auf- und abgeschwungen. Familienauto war das keines. Vorne in den Kofferraum passte neben dem zusammengelegten Kinderwagen kaum noch was rein.

#22:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 21:43
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Wer erinnert sich noch an den Simca 1000? Das war ein Kleinwagen, eine Heckschleuder, die ursprünglich gar nicht als Sportwagen, sondern als Familienauto gedacht war. Den Wagen zu fahren, war jedoch hochgradig anspruchsvoll.....

Ich hatte einen, eine furchtbare Karre! Motor hinten und vorne zu leicht, deshalb ist er auf der Autobahn vorne immer auf- und abgeschwungen. Familienauto war das keines. Vorne in den Kofferraum passte neben dem zusammengelegten Kinderwagen kaum noch was rein.


Genau das hat ihn ja so anspruchsvoll gemacht - und genau wegen dieser Eigenschaften ist er ja auch von der Sportwagenfraktion entdeckt worden. Der Simca 1000 war schon schwer zu fahren. Eine echte, sehr unfallträchtige Heckschleuder. Wenn sie denn in den falschen Händen war.
Ehrlich gesagt: in meiner Kinderzeit kann ich mich an keinen schweren Verkehrsunfall erinnern, bei dem NICHT ein schrottreifer Simca 1000 im Straßengraben lag.

#23:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 22:21
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Stimmt allerdings. Die heutigen Benziner sind derart leise, man hört beinahe nur noch das Fahrgeräusch der Reifen. Vor allem wenn die Straßen naß sind, dann liegt der meiste Lärm im oberen Frequenzbereich und wird besonders unangenehm.
Da war doch mal was bei Porsche, erinnere ich mich schwach. Bei irgendeinem Modell haben sich die Kunden beschwert, daß es zu leise war. Man hat dann durch eine kleine bauliche Veränderung dafür gesorgt, daß die Karre innen lauter wurde.


Das ist nichts besonderes und nicht Porsche spezifisch:
Das machen mittlerweile viele deutsche Autobauer, dass sie verstärkten oder veränderten Motorsound in den Innenraum leiten, beispielsweise mittels der Lautsprecher.
Ein Beispiel, das mit gleich in den Sinn kommt ist der aktuelle M5

Das ist doch behämmert. Wie soll man da die Opern, für die lange Autofahrten Zeit bieten, genießen?



Du hast den falschen Musikgeschmack. Steige um auf Techno, dann kannst Du Dir die Stereoanlage im Auto sparen. "Kleine bauliche Veraenderungen" am Auto reichen voellig aus und Du hast immer Musik unterwegs.

#24:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 22:28
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Wie soll man da die Opern, für die lange Autofahrten Zeit bieten, genießen?


Opern sind die Vogelscheuchen der klassischen Musik, die einem fast selbige verleiden können. Wie kann man so was wie Opern überhaupt nur in seine Ohren hinein lassen ...-? Bitte nicht!

#25:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 22:35
    —
Zum Thema Musik habe ich da ---> http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2081389#2081389 geantwortet.
Vielleicht können auch alle andere Beiträge zu Musik dort besprochen werden.

Ich habe nl. keine Lust zum verschieben, dokumentieren und son Kram.

#26:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 22:46
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zum Thema Musik habe ich da ---> http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2081389#2081389 geantwortet.
Vielleicht können auch alle andere Beiträge zu Musik dort besprochen werden.

Ich habe nl. keine Lust zum verschieben, dokumentieren und son Kram.


Ach so, ich dachte, es ging um das Thema Krach und nicht um Musik. Smilie

#27:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 22:52
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Wie soll man da die Opern, für die lange Autofahrten Zeit bieten, genießen?


Opern sind die Vogelscheuchen der klassischen Musik, die einem fast selbige verleiden können. Wie kann man so was wie Opern überhaupt nur in seine Ohren hinein lassen ...-? Bitte nicht!

Opern sind so sehr Vogelscheuchen der Musik wie Marxismus Vogelscheuche der Philosophie ist

#28:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 23:09
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zum Thema Musik habe ich da ---> http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2081389#2081389 geantwortet.
Vielleicht können auch alle andere Beiträge zu Musik dort besprochen werden.

Ich habe nl. keine Lust zum verschieben, dokumentieren und son Kram.


Ach so, ich dachte, es ging um das Thema Krach und nicht um Musik. Smilie


Darüber herscht keine eindeutige Meinung. zwinkern
Jedenfalls wärs mir Recht, wenn es hier überwiegend um: "Autogerechte Stadt vs. Fahrrad- und Fußgängergerechte Stadt" geht.
Lärm gehört jedenfalls auch dazu. Musik jedoch nicht.

#29:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 23:24
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Meckerbeitrag nach --->Thread für sonstige Bemerkungen zu Moderationen verschoben.

#30:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.01.2017, 23:53
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Zoff hat folgendes geschrieben:
Sehr treffender Artikel zum eigentlichen Thema des Threads.

Daumen hoch!


Treffend? Schwarz-weisser geht es doch kaum. Der Text liest sich, als wären Autofahrer, Radfahrer und Fussgänger verfeindete Spezies.



Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft


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