Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Am Schuldprinzip führt gar kein Weg vorbei. Strafe ohne Schuld ist eigentlich schon definitionsgemäß keine - sondern ein Unrecht. Zu 2: denkst du, das Theorie und Praxis von Strafzumessungen in erster Linie oder gar ausschließlich auf individuelle Prävention zielen. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Nein. Ansonsten wären Verfahren gegen KZ-Wächtergreise ohne Sinn. Und ersteres ist mir bewusst. Dennoch gibt es "Maßregeln der Besserung und Sicherung" auch für Schuldunfähige. Davon ausgehend, dass es individuelle Autonomie nicht gibt, müssten diese "Strafe" völlig ersetzen. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Roxin bezeichnet den freien Willen daher als "notwendige Fiktion". |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Das, möchte ich festhalten, ist dann aber eher sowas wie Polizeigewahrsam. Im Prinzip könnte man sich damit die Rechtsprechung sparen, Polizei und psychologische Gutachter wären ausreichend. Oder wo würdest du da die Rolle der Gerichte sehen? Und hältst du das tatsächlich für umsetzbar? |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, irgendein Strafrechtsphilosoph prägte mal das Bonmot, die Menschheit sei zum Indeterminismus determiniert. Das fand ich recht treffend und es war vermutlich von Kants Autonomiebegriff inspiriert, demgemäß Handlungen überhaupt nur unter der Idee der Freiheit sinnvoll zu denken sind. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja, die psychologische Erforschung etwa des Strafbedürfnisses ist rational. Ich denke aber nicht, dass das Strafbedürfnis selbst rational ist. Diese ganzen Präventivansätze sind m.E. bloß der Versuch, dieses an sich irrationale Bedürfnis zu rationalisieren. Keiner dieser Ansätze ist in sich stimmig, wenn man nur lange genug bohrt. ... |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Das halte ich für falsch. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es geht bei dieser psychologischen Erforschung nicht um ein Strafbedürfnis der Strafenden, sondern um die Wirkung der Strafe auf den Bestraften wie die Strafenden bzw. übrigen Mitglieder der Gesellschaft. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Das wäre mal die Frage an die Soziologen: Sind irgendwelche Gesellschaften ohne Regeln oder ohne Bestrafung von Regelverletzungen bekannt? |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Woran erkennt man die Verbindlichkeit von Regeln, wenn Regelverletzungen nicht in irgendeiner Form bestraft werden? |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||
Ist sowieso eine unsinnige Vorstellung, die Strafhöhe von Rufmord an die Strafhöhe der fälschlicherweise behaupteten Tat zu koppeln. Sagt aber einiges über den Verlust der Rationalität im Rahmen bestimmter Reizthemen aus. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
....
Keine Ahnung, vielleicht durch öffentliche Proklamation? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Der Vorschlag erscheint mir evident vefassungswidrig.
Strafe folgt zwingend dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz. Und die Verhältnismäßigkeit der Strafe richtet sich nach dem betroffenen Rechtsgut. Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Unsere Regeln sind öffentlich proklamiert. Was soll als mit denen geschehen, die sich trotzdem nicht dran halten: Nichts? Du lässt sie also einfach weitermachen? Jetzt bin ich gespannt, welchen Charakter die Maßnahmen haben, die Du vorschlägst. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn die Strafe für eine konkrete Falschbeschuldigung Unverhältnismäßig geringer ist als die Strafe für die fälschlich behauptete Straftat, dann fällt die Falschbeschuldigung gleich viel leichter, weil das Risiko für den Falschbeschuldiger Unverhältnismäßig gering ist. Hinzufügen möchte ich noch, dass es mir ausschliesslich um nachgewiesenermassen absichtliche Falschbeschuldigungen geht und nicht um irrtuemliche. An den Nachweis einer solchen Absicht sollten natürlich genau die gleichen Anforderungen gestellt werden wie an den anderer Straftaten auch. D.h. es reicht hierfür nicht, wenn sich die Unschuld des behaupteten Täters herausstellt. Es muss darüberhinaus Absicht des Beschuldigers nachgewiesen werden. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich argumentiere prinzipiell gegen die Kopplung des Strafmaßes der fäschlicherweise Behaupteten Tat mit der Strafhöhe einer realen Tat selber. Die Kopplung dieser beiden Arten von Taten beinhaltet einen tiefliegenden Rache- oder Genugtuungsgedanken. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Daher ist unhaltbar, ein Delikt gegen die sexuelle Selbstbestimmung ebenso zu bestrafen wie eines gegen die persönliche Freiheit. |
astarte hat folgendes geschrieben: |
Schon wieder. Man könnte den Thread treffender umbenennen in „Beachbernie schwallt “kenntnisreich“ |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||
Man könnte auch den Titel wählen "Feministen immunisieren sich gegen Kritik" und verbünden sich dazu auch gerne mal mit Leuten, die sie ansonsten gerne rechts liegen lassen. Aber Feminismus und die Rechte ist wieder eine ganz andere Diskussion. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Wieso ist das unhaltbar? Es ist doch wohl durchaus möglich, dass jemand für eine Freiheitsberaubung 3 Jahre bekommt und jemand anderes für eine Vergewaltigung ebenfalls 3 Jahre. Im übrigen finde ich, dass bei einer Falschbeschuldigung wegen einer Vergewaltigung oder wegen Mord durchaus mehr auf dem Spiel steht, als nur die Freiheit des Falschbeschuldigten. Dadurch kann seine gesamte Existenz zerstört werden. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||||
Du müsstest schon den Bezug zum Strafrecht ausführen. |
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: | ||||
Der uwebus des Feminismus hat gesprochen. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
@ AD.
Jetzt krieg Dich mal wieder ein, Addi. Eines faellt mir immer wieder auf. Feministen und AfD-Fans reagieren auf missliebige Meinungen immer gleich mit persoenlichen Anwuerfen und das betrifft nicht nur Dich hier, sondern z.B. auch astarte. Kannst Du mir verraten woher das kommt? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn Du verraten kannst, wohin beim Thema Feminismus, Deine bei andere Themen durchaus vorhandene Fähigkeit zur Differenzierung abgeblieben ist. |
Alchemist hat folgendes geschrieben: | ||||||
Das ist sehr treffend formuliert...traurigerweise |
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ||||
Ich verstehe sehr wohl zu differenzieren, aber bei Machtideologien gibt es halt mal nicht so fuerchtbar viel Spielraum fuer Differenzierungen und beim modernen Feminismus handelt es sich fraglos um eine solche. Ich sehe da vor allem alte weisse Frauen, die ihre Privilegien verteidigen um mal eine der Lieblingsphrasen des Feminismus gegen ihn selbst zu wenden. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich würde z.B. den Islam eher als Machtideologie klassifizieren als den Feminismus. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||||
Eine Gesellschaft, die ein Strafrecht pflegt, das auf Vergeltung basiert, wird nie auch nur in die Nähe einer Befriedung gelangen. Außer in Zwangsregimen natürlich. Sofern Du Rationalität also überhaupt eine Wirkkraft zubilligst, dann könntest Du es auch der Überlegung, daß der Verzicht auf individuelle Genugtuung ein kleiner Preis für den großen Vorteil einer allgemeinen Befriedung darstellt, zubilligen. Ich kann es mir sogar nicht anders vorstellen, daß du das weißt, und dieses Prinzip auch befürwortest. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß Du - im Gegensatz zu BB - aufgrund einer persönlichen Disposition ein wesentliches Prinzip zivilisatorischen Fortschritts über Bord zu werfen bereit wärest. |
beachbernie hat folgendes geschrieben: |
@ AD.
Jetzt krieg Dich mal wieder ein, Addi. Eines faellt mir immer wieder auf. Feministen und AfD-Fans reagieren auf missliebige Meinungen immer gleich mit persoenlichen Anwuerfen und das betrifft nicht nur Dich hier, sondern z.B. auch astarte. Kannst Du mir verraten woher das kommt? |
zelig hat folgendes geschrieben: |
Ich kann es mir sogar nicht anders vorstellen, daß du das weißt, und dieses Prinzip auch befürwortest. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß Du - im Gegensatz zu BB - aufgrund einer persönlichen Disposition ein wesentliches Prinzip zivilisatorischen Fortschritts über Bord zu werfen bereit wärest. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: |
Ich würde z.B. den Islam eher als Machtideologie klassifizieren als den Feminismus. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn man eines hier im Forum lernen kann, dann dass es den Islam ebenso wenig wie den Feminismus gibt. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde