Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||||
Genau, die Leute da unten haben doch bekanntlich überhaupt keine eigene Denkfähigkeit und können daher für die Ideen, die sie haben, überhaupt nicht verantwortlich gemacht werden! Unglaublich, dass fwo das nicht weiss! |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Man muss den Leuten nicht die Eigenveranwortlichkeit absprechen, um bei einer Diskussion darüber, wo etwas herkommt (und das ist es, wenn spezifisch islamischen Ländern eine Neigung zu etwas attestiert wird --> "es kommt vom Islam"), eine alternative Antwort, wo etwas herkommt, zu geben. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
und das ist es, wenn spezifisch islamischen Ländern eine Neigung zu etwas attestiert wird --> "es kommt vom Islam" |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist zu kurz. Der Punkt ist nicht, dass "das vom Islam kommt", sondern dass der Islam eine Rolle spielt. Skeptiker ist ja derjenige hier, der alles auf eine monokausale Erklärung zurückführen will, nicht ich. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Wie kommt es eigentlich, dass Juden in islamischen Laendern bis vor historisch relativ kurzer Zeit allgemein ein im Vergleich zu europaeisch-christlichen Laendern relativ unbehelligtes Leben fuehren konnten? Gab es frueher einen ganz anderen Islam als heute? Oder koennte das nicht vor allem mit bestimmten relativ jungen politischen Ereignissen im Nahen Osten zu tun haben, die direkte Folge der schlimmsten Auswuechse des europaeischen Antisemitismus sind? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Auf der anderen Seite ist der Islam wegen Denkern wie Averroes schon lange glorifiziert worden. Averroes steht nicht nur heute, er stand schon immer im Gegensatz zum orthodoxen Islam, der immer die Führung beanspruchte. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Eine so weitgehende Behauptung wie die al-Ghazalis, dass es überhaupt keine Naturgesetze gäbe, sondern buchstäblich alles unmittelbar durch Allahs unergründliche Willensentscheidung geschehe, und man sich deshalb auch gar keine Gedanken darüber machen müsse (bzw. sogar dürfe, al-Ghazali bezeichnet Philosophen und Wissenschaftler als Häretiker), gab es meines Wissens im Christentum nicht. Oder zumindest nicht mit diesem Grad an Einfluss. |
Zitat: |
Der Valentinianismus ist eine Richtung der Gnosis, die ab dem 2. Jahrhundert in weiten Teilen des Römischen Imperiums Verbreitung fand. Die Lehre Valentinians besagt u. a., dass nicht Gott der Schöpfer der Welt ist, sondern die Entstehung der materiellen Welt das (unvollkommene) Werk der Sophia, eines weiblich gedachten Demiurgen ist. Ziel der menschlichen Seele sei die Befreiung aus der Welt der Materie, wozu in erster Linie nicht Glauben, sondern Wissen (Gnosis) vonnöten sei. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist ziemlich sicher unrichtig. Der Islam ist nur der Aufhänger. Die gesellschaftlichen und politischen Ursachen für die Radikalisierung großer Bevölkerungsteile nach rechts liegen woanders. Hätte man nicht den Islam, würde man eben einen anderen Aufhänger finden oder im Zweifelsfalle auch erfinden. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||
Nicht nur das. Es ist auch eine Projektion. Denn wie schon a.a.O geschrieben, ist der so genannte *islamische Antisemitismus* ein Export aus dem christlichen Abendland. Man sollte hier also nicht einfach die Tatsachen unter den Teppich kehren. Ohne auf dem Boden der Tatsachen zu stehen, kann man weder vernünftig diskutieren noch philosophieren ...- |
Zitat: |
Wie die Banu Nadir besaßen die Banu Quraiza die landwirtschaftlich ergiebigsten Teile der Oase (vor allem Dattelpalmen) und hatten damit, aber auch durch Geldverleih, ihr Einkommen gesichert. Die Männer der Quraiza wurden im Jahre 627 auf Verordnung Saʿd ibn Muʿādhs und mit Zustimmung und unter der Aufsicht Mohammeds getötet; ihre Frauen und Kinder wurden in die Sklaverei verkauft. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ja. Muslimische theologische Rechtsgelehrte ab dem 11. Jahrhundert hatten es teilweise regelrecht darauf abgesehen, den philosophischen Diskurs komplett zu eliminieren. Erwähnenswert ist diesbezüglich z.B. die recht einflussreiche Schrift Tahafut al Falasifa von al-Ghazali, mit der u.A. auch politische Sanktionen gegen Philosophenschulen theologisch gerechtfertigt wurden. Das Tahafut und ähnliche Schriften können übrigens auch als einer der wichtigen Einflüsse gesehen werden, die dafür sorgten, dass der philosophische Diskurs sich in islamischen Ländern nicht zu einem modernen wissenschaftlichen Diskurs weiterentwickelte. Eine so weitgehende Behauptung wie die al-Ghazalis, dass es überhaupt keine Naturgesetze gäbe, sondern buchstäblich alles unmittelbar durch Allahs unergründliche Willensentscheidung geschehe, und man sich deshalb auch gar keine Gedanken darüber machen müsse (bzw. sogar dürfe, al-Ghazali bezeichnet Philosophen und Wissenschaftler als Häretiker), gab es meines Wissens im Christentum nicht. Oder zumindest nicht mit diesem Grad an Einfluss. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Wie kommt es eigentlich, dass Juden in islamischen Laendern bis vor historisch relativ kurzer Zeit allgemein ein im Vergleich zu europaeisch-christlichen Laendern relativ unbehelligtes Leben fuehren konnten? Gab es frueher einen ganz anderen Islam als heute? Oder koennte das nicht vor allem mit bestimmten relativ jungen politischen Ereignissen im Nahen Osten zu tun haben, die direkte Folge der schlimmsten Auswuechse des europaeischen Antisemitismus sind? |
Zitat: |
Nach dem Palästinakrieg und der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 verschlechterten sich die Lebensbedingungen der Juden in diesen Ländern jedoch erheblich; in vielen Staaten kam es zu Bombenattentaten, wie dem Angriff auf die Menarscha-Synagoge, Pogromen wie das Pogrom von Tripolis 1948, Verhaftungen, Folter, Enteignungen und Massenausweisungen von Juden. |
Zitat: |
Juden in islamischen Ländern waren seit jeher nach dem Recht der Dhimma wie andere Nichtmuslime nur geduldet und geschützt. |
Zitat: |
Juden in islamischen Ländern waren seit jeher nach dem Recht der Dhimma wie andere Nichtmuslime nur geduldet und geschützt. |
Malone hat folgendes geschrieben: |
Immerhin hast du Ahnung von dem, was du schreibst. Nun gilt es nur noch, Zusammenhänge zu erkennen. |
Gödelchen hat folgendes geschrieben: |
Das Tolle daran ist, dass man dem älteren Übertäter in dem Fall die Zähne gezogen hat und der sich die Behandlung ohne Krawall seit Jahren angedeihen lässt. |
Gödelchen hat folgendes geschrieben: |
Was ein Übel ist bestimmen zwei. Der der von dem Übel betroffen ist und der, der das Übel in die Welt bringt. Das Tolle daran ist, dass man dem älteren Übertäter in dem Fall die Zähne gezogen hat und der sich die Behandlung ohne Krawall seit Jahren angedeihen lässt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn du das sagst. Wenn wir auf dieser theoretisch-philosophischen Ebene bleiben, gibt es allerdings einige andere Aspekte, in denen das Christentum übler ist als der Islam. |
Malone hat folgendes geschrieben: |
Strenggläubige Muslime sagen häufig (ich weiß jetzt nicht, ob das geboten ist, aber man hört es oft aus Salafistenmunde), dass sie Mohammed mehr lieben als ihre Familie. Dagegen scheint das Gebot - richtig übersetzt - "Liebe deinen Nächsten als auch dich selbst" - doch relativ harmlos. |
Zitat: |
Lukas 14,26
Vom Ernst der Nachfolge 25 Viele Menschen begleiteten ihn; da wandte er sich an sie und sagte: 26 Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. |
Zitat: |
(Lk 14,26): "Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein." |
Malone hat folgendes geschrieben: |
Das sind aber in der Regel Aspekte, die einem hauptsächlich selbst schaden, mehr als der Gesellschaft. |
Malone hat folgendes geschrieben: |
Und einen zweiten Punkt möchte ich zu Bedenken geben: vielleicht wurden die Auswirkungen des Christentums bislang gründlicher untersucht als die des Islams, demgegenüber "die Wissenschaft" offenbar ein Untersuchungstabu entwickelt hat? |
Malone hat folgendes geschrieben: |
Strenggläubige Muslime sagen häufig (ich weiß jetzt nicht, ob das geboten ist, aber man hört es oft aus Salafistenmunde), dass sie Mohammed mehr lieben als ihre Familie. |
Malone hat folgendes geschrieben: |
Dagegen scheint das Gebot - richtig übersetzt - "Liebe deinen Nächsten als auch dich selbst" - doch relativ harmlos. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Im Übrigen ist nicht ganz klar, wo da das Problem sein soll. Jedenfalls nicht per se. In einer patriarchalen Gesellschaft wie denen des Nahen Ostens zur Zeit Jesu und auch Mohammeds stellt die Aufforderung, sich von der eigenen Familie zumindest emotional zu distanzieren, ein zumindest potentiell emanzipatorisches Moment dar. |
Zoff hat folgendes geschrieben: |
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/recht-steuern/egmr-weist-klage-gegen-kirchensteuer-fuer-konfessionslose-zurueck-14960090.html |
Naastika hat folgendes geschrieben: | ||
Potenziell? Eher vom Regen in die Traufe, also vom Diktat der Familie unter Diktat Gottes. Schon der emotionelle Druck dürfte eher zunehmen.... |
Zoff hat folgendes geschrieben: |
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/recht-steuern/egmr-weist-klage-gegen-kirchensteuer-fuer-konfessionslose-zurueck-14960090.html |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Hier im Thread wure ja u.a. dieses Interview (mit zugehörigem Buch und Reportagen) diskutiert:
http://www.bento.de/politik/moscheen-in-deutschland-was-constantin-schreiber-auf-predigten-hoert-1269353/#refsponi http://www.n-tv.de/politik/So-sind-Moscheen-keine-Orte-der-Integration-article19771393.html Dazu ein etwas anderer Blickwinkel: https://www.heise.de/tp/features/Moscheen-Der-Klischeereport-3674334.html |
Zitat: |
Stattdessen überlässt es Schreiber dem Freiburger Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi, der bisher eher durch seine islamkritischen Thesen als durch seine Tunesien-Expertise aufgefallen ist, Mourous Glaubwürdigkeit zu bewerten. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Es stimmt ja einfach nicht, dass der oder die Konfessionslose dann Kirchensteuer zahlt. Die zahlt der Kirchenangehörige, nämlich von dem Einkommen, dass ihm durch die gemeinsame steuerliche Veranlagung zugerechnet wird. Auf diese gemeinsame steuerliche Veranlagung können die Eheleute doch mW verzichten, wenn sie die Kirchensteuer vermeiden wollen. Dann zahlen sie nicht mehr gemeinsam Einkommensteuer (und das Kirchenmitglied in Bezug darauf für seinen Anteil Kirchensteuer), sondern nur noch der verdienende Partner zahlt Einkommensteuer (und, wenn konfessionslos, keine Kirchensteuer), und der nichtverdienende Partner zahlt eh keine Einkommensteuer (und somit auch keine Kirchensteuer). Oder irre ich mich? So verstehe ich jedenfalls den Artikel (was die Steuermechanik angeht, nicht die Schlussfolgerung). |
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