Zitat: |
Die Auspeitschung eines Kippa-Trägers ist nicht nur Körperverletzung. Ihre Symbolik weckt düstere Erinnerungen – jetzt braucht es mehr als vorgefertigte Solidaritätsbekundungen. |
Zitat: |
Ob die Berliner Gürtelattacke aus religiösem Antisemitismus oder politischem Antiisraelismus – etwa als eine Reaktion auf das Agieren Israels im Gazastreifen – geschah, ist unklar.
(...) Das öffentliche Auspeitschen gilt in muslimisch geprägten Ländern ähnlich wie der Schuhwurf als explizite Demütigung. Diebe werden so bestraft oder publizistische Regimekritiker (...). Das symbolische Spezifikum des Gürtelschlags sei, so der Wiener Soziologe und Integrationsforscher Kenan Dogan Güngör, dass man das Opfer dadurch – anders als etwa beim Faustschlag – als Gegner nicht ernst nehme. Ähnlich wie das Bespucken oder Ohrfeigen diene der Gürtelschlag dazu, den anderen zu „demütigen, entmännlichen und zu verweichlichen“. Die Demütigung ist hier also wichtiger als die physische Verletzung. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Unter autochthonen Deutschen gibt es den eigentlichen Antisemitismus, |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
unter Muslimen eher die re-importierte und politische Judenfeindschaft, |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Und es zudem ob des Israel - Palästina Konfliktes eine politisches Dimension des Übergriffes gibt. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Antisemitismus christlicher Herkunft und die genannte Judenaggression sind zwei verschiedene Dinge, was man noch weiter aufdröseln könnte. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Abgesehen von diesem Unterschied, der eine entscheidende Bedeutung bei der Bekämpfung der Gewalt gegen Juden hat, ist der jeweilige Antisemitismus bei Christen und Muslimen ungefähr gleich häufig:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-03/juden-muslime-zusammenleben-deutschland/komplettansicht |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Die Frage wäre also folgende: "Warum sammeln sich die wenigen muslimischen Antisemiten besonders häufig in Milieus wie z.B. der Rap-Musik?" Wahrscheinlich hängt das u.a. auch damit zusammen - wolle hatte es schon geschrieben - dass die Rap-Musik einer bestimmten Macho-Kultur besonders entgegen kommt. (Wo gibt es weibliche Rapperinnen?) |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Mit dem Kampf gegen die rechte Rap-Szene wird natürlich die Rückständigkeit bestimmter muslimischer Milieus nicht verschwinden. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Das Ganze wirft auch ein Schlaglicht auf die unaufgearbeitete deutsche und europäische Vergangenheit wie auch auf die aktuelle Schuld der Unterstützung des Neokolonialismus in Nahost durch just die Deutschen und die anderen mächtigen europäischen Staaten. |
unquest hat folgendes geschrieben: | ||||||
In diesem Artikel beschreiben Eltern eines 'Schweinedeutschen', dass ihnen die Polizei empfahl:
Also könnte man den Juden doch auch einfach empfehlen wegzuziehen. |
Zitat: |
"Der deutsche Rap ist so antisemitisch wie Rechtsrock"
Nach dem Echo für Kollegah und Farid Bang spricht der jüdische Rapper Ben Salomo im Interview über Judenfeindlichkeit im Rap. |
Zitat: |
Ben Salomo: Natürlich. Das fängt damit an, dass Backstage jemand einen Joint nicht weitergibt und als "Jude" beschimpft wird. In Gesprächen mit anderen Rappern werde ich sofort in die Außenminister-Position von Israel gedrängt. Da soll ich mich dann von der Politik Israels distanzieren. Aber ich habe Antisemitismus nicht nur in der Rap-Szene erlebt – das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Ich wurde bereits in der siebten Klasse von türkischen und arabischen Mitschülern wegen meines Jüdischseins diskriminiert und angegriffen. |
Zitat: |
Ja, die deutsche Rap-Szene ist in weiten Teilen genauso antisemitisch wie die deutsche Rechtsrock-Szene. |
Zitat: |
Bei vielen, die ich kenne, spiegelt sich das noch nicht mal in den Texten wider, aber sehr viele glauben an antijüdische Verschwörungstheorien. Dadurch kommt das dann auch immer wieder in den Songs vor.
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Nicht nur das! Sie sind auch ein besonders starker Multiplikator dieser Vorurteile. Sie haben Millionen junge und fanatische Fans, die die Rapper als Idole sehen. Die können das noch gar nicht reflektieren. Das ist eine sehr, sehr gefährliche Sache. Dass der Echo so was auch noch kürt, ist kein Skandal, das ist ein komplettes Versagen. |
Zitat: |
"Hitler war ein guter Mann", sagt die Mitschülerin
An Deutschlands Schulen werden Juden beleidigt und bedroht. Die jüngsten Vorfälle haben auch Politiker aufgerüttelt – aber was kann man gegen den Antisemitismus unter Jugendlichen tun, ganz praktisch? |
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Im vergangenen Dezember wird ein Schüler an einer Oberschule im Wedding als "Kindermörder" beschimpft. "Hitler war ein guter Mann, denn er hat die Juden getötet", bekommt er zu hören. Die Täterin ist eine Mitschülerin, 18 Jahre alt, sie hat arabische Wurzeln. |
Zitat: |
Die Polizeiliche Kriminalstatistik hat für das Jahr 2017 bundesweit 1.453 antisemitische Delikte registriert, davon 32 Gewalttaten. Über 90 Prozent der Delikte werden dabei dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet. Das ist umstritten, denn ist ein Täter nicht bekannt, erfolgt diese Einstufung automatisch. Schulen werden in der Statistik nicht gesondert erfasst, auch tauchen dort nur die strafrechtlich relevanten Fälle auf. (...) Laut Zentralrat gibt es mindestens hundert jüdische Gemeinden. Eine aktuelle Umfrage der Universität Bielefeld unter rund fünfhundert Juden ergab: 78 Prozent nehmen eine Zunahme von Antisemitismus wahr. Viele Betroffene, so heißt es, gehen nicht zur Polizei. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | ||||||
Quelle:
http://www.zeit.de/2018/17/antisemitismus-juden-muslime-schule-deutschland
und da ja immer so gerne Statistiken bemüht werden:
Ja, wenn man antisemitische Delikte bei unbekannten Täter automatisch den Rechtsextremen zuordnet, ja dann muss man sich über die Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung (Übergriffe und Taten im urbanen - westdeutschen Milieu von jungen Migranten) und Statistik 'rechtsextreme Delikte' nicht wundern, insbesondere wenn Vorkommnisse in Schulen nicht oder nur selten erfasst werden. |
Zitat: |
Bei 1377 Delikten geht die Polizei von rechts motivierten Tätern aus. 33 Straftaten werden ausländischen Judenfeinden - ohne Islamisten - zugeschrieben, weitere 25 Delikte „religiös motivierten“ Antisemiten, also meist muslimischen Fanatikern ausländischer sowie deutscher Herkunft. Bei 17 Taten war es der Polizei trotz erkennbarem Judenhass nicht möglich, ein politisches Milieu zu ermitteln. Nur ein einziges Delikt, eine Volksverhetzung, war nach Erkenntnissen der Polizei links motiviert.
Quelle: tagesspiegel vom 11.02.2018 https://www.tagesspiegel.de/politik/hass-gegen-juden-in-deutschland-pro-tag-im-schnitt-vier-antisemitische-straftaten/20949750.html |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Jein, in NRW werden sie ja erfasst, und bis jetzt sieht das nicht nach einem Massendelikt aus, deutlich geringer als Drogendelikte. Da kommt man beim Einsammeln von unter das Waffengesetz fallenden Messern auf ganz andere Größenordnungen.
Dass man alle Taten, bei denen kein Täter idedentifiziert werden kann, rechtsextrem zuordnet, ist sicher falsch. Aber ich bin mir auch gar nicht sicher, dass dem flächendeckend so ist. Schließlich gibt es ja auch ein Täterbild des "südländisch aussehenden" Angreifers, das man den Rechtsextremen nicht automatisch zuordnet. Hakenkreuzschmiereien werden dagegen mehrheitlich wohl richtig zugeschrieben, bei anderen, insbesondere mit Israelbezug, muß das durchaus nicht so sein. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
(...)
Dazu kommt, dass die Quelle der Feindschaft gegen jüdische Menschen bei *eingeborenen Deutschen* und Muslimen aus Nahost eine jeweils andere ist. |
Zitat: |
Ich wurde bereits in der siebten Klasse von türkischen und arabischen Mitschülern wegen meines Jüdischseins diskriminiert und angegriffen. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
(...)
Den Muslimen wiederum muss gezeigt werden, dass die westliche/christliche Form des Antisemitismus unislamisch und also für einen ordentlichen Muslim "bähbäh" ist. Das wäre sicherlich pädagogisch heilsam. (...) |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | ||||
Unter autochthonen jungen Deutschen ist Jude als Schimpfwort nicht verbreitet, sehr wohl aber unter jungen Muslimen (hier kann man vielleicht auch allgemein Migranten sagen, da auch in Osteuropa leider 'Jude' [zyd] als Schimpfwort benutzt wird. Siehe hier in der WDR-Doku zum Antisemitismus im Deutschrap: https://youtu.be/HXZCmXK9wWc?t=389 Und genau dieser Alltagsrassismus ist es, der eben in diesem Millieu deutlich höher anzusiedeln ist, als eben bei 'uns'. Ben Salomo hat seine schlechten Erfahrungen in der Schulzeit nicht mit autochthonen Deutschen Schülern erlebt! Quelle: siehe Thread weiter oben
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Zitat: |
Blume wurde als Sohn eines kanadischen Vaters und einer deutschen Mutter in Friedberg (Hessen) geboren und verbrachte seine Jugend teilweise vaterlos. Er wuchs in Simmern/Hunsrück auf und besuchte dort das Herzog-Johann-Gymnasium.
Blume war zeitweise als Übersetzer tätig. Nach 2003 ließ er seine Übersetzertätigkeit für seine beginnende Rap-Karriere ruhen, die er unter dem Pseudonym T.O.N.I. begann. 2008 erklärte er in einem Interview, er sei durch seinen algerischen Stiefvater in Kontakt mit dem Islam gekommen, habe sich darüber informiert und sei daraufhin als 15-Jähriger gläubiger Muslim geworden. Sein Künstlername „Kollegah“ sei auf seinen Stiefvater zurückzuführen. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kollegah&oldid=176754751 |
Zitat: |
Wolfgang Wippermann: Rassenwahn und Teufelsglaube
Drei Thesen will dieses Buch belegen: 1. Rassenwahn und Teufelsglaube ähneln sich strukturell 2. diese strukturelle Ähnlichkeit entstand historisch, weil es gemeinsame Ursprünge gibt 3. der Rassenwahn ist der säkularisierte Teufelsglaube Alle Thesen werden sauber und akribisch besprochen und nachgewiesen. Der christliche Teufelsglaube und der heidnische Dämonenglaube waren die gemeinsamen Ursprünge des Hexenwahns. Er dauerte bis zur Aufklärung. Allerdings wurde er nur durch den Rassenwahn ersetzt, der ab da seinen verhängnisvollen Verlauf nahm. Zwischen der Verfemung der Juden, Roman und Sinti und den Afrikaner zeigt Wippermann zahlreiche Bezüge auf. http://www.gavagai.de/Buch/mr/HHDMR08.htm |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | ||
nö, muss gar nicht. Es muss auch nicht den Christen gezeigt werden, das Antisemitismus 'unchristlich' ist, noch irgendeiner anderen Gruppe, dass dieser eben gruppenspezifisch abzulehnen sei. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Es reicht vollkommen aus, wenn die in der Schule lernen, Rassismus ist Scheiße und unmenschlich. Und Antisemitismus ist Rassismus. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Ich bin ein großer Freund von religiösem Analphabetismus und sehe darin keinen Vorteil, religiöse Sonderprogramme einzurichten wie etwa den Religionsunterricht.
Viel wichtiger halte ich eine neutrale Wertevermittlung in den Schulen, die dann an Stelle der verstaubten, tradierten religiösen Modelle treten kann. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
In der "Heute Show" vom 20.04. hat Oliver Welke zwei Beiträge zum Thema "Rap & Antisemitismus" präsentiert, mit der bewährten Mischung aus Kritik und Satire: |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Antisemitismus im deutschen Rap? Ein Echo für Kollegah und Farid Bang |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Dennis aus Hürth wird Rapper (mit Martin Klempnow) (...) |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | ||
Gut war hier noch der Part von O. Polak. Ja, der war sogar Spitze. Durchschnittlich der Part gegen Farid Bang - Sorry, der Kerl liefert soviel Kanonfutter, da kann man in den Tagen von Echo bis zum Sendetag mehrabliefern, als diese 'Bildungswitzchen' mit Klassikern. Oliver Welke und Co. ist übrigens in diesem Beitrag wieder gelungen, weder Farid Bang noch Kollegah als Muslime vorzustellen. Er holt ja doch bei Kollegha immerhin soweit aus, dass er seinen bürgerlichen Namen Felix Blume und seine Herkunft Düsseldorf benennt. Bravo. Es wäre keine Verrenkung gewesen, wenn er den muslimischen Hintergrund von Kollegah, nämlich seine selbst gewählte Annahme des Islams als seine Religion als er noch Jugendlicher war, sowie der Einfluss des kreationistischen und antisemitischen Muslim Harun Yahya, so erweckt die Heute Show den falschen Eindruck und schreibt die diese Taten einem falschen Umfeld zu. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: | ||
Noch krasser wird diese Fehlleistung, wenn man sich den nachfolgenden von Dir verlinkten Beitrag anschaut:
Wenn man wirklich mit einem Klischee Rapper als Kunstfigur arbeiten wollte, dann hätte die Figur nicht Dennis heißen sollen, sondern Tarek oder Mohammed und nicht Dennis. Danach ist der Werdegang dieses Dennis eben nicht typisch für Aktive im Hip-Hop-Biz. Hier wird es nämlich so dargestellt, als ob die Aktiven, wenn überhaupt, nur Hauptschulabschluss hätten. Zitat Dennis: "fast Hauptschulabschluss" und dann noch ein bisschen Berufsschule. Die Schreiberlinge dieser Sketche fühlen sich wohl bildungsbürgerlich ganz erhaben - und - was noch viel wichtiger ist - ganz entrückt, denn sie haben wahrscheinlich nie eine Berufsschule von Innen gesehen. Eher dürfte der Weg wohl über Hotel - Mama, zur Uni - und dann über Praktika zum Fernsehen geführt haben. Aber Hauptsache mal über Menschen mit niederen Schulabschlüssen Witzchen machen - sich dann aber beschweren, dass diese von der Gesellschaft ausgegrenzt werden und diese keine Lehrstellen bekommen. Dabei wird die von dir beklatschte Satire selber ausgrenzend. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Sie ist aber zudem auch falsch. Denn Dennis versucht ja dann schließlich ein Lied gegen alle Religionen zu rappen und wird dann von der Figur Tarek ermahnt, nicht gegen den Islam zu rappen da sonst Terrorgefahr.
Die Situation die wir aber mit muslimischen Rappern im Deutsch-Rap haben, ist die, dass diese von sich aus schon nicht kritisch über den Islam rappen würden. Nicht aus Angst vor Terror, sondern aus Liebe zu ihrer Religion. Kein Problem haben die meisten dieser jedoch damit, gegen Juden zu singen. |
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Insofern hat dieses Video das Thema total verfehlt. Ähnlich wie aktuell geschätzt 90% der Zeitungsbeiträge zu dem Antisemitismus im Deutschrap.
Übrigens, die außer Farid Bang und Kollegah in der WDR Doku auch breiter behandelten PA Sports und Haftbefehl sind ebenfalls Muslime. Einen nichtmuslimischen Deutschrapper der antisemitisch ist, nennt die ganze Doku nicht. Wie kommt denn das, |
Zitat: |
Frage: Der Journalist Oliver Marquart vom Onlinemagazin Rap.de hat gesagt, dass die Zeilen von Kollegah und Farid Bang »geschmacklos, aber nicht antisemitisch« seien. Wie sehen Sie das?
Antwort: Das ist Haarspalterei. Wir sprechen hier über einen sehr schamlosen Umgang mit dem Gedenken an den Holocaust, und zwar vor Mainstream-Publikum. Es ist eine Anmaßung und ein Affront gegenüber den Betroffenen, jegliche Antisemitismus-Vorwürfe als »Quatsch« abzutun, wie dies Herr Marquart getan hat. Frage: Würden Sie sagen, dass es einen strukturellen Antisemitismus im deutschen Rap gibt? Antwort: In den letzten zehn Jahren hat sich Rap in Deutschland stark nationalisiert. Damit wurde er immer mehr zum Spiegel einer konservativer werdenden Gesellschaft. Die Forderung nach einem unbeschwerten Patriotismus hat sich über die letzten Jahre auch auf die Hip-Hop-Szene übertragen. Das durch die deutsche Geschichte ausgelöste Unbehagen und die Verdrängung des Holocaust erzeugen in vielen deutschen Köpfen eine diffuse Ablehnung des Judentums. ... Ich kritisiere vor allem eine Berichterstattung, die in ihrer blinden Verteidigungshaltung neurotisch erscheint. So eine Abwehrhaltung kann zur Identität werden. Vor fast zehn Jahren textete Samy Deluxe: »Wir haben keinen Nationalstolz/ Und das alles bloß wegen Adolf - ja toll / Schöne Scheiße, der Typ war doch eigentlich n‘ Österreicher / (…) Die Nazizeit hat unsere Zukunft versaut«. Das stand noch in der Tradition von Martin Walser. Die Zeilen von Kollegah und Farid Bang sind nun derber und geschmackloser. Dennoch sehe ich eine Kontinuität zu diesen revisionistischen Wünschen. Das Leid der Shoah der Lächerlichkeit preis zu geben, ist auch eine neue Strategie, langsam mit der Vergangenheit abzuschließen. Die Deutschen sind aber nicht in der Position, damit abzuschließen. https://www.neues-deutschland.de/artikel/1085839.echo-kontroverse-um-antisemitismus-rap-ist-spiegel-einer-konservativer-werdenden-gesellschaft.html |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
....
Beim Deutschrap muss man sich vergegenwärtigen, dass auch das deutsche Umfeld eine Rolle spielt. Es waren schließlich christliche Antisemiten, die den Holocaust verbrochen haben und keine Muslime. Insofern warne ich vor den Versuchen, die Leichen in deutschen Kellern den Zuwanderern unterzuschieben. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Es findet auch kein "Import von Antisemitismus" statt, wie irgendwelche unterbelichteten CDU-Heinis vermelden, sondern wenn, dann ist es ein Re-Import, wie ich schon mehrfach erläuterte und auch wissenschaftlich belegte. .... |
abbahallo hat folgendes geschrieben: |
Selbst wenn man Skeptiker darin folgt, dass in den letzten 100 Jahren die herrschenden Strömungen des Islam in den arabischen Staaten als Reaktion auf den Kolonialismus ungut verschoben haben, wird davon das Problem des importierten Antisemitismus auch nicht kleiner. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Es versucht niemand, denen die "Leichen aus deutschen Kellern" unterzuschieben - hier geht es um aktuelles Verhalten.
.... jou. es wurde auch schon mehrfach begründet, warum man dieser Sicht nicht folgen muss, sie sogar für wissenschaftliche belegten, ausgemachten Blödsinn halten kann. |
TAZ hat folgendes geschrieben: |
In den letzten Jahren aber haben antisemitische Publikationen in der Türkei in gewissen Kreisen eine unheimliche Konjunktur bekommen: Während türkische Übersetzungen der "Protokolle der Weisen von Zion" vor allem unter Islamisten Verbreitung finden, erfreut sich Hitlers "Mein Kampf" - auf Türkisch "Kavgam" - bei nationalistisch gesinnten Jugendlichen, die sich zu Gruppierungen wie den Grauen Wölfen hingezogen fühlen, großer Beliebtheit.
Der neueste Renner sind Bücher, die vor einer Unterwanderung der Türkei durch die so genannten Dönme warnen. Mit Dönme werden die Anhänger des ehemaligen Rabbiners von Izmir, Sabbatai Zwi, und deren Nachfahren bezeichnet. Dieser hatte sich vor über 300 Jahren zum neuen Messias erklärt und damit Juden aus ganz Europa angelockt. Doch als er im Jahre 1666 verhaftet und vom Sultan zum Tode verurteilt wurde, traten er und seine Gefolgsleute zum Islam über. ... Lange Zeit waren solche wirren Fantasien allenfalls an den radikalislamischen oder ultranationalistischen Rändern des politischen Spektrums zu finden. Doch auch die nationalistische Linke zeigte sich dafür anfällig. Der Boom entsprechender Publikationen hat dazu geführt, dass deren krude Thesen in den Mainstream einsickern. ... Von einer neuen Qualität kündete etwa die TV-Serie "Sahras blaue Augen", die im Sommer 2005 im Abendprogramm des islamistischen Fernsehsenders TV 5 ausgestrahlt wurde. Die siebenteilige Reihe spielt im israelisch besetzten Westjordanland und erzählt die fiktive Geschichte des israelischen Generals Yitzhak Cohen, der für seinen an den Rollstuhl gefesselten und erblindeten Sohn Theodor dringend ein neues Augenpaar benötigt. Israelische Soldaten, die sich als UN-Mitarbeiter verkleidet haben, besuchen daraufhin eine palästinensische Schule. Unter dem Vorwand, die Kinder auf Augenkrankheiten zu untersuchen, wird die kleine Zahra in der letzten Folge ihrem Großvater entrissen und ins Krankenhaus gebracht, wo ihr die Augen entnommen und dem kranken Theodor eingepflanzt werden. Als ihr Bruder von dem grausamen Organraub erfährt, beschließt er, ein Selbstmordattentat zu verüben ... Der türkische Kanal TV 5, der dem Islamistenführer Necmettin Erbakan nahe steht und sich durch seine streng religiöse Ausrichtung von anderen Programmen in der Türkei abhebt, hat die Serie auf Türkisch übersetzt; und über Satellit kann man diesen Sender auch in Europa empfangen. Inzwischen wird "Filistinli Zehranin Gözleri", so der türkische Titel, auch auf DVD vertrieben. Beim türkischen Internetportal ankebut.net kann man den kompletten Film sogar kostenlos downloaden. Dort erfährt der Interessent auch, wie die Serie von der bisherigen Kundschaft beurteilt wurde: Unter den mehr als 100 Mails aus Deutschland, Frankreich, Holland und anderen europäischen Ländern überwiegt große Zustimmung. Erst vorige Woche wurde publik, dass die DVDs von "Sahras blaue Augen" auch auf einer Buchmesse auf dem Gelände einer Moschee in Berlin-Kreuzberg angeboten wurden, neben anderen antisemitischen und islamistischen Publikationen. Das zeigt, dass der türkische Antisemitismus längst nicht mehr nur in der Türkei ein Problem ist. Zwar ließen die Veranstalter der Buchmesse, die zum Umkreis der fundamentalistischen Milli Görüs gehören, das inkriminierte Material sofort entfernen. Doch man sollte sich keine Illusionen darüber machen, welche Verbreitung es dennoch finden dürfte. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass solch offener Antisemitismus unter türkischen Migranten viel freier zirkulieren kann, als dies unter deutschen Neonazis möglich wäre. Für die deutsche Polizei, aber auch für hiesige Bildungsinstitutionen und Lehrer an deutschen Schulen ist das eine Herausforderung, auf die sie noch nicht so recht vorbereitet scheinen. |
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Der britisch-amerikanische Orientalist Bernard Lewis hat darauf hingewiesen, dass Antisemitismus ein Produkt Europas war, erst seit dem 19. Jahrhundert in den Nahen Osten exportiert. Über lange Zeit hatte es dort eine friedliche Koexistenz gegeben zwischen Muslimen und Juden. Wenn auch nicht unbedingt gleichberechtigt, sondern von der Mehrheit der Islam-Gläubigen eher geduldet, lebten die Mitglieder beider Religionen nebeneinander.
"Es gab Vorurteile in der islamischen Welt, es gab gelegentliche Feindschaften, aber nichts, was man Antisemitismus hätte nennen können, weil man mit ihnen nicht das Böse schlechthin verband", schreibt Lewis. "Im Großen und Ganzen erging es Juden unter muslimischer Herrschaft besser als den Christen. (...) Mit den europäischen Kolonialmächten kamen schließlich die antisemitischen Ideen nach Nahost. http://www.stern.de/panorama/gesellschaft/antisemitismus-woher-der-hass-auf-juden-kommt-3956718.html |
Zitat: |
Der Antisemitismus in der arabischen Welt geht nicht allein auf das angespannte Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern im Nahen Osten zurück. Vielmehr handelt es sich um einen „Export aus Europa“, der jetzt Früchte trage.
Das sagte die Historikerin und Islamwissenschafterin Carmen Matussek (Tübingen) bei der 14. Sächsischen Israelkonferenz am 1. Mai in Reichenbach (Vogtland). Besonders die Nationalsozialisten hätten ihre Ideologie durch gezielte Propaganda schon beizeiten in die arabische Welt exportiert. So habe die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) bereits 1926 eine Außenorganisation in Ägypten eingerichtet, erklärte Matussek vor den rund 650 Besuchern der Veranstaltung. Seit 1939 sei die gesamte NS-Propaganda ins Arabische übersetzt und über Radio Zeesen (bei Berlin) gesendet worden. Im gleichen Jahr habe es in Ägypten bereits die ersten Bombenanschläge auf jüdische Häuser gegeben. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges hätten zahlreiche hochrangige NS-Vertreter in Schlüsselpositionen der ägyptischen Propagandamaschinerie Karriere gemacht. Das wirke bis heute nach. In der arabischen Welt gebe es so gut wie kein Faktenwissen über Israel und das jüdische Volk, sagte die Wissenschaftlerin, die im Rahmen einer Studienarbeit in mehreren arabischen Ländern Bücher und Medienveröffentlichungen auf Antisemitismus hin untersucht hat. http://www.schneider-breitenbrunn.de/2010-05/antisemitismus-unter-arabern-ist-ein-export-aus-europa/ |
Zitat: |
Politischer Antisemitismus
Diese Form des Antisemitismus ist eng verknüpft mit dem Verweis auf die soziale und wirtschaftliche Bedeutung von Juden. Danach gelten die als homogenes Kollektiv gedachten Juden als einflussreiche soziale Macht, die sich in politischer Absicht zu gemeinsamem Handeln zusammenschlössen. Dessen Ziel sei die Erlangung der Herrschaft im jeweiligen Land oder in der ganzen Welt, die durch eine Verschwörung erreicht werden sollte. Insofern stünden jüdische Kräfte hinter politischen Umbrüchen wie Kriegen, Revolutionen oder Wirtschaftskrisen. (...) In der islamisch geprägten Welt erfuhren derartige Auffassungen erst seit den 1930er Jahren Anerkennung und ab den 1950er Jahren stärkere Beachtung. (...) Auch in der Gegenwart finden Behauptungen von einer jüdischen Konspiration in der arabischen Welt große Verbreitung ... http://www.bpb.de/apuz/30327/ideologische-erscheinungsformen-des-antisemitismus?p=4 |
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Wie antisemitisch ist der Islam?
FREITAG: Gibt es aus Ihrer Sicht einen islamischen Antisemitismus? STEFAN WILD: Ich rede lieber von arabischem Antisemitismus, weil der Antisemitismus nichts ist, was die islamische Kultur von Anfang an begleitet hätte. Antisemitische Klischees wie sie zum Beispiel in den Protokollen der Weisen von Zion zum Ausdruck kommen, sind erst Ende des 19. Jahrhunderts aus Europa übernommen worden und zwar in der Auseinandersetzung mit der zionistischen Bewegung. Ich halte es für außerordentlich wichtig, das nicht zu verkennen. Die Bewegung gegen den Zionismus hatte primär nichts Antisemitisches an sich. Es waren Leute, die versuchten, weiter auf dem Platz zu wohnen, auf dem sie gewohnt hatten, und die sich gegen eine Siedlungsbewegung wehrten, die zumindest in ihren Augen kolonial begründet war. (...) FREITAG: Aber hat es im Islam nicht immer schon ein antijüdisches Ressentiment gegeben? STEFAN WILD: Es gibt Stellen im Koran und auch Episoden aus dem Leben des Propheten, in denen Juden schlecht wegkommen. Das stimmt. Aber das würde ich auf einer Linie mit dem sehen, was es auch in den christlichen Kirchen gab: ein Vorurteil gegenüber Juden. Dieses Vorurteil wurde aber im Allgemeinen dadurch aufgehoben, dass die Juden unter islamischen Regimes immer einen geschützten Status hatten, ähnlich wie die Christen. In der christlichen Welt waren Minderheiten dagegen weniger geschützt. (...) FREITAG: Verharmlosen Sie damit nicht den arabischen Antisemitismus? Gibt es in der arabischen Welt etwa keinen Ausrottungswillen gegenüber den Juden? STEFAN WILD: Im arabischen Nationalismus habe ich so etwas nie gesehen. Es gab genug Fanatiker, aber solange man über Territorien irgendwie in nationalstaatlichen Theorien reden konnte, hab ich keinen Vernichtungswillen empfunden, auch wenn es Äußerungen gab, die man so interpretieren konnte. Ich muss allerdings sagen, dass ich mir beim islamistischen Diskurs nicht so sicher bin, ob es da nicht tatsächlich eine Art nihilistischen Vernichtungswillen gibt. Auf alle Fälle gibt es Äußerungen, die das nahe legen. Auf der anderen Seite ist Israel in seinem Bestand nicht gefährdet. Israel ist eine Nuklearmacht und hat das größte Heer in der Region ... https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/wie-antisemitisch-ist-der-islam |
Zitat: |
Auf der anderen Seite ist Israel in seinem Bestand nicht gefährdet. |
Zitat: |
Es gibt Stellen im Koran und auch Episoden aus dem Leben des Propheten, in denen Juden schlecht wegkommen. Das stimmt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Man könnte auch sagen, dass die Romantisierung, die da Jahrzehnte lang stattfand, langsam anfängt zu bröckeln. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Von welcher "Romantisierung" sprichst Du eigentlich? ... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich spreche z.B. von der "Toleranz des Islam und der Gedankenfreiheit in ihm", die es so nie gegeben hat. Was es gegeben hat, war immer die Toleranz einzelner Herrscher - wie auch im Christentum. Luther hat nicht überlebt, weil das Christentum so tolerant gewesen wäre, sondern weil er einen Fürsten gefunden hatte, der ihn machen ließ. Sieh Dir einfach die aktuellen Todesurteile rund um den Globus an, und sieh Dir an, wo und durch was für Gerichte sie gefällt werden und aus welchen Gründen. Dann siehst Du die Toleranz des Islam. Von mir aus verteufle ich den Islam. Aber nur ein bisschen mehr als das Christentum. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es gab eine Zeit, da war der Islam toleranter als das damalige Christentum. Das ist Fakt. Wer dies feststellt, der romantisiert nichts. Klar, wenn man das mit heutigen offenen Gesellschaften vergleicht, dann faellt das Urteil anders aus. Bloss wer tut das schon ausser Leuten, denen es nur darauf ankommt ausschliesslich das Negative im Islam zu sehen? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Gegenfrage: Was nützt der verklärte Blick in die Vergangenheit, wenn wir es mit der Gegenwart zu tun haben? Aber selbst dieser Blick in die Vergangenheit ist politisch getrübt. (Johannes Tomas hat sehr ausführlich zur Geschichte Spaniens gearbeitet, ich habe Dir hier eine Zusammenfassung verlinkt - Du kannst es aber auch gerne differenzierter haben.) |
Zitat: |
...In Zusammenarbeit mit dem Syrologen Christoph Luxenberg vertritt Ohlig überdies die Auffassung, dass der Koran nicht nur einem syro-aramäischen Sprachumfeld entstamme, sondern zumindest in großen Teilen auf einer syrischen christlichen Grundschrift basiere, die lediglich ins Arabische übertragen worden sei, wobei dem Übersetzer allerdings mehrere sinnentstellende Fehler und Missverständnisse nachzuweisen seien.[3] So beziehe sich zum Beispiel die Sure 97 in Wahrheit nicht auf die Verkündigung des Koran an einen Propheten Mohammed, sondern sei ursprünglich schlicht eine Beschreibung der Geburt Jesu.
Darüber hinaus vertritt Ohlig folgerichtig die These, dass die bereits im späteren 7. Jahrhundert zweifelsfrei belegte islamische Zeitrechnung nicht auf der Hidschra beruhe, denn einen Propheten Mohammed habe es ja nie gegeben, und also auch keinen Auszug desselben aus Mekka; vielmehr beziehe sie sich auf den Beginn des Perserfeldzugs des oströmischen Kaisers Herakleios gegen die Sassaniden im Jahr 622.[4] Bei diesem Kampf hätten christliche arabische Hilfstruppen auf der Seite des Herakleios eine wichtige Rolle gespielt und als Dank in diesem Jahr ein eigenes Reich als foederati gründen können. Die islamische Zeitrechnung beziehe sich also in Wahrheit auf die Gründung eines eigenen Reiches durch christliche Araber, die bald darauf die völlige Unabhängigkeit erreicht hätten. Diese radikalen Thesen führte Ohlig mit Volker Popp und Christoph Luxenberg in Der frühe Islam (2007) weiter aus. Sie werden in der Fachwelt diskutiert, aber von den meisten Islamwissenschaftlern in der Regel nicht akzeptiert und teils als unwissenschaftlich bzw. methodisch unzulässig zurückgewiesen (besonders Tilman Nagel hat Ohlig scharf kritisiert).[5] Bis auf weiteres stellen Ohligs Ansichten in ihrer Radikalität eine extreme Außenseiterposition dar.... |
Zitat: |
..In den letzten Jahren vor seiner Emeritierung hat sich Ohlig – der einräumt, „weder Orientalist noch spezialisierter Islamforscher, sondern Theologe und Religionswissenschaftler“ zu sein, was ein „nicht unbeträchtliches Manko“ sei[2] – mit neuen, sehr kontroversen Thesen zur Frühgeschichte des Islam befasst. .. |
Zitat: |
....Heute wird die teilweise in antiwestliche Aggressivität umgemünzte Nostalgie nach den angeblich paradiesischen Verhältnissen im muslimischen Spanien vor allem im arabisch-islamischen Raum gepflegt, und das drückt sich nicht nur in der Beliebtheit andalusischer Städtenamen für die Bezeichnung von Lokalen und Hotels aus. So verlangt Al Qaida, durchaus in Übereinstimmung mit der muslimischen Tradition, nicht mehr oder nicht weniger als die Rückgewinnung der einstmals muslimisch dominierten Gebiete. Und eben das verlangt auch die heute als relativ offen oder liberal gepriesene ägyptische Muslimbruderschaft.... |
Zitat: |
..Übrigens reihte sich auch Adolf Hitler seinerzeit in den Chor der Sarazenen-Fans ein.. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
....
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Ohlig Wir fassen also zusammen. Ein Theologe einer konkurrierenden Religion und selbstbekannter Laie auf dem Gebiet schickt sich an die Geschichte des Islam neu zu schreiben und wird von den Fachleuten auf jenem Gebiet als extremer Aussenseiter gesehen. Und Du willst uns das jetzt als grosse Wissenschaft verkaufen? .... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Ja. Ohlig tut das nämlich als Kenner der schriftlichen Quellen der christlichen Klöster dieser Zeit und dieser Gegend, er macht also - im Gegensatz zu den Islamwissenschaftlern - keine Koranexegese, worauf die Islamwissenschaft bisher aufgebaut hat, sondern ganz solide Historikerarbeit. Und unter Historikern ist er längst nicht so schräg angesehen wir bei den Islamwissenschaftlern, denen er ihr Fundament durchlöchert. Das ist auch das besondere an Inarah, das dort Wissenschaftler unterschiedlicher Fächer zusammenarbeiten. Johannes Thomas hatte, bevor er sich der Geschichte Spaniens zuwandte ein Professur mit dem Schwerpunkt Romanische Literatur- und Landeswissenschaften. Der weiß, was er macht, wen er sich die spanische Geschichtsschreibung ansieht. Hier hast Du die ausführlichere Version seiner Arbeit. http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-1-teil/ http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-2-teil/ http://inarah.de/sammelbaende-und-artikel/inarah-band-3/fruehe-spanische-zeugnisse-zum-islam-3-teil/ Anstatt hier allgemein über die Zweifelhaftigkeit dieser Quelle zu schwadronnieren, zeig doch einfach die Fehler in seiner Arbeit, so wie er sich die Mühe macht, die Fehler in anderer Leute Arbeit zu zeigen. Velleicht findest DU ja auch jemanden, der seine Arbeit nicht nur verunglimpft, sondern fachlich zerlegt - ich habe beim Suchen keinen gefunden. Bis Du den gefunden hast, solltest Du das fachliche Zerlegen entweder selbst erledigen oder die Klappe halten - wenn Du noch irgendeinen Anspruch an dich selbst stellst. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
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Ich habe weder genug Zeit noch Lust mich mit jeder "extremen Aussenseiterposition" selbst ausführlich zu befassen, schon gar nicht auf einem Gebiet, auf dem ich letztlich aehnlich inkompetent bin wie der Herr Ohlig (nach dessen eigener Aussage!). Da verlasse ich mich auch schon mal auf das Urteil der Experten und wie das ausfällt steht im wikipedia-Artikel drin. Das haette der Herr Ohlig vielleicht auch besser tun sollen, anstatt ein neues Institut zu gründen. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Das Dumme ist nur, dass die Experten, auf die Du dich berufst, nur Experten für die islamische Geschichtschreibung sind und keine Experten für die Islamische Geschichte. Es sind nämlich alles keine Historiker - das war in den Islamwissenschaften bisher verpönt. Das war im Prinzip auch der Inhalt des etwas lauten Abganges des Herrn van Ess. Auch sich bei Inarah nur auf Ohlig einzuschießen, (ohne sich seine Arbeit im Detail anzusehen) ist etwas billig. Versuch doch mal etwas Vergleichbares zu Lüling oder Puin zu schreiben, letzterer ist mit Ohlig zusammen zu nennen, wenn es um die Gründung von Inarah geht. Ohligs letzte Hauptarbeit in seinem ursprünglichen Gebiet ist übrigens eine historische Arbeit zur Entstehung des Dreifaltigkeitsdogmas. Wer ein bisschen Ahnung von Puins Ansicht zum Ursprung des Korans hat - die wird inzwischen übrigens nach anfänglichem Gezeter auch von Neuwirth geteilt, weiß, dass er sich da historisch mitten in der Entstehung des Islams befindet. Da ist also einiges im Umbruch - auch in Wikipedia: Günter Lüling entwickelte eine Theorie, die von einem christlichen Urkoran in Strophendichtung ausgeht. John Wansbrough geht davon aus, dass der Koran in einem längeren Prozess entstanden ist und frühe Zeugnisse lediglich „koranisches Material“ enthalten, jedoch nicht auf die Existenz des Korans zu dieser Zeit hinweisen. Die Funde von alten Koranfragmenten z. T. aus dem ersten muslimischen Jahrhundert in Sanaa haben vieles, was lange als gesichert galt, wieder in Frage gestellt (siehe Gerd-Rüdiger Puin). Die Vorstellung, dass der Koran in einem längeren Prozess aus Schriften verschiedenster Herkunft zusammengestellt wurde, teilen unter anderem Ibn Warraq, Karl-Heinz Ohlig und Yehuda Nevo.[9] Vom fachwissenschaftlichen Konsens abweichende Thesen hat auch ein unter dem Pseudonym Christoph Luxenberg schreibender Islamforscher [10] des Saarbrücker Institutes „Inârah“ [11] publiziert. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Da verlasse ich mich auch schon mal auf das Urteil der Experten ... |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich spreche z.B. von der "Toleranz des Islam und der Gedankenfreiheit in ihm", die es so nie gegeben hat. Was es gegeben hat, war immer die Toleranz einzelner Herrscher - wie auch im Christentum. Luther hat nicht überlebt, weil das Christentum so tolerant gewesen wäre, sondern weil er einen Fürsten gefunden hatte, der ihn machen ließ. Sieh Dir einfach die aktuellen Todesurteile rund um den Globus an, und sieh Dir an, wo und durch was für Gerichte sie gefällt werden und aus welchen Gründen. Dann siehst Du die Toleranz des Islam. Von mir aus verteufle ich den Islam. Aber nur ein bisschen mehr als das Christentum. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Was nützt der verklärte Blick in die Vergangenheit, wenn wir es mit der Gegenwart zu tun haben?
Aber selbst dieser Blick in die Vergangenheit ist politisch getrübt. (Johannes Tomas hat sehr ausführlich zur Geschichte Spaniens gearbeitet, ich habe Dir hier eine Zusammenfassung verlinkt - Du kannst es aber auch gerne differenzierter haben.) |
Zitat: |
Dass für solche Kooperationen zwischen Religionen, immer nur die gleichen zwei oder drei Namen von Christen und (sehr viel mehr von) Juden angeführt werden, hätte allerdings stutzig machen müssen, lebten wir nicht wegen der ständigen Bedrohung durch muslimische Hassausbrüche in Zeiten politisch korrekter Lobgesänge auf den Islam als einer Religion des Friedens.
http://inarah.de/bereits-veroeffentlichte-artikel/was-heisst-muslimisches-spanien/ |
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