Buchempfehlungen und Rezensionen/Kritik
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#61:  Autor: diogenes BeitragVerfasst am: 28.08.2003, 11:29
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ric hat folgendes geschrieben:
Wenn Dich der "Drache" interessiert, dann ist evtl "Der entzauberte Regenbogen" von Richard Dawkins auch interessant für Dich.
Vielen Dank!

Hochinteressant fand ich auch dieses vergriffene Buch:

Die Illusion zu wissen. Was hinter unseren Irrtümern steckt.
von Massimo Piattelli-Palmarini

#62:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 28.08.2003, 11:37
    —
diogenes hat folgendes geschrieben:
ric hat folgendes geschrieben:
Wenn Dich der "Drache" interessiert, dann ist evtl "Der entzauberte Regenbogen" von Richard Dawkins auch interessant für Dich.
Vielen Dank!

Hochinteressant fand ich auch dieses vergriffene Buch:

Die Illusion zu wissen. Was hinter unseren Irrtümern steckt.
von Massimo Piattelli-Palmarini
Wenn wir schon dabei sind Sehr glücklich

Nicht vergriffen
Koffer
Schwindel

#63:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 28.08.2003, 22:47
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zamis hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Jose Saramago, "Die Stadt der Blinden"


Heftiges Buch, das mir eine ähnliche Athmosphäre vermittelte wie Albert Camus, Die Pest.


Das von dir genannte wollte ich mich auch mal irgendwann reintun - gekauft habe ich es mir schon, dann schonmal reingelesen, und gleich auf der ersten Seite die gleiche Beschreibung einer Stadt in Algerien gefunden wie in seinem letzten, leider unvollendet gebliebenen Buch "Der erste Mensch", das ich trotzdem für geradezu genial halte. Nicht zuletzt wegen der wunderbaren Schlußsätze...

Zitat:

Gebt das Land zurück, das Land, das niemandem gehört. Gebt das Land zurück, das weder zu verkaufen noch zu kaufen ist... Gebt den Boden zurück. Gebt den ganzen Boden den Armen, denen, die nichts haben und so arm sind, daß sie nicht einmal je den Wunsch hatten, zu haben und zu besitzen, denen, die wie er in diesem Land sind, die riesengroße Schar der Elenden..., die mit Hartnäckigkeit und Ausdauer hier leben oder überleben, in der einzigen Ehre, die auf der Welt etwas wert ist, der der Armen, gebt ihnen den Boden, so wie man das, was heilig ist, denen gibt, die heilig sind, und dann werde ich, wieder und endlich arm, in das schlimmste Exil am Rande der Welt geworfen, lächeln und zufrieden sterben, weil ich weiß, daß unter der Sonne meines Ursprungs der Boden, den ich so geliebt habe, und jene und die eine, die ich verehrt habe, endlich vereint sind.

#64:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:19
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Friedrich Nietzsche: Der Antichrist.

Michael Schmidt-Salomon: Erkenntnis aus Engagement

#65:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:21
    —
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Michael Schmidt-Salomon: Erkenntnis aus Engagement

stimmt, das habe ich auch schon gelesen.

#66:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:23
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Michael Schmidt-Salomon: Erkenntnis aus Engagement

stimmt, das habe ich auch schon gelesen.

Äh, was "stimmt"?

#67:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:25
    —
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Äh, was "stimmt"?

'stimmt', das gehört auch noch in diesen thread. Smilie

#68:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:27
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Äh, was "stimmt"?

'stimmt', das gehört auch noch in diesen thread. Smilie

Stimmt!
Spass beiseite, was meintest Du damit?

#69:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:30
    —
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Stimmt!
Spass beiseite, was meintest Du damit?

ich meinte damit, dass das Buch in diesem thread noch fehlte, weil es in die Liste der empfehlenswerten Bücher gehört, und es bisher vergessen wurde. Mit den Augen rollen

#70:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 04.09.2003, 19:33
    —
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Anatoly hat folgendes geschrieben:
Stimmt!
Spass beiseite, was meintest Du damit?

ich meinte damit, dass das Buch in diesem thread noch fehlte, weil es in die Liste der empfehlenswerten Bücher gehört, und es bisher vergessen wurde. Mit den Augen rollen

Ah ja. Alles klar. Mich verwirrte das "stimmt", da ich ja an sich keine Aussage gemacht habe, zu der ich Zustimmung oder Ablehnung erwarten könnte.
Ja, ich weiß, viel zu ernst.
Sorry.

#71:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 06.09.2003, 01:31
    —
Kaum kauft der Kritiker mal drei Bücher, die ein anderer hier schon gekauft hat, oder das in "aspekte" (ZDF) diskutiert wird, heißt es gleich: "Der kauft auch alles, was andere haben."

Mal hier:
David Jones, "In Parenthesis"
Willy Reese, "Mir selber seltsam fremd"

Beide Werke etwas lyrische Aufarbeitungen von Kriegserlebnissen; Jones schreibt über seine Erlebnisse im Frankreich des Ersten Weltkriegs, Reese über das Rußland des Zweiten.

Das ist existentiell. Eine bei mir auf Halde liegende Geschichte, die erkennbar sachlich nicht vollständig richtig ist - wie auch der Editor des zweiten Buches, der Stern-Journalist Stefan Schmitz -, von Reese's Schilderung annimmt -, handelt von den Gedanken eines psychisch Kranken, der nach dem Tod seines Freundes im Krieg (in dem Falle, Vietnam) herumspinnt, was aus ihm hätte werden können - oder vielleicht stellt er sich vor, was sein Sohn erlebt, mit dem er sich überworfen hat, als der gemeint hat, daß alle Pazifisten dieser Welt Baby Bush nicht aufhalten können, und daß die Iraker nur ordentlich behandelt würden, wenn Pazifisten sie behandeln. Wer weiß? Es ist alles so verwirrend. Sein toter Freund drischt auf einen Schreibtisch, und schon fliegt ihm das Gebäude um die Ohren, während sein Sohn von Guerillakämpfern entführt verletzt in einem dunklen Keller landet und mit einer ebenfalls gefangenen Offizierin seine Todesangst und den quälenden Schmerz hinwegzudiskutieren versucht...

Was mich zu der Frage bringt: Kann man einen Krieg - oder vielleicht die Gefühle eines Soldaten - auch authentisch schildern, wenn man nicht dabeigewesen ist, und damit auch das Urteil der Altvorderen, man könne gar nicht mitreden, revidieren?

#72:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 06.09.2003, 01:36
    —
ich fasse es nicht, wie konnte ich dieses Buch nur bisher vergessen? Mit den Augen rollen

Natürlich gehört hierhin unbedingt noch:
Umberto Eco - Das Foucault'sche Pendel

großartiges Buch für alle, die ... aber lest selbst die Rezemsion bei Amazon.

#73: Buchtipp: Keine Posaunen vor Jericho Autor: XerxesWohnort: Halle (Saale) BeitragVerfasst am: 12.09.2003, 12:40
    —
Bisher diente biblische Archäologie zum Beweis der Heiligen Schrift. Die beiden international renommierten Archäologen drehen den Spieß um und lassen die Ausgrabungen eine eigene Sprache sprechen. Ihr dramatisch neues, archäologisch fundiertes Bild von der Geschichte Israels zwingt zum Umdenken: Den Auszug aus Ägypten und eine "Landnahme" gab es ebensowenig wie die Posaunen vor Jericho. Jerusalem unter David und Salomon war ein größeres Dorf - sicher ohne zentralen Tempel und großen Palast. Der Monotheismus hat sich viel später entwickelt als bisher angenommen ...

Finkelstein, Silberman: Keine Posaunen vor Jericho - Die archäologische Wahrheit über die Bibel
381 Seiten, 27 Karten und Abbildungen
ISBN: 3-406-49321-1, C.H. Beck

Hier könnt Ihr Amazon bereichern

#74:  Autor: zamis BeitragVerfasst am: 22.09.2003, 16:14
    —
Erich Fromm- Haben oder Sein

#75:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 09:57
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Dr. Michael Schmidt-Salomon - Stollbergs Inferno

http://www.schmidt-salomon.de/stollberg0.htm


Ich liebe es...

Und für unsere Kauffaulen gibts sogar ein paar Online-Kapitel.


dazu möchte ich noch die Anekdote eines Freundes (ich hatte ihm das Buch kürzlich ausgeliehen und er meinte, dass er es - was ihm sonst nie passiert - ohne Pause an einem Stück durchgelesen hat) hinzufügen, der anlässlich eines Spanien-Urlaubs sich auch kurz Lourdes angeschaut hat ...
Er sagte, dass Lourdes HAARGENAU so wäre, wie der erste Ring der Hölle in diesem Buch beschrieben wird ... zynisches Grinsen

#76:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 26.09.2003, 20:33
    —
Am Limit. Kaffeegenuss als Grenzerfahrung.

Eva Dietrich, Roman Rossfeld (ed.)

Essays by Peter Albrecht, Eva Dietrich, Vinzenz Hediger, Roman Rossfeld, Jörg Smotlacha, Uwe Spiekermann, Aline Steinbrecher, Volker Wünderich.
ISBN 3-906554-23-6, CHF 18.-



Ok, das war jetzt Spam, da einer der Autoren seit 26 Jahren mein bester Freund ist (und er ist schon 20 Jahre länger als ich Atheist, was bei unserem Lebensalter eine bedeutsame Spanne ist Sehr glücklich )

Also ernstgemeint:
Wir Untertanen, Bernt Engelmann

#77:  Autor: bejen BeitragVerfasst am: 02.10.2003, 14:26
    —
Anlässlich der heutigen Literatur-Nobelpreisverleihung an John Maxwell Coetzee (spricht sich: Koitschía)
empfehle ich dessen Roman: Schande

(...oder einen beliebigen anderen Roman dieses Autors.)

#78:  Autor: nocquae BeitragVerfasst am: 02.10.2003, 15:02
    —
Diskussion zu "Stollbers Inferno" hierhin verschoben.

#79:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 03.10.2003, 00:44
    —
Um noch mal auf die Sache mit der Kriminalgeschichte des Atheismus zurück zu kommen;
Sie haben recht wenn sie sagen der A. wurde in der Udssr etc. religionsartig verwertet, zb das Museum des wissenschaftliche A in Moskau, aber das ist das Ergebniss der werwertung durch das herrschende System.
Wenn ich das nun in grober form ausdrücken darf, die Stalinisten haben ja sicher nicht an den Osterhasen geglaubt, oder?
Aber das haben sie nicht werwertet noch wurde es ihnen zur last gelegt.

Ich kann mir eben schlecht vorstellen dass nur das ablehnen einer Ideologie ALLEINE zu Auswüchsen wie im Stalinismus führen kann.
Der Atheismus an sich ist werte frei, und ich kann problemlos sagen Lenin war ein Atheist, Mao war ein Atheist und ich bin es auch.

#80:  Autor: Anatoly BeitragVerfasst am: 26.10.2003, 14:05
    —

-Carl Amery: Hitler als Vorläufer

-William Golding: Herr der Fliegen

-Erich Fromm: Anatomie der menschlichen Destruktivität

-E.M.Remarque: Im Westen nichts Neues

#81:  Autor: max BeitragVerfasst am: 02.11.2003, 21:58
    —
Hier ein Review des neuestes Buch von Michael Moore, dessen Bücher 'Stupid White Man' und 'Querschüsse' ('Downsize this!') und sein 'Film Bowling for Columbine' ihn zum momentan bekanntesten linken Kritiker der Bush-Regierung machen: 'Dude, where's my country'

Sein neuestes Buch beschäftigt sich mit den Hintergründen des 11.9., des Terrorismus und des Irak-Kriegs, sowie erneuert seine Kritik an einem politischen System, was zu einer reinen Interessenvertretung der Reichen degeneriert ist. Der Titel zeigt, wie Moore eine an Saddam erinnernde Statue von Bush stürzt. 2003 ist die englische Ausgabe erschienen, die deutsche Übersetzung "Volle Deckung, Mr. Bush" ist noch nicht erschienen.

Das Buch ist in elf Kapitel aufgeteilt. In "Questions for George of Arabia" geht es um die Verbindungen der Familie Bush und bin Laden, sowie um andere Ungereimtheiten an den offiziellen Aussagen über den 11.9. Das Kapitel "Home of the Whopper" entlarvt die Propaganda Bushs als für den Irak-Krieg als Lügen. "Oil's well that ends well" ist die Schilderung eines Alptraum einer Gesellschaft, der das Öl ausgegangen ist, ohne für Alternativen gesorgt zu haben. Das vierte Kapitel "The United Staates of BOO!" kritisiert, dass die US-Regierung die Angst vor Terroranschlägen bewusst schürt um ihre Angriffe auf die Grundrechte durchzusetzen. Moore schildert wie der 11.9. für die Politik egal auf welchen Gebiet als Ausrede verwendet wird. Es endet mit der Frage, warum damals nicht geschrieben wurde "3000 wurden von Multimillionär ermordet" und warum nicht die Multimillionäre verfolgt werden, die für das Elend von weit mehr Menschen verantwortlich sind? Moores Vorschläge gegen Terrorismus werden in "How to stop terrorism? Stop being terrorists!" erläutert. Moore weist auf den US-Terror, sowie die globale Armut. Es endet mit dem Satz:
Zitat:
Die einzige wirkliche Sicherheit entsteht dadurch, dass sichergestellt wird, dass allen Menschen hier [in den USA] und überall auf der Welt in der Lage sind ihre Grundbedürfnisse zu decken und sich den Traum von einem besseren Leben zu erfüllen. Letztendlich müssen wir sicherstellen, dass es nicht wir sind, die ihnen diesen Traum nehmen.

Das Kapitel "Jesus W. Christ" ist eine Parodie auf den christlichen Fundamentalismus Bushs in der Form eines Briefes von Gott an Bush. Im siebten Kapitel "Horatio Alger must die" geht es um des Ende des Amerikanischen Traums und die Bereicherung der Reichsten, z.B. Bushs Freund und ehemaliger Chef von Enron Kenneth Lay, auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung. In "Woo Hoo! I got me a tax cut!" ruft Moore alle zu Vorschlägen auf, wie er dieses Steuersenkung für sich dazu verwenden kann um Bush loszuwerden. Das Kapitel "A liberal paradise" ist eine der besten in diesem Buch. Hier zitiert der Autor Umfragen, die zeigen, dass die Mehrheit der US-Amerikaner in Fragen der Abtreibung, Förderung von Minderheiten, Gleichberechtigung von Homosexuellen, des Umweltschutzes, des Waffenbesitzes, des Umgang mit Nicht-Gewaltverbrechern, der Gesundheitsversicherung und von Gewerkschaften linksliberale und sozialistische Positionen vertritt. Nebenbei findet sich hier auch der Hinweis, dass das US-amerikanische private Gesundheitsversicherungssystem per Capita und Jahr 4200 $ kostet und eine erhebliche Minderheit über keine Krankenversicherung verfügt, während das deutsche System nur 2400 $ pro Capita und Jahr kostet. Moore beschreibt auch, warum sich die Mehrheit der US-Amerikaner im Gegensatz zu ihren politischen Vorstellungen nicht als liberal bezeichnet. Während die Rechte mit äussersten Einsatz dafür kämpft (bis zum offenen Wahlbetrug) ihre Positionen durchzusetzen, zeichnen sich die Liberalen als Umfaller und Verräter und Selbstverleugner ihrer Positionen aus. Die Stärke der Rechten ist nur scheinbar und zeigt in Wirklichkeit nur die Schwäche der organisierten Linken, die zu überwinden notwendig ist um sich gegen die Rechte durchzusetzen. Das erinnert irgendwie an die Umstände in gewissen europäischen Ländern. Die letzten beiden Kapitel sind weniger gut und zeigen die theoretischen Schwächen Moores. In "How to talk to your conservative brother-in-law" macht Moore Vorschläge um Republikaner davon zu überzeugen, dass die Unterstützung ihrer Partei gegen die eigenen Interessen ist. Viele dieser Vorschläge zielen darauf ab Unternehmer davon zu überzeugen, dass es in ihrem Interesse wäre den Beschäftigten gute Löhne zu zahlen, mehr Urlaub zu geben etc. Diese Vorschläge sind volkswirtschaftlich gesehen sicher richtig, können aber den einzelnen Kapitalisten im Konkurrenzkampf aber kaum überzeugen. Hier ist statt Überzeugung von Leuten, die nicht überzeugt werden können, Durchsetzung der eigenen Interessen notwendig. Im Kapitel "Bush removal and other spring cleaning shores" schlägt Moore Kandidaten gegen Moore vor, z.B. die Talkmasterin Oprah Winfrey, Martin Sheen, ein Mitglied der Dixie Chicks und sogar den General Wesley Clark. Dies zeigt, dass Moore zwar einen deutlich schärferen Blick auf die Realität als viele andere der Linke, insbesondere im Vergleich zu Anhängern der Demokraten oder Sozialdemokraten, hat, aber keine Analyse, warum die ehemaligen liberalen und sozialdemokratischen Kräfte in diesem Ausmass nach rechts kollabiert sind. Statt sich mit ihren politischen Strategien - das parlamentarische Stellvertretertum, während die Mehrheit passiv bleiben soll - auseinander zu setzen, schlägt Moore einfach Kandidaten vor, die keine etablierten Parteifunktionäre sind.

Trotzdem ist Moores neuestes Buch sehr zu empfehlen. Immer wenn ich eines seiner Bücher in der U-Bahn lese, muss ich mich laut kaputtlachen. Moores Stil ist einfach köstlich.

Ich möchte mit folgenden Sätzen aus Moores neuesten Buch, die Forderung dafür sich einzusetzen, dass die Gesellschaft unter unsere demokratische Kontrolle kommt, enden:
Zitat:
Look, I dont't know how to put it any gendler than to say that these bastards who run our country are a bunch of conniving, thiving, smug pricks who need to be brought down and removed and replaced with a whole new system that we control. That ist what democracy ist supposed to be about - we the people, in fucking charge.

#82:  Autor: ric BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 10:18
    —
max hat folgendes geschrieben:
Hier ein Review des neuestes Buch von Michael Moore, dessen Bücher 'Stupid White Man' und 'Querschüsse' ('Downsize this!') und sein 'Film Bowling for Columbine' ihn zum momentan bekanntesten linken Kritiker der Bush-Regierung machen: 'Dude, where's my country'....
Ich mag Moores Bücher, weil sie in einer erfrischend direkten Sprache geschrieben sind. Aber wo sind seine Ansichten "links"?

Und weil ich schon hier bin:

Querschüsse - Michael Moore.
Ein unterhaltdsam geschriebenes Buch, bei dem manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt. Er beschreibt die mittlerweile absurden Auswüchse der Vetternwirtschaft in Amerika, und deren Folgen für die, die nicht daran teilhaben.

Für einen Deutschen sind ein, zwei Kapitell nicht leicht zu schlucken. Mit den Augen rollen

#83:  Autor: ShadaikWohnort: MG BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 16:46
    —
Einen amerikanischen "Leftist" in der deutschen Übersetzung zu einem "Linken" zu machen ist in der Tat problematisch.

Left (USA) = Liberal, Progressiv
Links (Deutschland) = Sozialistisch bis Kommunistisch

#84:  Autor: max BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 20:55
    —
riptor hat folgendes geschrieben:
Einen amerikanischen "Leftist" in der deutschen Übersetzung zu einem "Linken" zu machen ist in der Tat problematisch.

Left (USA) = Liberal, Progressiv
Links (Deutschland) = Sozialistisch bis Kommunistisch

Da machst du dir es aber arg einfach. Auch in den USA gibt es Sozialisten, Kommunisten und sonstige Antikapitalisten, die in den letzten Jahren auch stärker werden. Nicht nur der linke Flügel der Demokraten ist dort "left". Es gibt im übrigen ja auch die Grünen um Nader, die aber deutlich links von den deutschen Grünen stehen.

In Deutschland ist es genauso, da zählen sich auch ein Teil der Grünen zu der Linken, die aber keinerlei sozialistische Positionen beziehen.

Warum ist Moore nicht links? Er bezieht deutlich antimilitaristische und antirassistische Positionen. Steht auf Seite der Arbeiterklasse (auch wenn er sie so vielleicht nicht nennt) gegen die Kapitalisten. Er fordert explizit (siehe mein letztes Zitat), dass diesen die Kontrolle genommen werden soll und eine wirkliche demokratische Gesellschaft errichtet werden soll. Damit steht er kurz vor Übernahme klassisch kommunistischer Positionen. leider geht er nicht so weit, was sich auch in der Inkonsequenz der letzten beiden Kapitel zeigt. In Querschüsse sind seine Positionen aber noch nicht so klar entwickelt, was Anlass zur Hoffnung gibt.

#85:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 20:58
    —
max hat folgendes geschrieben:
Warum ist Moore nicht links? Er bezieht deutlich antimilitaristische und antirassistische Positionen.


Abgesehen von deinen anderen "Belegen": aber was ist das denn für ein Argument? Ist man automatisch links, wenn man Rassismus ablehnt? Liberal kanns nicht sein? Na das ist ja allerliebst. Geschockt

#86:  Autor: WoiciWohnort: Em Schwobaländle BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 21:02
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Warum ist Moore nicht links? Er bezieht deutlich antimilitaristische und antirassistische Positionen.


Abgesehen von deinen anderen "Belegen": aber was ist das denn für ein Argument? Ist man automatisch links, wenn man Rassismus ablehnt? Liberal kanns nicht sein? Na das ist ja allerliebst. Geschockt


ich beziehe auch eindeutig antimilitaristische und antirassistische Positionen... aber ich sehe trotzdem keine Gemeinsamkeiten mit einem linken Grünen....

#87:  Autor: max BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 22:51
    —
Heike N hat folgendes geschrieben:
Abgesehen von deinen anderen "Belegen": aber was ist das denn für ein Argument? Ist man automatisch links, wenn man Rassismus ablehnt? Liberal kanns nicht sein?

Es ging mir um Moores Kombination von Positionen, die normalerweise eben als typisch links bezeichnet wird.
Woici hat folgendes geschrieben:
ich beziehe auch eindeutig antimilitaristische und antirassistische Positionen... aber ich sehe trotzdem keine Gemeinsamkeiten mit einem linken Grünen....

Ich sehe bei mir auch keine grosse Gemeinsamkeiten mit linken Grünen, da ich nicht verstehen kann, wie man/frau immer noch einer Partei angehören kann, die so krass nach rechts gegangen ist, für mehrere Angriffskriege und den krassesten Sozialabbau und Umverteilung zu den Reichen der Geschichte der BRD mitverantwortlich ist.

Wie gesagt, mir ging es nicht nur um Antirassismus und Antimilitarismus, sondern eben auch seine deutliche Positionierung für die Arbeiterklasse und seine Anpragerung eines Systems, was nur im Interesse der Reichen funktioniert und nur von diesen kontrolliert wird.

Vielleicht ist hier eher das Problem, was heute noch liberal ist? Das liberale Lager ist in den meisten Staaten kollabiert. Damit will ich nicht sagen, dass es keine Liberale mehr gibt, aber ihre Parteien sind nur noch wirtschaftsliberal. Und das bedeutet, die Freiheiten aller anderer der Freiheit der Unternehmer alles zu kontrollieren zu opfern.

#88:  Autor: Heike N.Wohnort: Bottrop BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 23:00
    —
max hat folgendes geschrieben:
Es ging mir um Moores Kombination von Positionen, die normalerweise eben als typisch links bezeichnet wird.


Obwohl ich eher links bin, sehe ich es durchaus als möglich an, dass Linke kein Copyright auf diese Positionen haben. Cool Und was jemand als "typisch" bezeichnet... *fg* ... darauf gebe ich keinen Cent. So mancher Linke fand sich fix in der rechten Ecke wieder (oder stürzt man am Horizont ins Nichts?)

#89:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 23:13
    —
Woici hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Warum ist Moore nicht links? Er bezieht deutlich antimilitaristische und antirassistische Positionen.


Abgesehen von deinen anderen "Belegen": aber was ist das denn für ein Argument? Ist man automatisch links, wenn man Rassismus ablehnt? Liberal kanns nicht sein? Na das ist ja allerliebst. Geschockt


ich beziehe auch eindeutig antimilitaristische und antirassistische Positionen... aber ich sehe trotzdem keine Gemeinsamkeiten mit einem linken Grünen....


Also mit keinem Fundi, das ist schon klar... aber mit einem Realo? zwinkern Mit den Augen rollen

#90:  Autor: max BeitragVerfasst am: 03.11.2003, 23:14
    —
Heike N. hat folgendes geschrieben:
So mancher Linke fand sich fix in der rechten Ecke wieder

Aber dann ohne diese Positionen.

Die Linke ist nicht homogen, sondern sehr heterogen. Von Reformisten (z.B. Sozialdemokraten, Grüne, manche Stalinisten), über Sozialisten/Kommunisten (auch verschiedenste Positionen) bis zu Anarchisten (ebenfalls sehr verschiedene Standpunkte). Gemeinsamkeiten wären aber Internationalismus, Antimilitarismus, gegen sexuelle und rassistische Unterdrückung und eine Orientierung auf die Arbeiterklasse und andere unterdrückte soziale Schichten/Klassen. Diese Standpunkte hat auch Moore, aber Rechte oder Neoliberale vertreten diese wohl kaum.



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