Wohnen wo die Arbeit ist, oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Lebens
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#61: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 13:31
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Haida Gwaii ist auch nicht gerade der Nabel der Welt. Der Aufenthalt dort macht die Menschen vielleicht etwas lebensfremd zwinkern


Mit dieser Meinung bist Du aber näher bei beachbernie als bei mir.



Mit "provinziell" meine ich weniger den Afenthalt in einer wenig bewohnten Gegend als vielmehr eine bestimmte Geisteshaltung, die normalerweise typisch fuer die Bewohner wenig bewohnter Gegenden ist aber nicht streng mit der Zahl der Einwohner pro km2 korreliert ist.

Die provinzielle Geisteshaltung ist gekennzeichnet durch chronische Rueckstaendigkeit, Fremdenfeindlichkeit und Fortschrittsfeindlichkeit. Alles, was von aussen kommt wird als fremd und bedrohlich empfunden. Im Gegensatz dazu steht die Weltoffenheit, die zwar eher fuer staedtische Zentren typisch ist, allerdings durchaus auch in laendlichen Gebieten zu finden ist. Diese laendlichen Gebiete sind meist auch prosperierend und bieten den dort lebenden Menschen mehr Entfaltungsmoeglichkeiten als die rueckstaendigen Gegenden, in denen Rechtspopulisten wie Trump den groessten Zuspruch verbuchen koennen. Natuerlich gibt es zwischen diesen beiden Polen auch Zwischenstufen. Mach das also bitte nicht nur an der Bevoelkerungsdichte fest.

Was mir an Haida Gwaii von Anfang an so gut gefallen hat, ist exakt diese Offenheit und Herzlichkeit Fremden gegenueber, die fuer weltoffene Gesellschaften typisch ist. Der Fremde wird nicht als Bedrohung, sondern als Chance empfunden das eigene Leben besser zu machen. Ist schon 'ne voellig andere Denkweise als die, die hinter Trumps Spruechen steckt und die in vielen miefigen amerikanischen Drecksnestern hinterm Wald so gut verfaengt. Ich muss wohl nicht eigens erwaehnen, dass es auf Haida Gwaii kaum jemanden gibt, der Trump verteidigt, obwohl hier sehr viel ueber ihn geredet wird.

Einige Leute hier, sowohl Natives als auch Nichtnatives, wussten uebrigens frueher als ich selbst, dass ich irgendwann dauerhaft hierher ziehe. Sehr glücklich


Der Gegensatz Land vs. Stadt ist ein alter Hut. Es stellt sich doch eher die Frage: Was tun? Deine Lösung ist Aufgabe und Menschenstadtverschickung.


Sehe ich anders.
Genau wie ich es favorisiere, empfinde ich BBs Statement als ein Apell an Offenheit und Flexibilität.
Wenns Dir an irgend etwas mangelt, tu was dagegen. Wobei "maulen" nicht das richtige Rezept ist.
In einen andern Landstrich ziehen, setzt manchmal Kräfte frei, die hällt man nicht für möglich.
Wenn die Gegend wo man wohnt, einem keine Perspektive bieten, nutzt es wenig, auf "Hilfe von draußen" zu warten.

#62: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 13:54
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Denen steht es frei dort zu bleiben. Sie duerfen halt bloss nicht erwarten dass sich ihnen dort die gleichen Moeglichkeiten bieten wie in den prosperierenden Zentren.


Warum dürfen sie das nicht erwarten?


Falsche Frage. Um etwas nicht zu tun, bedarf es keine Erklärung. Die Erklärung ist dafür da, um zu begründen warum man etwas tun sollte.

@ vrolijke
Das wäre so, wenn die Erwartung eine Handlung wäre, zu der man sich entscheidet. Das ist aber nicht wirklich so.

#63:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 16:47
    —
Zitat:
Aus Bauerndörfern sind riesige Pendlerkommunen mit S-Bahn-Anschluss, Gewerbepark und Kaltmieten von 14 Euro für den Quadratmeter aufwärts geworden.
Zitat:
Mia san mia, auch wenn wir bauen wie die Wilden.

Wer von Euch möchte gern so wohnen (zur Miete - schätze ich mal. Private Häuslebauer müssen bekanntlich Grunderwerbssteuer zahlen, die man den gewerblichen erlässt).

- Ach ja: https://www.merkur.de/leben/wohnen/traum-eigenheim-deutschland-bleibt-schlusslicht-zr-7331771.html
Interessanterweise blendet der Merkur die Angst, in Hartz IV zu fallen, aus, wie stets. Man sucht halt eine Stelle und zieht deshalb um.
Zitat:
Das ist auch eine Mentalitätsfrage,...

#64:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 17:26
    —
Bisher habe ich unseren Landkreis auch stets zum Münchner Speckgürtel gezählt, nicht zuletzt wegen der vielen Autos mit einem "M" im Kennzeichen auf unseren Straßen an Wochenenden und Feiertagen.

Es gibt massig Jobs in meiner Wohngegend. Aber lauter gleiche. Da sucht mancher Betrieb schon mal ein Vierteljahr und länger.
Ich lebe in einer Region, in der z. Zt. vermehrt eine bestimmte Spezies Häuser teils durch Neubau, teils durch Kauf und Umwidmung entsteht: Personalhäuser. Aber in einem solchen möchte doch kein 40-Jähriger mehr wohnen! Also sollte für diese Leute die Mögllichkeit bestehen, sich was anzusparen, sonst nützen Personalhäuse in ein paar Jahren den Hoteliers und Klinikbetreibern auch nicht mehr.
Und der Ansturm der Erholungssuchenden wird immer größer.

Ich denke, wenn dieses Problem der Lösung harrt, wohne ich nicht mehr hier. Als ich noch in der Pflege gearbeitet habe (anderswo), hatte ich unter der Woche frei und konnte dem Hase- und Igel-Spiel der Münchner entkommen.

Ich verkaufe an jemanden, der möglichst viele Wohneinheiten auf mein Grundstück stellt. Vielleicht wacht die Gemeinde dann ja auf.


Zuletzt bearbeitet von Pfirsich am 05.02.2017, 17:40, insgesamt einmal bearbeitet

#65:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 17:38
    —
Pfirsich hat folgendes geschrieben:

Wer von Euch möchte gern so wohnen


Ich denke, da gibts ne menge, die so wohnen wollen.
Eine meine Töchter hat in so ne Neubausiedlung gewohnt. Die war da recht zufrieden.

#66:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 17:46
    —
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Bisher habe ich unseren Landkreis auch stets zum Münchner Speckgürtel gezählt, nicht zuletzt wegen der vielen Autos mit einem "M" im Kennzeichen auf unseren Straßen an Wochenenden und Feiertagen.

Hm? Komische Definition. Dann geht der Speckgürtel von München aber bis zum Gardasee, und der Stuttgarter mindestens bis zum Bodensee. zwinkern
Ich verstehe unter Speckgürtel weniger die Gegend, wo sich die Städter hinaus begeben an Feiertagen und Wochenenden. Das sind Naherholungsgebiete und sind Ausflugsziele weiter von der Stadt weg.

Speckgürtel ist die Gegend, von wo viele Menschen täglich in die Stadt zur Arbeit pendeln.

#67:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 17:51
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Bisher habe ich unseren Landkreis auch stets zum Münchner Speckgürtel gezählt, nicht zuletzt wegen der vielen Autos mit einem "M" im Kennzeichen auf unseren Straßen an Wochenenden und Feiertagen.

Hm? Komische Definition. Dann geht der Speckgürtel von München aber bis zum Gardasee, und der Stuttgarter mindestens bis zum Bodensee. zwinkern
Ich verstehe unter Speckgürtel weniger die Gegend, wo sich die Städter hinaus begeben an Feiertagen und Wochenenden. Das sind Naherholungsgebiete und sind Ausflugsziele weiter von der Stadt weg.

Speckgürtel ist die Gegend, von wo viele Menschen täglich in die Stadt zur Arbeit pendeln.


(Fettung geändert)
Ich hab mich eben darauf bezogen, dass der Merkur in seiner Auflistung unseren Landkreis eben nicht zum Speckgürtel zählt.

#68:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 17:57
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Bisher habe ich unseren Landkreis auch stets zum Münchner Speckgürtel gezählt, nicht zuletzt wegen der vielen Autos mit einem "M" im Kennzeichen auf unseren Straßen an Wochenenden und Feiertagen.

Hm? Komische Definition. Dann geht der Speckgürtel von München aber bis zum Gardasee, und der Stuttgarter mindestens bis zum Bodensee. zwinkern
Ich verstehe unter Speckgürtel weniger die Gegend, wo sich die Städter hinaus begeben an Feiertagen und Wochenenden. Das sind Naherholungsgebiete und sind Ausflugsziele weiter von der Stadt weg.

Speckgürtel ist die Gegend, von wo viele Menschen täglich in die Stadt zur Arbeit pendeln.

Yupp.
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Unter den Begriffen Umland, Vorortgürtel, Agglomerationsgürtel oder umgangssprachlich Speckgürtel versteht man die suburbane Umgebung einer Stadt. In der Regel bezieht sich der Begriff auf politisch selbständige Gemeinden außerhalb der Stadtgrenzen einer Kernstadt. Kernstadt und Umland bilden zusammen ein organisches Ganzes, die Stadtregion.

Man kann auch sagen, der Speckgürtel ist die Schlaf- und Kinderaufzuchtsregion zur Arbeitsregion Großstadt.

#69:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 18:00
    —
@astarte: Nah schon, aber Erholungsgebiet?

Edit: Noch so ein Link

Fazit: Ja, ich denke, wir sind an der Belastungsgrenze.

#70:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 18:17
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
Bisher habe ich unseren Landkreis auch stets zum Münchner Speckgürtel gezählt, nicht zuletzt wegen der vielen Autos mit einem "M" im Kennzeichen auf unseren Straßen an Wochenenden und Feiertagen.

Hm? Komische Definition. Dann geht der Speckgürtel von München aber bis zum Gardasee, und der Stuttgarter mindestens bis zum Bodensee. zwinkern
Ich verstehe unter Speckgürtel weniger die Gegend, wo sich die Städter hinaus begeben an Feiertagen und Wochenenden. Das sind Naherholungsgebiete und sind Ausflugsziele weiter von der Stadt weg.

Speckgürtel ist die Gegend, von wo viele Menschen täglich in die Stadt zur Arbeit pendeln.

Yupp.
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Unter den Begriffen Umland, Vorortgürtel, Agglomerationsgürtel oder umgangssprachlich Speckgürtel versteht man die suburbane Umgebung einer Stadt. In der Regel bezieht sich der Begriff auf politisch selbständige Gemeinden außerhalb der Stadtgrenzen einer Kernstadt. Kernstadt und Umland bilden zusammen ein organisches Ganzes, die Stadtregion.

Man kann auch sagen, der Speckgürtel ist die Schlaf- und Kinderaufzuchtsregion zur Arbeitsregion Großstadt.

Wobei ich auch den Eindruck habe, das grenzt schon fast aneinander oder überschneidet sich zT.

Also aus den Gebieten, wohin die Münchner und Augsburger am Freitag hin und am Sonntag zurück stauen, fahren unter der Woche die Pendler Richtung Stadt.

Das sind aber nicht die strukturschwachen Gebiete, es leben dort auch viele vom Tourismus und den Ausflüglern. Allerdings sind die Mieten eben auch entsprechend oben.

#71:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 18:27
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Wohnen wo die Arbeit ist, oder umgekehrt?

Kann man die Frage nicht unter Industriezeitalter einordnen?

"In der vormodernen Lebensweise wurden Arbeiten und Wohnen nicht voneinander unterschieden."

#72:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 18:47
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sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wohnen wo die Arbeit ist, oder umgekehrt?

Kann man die Frage nicht unter Industriezeitalter einordnen?

"In der vormodernen Lebensweise wurden Arbeiten und Wohnen nicht voneinander unterschieden."


Von der ursprünglichen Intention des Threaderstellers wohl nicht. Der Thread ist vrolijke´s (Suche nach einer) Antwort auf beachbernie´s Forderung an jedermann, durch ein möglichst urbanes, mobiles Leben frischen Wind in sein Hirn pusten zu lassen, so noch ein Anteil Provinzialität darin vorhanden sein sollte.

Ich beleuchte gerade einen anderen Aspekt von Arbeitsmarkt und daraus folgend auch von Wohnen (Personalhaus). Sodann - ja, auch - den Zwang zum Pendeln für die meisten von denen, die echt was verdienen wollen / müssen. Und die "Naherholung" jener, die dort wohnen, wo es die Arbeit gibt, die was abwirft.

Ich war zuletzt übrigens über ein Vierteljahr täglich dort. Wohnen wollen würde ich dort niemals. In dem Innenhof war es zwar ruhig, sofern nicht gerade ein Martinshorn hereindröhnte (So laut sind die bei uns nicht), aber Sonne gab´s im Erdgeschoss höchstens für eine Stunde pro Tag. Mit meinen Mieteinnahmen könnte ich mir diese "Lebensqualität" ja leisten...

#73: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 20:12
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Haida Gwaii ist auch nicht gerade der Nabel der Welt. Der Aufenthalt dort macht die Menschen vielleicht etwas lebensfremd zwinkern


Mit dieser Meinung bist Du aber näher bei beachbernie als bei mir.



Mit "provinziell" meine ich weniger den Afenthalt in einer wenig bewohnten Gegend als vielmehr eine bestimmte Geisteshaltung, die normalerweise typisch fuer die Bewohner wenig bewohnter Gegenden ist aber nicht streng mit der Zahl der Einwohner pro km2 korreliert ist.

Die provinzielle Geisteshaltung ist gekennzeichnet durch chronische Rueckstaendigkeit, Fremdenfeindlichkeit und Fortschrittsfeindlichkeit. Alles, was von aussen kommt wird als fremd und bedrohlich empfunden. Im Gegensatz dazu steht die Weltoffenheit, die zwar eher fuer staedtische Zentren typisch ist, allerdings durchaus auch in laendlichen Gebieten zu finden ist. Diese laendlichen Gebiete sind meist auch prosperierend und bieten den dort lebenden Menschen mehr Entfaltungsmoeglichkeiten als die rueckstaendigen Gegenden, in denen Rechtspopulisten wie Trump den groessten Zuspruch verbuchen koennen. Natuerlich gibt es zwischen diesen beiden Polen auch Zwischenstufen. Mach das also bitte nicht nur an der Bevoelkerungsdichte fest.

Was mir an Haida Gwaii von Anfang an so gut gefallen hat, ist exakt diese Offenheit und Herzlichkeit Fremden gegenueber, die fuer weltoffene Gesellschaften typisch ist. Der Fremde wird nicht als Bedrohung, sondern als Chance empfunden das eigene Leben besser zu machen. Ist schon 'ne voellig andere Denkweise als die, die hinter Trumps Spruechen steckt und die in vielen miefigen amerikanischen Drecksnestern hinterm Wald so gut verfaengt. Ich muss wohl nicht eigens erwaehnen, dass es auf Haida Gwaii kaum jemanden gibt, der Trump verteidigt, obwohl hier sehr viel ueber ihn geredet wird.

Einige Leute hier, sowohl Natives als auch Nichtnatives, wussten uebrigens frueher als ich selbst, dass ich irgendwann dauerhaft hierher ziehe. Sehr glücklich


Der Gegensatz Land vs. Stadt ist ein alter Hut. Es stellt sich doch eher die Frage: Was tun? Deine Lösung ist Aufgabe und Menschenstadtverschickung.


Sehe ich anders.
Genau wie ich es favorisiere, empfinde ich BBs Statement als ein Apell an Offenheit und Flexibilität.
Wenns Dir an irgend etwas mangelt, tu was dagegen. Wobei "maulen" nicht das richtige Rezept ist.
In einen andern Landstrich ziehen, setzt manchmal Kräfte frei, die hällt man nicht für möglich.
Wenn die Gegend wo man wohnt, einem keine Perspektive bieten, nutzt es wenig, auf "Hilfe von draußen" zu warten.



Exakt so isses.

Warum auch jemand mit Zwangsmassnahmen zwingen, wenn die Aussicht auf ein besseres Leben allein schon ausreichend Motivation bieten sollte seine Lebensumstaende zu veraendern? Schulterzucken

#74: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: astarte BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 21:30
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Warum auch jemand mit Zwangsmassnahmen zwingen, wenn die Aussicht auf ein besseres Leben allein schon ausreichend Motivation bieten sollte seine Lebensumstaende zu veraendern? Schulterzucken

Wenn Menschen mit dem Umzug in Ballungsgebiete oder weniger strukturschwache Gebiete ein für sie besseres Leben erreichen können, tun sie das ja.
Nur ist es halt nicht unbedingt besser.
Das wurde doch jetzt schon mehrfach ausgeführt. Wohnen in zersiedelten, überteuerten Speckgürteln, dennoch pendeln zum Arbeitsplatz mit der Masse im Stau stehen, wofür dann soviel vom Lohn drauf geht, dass man am Ende auch nicht mehr hat, als in der Provinz ohne Job, darin sehen halt viele nicht sooo den Fortschritt.zwinkern

#75: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 22:18
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astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Warum auch jemand mit Zwangsmassnahmen zwingen, wenn die Aussicht auf ein besseres Leben allein schon ausreichend Motivation bieten sollte seine Lebensumstaende zu veraendern? Schulterzucken

Wenn Menschen mit dem Umzug in Ballungsgebiete oder weniger strukturschwache Gebiete ein für sie besseres Leben erreichen können, tun sie das ja.
Nur ist es halt nicht unbedingt besser.
Das wurde doch jetzt schon mehrfach ausgeführt. Wohnen in zersiedelten, überteuerten Speckgürteln, dennoch pendeln zum Arbeitsplatz mit der Masse im Stau stehen, wofür dann soviel vom Lohn drauf geht, dass man am Ende auch nicht mehr hat, als in der Provinz ohne Job, darin sehen halt viele nicht sooo den Fortschritt.zwinkern


Hinzu kommt gerade in der Boom-Region München eine nicht ganz zuverlässige ÖPNV-Infrastruktur. Eine zweite Stammstrecke ist zwar geplant, doch solange sie noch nicht steht, wird die bis dahin einzige ein Notbehelf bleiben
1. https://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/s-bahn-stoerung-was-wirklich-hinter-meldungen-steckt-7339267.html
Zitat:
Die Stammstrecke sei mit 840 000 Fahrgästen täglich schlichtweg überlastet, räumt Bahnsprecher Honerkamp ein.

Und dann und unsere Inferna... -äh: Integrale von der Bayerischen Oberlandbahn, die mit dem zuverlässigeren Meridian den gesamten Raum zwischen Lenggries und dem Chiemsee bedient, diesen aber auch oft genug warten lässt.
2. https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/holzkirchen-ort28831/schneechaos-bei-bob-fahrgaeste-zittern-in-kaelte-7299954.html
Zitat:
Fährt im Schnee wohl nicht so gern: BOB.
Zitat:
Entschuldigungen haben die Fahrgäste allerdings auch schon oft gehört, beispielsweise nach den Chaos-Fahrten im Sommer.


Das ärgert die Berufspendler, aber nicht jene, die mit dem Guten-Tag-Ticket zu fünft für € 9,- pro Person bis Salzburg fahren können.

#76:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 23:00
    —
Menschen, denen, wenn es darum geht nach Wegen zu suchen die eigenen Existenzbedingungen zu verbessern, zuerst mal tausend Dinge einfallen warum eine bestimmte Moeglichkeit nicht geht/schlecht ist/zuviele Nachteile hat und die dann lieber nix machen und darauf warten, dass andere es fuer sie machen, waren mir schon immer suspekt. zwinkern

#77:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 05.02.2017, 23:22
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Menschen, denen, wenn es darum geht nach Wegen zu suchen die eigenen Existenzbedingungen zu verbessern, zuerst mal tausend Dinge einfallen warum eine bestimmte Moeglichkeit nicht geht/schlecht ist/zuviele Nachteile hat und die dann lieber nix machen und darauf warten, dass andere es fuer sie machen, waren mir schon immer suspekt. zwinkern


Komplexere Typen als Du waren Dir also schon immer suspekt.

Jetzt weiß ich, warum Du mir schon immer suspekt warst. Smilie

Dass diese Typen nichts machen und darauf warten, dass andere - Was? - für sie machen, ist ein Strohmann, mit dem Du Komplexität reduzieren möchtest, die Du nicht durchdringst. Wer (nach außen) nichts macht, der wartet, dass ein anderer einspringt.

#78: Frauenmangel im Osten - Wanderungsbewegungen von Weibchen und Männchen Autor: Religionskritik-WiesbadenWohnort: Wiesbaden BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 00:21
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sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wohnen wo die Arbeit ist, oder umgekehrt?

Kann man die Frage nicht unter Industriezeitalter einordnen?

"In der vormodernen Lebensweise wurden Arbeiten und Wohnen nicht voneinander unterschieden."


In unserer jetzigen - nennen wir sie postmoderne Zeiten - doch auch eigentlich nicht mehr.

Wenn wir die Telearbeit forcieren, ist ein Großteil des Pendlerverkehrs unnötig. Dazu bedarf es nur eines ausreichenden Ausbaus von Breitbandverbindungen.

Die Industriearbeit wird nach wie vor in den Industriezentren gemacht - die Uckermark wird nie ein Standort für Fabriken - dort sollten sich die Menschen auf Telearbeit konzentrieren.

Die Uckermark ist aber auch ein schönes Stichwort,
der 'Frauenmangel' im Osten und hier vor allem auf dem Land sollten eigentlich die paarungswilligen Männchen in Wanderungsbewegung versetzen.
Dennoch bleiben die Männchen wie angewurzelt in ihren perspektivlosen Einöden hängen, ja kleben. Klebemittel dürften hier wohl eine 'Bier und Kumpelkultur' sein.

Bezüglich Wanderungsbewegungen von Weibchen und Männchen habe ich ja schon mal hier etwas gepostet:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1549165#1549165

mmh,
die 'Bier und Kumpelkultur' führte wohl auch dazu,
dass der Strukturwandel in den Kohle- und Stahlgebieten unseres Landes so schleppend voran ging.
Die 'Trinkkioskkultur' im Ruhrgebiet dürfte vergleichbar sein mit den Dorfkneipen und ihrer Gäste im ländlichen Raum. Abgehängte Männer die sich an die 'gute alte Zeit klammern', als ob es kein Morgen gäbe.

#79: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 00:30
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astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Warum auch jemand mit Zwangsmassnahmen zwingen, wenn die Aussicht auf ein besseres Leben allein schon ausreichend Motivation bieten sollte seine Lebensumstaende zu veraendern? Schulterzucken

Wenn Menschen mit dem Umzug in Ballungsgebiete oder weniger strukturschwache Gebiete ein für sie besseres Leben erreichen können, tun sie das ja.
Nur ist es halt nicht unbedingt besser.
Das wurde doch jetzt schon mehrfach ausgeführt. Wohnen in zersiedelten, überteuerten Speckgürteln, dennoch pendeln zum Arbeitsplatz mit der Masse im Stau stehen, wofür dann soviel vom Lohn drauf geht, dass man am Ende auch nicht mehr hat, als in der Provinz ohne Job, darin sehen halt viele nicht sooo den Fortschritt.zwinkern


Vor allem blutet dadurch die Provinz aus. Selbst dort, wo sie noch wenigstens für den Tourismus nutzbar wäre, verliert sie an Attraktivität. Wer will schon da Urlaub machen, wo leerstehende Häuser trotz Denkmalschutz verfallen?

#80: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: unquest BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 00:55
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Warum auch jemand mit Zwangsmassnahmen zwingen, wenn die Aussicht auf ein besseres Leben allein schon ausreichend Motivation bieten sollte seine Lebensumstaende zu veraendern? Schulterzucken

Wenn Menschen mit dem Umzug in Ballungsgebiete oder weniger strukturschwache Gebiete ein für sie besseres Leben erreichen können, tun sie das ja.
Nur ist es halt nicht unbedingt besser.
Das wurde doch jetzt schon mehrfach ausgeführt. Wohnen in zersiedelten, überteuerten Speckgürteln, dennoch pendeln zum Arbeitsplatz mit der Masse im Stau stehen, wofür dann soviel vom Lohn drauf geht, dass man am Ende auch nicht mehr hat, als in der Provinz ohne Job, darin sehen halt viele nicht sooo den Fortschritt.zwinkern


Vor allem blutet dadurch die Provinz aus. Selbst dort, wo sie noch wenigstens für den Tourismus nutzbar wäre, verliert sie an Attraktivität. Wer will schon da Urlaub machen, wo leerstehende Häuser trotz Denkmalschutz verfallen?

Aber gleichzeitig. Wenn du z.B. Medizinern nach dem Studium "den Beruf am Wohnort" garantieren möchtest, sieht es schlecht aufm platten Land aus.

#81: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 01:03
    —
unquest hat folgendes geschrieben:

Aber gleichzeitig. Wenn du z.B. Medizinern nach dem Studium "den Beruf am Wohnort" garantieren möchtest, sieht es schlecht aufm platten Land aus.


Mir fehlt da jetzt ein wenig der Zusammenhang zu meinem Beitrag. Kannst Du das näher ausführen?

#82:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 06:28
    —
Pfirsich hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Menschen, denen, wenn es darum geht nach Wegen zu suchen die eigenen Existenzbedingungen zu verbessern, zuerst mal tausend Dinge einfallen warum eine bestimmte Moeglichkeit nicht geht/schlecht ist/zuviele Nachteile hat und die dann lieber nix machen und darauf warten, dass andere es fuer sie machen, waren mir schon immer suspekt. zwinkern


Komplexere Typen als Du waren Dir also schon immer suspekt.

Jetzt weiß ich, warum Du mir schon immer suspekt warst. Smilie

Dass diese Typen nichts machen und darauf warten, dass andere - Was? - für sie machen, ist ein Strohmann, mit dem Du Komplexität reduzieren möchtest, die Du nicht durchdringst. Wer (nach außen) nichts macht, der wartet, dass ein anderer einspringt.

Im Übrigen sind meine Lebensbedingungen as good as can be, obwohl ich nicht im Münchner Lärm und Smog (nur in Stuttgart ist der schlimmer) lebe / nicht täglich mit der S-Bahn fahre oder im Stau stehe.

#83: Re: Wohnen wo die arbeitet is oder umgekehrt? Oder andere Prioritäten des Leben Autor: unquest BeitragVerfasst am: 06.02.2017, 09:01
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:

Aber gleichzeitig. Wenn du z.B. Medizinern nach dem Studium "den Beruf am Wohnort" garantieren möchtest, sieht es schlecht aufm platten Land aus.


Mir fehlt da jetzt ein wenig der Zusammenhang zu meinem Beitrag. Kannst Du das näher ausführen?

Ich war so frei, nach dem kleinen Stadt-Land Ausflug auf den "ich wünsche mir, dass" Threadtitel zurückzukommen. Wenn dieser Wunsch Recht werden soll wird es nämlich absurd. Oder wie soll etwa ein Rechtsanspruch auf Arbeit für einen Hochseekrabbenfischer im Raum München realisiert werden?



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