Relativierung und andere Themenentführungen
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#1: Relativierung und andere Themenentführungen Autor: zelig BeitragVerfasst am: 08.07.2017, 12:28
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Dieser sonderbare Thread soll die Möglichkeit schaffen, Themenentführungen an diese Stelle weiterzuentführen, damit einerseits die native Diskussion eines Threads weniger gestört wird, aber andererseits die Störung selber diskutiert werden kann. Es gibt ja beliebte Reizthemen, die gerne in andere Themen reingedrückt werden.

Ich berufe mich dabei auf folgende Regel:
Zitat:
Bleib beim Thema! Die meisten Benutzer finden es frustrierend, wenn spannende Diskussion durch zu viele themenfremde Beiträge beeinträchtigt werden, oder wenn ein Thema an mehreren Stellen diskutiert wird. Benutze die Suchfunktion, um bereits bestehende Diskussionen zu finden und fortzusetzen.

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=25714




Anlass ist folgender Beitrag aus dem G20-Thread:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Das sind einfach nur Hobby Terroristen ohne politisches Konzept, die ihren diffusen Aggressionen Luft machen wollen.
Viele davon noch aus dem Ausland, denen unsere Versicherungs-Beiträge egal sind.

Pflaster-Steine und Stahl-Kugeln auf Polizisten zu schleudern, die noch nicht einmal mit Schilden ausgerüstet sind, ist einfach nur kriminell.

Die Täter sollten bestraft werden wie Terroristen.

Terroristen? In Syrien nutzte man Begriffe wie Freiheitskämpfer oder Aktivisten... (es sei denn man ordnet zB die gewaltsame Schaffung eines Kalifats oder die Einführung der Scharia unter "politisches Konzept" ein).

Man sollte sich langsam mal entscheiden ob man grundsätzlich etwas gegen [Terror,..] hat oder nur unterscheidet zwischen einem nützlichen Terror und einem Terror der den eigenen Interessen nicht dient.
Wenn das in Syrien kein Terror war dann auch dieser nicht, ansonsten sind alle Länder die das auch noch irgendwie unterstützt hatten nicht grundsätzlich gegen Terror, mancher Terror wird sogar unterstützt.


Ich würde sagen, der Begriff "Terror" kann in unterschiedlichen Zusammenhängen unterschiedliche Betonungen oder Bedeutungen haben. Der Kern ist immer der Schrecken, den Terror verbreitet.
Ich widerspreche "wolle" in dem Punkt, daß der Terror, den die marodierenden Plünderer verbreiten, wenn sie Autos abfackeln oder Waren aus den Geschäften klauen, tatsächlich eine andere Qualität hat, als der Terror, der vielleicht von der RAF ausging. Jedoch gehören sie in die gleiche Kategorie fehlgeleiteten und gewaltbereiten (anti?)bürgerlichen Widerstands innerhalb der Zivilgesellschaft.

Dir Widerspreche ich jedoch entschieden in Deinem Versuch, den Kriegs-Terror, den Assad mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Giftgas verbreitet, mit der indirekten Gleichsetzung der Vorgänge in Hamburg zu relativieren.

#2: Re: Relativierung und andere Themenentführungen Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.07.2017, 13:18
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zelig hat folgendes geschrieben:
......
sehr gut hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Das sind einfach nur Hobby Terroristen ohne politisches Konzept, die ihren diffusen Aggressionen Luft machen wollen.
Viele davon noch aus dem Ausland, denen unsere Versicherungs-Beiträge egal sind.

Pflaster-Steine und Stahl-Kugeln auf Polizisten zu schleudern, die noch nicht einmal mit Schilden ausgerüstet sind, ist einfach nur kriminell.

Die Täter sollten bestraft werden wie Terroristen.

Terroristen? In Syrien nutzte man Begriffe wie Freiheitskämpfer oder Aktivisten... (es sei denn man ordnet zB die gewaltsame Schaffung eines Kalifats oder die Einführung der Scharia unter "politisches Konzept" ein).

Man sollte sich langsam mal entscheiden ob man grundsätzlich etwas gegen [Terror,..] hat oder nur unterscheidet zwischen einem nützlichen Terror und einem Terror der den eigenen Interessen nicht dient.
Wenn das in Syrien kein Terror war dann auch dieser nicht, ansonsten sind alle Länder die das auch noch irgendwie unterstützt hatten nicht grundsätzlich gegen Terror, mancher Terror wird sogar unterstützt.

....
Dir Widerspreche ich jedoch entschieden in Deinem Versuch, den Kriegs-Terror, den Assad mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Giftgas verbreitet, mit der indirekten Gleichsetzung der Vorgänge in Hamburg zu relativieren.

fett von mir

Danke. Das ist wohl in etwa das selbe, was ich angesprochen habe, als ich an anderer Stelle bei der Erwähnung des Maidan darauf verwies, wie der Staat aussieht, in dem sich das gerade bei uns abspielt.

#3: Re: Relativierung und andere Themenentführungen Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 08.07.2017, 15:43
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zelig hat folgendes geschrieben:
Dir Widerspreche ich jedoch entschieden in Deinem Versuch, den Kriegs-Terror, den Assad mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Giftgas verbreitet, mit der indirekten Gleichsetzung der Vorgänge in Hamburg zu relativieren.

Wenn die "[Rebellen,Freiheitskämpfer,Aktivisten,Terroristen,Dschihadisten,..]" mit [Waffen,..] unterstützt wurden, wie würdest du das denn nennen was die damit verbreitet haben?
Wenn jemand mit Waffen in deine Gegend kommt und da zB die Scharia einführen will, wie würdest du das bezeichnen...?

Zitat:
den Kriegs-Terror, den Assad mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Giftgas verbreitet

Dein Weltbild ...

Verständlich, irgendwie muß man das hinbiegen wenn man erkennt das "der Westen" auf Seiten der [Dschihadisten,...] ist/war.

#4: Re: Relativierung und andere Themenentführungen Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.07.2017, 16:41
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sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Verständlich, irgendwie muß man das hinbiegen wenn man erkennt das "der Westen" auf Seiten der [Dschihadisten,...] ist/war.

Das Problem der syrischen Opposition war doch genau, dass sie am Anfang keine Unterstützung aus dem Westen bekamen, als sie Waffen brauchten, um gegen ihre Regierung am Leben zu bleiben. Die Begründung gegen diese Waffenlieferungen war, dass die in die Hände von Dschihadisten kommen würde. Natürlich hat es fast von Beginn an auch dschihadistische Truppen gegen Assad gegeben, die wurden aber erst bedeutend, als die "normalen" Oppositionellen sich teilweise mit denen zusammenschlossen, weil von uns keine Hilfe kam.

Versuch doch mal, dich an die Affentänze zu erinnern, die hier (auch wegen Erdogan) veranstaltet wurden, bis man anfing die Kurden zu unterstützen, weil die die einzigen waren, die die Jesiden noch retten konnten.

#5: Re: Relativierung und andere Themenentführungen Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 08.07.2017, 17:09
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fwo hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Verständlich, irgendwie muß man das hinbiegen wenn man erkennt das "der Westen" auf Seiten der [Dschihadisten,...] ist/war.

Das Problem der syrischen Opposition war doch genau, dass sie am Anfang keine Unterstützung aus dem Westen bekamen, als sie Waffen brauchten, um gegen ihre Regierung am Leben zu bleiben. Die Begründung gegen diese Waffenlieferungen war, dass die in die Hände von Dschihadisten kommen würde. Natürlich hat es fast von Beginn an auch dschihadistische Truppen gegen Assad gegeben, die wurden aber erst bedeutend, als die "normalen" Oppositionellen sich teilweise mit denen zusammenschlossen, weil von uns keine Hilfe kam.

Versuch doch mal, dich an die Affentänze zu erinnern, die hier (auch wegen Erdogan) veranstaltet wurden, bis man anfing die Kurden zu unterstützen, weil die die einzigen waren, die die Jesiden noch retten konnten.


Das Thema lautet dann aber eher regime change - ob in Syrien, Ukraine oder Venezuela. In all diesen Fällen fördert der Westen den Terror mit allem, was aus Sicht der jeweiligen rechten bis rechtsextremen Opposition dazu gehört bis hin zu Folter und Mordbrennerei.

In der Tat hat so ein echter Terror mit dem, was in Hamburg passierte wenig zu tun. Und trotzdem soll nur das letztere *Terror* genannt werden.

Das ist sozusagen eine Uminterpretation, eine Verkehrung der Begriffe.

#6: Re: Relativierung und andere Themenentführungen Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 08.07.2017, 17:17
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fwo hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Verständlich, irgendwie muß man das hinbiegen wenn man erkennt das "der Westen" auf Seiten der [Dschihadisten,...] ist/war.

Das Problem der syrischen Opposition war doch genau, dass sie am Anfang keine Unterstützung aus dem Westen bekamen, als sie Waffen brauchten, um gegen ihre Regierung am Leben zu bleiben. Die Begründung gegen diese Waffenlieferungen war, dass die in die Hände von Dschihadisten kommen würde. Natürlich hat es fast von Beginn an auch dschihadistische Truppen gegen Assad gegeben, die wurden aber erst bedeutend, als die "normalen" Oppositionellen sich teilweise mit denen zusammenschlossen, weil von uns keine Hilfe kam.

Versuch doch mal, dich an die Affentänze zu erinnern, die hier (auch wegen Erdogan) veranstaltet wurden, bis man anfing die Kurden zu unterstützen, weil die die einzigen waren, die die Jesiden noch retten konnten.

ARD 2013

(Video, ARD-Monitor)

#7: Re: Relativierung und andere Themenentführungen Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 09.07.2017, 00:15
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sehr gut hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
....
Verständlich, irgendwie muß man das hinbiegen wenn man erkennt das "der Westen" auf Seiten der [Dschihadisten,...] ist/war.

Das Problem der syrischen Opposition war doch genau, dass sie am Anfang keine Unterstützung aus dem Westen bekamen, als sie Waffen brauchten, um gegen ihre Regierung am Leben zu bleiben. Die Begründung gegen diese Waffenlieferungen war, dass die in die Hände von Dschihadisten kommen würde. Natürlich hat es fast von Beginn an auch dschihadistische Truppen gegen Assad gegeben, die wurden aber erst bedeutend, als die "normalen" Oppositionellen sich teilweise mit denen zusammenschlossen, weil von uns keine Hilfe kam.

Versuch doch mal, dich an die Affentänze zu erinnern, die hier (auch wegen Erdogan) veranstaltet wurden, bis man anfing die Kurden zu unterstützen, weil die die einzigen waren, die die Jesiden noch retten konnten.

ARD 2013

(Video, ARD-Monitor)

Ich habe mir das eben angesehen und hätte eigentlich nach dem einleitenden Kommentar abschalten können. Der sagte nämlich ziemlich genau, was ich hier auch geschrieben habe:
"... Bombt die Koalition der Willigen womöglich Dschihadisten an die Macht? Die haben nämlich in den letzten Monaten die Aufständischen immer weiter unterwandert und immer mehr Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht. Für die Menschen, die nicht der Meinung der selbsternannten Gotteskrieger sind hat das schlimme Folgen ......"
Der Rest der Reportage dreht sich im die eigene Strategie Erdogans, wobei man mehr sein spezielles Machtziel als zentral sah und weniger sah, dass er auch direkt mit den Dschihadisten sympathisierte - dass Erdogan auch eine Reislamisierung im Kopf hatte, war noch kaum Thema.

Danke für die Bestätigung.

#8: Re: Relativierung und andere Themenentführungen Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 09.07.2017, 11:10
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fwo hat folgendes geschrieben:
Danke für die Bestätigung.

Bitte zwinkern
Ist aber ein Bericht von Leuten die nicht selbst in Syrien vor Ort waren und nur davon ausgehen das bei den 'Aufständischen' anfangs nur unbedeutende Teile in Verbindung gebracht worden konnten mit [Dschihadismus,Scharia,etc]. In dem Bericht werden [Kämpfer,Terroristen,Aktivisten,..] gezeigt die nicht aus Syrien kamen, das waren Ausländer, wie der Kanadier der dort »Terror« brachte.

Der alte ARD-Bericht zeigt aber das die Unterstützung der [Dschihadisten,..] nicht so versteckt geschah, wer sich in der Grenzregion wie die Journalisten umsah konnte dies sehen. Aber genau dieses Land durch das diese 'Unterstützung' stattfand wurde von deutschen Soldaten beschützt, auch nachdem im deutschen Fernsehen dieser Bericht öffentlich gesendet wurde und kein Verantwortlicher mehr sagen konnte das er davon nichts wissen konnte.



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