DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Das Thema hatten wir doch schon öfter. Das mMn wichtigste Privileg, nämlich die eigenen Moralvorstellungen der Gesellschaft zu diktieren, ist weitgehend weg. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Weg mit den Kirchen kann es auch nicht sein. Die Kirchen sind ja primär nur der organisatorische Kopf eines durch sie definierten Bevölkerungsanteils, wenn auch mit einer historisch bedingt gruseligen Macht. Worum es nur gehen kann, ist eine Reduzierung dieser Macht in eine angemessene Größe, was wirtschaftlich durchaus Folgen hätte: Die kirchliche Wirtschaft, insgesamt knapp mehr als unsere Automobilwirtschaft mit Zulieferbetrieben, würde zur normalen Wirtschaft ohne besondere Vergünstigungen werden, der Tendenzschutz würde an vielen Ecken wegfallen, was z.B. bedeuten würde, dass der Pflegebereich an die restliche Lohnentwicklung angekoppelt werden könnte usw.. Wenn man das wirklich durchspielt, krempelt das unseren Staat erheblich weiter um, als sich die meisten vorstellen. Wenn man den kirchlich nicht organisierten aber zeigen kann, dass die etablierten Parteien bereits von sich aus darauf verzichten, das überhaupt in Angriff zu nehmen - die Verhältnisse von Kirchenmitgliedern zu Nichtkirchenmitgliedern in den Parlamenten relativ zu denen in den Ländern könnten soetwas gerade im Osten sehr einfach zeigen, dann wäre das etwas völlig anderes als Weg mit den Kirchen. Es geht um die Verteilung demokratischer Macht. Warum sollte da die Parität zwischen Christen und Nichtchristen nicht genauso zu einem Thema gemacht werden können, wie die zwischen Männlein und Weiblein? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Komm doch in der Diskussion erst einmal in der Bundesrepublik an. Das "Diktieren der Moralvorstellungen" war ein Ausdruck historischer Macht und hat mit dieser Republik nichts zu tun. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Worum es hier geht, sind Priviligien in dieser Republik, da handelt es sich nicht um allgemeines Gewäsch, sondern um Gesetzestexte, Verträge, Dienstvorschriften und Erlasse, die man ganz präzise ansprechen kann, und von denen ich auch ganz viel nicht wusste, bevor ich in die "Kirchenrepublik" gesehen hatte. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: |
Wen betrifft das ganz konkret? Nichtmal unsereinen als Ungläubiger. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Daß das wünschenswert wäre, ist keine Frage. Nur, wie willst du das organisieren? Den allermeisten geht das am Arsch vorbei. Dafür tritt kaum einer in einen Verein ein oder zahlt auch nur einen müden Euro. |
Lebensnebel hat folgendes geschrieben: | ||
Mich betrifft es schon. Ich muss mit meinen Steuern Bischofsgehälter finanzieren. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich auch, aber mich kratzen die - auf alle Steuerzahler umgelegt - paar Kröten nicht. Dafür bekomme ich auch einen Gegenwert, nämlich staatsfromme Bischöfe, die nicht wie zB in Frankreich zu Millionen-Demos gegen Homo-Ehe o.ä. aufrufen. So gesehen ist es gut angelegtes Geld. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Ebend. Solange man das nicht an was ganz praktischem aufhängt, was viele Leute direkt angeht, kann man sich den Aufwand schenken. Immerhin sind 2/3 aller Deutschen noch in irgendeiner Kirche, da wird man kaum Stimmen gewinnen, wenn man als Krawallatheist und Pfaffenfresser auftritt. Am ehesten wäre noch was zu holen in Sachen kirchliches Arbeitsrecht. Das bröselt bereits, und es gibt knapp 1 Mio potentiell Betroffener. Aber auch hier scheint der Leidensdruck noch nicht gross genug zu sein. Ein paar entlassene Chefärzte reichen halt nicht aus, um die Politik auf Trab zu bringen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Aber die paar Kröten von denen Du redest beliefen sich 2011, an die Zahl kam ich gerade, auf 19 Milliarden, ... |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
....
Die Atheisten und Konfessionslosen sind ein Teil davon. Beständig klopfen sie sich auf die Schulter, wenn wieder jemand aus der Kirche ausgetreten ist, berauschen sich an steigenden Zahlen der Nichtkonfessionellen (wobei sie mit permanenter Gedächnisschwäche ignorieren, welche Esoteriker sie da für ihre Sache vereinnahmen), und wenn es dann im Bundestag zum Schwur kommt, wie zuletzt bei der Sterbehilfe, dann sind sie ganz erschrocken, wie wenige Unterstützer sie haben. Aber praktische Folgen hat das keine. Man begibt sich wieder in seine Traumwelt und macht weiter wie bisher. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Es ging um die Bischofsgehälter, bei ca 50 Bischöfen ... wow, ich wusste nicht, dass man als Bischof so gut verdient. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Natürlich hat es das. Bis weit in die 1970er hinein folgten Gesetze diesen Moralvorstellungen. Kuppeleiparagraph, 175, Eherecht usw betraf weit mehr Menschen weit direkter als wie die Kirchensteuer eingezogen wird. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Wen betrifft das ganz konkret? Nichtmal unsereinen als Ungläubiger. Aber das Thema hatten wir schon, und ich habe dem nichts hinzuzufügen. |
omg hat folgendes geschrieben: |
Freut mich, dass hier ein reges Interesse besteht.
Schade finde ich aber, dass offensichtlich der eine oder andere schon die Flinte ins Korn geworfen hat. Die Bewegung steht doch noch relativ am Anfang und muss natürlich erst mal wachsen und die Hintergründe und Tatsachen in die Öffentlichkeit tragen. Ich bin schon immer Atheist und habe erst spät politisches Interesse entwickelt. Während der Ganzen Zeit, in der ich mich wenig für Politik interessiert habe, habe ich nicht mitbekommen, wie viel Geld und Macht die Kirchen vom Staat zugebilligt bekommen. Erst als ich mich näher mit dem Thema befasst habe, sind für mich einige inakzeptable Zustände zu Tage getreten. Wenn ich dann meinen Bekanntenkreis (zum größten Teil Konfessionsfreie) über diese Zustände aufkläre, wird mir oft nicht geglaubt, weil es eben für die meisten unglaublich ist was da hinter den Kulissen abläuft. Ist ja auch kein Wunder, wenn die Kirchenvertreter in den Medien ein gewaltiges Wort mitreden dürfen. Für mich ist es ganz klar. Die Zielgruppe sind die Konfessionsfreien (ca. ein drittel der Bevölkerung). Und Aufgabe ist es, die Konfessionsfreien aufzuklären, mit wie viel Steuergeld die Kirchen subventioniert werden (trotz des gigantischen Reichtums der Kirchen) und wie viel Macht sie (die Kirchen) auf Politik und Medien ausüben. Der Mensch reagiert meiner Meinung nach allergisch, wenn er erfährt, dass er für etwas bezahlen muss, was er weder gut heißt, noch was er in irgend einer Form nutzt. Die meisten Konfessionsfreien, denken schlicht, dass die Kirchen lediglich die Kirchensteuer einnehmen! Wenn irgendwann mal, die Konfessionsfreien bescheid wissen und Wahlen anstehen, sollte auch eine Partei da sein, die das Thema auch politisch angehen will und da sehe ich bisher nur die Partei der Humanisten. mfg omg |
omg hat folgendes geschrieben: |
Unser Wahlwerbespot ist fertig!
Parteienwerbung entfernt. vrolijke Im Wahl-O-Mat sind wir auch vertreten, da könnte ihr abchecken inwieweit ihr mit unserem Programm übereinstimmt. Hier geht es zum Wahl-O-Mat. mfg omg |
omg hat folgendes geschrieben: |
Unser Wahlwerbespot ist fertig! |
omg hat folgendes geschrieben: |
Unser Wahlwerbespot ist fertig!
Parteienwerbung entfernt. Im Wahl-O-Mat sind wir auch vertreten, da könnte ihr abchecken inwieweit ihr mit unserem Programm übereinstimmt. Hier geht es zum Wahl-O-Mat. mfg omg |
omg hat folgendes geschrieben: |
@vrolijke
Sorry, ich hatte das gar nicht mitbekommen, dass im Eingangspost schon was moderiert wurde. |
omg hat folgendes geschrieben: |
Für mich ist es ganz klar. Die Zielgruppe sind die Konfessionsfreien (ca. ein drittel der Bevölkerung). Und Aufgabe ist es, die Konfessionsfreien aufzuklären, mit wie viel Steuergeld die Kirchen subventioniert werden (trotz des gigantischen Reichtums der Kirchen) und wie viel Macht sie (die Kirchen) auf Politik und Medien ausüben. mfg omg |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Die Kirchen sind nicht so mächtig, weil die Parteien Angst vor dem Einfluss der Pastoren auf die belämmerten Wähler haben, sondern weil die Kirchen ihre Seilschaften auch in den Parteien haben, bis in die Parteiführungen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Wie halt die meisten anderen großen Konzerne auch. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Fakt ist aber auch, daß selbst die überwiegende Mehrheit der Konfessionslosen am Thema Kirchenfinanzierung kaum Interesse hat, schon gar nicht aus der Perspektive, die manche Berufs-Konfessionslose gern hätten. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist richtig, weil auch dieses Vorgehen gegen die Kirche subjektiv für die meisten einen Konflikt mit den Eltern bedeutete - dabei spielt es auch keine Rolle, ob die schon auf dem Friedhof sind. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Wenn das eine zutreffende Erklärung wäre, würde ich auf dieser Welt nichts bewegen, schließlich bedeutet alles, was wir anders machen als unsere Eltern, einen Konflikt mit ihnen - vorausgesetzt, sie bekommen davon überhaupt etwas mit. ... |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
....
Der „Volksatheismus“, wie eine evangelische Untersuchung das einmal genannt hat, ist nämlich erst einmal maximal ein einfaches „gestimmt-sein“, wie es, ich meine es war ein Leibziger, einem Reporter etwas ratlos ins Mikro sprach auf die Frage, ob er gläubig sei oder atheistisch: „Weder, noch. Einfach normal“. Aber ist die Abwesenheit einer Weltanschauung schon selbst eine, oder braucht es vielleicht keine? Hier ist, denke ich, vieles noch unklar. |
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