Mord aus Raserei
Wähle Beiträge von
# bis # FAQ
[/[Drucken]\]
Gehe zu Seite Zurück  1, 2  :| |:
Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#31:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 01.03.2017, 21:03
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
(Wobei: Andererseits gehen aber die weitaus meisten, die eine Straftat begehen, eben davon aus, daß alles gutgeht und sie nicht erwischt werden - (oder denken sie gar nicht darüber nach, ob sie erwischt werden könnten? Da zu differenzieren...)?! Ob eine empfindlichere Strafandrohung da hilft?)

Die Aussicht, den Führerschein lebenslang zu verlieren, dürfte recht wirksam sein...

#32:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 01.03.2017, 21:17
    —
Ich habe gelesen/gehört (schwedische Wissenschaftler), dass das Urteil der gängigen Rechtsprechung des BGH nicht widerspricht. Ob das tatsächlich so ist, wird sich dann ja zeigen.

#33:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 01.03.2017, 21:27
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Schadensersatz und Schmerzensgeld können die Täter in der Regel auch nicht zahlen, weil auf die noch die Prozesskosten, die Forderungen der Sozialversicherungen (v.a. der Krankenkassen, der Rentenversicherungen, ggf. auch des Jobcenters) zukommen.

Könnte man zynischerweise einwenden: für jemand, der echt lebenslänglich sitzt, sind das eher theoretische Probleme.

#34:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 01.03.2017, 23:19
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
(Wobei: Andererseits gehen aber die weitaus meisten, die eine Straftat begehen, eben davon aus, daß alles gutgeht und sie nicht erwischt werden - (oder denken sie gar nicht darüber nach, ob sie erwischt werden könnten? Da zu differenzieren...)?! Ob eine empfindlichere Strafandrohung da hilft?)

Die Aussicht, den Führerschein lebenslang zu verlieren, dürfte recht wirksam sein...


Ich bezweifele, dass jemand, der sich nicht um Verkehrsregeln, Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Sicherheit seiner Mitmenschen schert, ausgerechnet beim Fahren ohne Fahrerlaubnis plötzlich zu einem verantwortungsvollen Menschen mutiert.

#35:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 02.03.2017, 09:46
    —
Es gibt immer noch Menschen, für die Ehre kein hohles Wort ist. Und der Ehrverlust, der mit dem Verlust der Fahrerlaubnis einhergeht, sollte nicht unterschätzt werden.

#36:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 02.03.2017, 09:54
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Es gibt immer noch Menschen, für die Ehre kein hohles Wort ist. Und der Ehrverlust, der mit dem Verlust der Fahrerlaubnis einhergeht, sollte nicht unterschätzt werden.


Der Entzug der Fahrerlaubnis ist für Autojunkies sowas wie Ausschluss aus der Gesellschaft.

Ich kann mich erinnern an ein ehemaliger Kollege, der sein Führerschein drei Monate abgeben mußte.
Er meinte, jede in der Bahn starrte ihn an, weil er kein Führerschein hätte. (Seine Denkweise: "wieso fährt man Bahn, wenn man einen Führerschein hat").


Zuletzt bearbeitet von vrolijke am 02.03.2017, 10:08, insgesamt einmal bearbeitet

#37:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 02.03.2017, 09:57
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
.... echt lebenslänglich ...

Falsches Land (zum Glück!!).

Hinreichend Details dazu gibt es hier.

#38:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 02.03.2017, 11:18
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Es gibt immer noch Menschen, für die Ehre kein hohles Wort ist. Und der Ehrverlust, der mit dem Verlust der Fahrerlaubnis einhergeht, sollte nicht unterschätzt werden.


Der Entzug der Fahrerlaubnis ist für Autojunkies sowas wie Ausschluss aus der Gesellschaft.

Ich kann mich erinnern an ein ehemaliger Kollege, der sein Führerschein drei Monate abgeben mußte.
Er meinte, jede in der Bahn starrte ihn an, weil er kein Führerschein hätte. (Seine Denkweise: "wieso fährt man Bahn, wenn man einen Führerschein hat").


Diese Leute sind meist solche, die stets von sich selbst auf andere schließen.

Ansonsten ist das Auto aber bei vielen DAS Statussymbol überhaupt. Mit dem ausschließlich in der Stadt gefahrenen SUV möchten viele nach außen hin signalisieren, sich einen ganz großen Schlucker leisten zu können. Und mit dem weißen SUV wird signalisiert, dass man das Fahrzeug einfach mal so fährt, obwohl man es eigentlich gar nicht braucht.

#39:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 02.03.2017, 11:48
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Ich bezweifele, dass jemand, der sich nicht um Verkehrsregeln, Geschwindigkeitsbegrenzungen und die Sicherheit seiner Mitmenschen schert, ausgerechnet beim Fahren ohne Fahrerlaubnis plötzlich zu einem verantwortungsvollen Menschen mutiert.

Als ich mein erstes Motorrad besaß, aber noch keinen Führerschein bin ich natürlich schwarz gefahren. (Der Fahrlehrer hat das sofort gemerkt und mich angeschnauzt.) Aber ich fuhr genau nach Vorschrift und keinesfalls zu schnell - ich wollte doch nicht von einem Bullen angehalten werden.

#40:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 02.03.2018, 00:37
    —
Der BGH hat das Mordurteil gegen die beiden Berliner Raser kassiert

Könnte man auch sagen, das sei "erwartbar" gewesen? Es reiche zwar aus, den Tod eines Anderen "billigend in Kauf zu nehmen", um wegen Mordes verurteilt werden zu können. Allerdings könne das wohl kaum nachgewiesen werden.

Man könnte natürlich "eigentlich" wissen, daß ein Auto potentiell auch eine tödliche Waffe sein kann, auch ohne es zu wollen: Bei 170 kann es ganz schnell gefährlich werden - für einen selbst oder für den anderen Verkehrsteilnehmer -, wenn jemand einem plötzlich vors Auto läuft oder - wie in dem Fall - fährt, und deswegen läßt man das "eigentlich" bleiben.

Nur: Leute mit 18-25 denken vielleicht nicht so darüber nach. Kann man nicht eher davon ausgehen, daß die Typen, als sie ihr Rennen veranstaltet haben, gar nicht darüber nachgedacht haben, ob sie damit eventuell jemanden gefährden, oder bestenfalls "wird schon nix passieren"?


(Wie damit umgehen, ist natürlich wieder eine andere Sache: Es gibt auch die Position, daß man bei Personen, die an solchen Rennen teilnehmen oder die alkoholisiert fahren, das notwendige Maß an Verantwortung als nicht gegeben ansehen sollte, daß man ihnen also -- auch wenn nichts passiert ist --, Lappen und Auto ggf. ganz wegnehmen sollte. Am Kopf kratzen)

#41:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 02.03.2018, 10:53
    —
Es fehlen zuverlässige Prüfmethoden um festrzustellen, ob ein Führerschein-Bewerber überhaupt geistig reif genug ist. Viele werden es nie. Kürzlich ein Dash-Cam-Filmchen gesehen, da kam einer mit einem Beil in der Hand wutschnaubend aus der Karre raus!
Mir hätte man den Führerschein auch erst mit 27 geben dürfen. Möglicherweise ging es nur darum gut, weil damals die Fahrzeuge aus heutiger Sicht völlig untermotorisiert waren. Mein erstes Motorrad hatte 4,5 PS! Ein Ilo-Zweitakter. Damit konnte ich nun wirklich nicht rasen, das Ding machte mit Müh und Not 90 km/h.

#42:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 02.03.2018, 10:54
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Der BGH hat das Mordurteil gegen die beiden Berliner Raser kassiert

Könnte man auch sagen, das sei "erwartbar" gewesen? Es reiche zwar aus, den Tod eines Anderen "billigend in Kauf zu nehmen", um wegen Mordes verurteilt werden zu können. Allerdings könne das wohl kaum nachgewiesen werden.

Man könnte natürlich "eigentlich" wissen, daß ein Auto potentiell auch eine tödliche Waffe sein kann, auch ohne es zu wollen: Bei 170 kann es ganz schnell gefährlich werden - für einen selbst oder für den anderen Verkehrsteilnehmer -, wenn jemand einem plötzlich vors Auto läuft oder - wie in dem Fall - fährt, und deswegen läßt man das "eigentlich" bleiben.

Nur: Leute mit 18-25 denken vielleicht nicht so darüber nach. Kann man nicht eher davon ausgehen, daß die Typen, als sie ihr Rennen veranstaltet haben, gar nicht darüber nachgedacht haben, ob sie damit eventuell jemanden gefährden, oder bestenfalls "wird schon nix passieren"?




(Wie damit umgehen, ist natürlich wieder eine andere Sache: Es gibt auch die Position, daß man bei Personen, die an solchen Rennen teilnehmen oder die alkoholisiert fahren, das notwendige Maß an Verantwortung als nicht gegeben ansehen sollte, daß man ihnen also -- auch wenn nichts passiert ist --, Lappen und Auto ggf. ganz wegnehmen sollte. Am Kopf kratzen)



so sind sie im grunde wegen ihrer, mit verlaub, blödheit bzw dummheit nicht wg. mordes verurteilt worden?


Zuletzt bearbeitet von Wilson am 02.03.2018, 11:02, insgesamt einmal bearbeitet

#43:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 02.03.2018, 11:01
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Es fehlen zuverlässige Prüfmethoden um festrzustellen, ob ein Führerschein-Bewerber überhaupt geistig reif genug ist. Viele werden es nie. ...

Zuverlässige Prüfmethoden gäbe es, wenn es den politischen Willen gäbe, sie zu installieren. Ein erweitertes, polizeiliches Führungszeugnis etwa, unter Einbeziehung der Beurteilung von Sozialämtern und Schulen, die für gewöhnlich ihre Pappenheimer sehr gut kennen.



Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft


output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde

Gehe zu Seite Zurück  1, 2  :| |:
Seite 2 von 2

Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group