Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Die Organisationen der Atheisten, Humanisten, Konfessionslosen und wie sie alle heißen, an denen es nun wirklich keinen Mangel gibt, kriegen einfach kein Bein an die Erde, und müssen sich ihren fehlenden gesellschaftlichen Einfluß immer wieder schön lügen, und fallen im wesentlichen dadurch auf, daß sie über einander herfallen, und sich allerlei ideologischen Haarspaltereien hingeben, das allerdings mit großer Hingabe. Daß daraus nichts Nachhaltiges entstehen wird, ist für mich vollkommen klar. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
@ Marcellinus
Wir betrachten den ganzen Käse zwar offensichtlich von verschiedenen Seiten, aber wir sehen, so scheint es mir, im Wesentlichen das selbe. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wir haben weder ein Leben nach dem Tode, noch einen Gott, dem wir dienen müssen; alles, was wir wollen, ist uns in dieser Welt zurecht finden. Um uns zurecht zu finden, sind wir in die Schule gegangen, und das reicht uns. Das bedeutet, dass die Organisation, die für die Erhaltung und Entwicklung unserer Kultur existiert, als staatliche Institution steht. Sendungsbewusstsein, die Organisation einer eigenen kulturellen Tradition, all das, was Kirchen besorgen, wäre nützlich gewesen, als das Brechen der kirchlichen Macht soetwas wie eine Vorstellung atheistischer Transzendenz bedeutete. Im Zeitalter der Machtlosigkeit der Kirchen im persönlichen Bereich ist das witzlos, und das Brechen der kirchlichen Macht im politischen Breich ist kein atheistisches Ziel, sondern ein politisches - ein atheistisches Ziel existiert nicht mehr, seit Gott getötet wurde. Insofern finde ich "Einfach normal" das höchste, was wir erreichen können. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Das ist doch erfreulich, oder nicht? Ist es doch immerhin ein Hinweis darauf, daß unser Blick auf die Wirklichkeit vermutlich recht realistisch ist.
Du meinst (ich versuche das mal mit meinen eigenen Worten zu sagen), daß der Atheismus oder besser der Antiklerikalismus als Weltanschauung so lange einen Sinn machte, wie der Klerikalismus reale Macht auch über die Köpfe der vielen einzelnen Menschen besaß, und wir das heute nicht mehr brauchen, weil sich so viele Menschen im Kopf von ihrer Religion frei gemacht haben? Ja, der Gedanke hat was, hat aber Folgerungen: Antitheismus wäre weiterhin überall dort von Nöten, wo Religionen diese Vormacht noch haben, und - da sage ich dir sicherlich nichts Neues - diese Menschen gibt es zunehmend auch wieder bei uns, egal, ob fundamentalistische Freikirchler oder Salafisten. So ganz läßt uns ach so nichtreligiöse das Thema Religion in dieser Welt doch nicht los. Die Götter, die du tot glaubst, sind leider Wiedergänger. .... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Gemach, junger Mann. Die Ausrottung der Götter ist kein Programm für eine Generation, das dauert länger, auch wenn der momentane Kulturbruch (der ist auch noch nicht durch) andere Tempohoffnungen machen könnte. Was hier hilft, ist aber kein Atheismus, sondern Aufklärung und damit Behinderung der religiösen Tradition, die innerhalb der staatlichen Einrichtungen stattfindet. Was hier hilft, ist eine Politik, die nicht Schulen an Kirchen veräußert, um sie von denen führen zu lassen. Eine Politik, die Religionskunde statt der Religion in die Lehrpläne setzt, auch soetwas wie Religionspsychologie. Wir reden also von politischen Programmen, die die Abkoppelung der Religion vom Staat fordern - ich kann mir sogar vorstellen, dass die Existenz des Islam in Deutschland dabei behilflich ist. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich halte auch das - besonders auch von Kirchenleuten vorgebrachte - religiöse Grundbedürfnis der Menschheit für einen vorschnellen Schluss. […] Auch derjenige, der sich heute ganz bewusst gegen die Religion entscheidet, trägt noch unbewusst in der Weitergabe seiner Sprache noch sehr viel der gefühlsmäßigen Grundlagen der Religion, die er selbst ablehnt, in die nächste Generation. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
....
Umso schlimmer. Wie wir oben gesehen haben, wird weiterhin munter Mission betrieben. In den meisten Ländern um uns herum, auch in Europa, erlebe n wir einen Rückkehr der politischen Religion, in Russland, Polen, Ungarn und natürlich in der Türkei sowieso. Und auch wir haben im Land wachsende Minderheiten von christlichen wie islamischen Fundamentalisten. Und was machen unsere „Berufsatheisten“? Sie diskutieren über Tierrechte, Abschaffung von Zoos, einen „effektiven Altruismus“ und predigen eine „humanistische Spiritualität“. Ich bin immer mehr der festen Überzeugung, daß unter diesen Umständen die verbreitete Religionslosigkeit eine vorübergehende Erscheinung ist, und der von dir diagnostiziert „Kulturbruch“ eine Episode ohne lange Dauer. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Gerade, weil das so ist, sehe ich den momentan leicht anwachsenden Fundamentalismus auch im Christentum nicht ganz so schwarz - die zunehmende Anzahl uninteressierter Schüler und Eltern sorgen dafür, dass selbst ein nur ganz langsam zunehmender offener Atheismus an der Schule die Tradition immer wirksamer stört. Ich gehe auch nicht davon aus, dass das alles geradlinig abläuft, deshalb bin ich dagegen, kurzfristige Entwicklungen dieser Minderheiten einfach zu extrapolieren. |
Korra hat folgendes geschrieben: | ||
Welche Traditionen sollen an Schulen durch Atheisten gestört werden? |
Korra hat folgendes geschrieben: | ||
Welche Traditionen sollen an Schulen durch Atheisten gestört werden? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ungläubige Kinder im Religionsunterricht sich Störenfriede im eigentlichen Sinn und als solche sehr produktiv. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ungläubige Kinder im Religionsunterricht sich Störenfriede im eigentlichen Sinn und als solche sehr produktiv. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Das gibt es sicherlich, nur setzt das einen relativ freien, dialogorientierten Unterricht voraus. Ebenso oft gibt es sicherlich Fälle, in denen nichtreligiöse Kinder Opfer religiöser Propaganda werden. Religionsunterricht gewissermaßen als Ort der Aufklärung zu betrachten, ist also zumindest einseitig, wenn nicht sogar eine Illusion. In vielen Fällen dürfte der Religionsunterricht einfach weltanschaulich neutral wirken, weder bekehrend noch aufklärend, zum einen weil viele Religionslehrer ihren Unterricht selbst so anlegen, zum anderen weil man die Wirksamkeit von Unterricht insgesamt nicht überschätzen sollte, wobei der „heimliche Lehrplan“, also das, was vermittelt wird, obwohl es nicht beabsichtigt ist, noch mal ein eigenes Thema ist. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich gebe Dir insofern recht, als es in Bayern wegen meiner Kinder sehr wahrscheinlich Krach mit der Schulleitung gegeben hätte, den ich allerdings auch angenommen hätte, genauso wie ich hier den Krach mit einer religiösen Philosophielehrerin annehme, die behauptet, Atheismus sei in Wirklichkeit ein Ding der Unmöglichkeit und das im Unterricht auch zu lehren versucht. (Der Philosophieunterricht in den Schulen leidet darunter, dass sehr viele Philosophielehrer eigentlich Theologen sind.) |
Korra hat folgendes geschrieben: |
Aber die Christen hier in Deutschland sind auch kein Vorbild darauf bezogen. Sich vom Staat finanzieren lassen und auch noch in der katholischen Kirche die Richtlinien von einem alten Mann in Rom diktieren lassen. Generell sollten Religionsgemeinschaften mehr darauf achten, sich nicht von anderen Ländern fremdbestimmen zu lassen. Das gilt genauso für die Gläubigen. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Das trifft es nicht so ganz. Die Kirchen hierzulande werden nicht vom Staat finanziert. Der zieht zwar die KiSt ein, laesst sich diese Dienstleistung aber honorieren (von den Glaeubigen). Bloss die Bischoefe werden vom Staat alimentiert, dafuer darf der Staat aber auch mitreden und sie muessen einen Eid auf die jeweiligen Landesverfassungen ablegen. .... |
DonMartin hat folgendes geschrieben: |
Das trifft es nicht so ganz. Die Kirchen hierzulande werden nicht vom Staat finanziert. Der zieht zwar die KiSt ein, laesst sich diese Dienstleistung aber honorieren (von den Glaeubigen). Bloss die Bischoefe werden vom Staat alimentiert, dafuer darf der Staat aber auch mitreden und sie muessen einen Eid auf die jeweiligen Landesverfassungen ablegen. Das diszipliniert ungemein. Vergleich das mal mit echt laizistischen Staaten, wo (kath.) Bischoefe ungeniert gegen Gesetze "linker" Regierungen hetzen koennen. |
Korra hat folgendes geschrieben: |
Nicht nur Bischöfe auch Religionsunterricht, Kirchentage, Denkmalschutz etc. zahlt der Staat. |
Korra hat folgendes geschrieben: |
Außerdem hält ein Eid auf die Landesverfassung keinen Bischoff davon ab, "Ungläubige" schlecht zu reden |
Korra hat folgendes geschrieben: |
und über Parteien herzuziehen. |
Korra hat folgendes geschrieben: |
Sämtliche Religionsgemeinschaften in Deutschland haben das Recht ihre Angelegenheiten selber zu regeln. Der Staat kontrolliert diese nicht, Laiezosmus hin oder her. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Das sind zum grossen Teil Zuschüsse, die andere gemeinnützige Vereine auch bekommen. Subventionen sind sicher ärgerlich, aber nur ein Nebenkriegsschauplatz. Von mir aus können die Kirchen gerne auf ihren Geldsäcken sitzen - solange sie sich nicht in mein tägliches Leben einmischen. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Erzähl. Also ich kann mich nicht erinnern, dass ein deutscher Bischof mich in jüngster Zeit schlecht geredet hätte. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
zB über die AfD Aber das nehmen wir doch gerne mit, gelle? |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Der Knackpunkt ist: was ist eine religiöse Angelegenheit. Für das Mainstream-Christentum kaum mehr als der sonntägliche Kirchgang. Für die Christen-Fundis am rechten Rand und natürlich den Islam so ziemlich das ganze Leben, incl das der Ungläubigen. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: |
Das sind zum grossen Teil Zuschüsse, die andere gemeinnützige Vereine auch bekommen. Subventionen sind sicher ärgerlich, aber nur ein Nebenkriegsschauplatz. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Na ja, ca 17 Milliarden sind ein recht gut ausgesratteter Nebenkriegsschauplatz. Und sie mischen sich, heimlich aber doch offiziell, in unrechtmäßiger Weise in unsere Gesetzgebung ein, wie Carsten Frerk in "Kirchenrepublik Deutschland" sehr ausführlich dokumentiert hat, und damit auch in Dein tägliches Leben. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Hier findest Du auch Bischfszitate. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Die haben allerdings inzwischen alle bis auf die AfD so einen so großen Anteil an der "Gottesfraktion" des Bundestags, dass eine Hetze gegen diese Partien nicht mehr nötig ist. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Bloss merk ich davon nix. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||
Bloss merk ich davon nix. Wir sind nicht mehr in den 1950ern. ... |
Korra hat folgendes geschrieben: |
Andere Gemeinnützige Vereine bekommen weder Geld vom Staat aus über 100 Jahre alten Verträgen, noch spielt der Staat für sie das Inkassounternehmen und zieht ihre Mitgliedsbeiträge bzw. Kirchensteuer ein. |
Zitat: |
kath.net/news/61677 kath.net/news/61682 kath.net/news/61648 kath.net/news/61649 kath.net/news/61612 |
DonMartin hat folgendes geschrieben: |
plus viele weitere nebst "Leserkommentaren". D.h. in den letzten Jahren zunehmende Propaganda für Abtreibungs- und Sterbehilfeverbote (vornehm als "Lebenschutz" etikettiert), gegen Verhütung, gegen Homoehe, gegen Sexualaufklärung in der Schule usw usf. Insbesondere seit Trump in den USA diese Agenda real durchsetzt, sehen diese Leute Oberwasser. Noch sind sie nicht im Kirchen-Mainstream angekommen, und ihr Einfluss auf die Politik ist überschaubar, aber was nicht ist, kann ja noch kommen. |
Korra hat folgendes geschrieben: |
Die Privilegien der Kirche führen dazu, dass sie sowohl den Einfluss als auch das Geld haben um ihre Vorstellungen in der Öffentlichkeit durchzusetzen. Religionsunterricht ist eines von vielen Beispielen. |
DonMartin hat folgendes geschrieben: | ||||
Das ist wie gesagt keine Subvention. Auch bei den andern Posten halte ich das Etikett "Subvention" tw für fragwürdig. Aber auf dieses Kleinklein will ich mich jetzt nicht einlassen. Für Dich als junger, weiblicher Mensch sollte eine andere Entwicklung besorgniserregender sein:
plus viele weitere nebst "Leserkommentaren". D.h. in den letzten Jahren zunehmende Propaganda für Abtreibungs- und Sterbehilfeverbote (vornehm als "Lebenschutz" etikettiert), gegen Verhütung, gegen Homoehe, gegen Sexualaufklärung in der Schule usw usf. Insbesondere seit Trump in den USA diese Agenda real durchsetzt, sehen diese Leute Oberwasser. Noch sind sie nicht im Kirchen-Mainstream angekommen, und ihr Einfluss auf die Politik ist überschaubar, aber was nicht ist, kann ja noch kommen. |
luc hat folgendes geschrieben: |
Diese Ausbeuter der Naivität muss man finanziell austrocknen. Das gilt aber nicht nur für die Kirche, das gilt auch für gewisse politische Parteien. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Ich halte das eher für sektiererisch mentale Ausfälle, die auch auf dieser Ebene bleiben werden, weil die Voraussetzungen hier ganz andere sind als in "God's own Country, |
fwo hat folgendes geschrieben: |
und diesen Post für eine Ablenkung von den eigentlichen Problemen, die wir hier weniger mit den ganz abgedrehten Christen als mit den Kirchen haben. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Schreibst Du in kirchlichem Auftrag? |
DonMartin hat folgendes geschrieben: |
"Demos für alle" und "Märsche fürs Leben" bringen mehr Leute auf die Strasse als konfessionslose Anliegen http://atheistconvention.org.au/ |
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