Sollte man den Bau von gotteshäusers total verbieten, oder nicht?
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#1: Sollte man den Bau von gotteshäusers total verbieten, oder nicht? Autor: Martin MitchellWohnort: Adelaide, Süd Australien BeitragVerfasst am: 11.08.2017, 06:14
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Der kommunale Bürgerrat bestimmt; ein Gericht bestätigt:

Keine gotteshäuser dürfen gebaut werden aus Sicherheitensgründen.

REGEL / REGULATION / BESTIMMUNG - Keine Kirchen, keine Synagogen, keine Tempel und auch keine Moscheen dürfen gebaut werden, wenn diese die Sicherheit (ausgehend von möglichem darauf zurückführenden Terrorismus) der Besucher dieser gotteshäuser und / oder die Sicherheit der umliegenden Kommunität gefährden könnten.

Einfach nur weil die Gegner der darin sich versammelden Menschen, diese Gläubigen nicht mögen, diese, einfach nur wegen der Existenz solcher gotteshäuser, angreifen könnten und uns alle dadurch in Unsicherheit bringen könnten.

Ist dies eine gute oder schlechte REGEL / REGELUNG / BESTIMMUNG?

Was sagen die Katholiken dazu?

Was sagen die Protestanten dazu?

Was sagen die Menschen jüdischen Glaubens dazu?

Was sagen die Budhisten dazu?

Was sagen die Menschen moslemischen Glaubens dazu?

Was sagen die Atheisten dazu?

Was sagen die Kommunisten dazu?


So ist es momentan in BONDI BEACH, Sydney, New South Wales, Australien (mindestens was eine bestimmte Synagoge betrifft):

QUELLE: christian-leaders.net :Terror wird belohnt» - Aus Angst darf Synagoge in Sydney nicht gebaut werden" (08.08.2017) @ http://www.livenet.de/themen/glaube/theologie_philosophie_religion/judentum_israel/314493-aus_angst_darf_synagoge_in_sydney_nicht_gebaut_werden.html

WEITERE QUELLE: domradio.de : »Sydney verbietet Bau von Synagoge - aus Terrorangst --- "Wir verlieren unsere Freiheit"« (04.08.2017) @ https://www.domradio.de/themen/judentum/2017-08-04/sydney-verbietet-bau-von-synagoge-aus-terrorangst (KNA)

Think what you wish for.


UPDATE ( We. 09.08.2017, at 17:30 hours) @ http://www.abc.net.au/radionational/programs/religionandethicsreport/jewish-community-in-new-talks-over-bondi-synagogue/8789022

UPDATE ( Th. 10.08.2017, at 07:57 hours) @ https://www.washingtonpost.com/news/volokh-conspiracy/wp/2017/08/10/australian-synagogue-controversy-looks-like-its-getting-settled/?utm_term=.df242108b41f

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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 11.08.2017, 11:19, insgesamt einmal bearbeitet

#2:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 11.08.2017, 08:34
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Bescheuerte Begründung.
Dann dürften zB auch keine Banken mehr gebaut werden (OK, manchen käme das zupass),
denn dort wird Gott Mammon angebetet, und Gegner haben sie auch.

#3: Re: Sollte man den Bau von gotteshäusers total verbieten, oder nicht? Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 11.08.2017, 09:33
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Martin Mitchell hat folgendes geschrieben:
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[size=10]Der kommunale Bürgerrat bestimmt; ein Gericht bestätigt:

Keine gotteshäuser dürfen gebaut werden aus Sicherheitensgründen.

REGEL / REGULATION / BESTIMMUNG - Keine Kirchen, keine Synagogen, keine Tempel und auch keine Moscheen dürfen gebaut werden, wenn diese die Sicherheit (ausgehend von möglichem darauf zurückführenden Terrorismus) der Besucher dieser gotteshäuser und / oder die Sicherheit der umliegenden Kommunität gefährden könnten.



Ich bin gegen Verbote. Man müsste dann konsequenterweise auch Verlagen untersagen Bücher zu veröffentlichen, die Terroristen anstößig finden könnten, Theatern die Aufführung von Werken, die Terroristen anstößig finden könnten, ....

#4: Re: Sollte man den Bau von gotteshäusers total verbieten, oder nicht? Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.08.2017, 09:56
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Martin Mitchell hat folgendes geschrieben:
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[size=10]Der kommunale Bürgerrat bestimmt; ein Gericht bestätigt:

Keine gotteshäuser dürfen gebaut werden aus Sicherheitensgründen.

REGEL / REGULATION / BESTIMMUNG - Keine Kirchen, keine Synagogen, keine Tempel und auch keine Moscheen dürfen gebaut werden, wenn diese die Sicherheit (ausgehend von möglichem darauf zurückführenden Terrorismus) der Besucher dieser gotteshäuser und / oder die Sicherheit der umliegenden Kommunität gefährden könnten.

Einfach nur weil die Gegner der darin sich versammelden Menschen, diese Gläubigen nicht mögen, diese, einfach nur wegen der Existenz solcher gotteshäuser, angreifen könnten und uns alle dadurch in Unsicherheit bringen könnten.

Ist dies eine gute oder schlechte REGEL / REGELUNG / BESTIMMUNG?
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In dieser Form ist es eine Unsinnsbestimmung. Generell wäre etwas Ähnliches auch in einem Rechtsstaat möglich, wenn Du nachweisen könntest, dass es sich bei allen Kirchen in Wirklichkeit um terroristische Vereinigungen handelt. Aber auch dann könntest Du nicht Kirchen allgemein verbieten, sondern je in einem einzelnen Akt die Gotteshäuser als Versammlungsorte der einzelnen Kirchen.

In der Form, wie Du es formulierst, wäre es ein Aufgeben des Rechtsstaates und damit kein Marsch in eine bessere Gesellschaft.

Ansonsten finde ich das dahinter stehende Ziel angesichts der Art, wie Kirchen sich auch in mein Leben einmischen, nicht unsympathisch. Aber der einzig sinnvolle Weg, sich diesem Ziel zu nähern, besteht darin, die Weitergabe der Tradition durch eine Fortsetzung der Aufklärung zu stören. Das wird sich allerdings nicht in einem gesetzgeberischen Akt erledigen lassen.

p.s.
Ups. Ich hatte nicht richtig gelesen: Begründung war nicht, dass von den Kirchen selbst Terror ausgehen könnte, sondern gegen diese Kirchen.
Das halte ich aber für einen ähnlichen Blödsinn. Es bedeutet, dass der Staat sich außer Stande sieht, für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen. Wofür will er dann noch Steuern?


Zuletzt bearbeitet von fwo am 11.08.2017, 12:10, insgesamt einmal bearbeitet

#5: Sollte man den Bau von gotteshäusers total verbieten, oder nicht? Autor: Martin MitchellWohnort: Adelaide, Süd Australien BeitragVerfasst am: 11.08.2017, 11:12
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An alle !!

Eins möchte ich noch unbedingt klar machen:

Ich habe nichts BESTIMMT und es ist nicht meine BESTIMMUNG !!

Ein Bürgerrat in Waverley, Sydney, New South Wales, Australien hat bestimmt bezüglich einer bestimmten Synagoge, die nicht gebaut werden darf !! – Ein Gericht in Sydney, Australien hat bestätigt, und die Begründung des Bürgerates für die Ablehnung der Baugenehmigung für rechtens deklariert !!

Ich bin weder ein Mitglied dieses Bürgerrates in Sydney, noch ein Richter dieses Gerichtes in Sydney !! – Ich lebe in Adelaide, Süd Australien.

Und ich selbst mache mir weder diese BESTIMMUNG noch das Gerichtsurteil zu eigen !!!!

Ich habe einfach nur das FREIGEISTERHAUS.DE-Forum über diese australischen Nachrichten – über die auch in den deutschen Medien berichtet wird – informiert (ob es jemand von Euch überhaupt in den oben ^^^^ von mir angegebenen LINKS gelesen hat, weiß ich nicht).

Ich wollte einfach nur mal wissen was die Deutschen, ob sie nun einem Glauben anhängen oder nicht, so über solche BESTIMMUNGEN denken (es hat also überhaupt nichts mit meinem damaligen Leiden in Kirchengewahrsam zu tun !! ).
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#6:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 11.08.2017, 11:44
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Die Begründung für das Verbot liegt aber in dem von Mitchell berichteten Beispiel weder in den Lehren noch im Verhalten der Religionsgemeinschaften sondern ausschließlich in der Möglichkeit, dass diese Gruppen Feinde haben können, die gefährlich agieren könnten.
Mit der Akzeptanz einer solchen Begründung gäbe es in der BRD keine einzige Synagoge, die alle besonders geschützt werden (müssen). Ich halte es für keinen Zufall, dass die betroffene Gemeinde einen solchen Beschluß anläßlich eines geplanten Synagogenbau gefaßt hat und eine solches Zurückweichen vor eventuell gefährlichen Antisemiten für eine Kapitulation des Rechtsstaat
Was würde eigentlich die Gemeinde machen, wenn die betroffenen Juden ein Vereinsheim für einen Kulturverein zur Förderung der hebräischen Sprache bauen wollten?

#7:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 11.08.2017, 12:08
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Das geschilderte Beispiel verdeutlicht, wie eine Gesellschaft einen Teil ihrer Freiheit verlieren kann aufgrund von Furcht.
Mit einer abstrakten Gefahr zu argumentieren, ist immer problematisch und die Verhältnismäßigkeit muss regelmäßig neu bewertet werden, möglichst mithilfe objektivierter Statistiken und Skalen, welche Auftretens-Wahrscheinlichkeit, die Wahrscheinlichkeit einer rechtzeitigen Entdeckung und die Bedeutung der Schadens-Folge mit bewerten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gefahr#Arten_der_Gefahr
In der Industrie gibt es dafür seit Jahrzehnten bewährte Schemata.
https://de.wikipedia.org/wiki/FMEA
Diese lassen sich prinzipiell auch für soziale Zusammenhänge anwenden.

Risiko-Abschätzungen sind immer subjektiv und abhängig von Ereignissen, dem bewertenden Team und deren persönlichen Ängsten und Erfahrungen.
In dem geschilderten Fall halte ich die Entscheidung für falsch, da diese in die Glaubensfreiheit zu stark eingreift.
(Obwohl ich grundsätzlich "Gotteshäuser" für entbehrlich halte.)

#8: Re: Sollte man den Bau von gotteshäusers total verbieten, oder nicht? Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 11.08.2017, 14:14
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Martin Mitchell hat folgendes geschrieben:
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Der kommunale Bürgerrat bestimmt; ein Gericht bestätigt:

Keine gotteshäuser dürfen gebaut werden aus Sicherheitensgründen.
...

[size=12]So ist es momentan in BONDI BEACH, Sydney, New South Wales, Australien (mindestens was eine bestimmte Synagoge betrifft):

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Ich nehme an es geht um ein geplantes Bauvorhaben in Bondi oder Bondi Junction, denn am hochfrequentierten Surfstrand Bondi Beach ist eine Synagoge schwer vorstellbar.

In Bondi bzw. B. Junction gibt es breits Synagogen und jüdische Einrichtungen (Central Synagogue, Sephardi Syn., Bondi Mizrachi Syn., Dover Heights Shule und am Beach das Chabad House).
Nach der Logik des Bürgerrats-Beschlusses müssten diese dann geschlossen werden, was sicherlich nicht zu erwarten ist.

Dort findet man viele Konsumtempel, die Einwohnerschaft ist kaufkräftig, und ich unterstelle ihr eine konservative, eher säkulare Grundhaltung. Vorstellbar wäre es, dass im Rat ein Konsens darüber herrscht, dass es genügend jüdische Einrichtungen in den Stadtteilen mit zusammen ca 17.000 Einwohnern gibt. Möglich wären auch Rivalitäten unter den verschiedenen Glaubensrichtungen.

Jedenfalls ist die offizielle Begründung so bescheuert, dass ich sie für vorgeschoben halte.



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