Autogerechte Stadt vs. Fahrrad- und Fußgängergerechte Stadt
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#31:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.01.2017, 00:17
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Sehr treffender Artikel zum eigentlichen Thema des Threads.

Daumen hoch!


Treffend? Schwarz-weisser geht es doch kaum. Der Text liest sich, als wären Autofahrer, Radfahrer und Fussgänger verfeindete Spezies.

Wobei das theoretisch eigentlich gar nicht geht. Die meisten Menschen sind nl. sowohl Autofahrer als Fußgänger so wie Radfahrer.

#32:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 05.01.2017, 00:31
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Sehr treffender Artikel zum eigentlichen Thema des Threads.

Daumen hoch!


Treffend? Schwarz-weisser geht es doch kaum. Der Text liest sich, als wären Autofahrer, Radfahrer und Fussgänger verfeindete Spezies.

Wobei das theoretisch eigentlich gar nicht geht. Die meisten Menschen sind nl. sowohl Autofahrer als Fußgänger so wie Radfahrer.

Klar geht das. Der Mensch ist ein opportunes Wesen.
Anders gesagt: Es ist ein Leichtes für ihn, seine Einstellung seiner Wahl des Fortbewegungsmittels anzupassen Smilie

#33:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.01.2017, 00:34
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Sehr treffender Artikel zum eigentlichen Thema des Threads.

Daumen hoch!


Treffend? Schwarz-weisser geht es doch kaum. Der Text liest sich, als wären Autofahrer, Radfahrer und Fussgänger verfeindete Spezies.

Wobei das theoretisch eigentlich gar nicht geht. Die meisten Menschen sind nl. sowohl Autofahrer als Fußgänger so wie Radfahrer.

Klar geht das. Der Mensch ist ein opportunes Wesen.
Anders gesagt: Es ist ein Leichtes für ihn, seine Einstellung seiner Wahl des Fortbewegungsmittels anzupassen Smilie

Ich habe mal in einem "Ratgeber" für Autofahrer gelesen: "auf Fußgänger ist zu achten. Es könnte ein gestrandeter Autofahrer sein". zwinkern

#34:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.01.2017, 00:37
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schtonk hat folgendes geschrieben:

Anders gesagt: Es ist ein Leichtes für ihn, seine Einstellung seiner Wahl des Fortbewegungsmittels anzupassen Smilie


Glaube ich nicht. Wer sich in einem Auto rücksichtslos gegenüber anderen oder schwächeren Verkehrsteilnehmern verhält, der wäre auch als Fussgänger rücksichtslos, wenn er die Möglichkeit hätte.

#35:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.01.2017, 01:08
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Kramer hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Anders gesagt: Es ist ein Leichtes für ihn, seine Einstellung seiner Wahl des Fortbewegungsmittels anzupassen Smilie


Glaube ich nicht. Wer sich in einem Auto rücksichtslos gegenüber anderen oder schwächeren Verkehrsteilnehmern verhält, der wäre auch als Fussgänger rücksichtslos, wenn er die Möglichkeit hätte.


Nicht unbedingt.
Ich hatte mal einen Kollegen. Eigentlich eine Memme. Traute sich nie was zu sagen, wenn ihm was nicht passte.
Im Auto unterwegs, entwickelte er sich zum Rabauke. Hupen, gestikulieren, Vogel zeigen, gehörte zu seinem Repertoire.

Aber in der Regel ist es schon so, dass ein rücksichtsvoller Mensch, immer rücksichtsvoll ist, egal was für ein Fortbewegungsgerät er betätigt.

#36:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.01.2017, 01:22
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Nicht unbedingt.
Ich hatte mal einen Kollegen. Eigentlich eine Memme. Traute sich nie was zu sagen, wenn ihm was nicht passte.
Im Auto unterwegs, entwickelte er sich zum Rabauke. Hupen, gestikulieren, Vogel zeigen, gehörte zu seinem Repertoire.


Da Du weisst, dass er nichts gesagt hat, wenn ihm etwas nicht passte, wird er seinen Unwillen wohl anders artikuliert haben. Das ist auch eine Form von rücksichtslosem Verhalten. Statt sich offen zu beschweren, macht man einen auf Memme. Ich sehe da bisher keinen Widerspruch.

#37:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.01.2017, 01:55
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Sehr treffender Artikel zum eigentlichen Thema des Threads.

Daumen hoch!


Treffend? Schwarz-weisser geht es doch kaum. Der Text liest sich, als wären Autofahrer, Radfahrer und Fussgänger verfeindete Spezies.

Wobei das theoretisch eigentlich gar nicht geht. Die meisten Menschen sind nl. sowohl Autofahrer als Fußgänger so wie Radfahrer.



Sollte man meinen.

Ich habe allerdings schon Leute erlebt, die wochentags, wenn sie mit dem Auto zur Arbeit fahren, staendig auf "die Radfahrer" schimpfen und vorschlagen "die sollte man am Besten alle von der Strasse holen" und die sonntags, wenn sie selber mit dem Fahrrad spazierenfahren, uebergangslos gegen "die ruecksichtslosen Autofahrer" vom Leder ziehen.


Manchmal dachte ich mir, gut dass die sich nicht selber auf der Strasse begegnen koennen. Das gaebe Mord und Totschlag!

#38:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 05.01.2017, 03:10
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sollte man meinen.

Ich habe allerdings schon Leute erlebt, die wochentags, wenn sie mit dem Auto zur Arbeit fahren, staendig auf "die Radfahrer" schimpfen und vorschlagen "die sollte man am Besten alle von der Strasse holen" und die sonntags, wenn sie selber mit dem Fahrrad spazierenfahren, uebergangslos gegen "die ruecksichtslosen Autofahrer" vom Leder ziehen.


Genau das ist ja mit "Schwarz-Weiss-Denken" gemeint. Ein rücksichstvoller Mensch befindet sich in der Grauzone, ist mal Autofahrer, mal Radfahrer, mal Fussgänger. Er wird nicht zu einem total anderen Menschen, der als Autofahrer vergisst, dass er gestern noch die gleiche Strasse zu Fuss überquert hat.

#39:  Autor: Er_Win BeitragVerfasst am: 05.01.2017, 10:29
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schtonk hat folgendes geschrieben:
Der Mensch ist ein opportunes Wesen.
Anders gesagt: Es ist ein Leichtes für ihn, seine Einstellung seiner Wahl des Fortbewegungsmittels anzupassen Smilie


du meinst opportunistisch - oder ?!

#40:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 19.06.2017, 22:01
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Zitat:
Weil er parkende Autos auf Radwegen satt hat, stellte ein Lokalpolitiker aus Köln sein Fahrrad auf der Straße ab. "Nur kurz zum Bäcker" war auf einem Zettel am Rad zu lesen. Herausgekommen ist ein Twitter-Hit.

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/koeln-radfahrer-parkt-mitten-auf-der-strasse-a-1152970.html


https://twitter.com/megarosaelefant/status/875985415777517568

Nice! : )

#41:  Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 19.06.2017, 22:20
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Cool



auf Twitter sagt er:
Zitat:
War nur kurz und nur für das Foto. Sollte die Absurdität der gängigen PKW "Entschuldigung" bei Parken auf Radstreifen verdeutlichen.

#42:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 22.08.2019, 20:24
    —
Ich antworte hier. Hier passt es besser hin:

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
...
Dass in Deutschland nicht in Radwege investiert wird, liegt wohl nicht daran, dass dafür kein Geld vorhanden wäre, sondern, das Deutschland in erste Linie Autoland ist, und Autofahrer kein mm Straße für Radwege abgeben. Dafür sorgt schon die Autolobby. ...

Dass dafür kein Geld da ist, liegt nicht an der Autolobby, sondern daran, dass jede Regierung dadurch glänzen will, dass erstens Kredite zurückgezahlt werden und zweitens jede Regierung stolz darauf ist, dafür nicht die Steuern zu erhöhen. Unser gesamtes Straßensystem sieht inzwischen fast so aus wie das der DDR zur Wende, weil diese Politik nicht möglich ist, ohne an der Substanz zu sparen.

Für den Rest brauchen wir auch keine Autolobby - Verkehrsplaner haben schlichtweg keine Ahnung vom Radfahren - zumindest war das früher so - und die meisten Radwege waren schon früher eher Radfahrverhinderungswege als Radwege.


Quatsch. Hier in Stuttgart bekommen Straßen einen neuen Belag, die noch völlig intakt sind.
Für Autofahrer sind Straßen "völlig demoliert" wenn gelegentlich der Belag etwas rissig ist.

Und warum sind Radwege "Radverhinderungswege"?
Weil eine sinnvolle Planung, ohne den Autoverkehr einzuschränken, in einer Großstadt einfach nicht möglich ist. Und Radwegspezialisten werden als Berater schlicht ignoriert.

#43:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 22.08.2019, 20:52
    —

#44:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 06:35
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich antworte hier. Hier passt es besser hin:

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
...
Dass in Deutschland nicht in Radwege investiert wird, liegt wohl nicht daran, dass dafür kein Geld vorhanden wäre, sondern, das Deutschland in erste Linie Autoland ist, und Autofahrer kein mm Straße für Radwege abgeben. Dafür sorgt schon die Autolobby. ...

Dass dafür kein Geld da ist, liegt nicht an der Autolobby, sondern daran, dass jede Regierung dadurch glänzen will, dass erstens Kredite zurückgezahlt werden und zweitens jede Regierung stolz darauf ist, dafür nicht die Steuern zu erhöhen. Unser gesamtes Straßensystem sieht inzwischen fast so aus wie das der DDR zur Wende, weil diese Politik nicht möglich ist, ohne an der Substanz zu sparen.

Für den Rest brauchen wir auch keine Autolobby - Verkehrsplaner haben schlichtweg keine Ahnung vom Radfahren - zumindest war das früher so - und die meisten Radwege waren schon früher eher Radfahrverhinderungswege als Radwege.


Quatsch. Hier in Stuttgart bekommen Straßen einen neuen Belag, die noch völlig intakt sind.
Für Autofahrer sind Straßen "völlig demoliert" wenn gelegentlich der Belag etwas rissig ist.
....

Du hast mit Deinem fundierten Urteil und Deiner weitreichenden Expertise bestimmt recht.

Es gibt aber trotzdem Leute, die das anders sehen:
Hier ist mal eine komplette Aufstellung der Zahlen von 2014.
Hier ein Interview zu dem Thema aus dem letzten Jahr, aus dem hervorgeht, dass die Trendwende noch nicht stattgefunden hat.

#45:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 10:53
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich antworte hier. Hier passt es besser hin:

fwo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
...
Dass in Deutschland nicht in Radwege investiert wird, liegt wohl nicht daran, dass dafür kein Geld vorhanden wäre, sondern, das Deutschland in erste Linie Autoland ist, und Autofahrer kein mm Straße für Radwege abgeben. Dafür sorgt schon die Autolobby. ...

Dass dafür kein Geld da ist, liegt nicht an der Autolobby, sondern daran, dass jede Regierung dadurch glänzen will, dass erstens Kredite zurückgezahlt werden und zweitens jede Regierung stolz darauf ist, dafür nicht die Steuern zu erhöhen. Unser gesamtes Straßensystem sieht inzwischen fast so aus wie das der DDR zur Wende, weil diese Politik nicht möglich ist, ohne an der Substanz zu sparen.

Für den Rest brauchen wir auch keine Autolobby - Verkehrsplaner haben schlichtweg keine Ahnung vom Radfahren - zumindest war das früher so - und die meisten Radwege waren schon früher eher Radfahrverhinderungswege als Radwege.


Quatsch. Hier in Stuttgart bekommen Straßen einen neuen Belag, die noch völlig intakt sind.
Für Autofahrer sind Straßen "völlig demoliert" wenn gelegentlich der Belag etwas rissig ist.
....

Du hast mit Deinem fundierten Urteil und Deiner weitreichenden Expertise bestimmt recht.

Es gibt aber trotzdem Leute, die das anders sehen:
Hier ist mal eine komplette Aufstellung der Zahlen von 2014.
Hier ein Interview zu dem Thema aus dem letzten Jahr, aus dem hervorgeht, dass die Trendwende noch nicht stattgefunden hat.


Das war kein "fundiertes Urteil"; das war flapsig dahergeredet. zwinkern
Mir ist bekannt, dass Brücken teilweise in einen verheerenden Zustand sind.
Aber Innerstädtisch werden (hier in Stuttgart) Straßen komplett saniert, die noch völlig intakt sind.
Wers nicht glaubt. Die Pascalstraße wurde komplett neu gemacht, ebenso wird die Bergheimer Steige mit einem neuen Belag versehen.
Wahrscheinlich nach dem Motto: "wir müssen dieses Jahr noch X-Millionen verbauen, das haben wir budgetiert".

#46:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 10:59
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Studie: Autoverkehr kostet Kommunen das Dreifache des ÖPNV
https://www.internationales-verkehrswesen.de/studie-autoverkehr-kosten-kommunen/

Die Daten sind von 2011, aber das Prinzip ist wohl noch gültig. Es ist eine Tabelle mit den Daten verlinkt, in der u.a. auch der Kostendeckungsgrad aufgeführt ist

Zitat:
Der ÖPNV wird bisher vor allem als Kostenfaktor wahrgenommen. Jetzt sehen wir, dass andere Verkehrsträger wie der PKW und der LKW für die Kommunen viel mehr Kosten verursachen als der ÖPNV. Oder andersherum gesagt: Der Kostendeckungsgrad von PKW und LKW ist viel geringer als jener des ÖPNV.

Wie schon öfter angeführt, ist auch der Platzbedarf für KFZ in den Städten enorm. Meiner Ansicht nach bringen es höhere KfZ/Benzin-Steuern, Maut usw. überhaupt nicht - man muß den KfZ konsequent Platz wegnehmen bzw. Fahrverbote verhängen, nur das wirkt.

#47:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 11:56
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Stell mal vor; jede Fußgänger würde so herumlaufen:



Da würde sich doch jeder drüber aufregen. Nichts anderes machen alle alleinfahrende Autofahrer. Und Luft verpesten tun sie auch mehr, als der Fußgänger.

#48:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 11:58
    —
step hat folgendes geschrieben:
.... Meiner Ansicht nach bringen es höhere KfZ/Benzin-Steuern, Maut usw. überhaupt nicht - man muß den KfZ konsequent Platz wegnehmen bzw. Fahrverbote verhängen, nur das wirkt.

Das ist nicht nur Deine Ansicht, das ist etwas, was Knoflacher, den ich hier schon öfter verlinkt habe, seit ca. 40 Jahren fordert - in Ländern, die etwas weniger von der Automobilindustrie bestimmt werden, hat er damit auch Großstädte wieder bewohnbar gemacht.

Es ist auch wirklich so, dass es unserer Politik gelungen ist, die Bahn unattraktiver zu machen und das Land mit Straßen dichtzubauen - wir haben nicht neuerdings, sondern im Prinzip seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg verkehrspolitisch nur auf das Auto gesetzt - mit den Folgen, die wir schon sehr lange sehen.

Das wiederum ändert nichts daran, dass auch die automobile Infrastruktur in den letzten Jahren gewaltig vernachlässigt wurde, vernachlässigt werden musste, weil die Kostenaufteilung zwischen Bund Ländern und Kommunen nicht wirklich funktioniert - wir haben da insgesamt ein Missmanagement, das langsam sozialistische Züge annimmt.

Zu den Radwegen:
Das klassische "deutsche" Rezept der "Entflechtung" mit eigenen Radwegen unabhängig von den Straßen war durchdacht nur aus der Sicht des Automobilverkehrs und brachte im Endeffekt wegen der zwingenden Kreuzungspunkte, auf denen dann Autofahrer, die keinen anderen Verkehrsteilnehmer mehr gewohnt sind, auf Radfahrer stoßen, mehr Unfälle, als wenn man das Radfahren auf der Straße zulässt: Zwei rein statistische Verkehrsuntersuchungen ergaben, soweit ich mich erinnere, bereits in den 80ern, dass Radfahren auf der Straße sicherer ist als auf dem Radweg. Damit hätte im Prinzip bereits damals das Radwegebenutzungsgebot geschliffen werden müssen.

Dazu kommt, dass die Radwege mit jeder Menge Schwellen und Verschwenkungen versehen sind, also Elementen, wie sie im Straßenbau normalerweise zur Verkehrsberuhigung vorgesehen sind. Radfahrer mit Automobilgeschwindigkeit waren auf diesen Wegen nie vorgesehen, aus planerischer Sicht war das Fahrrad eher ein Kinderspielzeug oder für Erwachsene höchstens ein entspanntes und entspannendes Wochenendgerät - heute mit den E-Bikes fahren allerdings mehr ein höheres Tempo als früher, so dass hier prinzipiell aus planerischer Sicht ein neuer Verkehrsteilnehmertyp entsteht. Bis dahin waren es nur sehr wenige Radfahrer, zum größten Teil Fahrradkuriere, die wegen ihres Tempos im normalen Straßenverkehr mitfahren konnten und deshalb dabei auch meistens von der Polizei geduldet wurden. (Ich bin fast 10 Jahre beruflich zwischen Hamburg und Umland Strecken für einen Weg zwischen 25 und 40 Km gependelt und dabei normalerweise einen Schnitt von 35km/h gefahren, nach anfänglichen Versuchen auf dem Radweg immer auf der Straße. Meine gefahrene Km-Summe damals betrug ca 10 000 Km/Jahr.)

#49:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 12:52
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Stell mal vor; jede Fußgänger würde so herumlaufen: ...

Ich kenne einige Radfahrer, die sich diese Poolnudeln quer draufklemmen, so als Abstandhalter links - und natürlich auch aus Protest gegen enge Vorbeifahrer.

#50:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 12:59
    —
step hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Stell mal vor; jede Fußgänger würde so herumlaufen: ...

Ich kenne einige Radfahrer, die sich diese Poolnudeln quer draufklemmen, so als Abstandhalter links - und natürlich auch aus Protest gegen enge Vorbeifahrer.

Diese Art der Demonstration des Platzbedarfs der Autofahrer ist übrigens nicht neu - auch die stammt meines Wissens von Knoflacher. Da ist übrigens auch ein Bild von ihm in seinem "Gehzeug".

#51:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 13:18
    —
Daß laut Verkehrsvorschrift immer 1,5 Meter Abstand beim Überholen einzuhalten wäre, ist allen bekannt, oder? Alleine es interessiert niemand.

#52:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 13:33
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Stell mal vor; jede Fußgänger würde so herumlaufen: ...

Ich kenne einige Radfahrer, die sich diese Poolnudeln quer draufklemmen, so als Abstandhalter links - und natürlich auch aus Protest gegen enge Vorbeifahrer.

Diese Art der Demonstration des Platzbedarfs der Autofahrer ist übrigens nicht neu


Hat auch niemand behauptet.
Man ist sich nur noch nicht überall bewusst, dass die Platzverteilung tatsächlich so ist.

#53:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 13:38
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Daß laut Verkehrsvorschrift immer 1,5 Meter Abstand beim Überholen einzuhalten wäre, ist allen bekannt, oder? Alleine es interessiert niemand.


Böses Gehupe erntet man manchmal, wenn man nicht weit genug rechts fährt.

Ich bin eigentlich ein Alrounder, was Verkehrsmitteln betrifft.
Ich bin Fußgänger, Öfi-Fahrer, Radfahrer, und sogar gelegentlich Autofahrer.
Es pöbeln alle mal. Aber als Radfahrer wird man am häufigsten angepöbelt und die Vorfahrt genommen.

#54:  Autor: uwebus BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 14:02
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Daß laut Verkehrsvorschrift immer 1,5 Meter Abstand beim Überholen einzuhalten wäre, ist allen bekannt, oder? Alleine es interessiert niemand.


Böses Gehupe erntet man manchmal, wenn man nicht weit genug rechts fährt.



Zum 1,5 m-Abstand, der ist in Städten gar nicht machbar. Ich werde mal die Lebacher Straße in Saarbrücken photographieren, da hat die Stadt mittels auf die Fahrbahn aufgepinselten Strichen einen "Radweg" markiert. Zwischen Straßenbahn und Radweg bleibt ein so geringer Abstand, daß große Lkw, die ständig auf dieser Straße fahren, mit denr rechten Rädern schon auf der Markierung Fahrbahn-Radweg fahren müssen. Rechts vom "Radweg" sind Parknischen für Pkw.

Nun hat wohl ein "Stadtplaner" gemerkt, daß das nicht funktionieren kann mit diesem "Radweg", aber anstatt die Striche wieder zu entfernen hat man die Geschwindigkeit auf 30 km/h beschränkt, und das auf einer stark befahrenen Hauptverkehrsstraße. Nun fährt aber ein Radfahrer meist nur 20 km/h, so daß ein Lkw praktisch mit 20 km/h hinter dem Radfahrer herbummeln müßte, um diesen nicht plattzumachen. Und auch Pkw dürften den Vorschriften entsprechend den Radfahrer nicht überholen.

Hier erkennt man, daß "Stadtplaner" zumindest in Saarbrücken mindestens 2 Probleme haben: 1) mangelnde Fantasie, um sich Radwege über Nebenstraßen ausdenken zu können, auf denen man ohne in Lebensgefahr zu geraten radfahren kann und 2) mangelnde finanzielle Mittel, um Radwege dort, wo es möglich ist, auch bauen zu können. Und Saarbrücken dürfte da unter den deutschen Städten keine Ausnahme sein.

#55:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 14:18
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uwebus hat folgendes geschrieben:
....Nun fährt aber ein Radfahrer meist nur 20 km/h, so daß ein Lkw praktisch mit 20 km/h hinter dem Radfahrer herbummeln müßte, um diesen nicht plattzumachen. ....

Nicht müsste, sondern muss. Das Fahrrad als mobile Verkehrsberuhigungsstruktur.

Übrigens nicht nur dort, sondern auch z.B. auf der B27 (wenn sie dort nicht inzwischen einen Radweg gebaut haben). Das ist die Strecke, auf der die LKW-Fahrer die Kasseler Berge umgehen. Da fährt ein LKW hinter dem anderen und die in den Dörfern dort können sich wegschmeißen. ich war da mal mit meiner Frau auf dem Fahrrad unterwegs, wobei sie den Radweg vermisst hat. ich habe nur darauf geachtet, nicht zu weit rechts zu fahren, um die nicht zu ermuntern, bei Gegenverkehr zu überholen, weil auch Profis dazu neigen, bei längeren Gespannen Radfahrer mit dem Hinterteil von der Straße zu wischen, wenn sie meinen, der Überholvorgang sei jetzt abgeschlossen. Wenn man dann rechts keinen Platz mehr zum Ausweichen hat, wird man tatsächlich von der Straße geschubst.

#56:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 14:56
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
... ich habe nur darauf geachtet, nicht zu weit rechts zu fahren, um die nicht zu ermuntern, bei Gegenverkehr zu überholen, weil auch Profis dazu neigen, bei längeren Gespannen Radfahrer mit dem Hinterteil von der Straße zu wischen, wenn sie meinen, der Überholvorgang sei jetzt abgeschlossen. Wenn man dann rechts keinen Platz mehr zum Ausweichen hat, wird man tatsächlich von der Straße geschubst.

Diese Situation kann ich bestätigen - passiert mir auch regelmäßig.

#57:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 16:43
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
wir haben nicht neuerdings, sondern im Prinzip seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg verkehrspolitisch nur auf das Auto gesetzt - mit den Folgen, die wir schon sehr lange sehen.

Nicht nur in Deutschland:

"Die Stadt muss sich dem Auto anpassen."
Ex-Präsident Frankreichs (1969-74)

#58:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 19:14
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
wir haben nicht neuerdings, sondern im Prinzip seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg verkehrspolitisch nur auf das Auto gesetzt - mit den Folgen, die wir schon sehr lange sehen.

Nicht nur in Deutschland:

"Die Stadt muss sich dem Auto anpassen."
Ex-Präsident Frankreichs (1969-74)

Das sind olle Kamelle.
Das ist ja fast 50 Jahr her. Geschockt

#59:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 19:31
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
wir haben nicht neuerdings, sondern im Prinzip seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg verkehrspolitisch nur auf das Auto gesetzt - mit den Folgen, die wir schon sehr lange sehen.

Nicht nur in Deutschland:

"Die Stadt muss sich dem Auto anpassen."
Ex-Präsident Frankreichs (1969-74)

Das sind olle Kamelle.
Das ist ja fast 50 Jahr her. Geschockt

Ja, aber in diesen Städten hausen wir heute. 60er/70er ist eher Auto-gerecht.
Genauso wie früher Flüsse begradigt wurden, heute reisst man das immer mehr wieder ab.

Und 'dein' Haus hat aus welchem Grund eine Tiefgarage? Da wird Autofahren zum Normalzustand was ins Haus gehört.
Wer so baut wird Autoverkehr ernten, und Leute für die Autofahren normal ist.

#60:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 23.08.2019, 19:36
    —
step hat folgendes geschrieben:
Wie schon öfter angeführt, ist auch der Platzbedarf für KFZ in den Städten enorm. Meiner Ansicht nach bringen es höhere KfZ/Benzin-Steuern, Maut usw. überhaupt nicht - man muß den KfZ konsequent Platz wegnehmen bzw. Fahrverbote verhängen, nur das wirkt.

Ein Deutscher wohnt in Japan(2.7 Millionen Einwohner Stadt), da dürfen Autos nicht am Strassenrand parken.

https://www.youtube.com/watch?v=cHzPfvWk6LI#t=3m20s



Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft


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