Der etwas andere Blick auf die Affaire Harvey Weinstein.
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#631:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 17:14
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung, was dir scheinbar nicht behagt.


Es war einmal ein Königreich, das nannte sich Land der Skeptizisten. Seine Bewohner waren stolz auf ihre Landestradition, denn in diesem Land glaubte niemand etwas, nur weil man es ihm erzählt. Die Skeptizisten hinterfragten alles, prüften, suchten Belege, erörterten Argumente und machten sich auch oft bei Bewohnern anderer Länder unbeliebt, eben weil sie so skeptizistisch waren. Die Skeptizisten liessen sich dadurch nicht beirren, denn so waren sie halt.

Eines Tages reiste eine junge Frau durch das Land der Skeptizisten und lauschte den Gesprächen auf der Strasse, den Debatten in den Versammlungshallen und den Reden derjeingen, die als die Klügsten aller Skeptizisten galten. Sie war so angetan von dem, was sie hörte und sah, dass sie beschloss, auch ein Skeptizist zu werden.

Da sie sehr klug und redegewandt und witzig war, wurde sie schnell berühmt im ganzen Land. Bald sprach sie in den Versammlungshallen und sass neben den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium. Es dauerte nicht lange und man sprach von ihr als die Königin der Skeptizisten.

Doch irgendetwas erschien der jungen Frau seltsam. Obwohl sie so viel erreicht hatte, fühlte sie sich einsam und auch nicht wirklich verstanden. Denn sie war weit und breit fast die einzige Frau unter den Rednern im Land der Skeptizisten. Also beschloss sie, etwas dagegen zu tun.

Sie ermutigte andere Frauen, ihre Stimme zu erheben und sich an den Gesprächen auf den Strassen zu beteiligen, Reden in den Versammlungshallen zu halten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium zu streiten. Und tatsächlich fanden sich im ganzen Land Frauen, die sich an den Gesprächen auf den Strassen beteiligten, Reden in den Versammlungshallen hielten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium stritten.

Doch es waren nur sehr wenige. Das genügte der jungen Frau nicht, darum wollte sie sich noch mehr anstrengen, Frauen für die Teilnahme am skeptizistischen Treiben zu begeistern. Sie sprach immer weniger über die Fragen, die sich Skeptizisten so stellen und immer mehr über die Rolle der Frauen in der Welt. Man erzählte ihr, dass man schon vor ihr versucht hatte, Frauen für die Gespräche und Vorträge und Diskussionen zu begeistern, aber bisher ohne Erfolg. Während einige der männlichen Skeptizisten beim Tagesgeschäft blieben, schlossen sich andere der Bewegung der jungen Frau an.

Sie begannen unter der Federführung der jungen Frau zu hinterfragen und zu untersuchen, warum es so wenige Frauen unter den Skeptizisten gab. Und schon bald machten Gerüchte die Runde, dass die Frauen bewusst unterdrückt und mit sexuellen Übergriffen klein gehalten werden. Man glaubte, die Wurzel des Übels gefunden zu haben.

Das ermutigte erneut andere Frauen, ihre Stimme zu erheben und sich an den Gesprächen auf den Strassen zu beteiligen, Reden in den Versammlungshallen zu halten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium zu streiten. Es fanden sich im ganzen Land weitere Frauen, die sich an den Gesprächen auf den Strassen beteiligten, Reden in den Versammlungshallen hielten und mit den Klügsten der Skeptizisten auf dem Podium stritten.

Eines Tages hielt die junge Frau eine Rede an das Volk der Skeptizisten, denn sie hatte schlimme Neuigkeiten zu berichten. Sie war am Abend des Tages zuvor bei einer Podiumsdiskussion und nach dem anschliessenden Umtrunk machte ein anderer Skeptizist ihr ein unmoralisches Angebot. Sie hat es natürlich abgelehnt, aber sie möchte allen anderen männlichen Skeptizisten mitteilen, dass dieses Verhalten nicht erwünscht ist.

Da erhob sich eine leise Stimme aus der Menge: "Aber wir sind doch noch immer Skeptizisten, oder?" Es war die Stimme einer anderen jungen Frau, die sich gerade der Bewegung angeschlossen hatte. "Warum fragst Du das?" entgegnete die designierte Königin der Skeptizisten vom Podium. "Glaubst Du mir etwa nicht?" Und die andere junge Frau antwortete: "Geht es nicht genau darum in dieser Bewegung? Nicht einfach alles zu glauben, nur weil jemand etwas erzählt."
"Wie kannst Du als Frau so etwas sagen?" rief die Königin empört. "Dein Misstrauen ist für mich Verrat!"
"Nicht misstrauisch zu sein wäre aber Verrat an unserer Tradition" antwortete die andere junge Frau. Aber bevor sie ihren Satz beenden konnte, begann ein unerbittlicher Streit unter den Skeptizisten und ihre bösen Beschimpfungen hörte man bis in alle umliegenden Reiche.

Es war einmal ein Königreich, das nannte sich Land der Skeptizisten. Seine Bewohner waren stolz auf ihre Landestradition, denn in diesem Land glaubte niemand etwas, nur weil man es ihm erzählt. Die Skeptizisten hinterfragten alles, prüften, suchten Belege, erörterten Argumente und machten sich auch oft bei Bewohnern anderer Länder unbeliebt, eben weil sie so skeptizistisch waren. Die Skeptizisten liessen sich dadurch nicht beirren, denn so waren sie halt.

Doch eines Tages reiste eine junge Frau...

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann streiten sie noch heute.

(Und allen, die mich jetzt zerreissen wollen, bitte ich zu beachten, dass ich nicht einmal das Wort "Fahrstuhl" verwendet habe.)



Wie jung ist die junge Frau? Ab wann ist man alt?

#632:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 17:53
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme. Mehr kann ich dazu erstmal nichts sagen. Weitere Rückmeldungen müssten individuell ausfallen.

#633:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 18:40
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme. Mehr kann ich dazu erstmal nichts sagen. Weitere Rückmeldungen müssten individuell ausfallen.


Kritik erfolgt aus prinzipieller Ablehnung. Richtig. Das gilt generell für alles, was nach Feminismus riecht.

In der neuen Sybille-Berg- Kolumne
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sexismus-backlash-gegen-metoo-bewegung-das-schreien-der-maenner-a-1190922.html

Zitat:
Man kann an der #MeToo-Kampagne herumnörgeln - was auch geschieht, was auch in Ordnung ist -, und doch ist sie nur eine weitere kleine Aktion im Kontext eines revolutionären Umbruchs von Machtverhältnissen, und das nervt mitunter, ermüdet, langweilt. Und das wird nicht die letzte ermüdende Aktion gewesen sein. Shit happens, wenn eine Hälfte der Weltbevölkerung als zweitrangig behandelt wird. Irgendwann ist halt gut. Irgendwann wird es Zeit, etwas Neues zu probieren.

#634:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 18:55
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
...
Beiträge mit Ausdrücken wie „Hysterischer Lynchmob“ nennst du kritisch hinterfragen? zwinkern Wenn solche deutlichen Fingerabdrücke hinterlassen werden, zweifelt zelig zurecht an der aufrichtigen Kritik.

Du reihst Dich da aber gut ein:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... Dass reiche Männer aus Erpressungsgründen falsch verdächtigt werden können, dafür braucht es die Debatte nicht. ...

Dabei habe z.B. ich, der ich durchaus das Wort von "der anderen Seite" vertrete, hier nie die Möglickeit der falschen Verdächtigung in den Vordergrund gestellt - die gehört für mich zum normalen Lebensrisiko, sondern das Klima, auf das diese Verdächtigung trifft, ein Klima in dem, wie der Fall Kachelmann exemplarisch zeigt, selbst vor Gericht praktisch eine Umkehr der Beweislast stattfindet. Wir hatten hier im Thread auch schon die Geschichte des falsch beschuldigten Lehrers, bei dem auch die Behörden nicht im Traum daran dachten, die Konsequenzen aus der erwiesenen Unschuld zu ziehen - das gehört nämlich auch zu diesem Klima, dass die sozial erfolgten Schuldsprüche nicht zurückgenommen werden. Wer den Fall bei der Wiederaufnahme verfolgt hat, hatte anschließend eine flache Stirn, weil er sich so oft an den Kopf geschlagen hatte, angesichts des offensichtlichen Blödsinns aus der Anklage, der im ersten Verfahren nicht hinterfragt wurde.

Nein AD. Es trifft nicht nur "reiche Männer", auch Kachelmann war zwar durch das Fernsehen prominent, aber nicht reich und btw: Versuch mal zu erklären, was dieses Attribut in Deiner Argumentation überhaupt soll. Den "hysterische Lynchmob" kann ich noch als eine übertriebene Darstellung der tatsächlichen Änderung des gesellschaftlichen Klimas sehen - aber was sollen die "reichen Männer"? Ab einem gewissen Vermögen sowieso Verbrecher, um die es nicht schade ist?

Mir scheint nicht, dass Du so besonders gut dastehst, wenn wir uns in die Metaebene begeben.

#635:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 19:21
    —
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-enthuellt-details-ueber-den-vorfall-mit-harvey-weinstein-4141392.html
Zitat:
Rose McGowan (44) ist eines der prominentesten Opfer von Harvey Weinstein. Die Schauspielerin war auch eine der ersten Frauen, die öffentlich ihre Stimme gegen den Hollywood-Produzenten erhob. Was genau der 65-Jährige ihr angetan hat, behielt Rose aber für sich. Bis jetzt. In ihrer Biografie 'Brave' (dt. 'Mutig') packt sie nun aus.


Geschäftstüchtig ist sie ja, die Frau McGowan. Es ist genau der richtige Zeitpunkt für eine Biographie.

Allerdings würde mich interessieren was gesprochen wurde, als Weinstein sie in das Whirlpoolzimmer drängte. Es ist unwahrscheinlich, dass während des Geschehens kein einziges Wort fiel.

#636:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 19:24
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-enthuellt-details-ueber-den-vorfall-mit-harvey-weinstein-4141392.html
Zitat:
Rose McGowan (44) ist eines der prominentesten Opfer von Harvey Weinstein. Die Schauspielerin war auch eine der ersten Frauen, die öffentlich ihre Stimme gegen den Hollywood-Produzenten erhob. Was genau der 65-Jährige ihr angetan hat, behielt Rose aber für sich. Bis jetzt. In ihrer Biografie 'Brave' (dt. 'Mutig') packt sie nun aus.


Geschäftstüchtig ist sie ja, die Frau McGowan. Es ist genau der richtige Zeitpunkt für eine Biographie.

Allerdings würde mich interessieren was gesprochen wurde, als Weinstein sie in das Whirlpoolzimmer drängte. Es ist unwahrscheinlich, dass während des Geschehens kein einziges Wort fiel.


Ein Kaninchen sagt relativ wenig, wenn es von der Schlange fixiert wird.

#637:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 19:25
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-enthuellt-details-ueber-den-vorfall-mit-harvey-weinstein-4141392.html
Zitat:
Rose McGowan (44) ist eines der prominentesten Opfer von Harvey Weinstein. Die Schauspielerin war auch eine der ersten Frauen, die öffentlich ihre Stimme gegen den Hollywood-Produzenten erhob. Was genau der 65-Jährige ihr angetan hat, behielt Rose aber für sich. Bis jetzt. In ihrer Biografie 'Brave' (dt. 'Mutig') packt sie nun aus.


Geschäftstüchtig ist sie ja, die Frau McGowan. Es ist genau der richtige Zeitpunkt für eine Biographie.

Allerdings würde mich interessieren was gesprochen wurde, als Weinstein sie in das Whirlpoolzimmer drängte. Es ist unwahrscheinlich, dass während des Geschehens kein einziges Wort fiel.


Ein Kaninchen sagt relativ wenig, wenn es von der Schlange fixiert wird.


Dafür sagt die Schlange um so mehr.

#638:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 19:28
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung, was dir scheinbar nicht behagt.


Beiträge mit Ausdrücken wie „Hysterischer Lynchmob“ nennst du kritisch hinterfragen? zwinkern Wenn solche deutlichen Fingerabdrücke hinterlassen werden, zweifelt zelig zurecht an der aufrichtigen Kritik.



Mit "hysterischem Lynchmob" sind nicht die betroffenen Frauen gemeint, sondern diejenigen, die jede Beschuldigung umhinterfragt fuer bare Münze nehmen und ohne jeden Beweis eine Hexenjagd gegen jeden Beschuldigen veranstalten (und die sich, wenn man sie dafuer kritisiert, hinter missbrauchten Frauen verstecken).

#639:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 19:41
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ein Hero der Männerbewegung wie Larry Nassar lächelt gerade müde über die zahlreichen Falschbeschuldigungen im Zuge der #metoo-Debatte. Nassar war bereits vorher mehrfach der sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Viele Opfer haben sich erst gemeldet, nachdem die metoo-Kampagne gestartet ist. Darunter auch prominente Sportlerinnen.

http://www.spiegel.de/sport/sonst/larry-nassar-soll-mindestens-265-frauen-missbraucht-haben-a-1190950.html
Zitat:
Die vierfache Turn-Olympiasiegerin Biles, die sich Mitte Januar als Nassar-Opfer zu erkennen gegeben hatte, schilderte ihre Leidensgeschichte in einem Fernsehinterview. Sie habe die sexuellen Übergriffe zunächst vor sich selbst geleugnet und sei dann zusammengebrochen, berichtete Biles im Sender NBC News: "Ich habe mir einfach nur die Augen ausgeheult", sagte die Spitzensportlerin. "Es fühlt sich so an, als hätte er sich einen Teil von mir genommen, den ich nicht zurückkriegen kann."


Warum viele Frauen oder Männer mitunter Jahre warten: Selbstverleugnung und Scham. Diese verständliche Haltung nützen Täter aus. In diesem Fall über 30 Jahre hinweg.




beachbernie hat folgendes geschrieben:


........Es sagt uebrigens niemand, dass man bewiesene Sexualstraftaten nicht verfolgen soll, bloss weil es falsche Beschuldigungen gibt, sondern lediglich, dass man keine nicht mehr rückgängig zu machende Konsequenzen zum Schaden des Beschuldigten ziehen soll, bevor die Straftat bewiesen ist, so wie das beim Diebstahl ja auch selbstverständlich ist. Oder hat sich hier schon irgendwer z.B. ueber die drakonische Strafe fuer den amerikanischen Sportarzt Larry Nassar, der bewiesenermassen an ihm anvertrauten minderjährigen Mädchen rumgefummelt hat um seine Gelüste zu befriedigen, beschwert?

#640:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 19:52
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zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme. Mehr kann ich dazu erstmal nichts sagen. Weitere Rückmeldungen müssten individuell ausfallen.


Natuerlich hat jedes Opfer und auch vermeintliche Opfer das Recht sich zu Wort zu melden und auch ernst genommen zu werden, wobei ernst nehmen, nicht bedeutet, dass man alles ungeprüft zu glauben hat, sondern dass die Behauptungen sorgfältig und neutral geprüft werden. Dass man den Beschuldigten mit den konkreten Vorwürfen gegen ihn konfrontiert, der sich dazu aeußern darf und man seine Verteidigung genauso ernst nimmt wie die Beschuldigungen gegen ihn, gehört da uebrigens auch mit dazu.

Aber scheinbar gibt es Leute, denen eine sorgfältige und neutrale Ueberpruefung erhobener Vorwürfe schon wie Opferbashing vorkommt. Wie viel leichter und befreiender ist es da doch einfach gleich zur sozialen Hinrichtung der Beschuldigten überzugehen, ohne sich erst lange mit solch langweiligen Dingen wie Aufnahme und Bewertung von Beweisen aufzuhalten.

#641:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 22:00
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung, was dir scheinbar nicht behagt.


Beiträge mit Ausdrücken wie „Hysterischer Lynchmob“ nennst du kritisch hinterfragen? zwinkern Wenn solche deutlichen Fingerabdrücke hinterlassen werden, zweifelt zelig zurecht an der aufrichtigen Kritik.

Den genannten Ausdruck mag ich nun auch wirklich nicht, aber an ihm ganze Beiträge zu messen und sie deswegen inhaltlich zu disqualifizieren ist abwegig.

#642:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 22:05
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

[...]
Warum kommt die Stimme der Belästigten und Missbrauchten bei euch immer noch nicht vor?

Kommt sie doch. Jedoch mit kritischer Hinterfragung [...]


Ja gut, gesprochen von Leuten, die sie stumm halten wollen.

Pure Unterstellung. Beleg?

#643:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 22:08
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme. Mehr kann ich dazu erstmal nichts sagen. Weitere Rückmeldungen müssten individuell ausfallen.


Kritik erfolgt aus prinzipieller Ablehnung. Richtig. Das gilt generell für alles, was nach Feminismus riecht.

In der neuen Sybille-Berg- Kolumne
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sexismus-backlash-gegen-metoo-bewegung-das-schreien-der-maenner-a-1190922.html

Zitat:
Man kann an der #MeToo-Kampagne herumnörgeln - was auch geschieht, was auch in Ordnung ist -, und doch ist sie nur eine weitere kleine Aktion im Kontext eines revolutionären Umbruchs von Machtverhältnissen, und das nervt mitunter, ermüdet, langweilt. Und das wird nicht die letzte ermüdende Aktion gewesen sein. Shit happens, wenn eine Hälfte der Weltbevölkerung als zweitrangig behandelt wird. Irgendwann ist halt gut. Irgendwann wird es Zeit, etwas Neues zu probieren.



Furchtbar dieses Gekeife.

Wenigstens laesst sich mustergültig belegen, woran diese Art feministischer Fundamentalismus denn krankt. Das Weltbild dieser Frau Sybille ist sehr einseitig geprägt vom Gegensatz Mann/Frau, wobei die Welt doch soviel komplizierter und vor allem differenzierter ist.

Da wird so getan als ob es nur Maenner wären, die an metoo "herumnnoergeln", wie Frau Sybille sicher auch meint, dass es nur Maenner wären, die "einfach nicht akzeptieren, dass Menschen gleichen Geschlechts heiraten".

Ich habe Neuigkeiten fruer Frau Sybille, genauso wie Homophobie nichts spezifisch männliches ist (auch die meisten Maenner haben keinerlei Problem mit der gleichgeschlechtlichen Ehe, waehrend sich unter deren Gegnern auch viele Frauen befinden, wobei ich es noch nicht einmal fuer ausgemacht halte, dass in dieser Frage Maenner im Schnitt konservativer sind als Frauen), so finden sich unter den metoo-Kritikern auch viele Frauen, wie z.B. die wortgewaltige kanadische Feministin Margaret Atwood:


Zitat:
...Werden die Institutionen eines Rechtsstaats durch "kulturell verfestigte Lynchmobgewohnheiten" ersetzt, dann entscheiden ihren Worten nach "Extremisten, aus deren Ideologie eine Religion wird, und die jeden, der ihren Sichtweisen nicht folgt, wie eine Marionette ihren Fäden, als Apostaten, Häretiker oder Verräter" betrachten. Besonders suspekt sind ihnen Atwood zufolge Schriftsteller, weil sie über Menschen schreiben, die von Natur aus "nicht moralisch eindeutig" sind, was Ideologen "eliminieren" möchten.

Auch Frauen sind ihrer Einsicht nach "menschliche Wesen mit der ganzen Bandbreite zwischen heiligem und dämonischem Verhalten, einschließlich des kriminellen." Sie sind weder "Engel, die nichts Falsches tun können", noch "Kinder, die nicht fähig sind, eine moralische Entscheidung zu treffen". ...



https://www.heise.de/tp/features/Margaret-Atwood-schaltet-sich-in-MeToo-Debatte-ein-3941499.html



Meine Herrn, die Frau klingt ja stellenweise genauso wie unser FGH-Forensexist beachbernie Sehr glücklich



Ist die Margaret Atwood jetzt etwa auch ein "herumnörgelnder Mann"? Geschockt

#644:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 22:31
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-enthuellt-details-ueber-den-vorfall-mit-harvey-weinstein-4141392.html
Zitat:
Rose McGowan (44) ist eines der prominentesten Opfer von Harvey Weinstein. Die Schauspielerin war auch eine der ersten Frauen, die öffentlich ihre Stimme gegen den Hollywood-Produzenten erhob. Was genau der 65-Jährige ihr angetan hat, behielt Rose aber für sich. Bis jetzt. In ihrer Biografie 'Brave' (dt. 'Mutig') packt sie nun aus.


Geschäftstüchtig ist sie ja, die Frau McGowan. Es ist genau der richtige Zeitpunkt für eine Biographie.

Allerdings würde mich interessieren was gesprochen wurde, als Weinstein sie in das Whirlpoolzimmer drängte. Es ist unwahrscheinlich, dass während des Geschehens kein einziges Wort fiel.


Ein Kaninchen sagt relativ wenig, wenn es von der Schlange fixiert wird.




Dann lassen wir doch einfach mal das "geschäftstüchtige Kaninchen" selbst zu Wort kommen:

https://www.youtube.com/watch?v=_yk_82nvEoo

Ab Anfang bis etwa 9 min interviewt der amerikanische Comedian Trevor Noah Rose McGowan anlaesslich des Erscheinens ihres neuen Buches. Ich kommentiere das jetzt mal nicht, damit sich jeder selbst sein Bild ueber die Frau machen kann.

#645:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 23:14
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zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt.


Ich wüsste nicht, dass hier jemand den Opfern das Recht absprechen wollte, zu reden oder gehört zu werden. Mir ging es immer nur um die Frage, ob Aussenstehende unbedingt bei diesen Gesprächen mithören müssen. Ich werde auch nie begreifen, wie man es als mangelnde Empathie für die Opfer auslegen kann, wenn man darauf hinweist, dass ein Journalist nicht der perfekte Gesprächspartner für eine Lebensbeichte ist. Es ist nicht Aufgabe der Medien beim Heilungsprozess nach einem Trauma zu helfen. Dafür gibt es andere Spezialisten und die unterliegen nicht ohne Grund einer Schweigepflicht.

Es tut mir ja sehr leid für alle, die gerne die Stimme der Opfer hören möchten. Aber ich fände es nicht schlimm, wenn vieles von dem, was die Opfer zu berichten haben, niemals irgendwo zu lesen sein wird. Wer meint, daraus lesen zu müssen, dass ich den Opfern nicht das Recht zubillige, gehört zu werden - von mir aus. Manches kann man wohl nicht ändern.

Zitat:
Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme.


Welche Kritik? Welche Ablehnung von was?

#646:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 03.02.2018, 23:44
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Was müsste denn jemand schreiben, damit diese Stimme in seinen Beiträgen für Dich wahrnehmbar wäre?


Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. Kritik erfolgt im Wesentlichen aus prinzipieller Ablehnung. Darin ähnelt "ihr" euch, bei aller Unterschiedlichkeit, die ich auch wahrnehme. Mehr kann ich dazu erstmal nichts sagen. Weitere Rückmeldungen müssten individuell ausfallen.


Kritik erfolgt aus prinzipieller Ablehnung. Richtig. Das gilt generell für alles, was nach Feminismus riecht.

In der neuen Sybille-Berg- Kolumne
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sexismus-backlash-gegen-metoo-bewegung-das-schreien-der-maenner-a-1190922.html

Zitat:
Man kann an der #MeToo-Kampagne herumnörgeln - was auch geschieht, was auch in Ordnung ist -, und doch ist sie nur eine weitere kleine Aktion im Kontext eines revolutionären Umbruchs von Machtverhältnissen, und das nervt mitunter, ermüdet, langweilt. Und das wird nicht die letzte ermüdende Aktion gewesen sein. Shit happens, wenn eine Hälfte der Weltbevölkerung als zweitrangig behandelt wird. Irgendwann ist halt gut. Irgendwann wird es Zeit, etwas Neues zu probieren.


Mit dem Fazit hat sie Recht: "Irgendwann ist halt gut. Irgendwann wird es Zeit, etwas Neues zu probieren." Genau das werden in nicht allzu langer Zeit viele Menschen über die #metoo-Kampagne sagen. Nicht, weil sie die Kampagne falsch finden oder sie grundsätzlich kritisieren. Das Pferd ist einfach igendwann totgeritten. Irgendwann wird kaum einer mehr hören wollen, was die Opfer zu sagen haben, weil die Medien das Thema erschlagzeilt haben.

#647:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 01:45
    —
Dass sich die öffentliche Anklage (Akkusationsverfahren) als Vorläufer der Inquisition auf Dauer wieder durchsetzt glaube ich nicht.

#648:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 02:26
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zelig hat folgendes geschrieben:
... Eine Voraussetzung wäre, daß man (mutmaßlichen) Opfern erstmal das Recht zubilligt, gehört zu werden. Ohne daß eine Ablehnung aus prinzipiellen Gründen erfolgt. Für mich ist das einer der Knackpunkte in den hiesigen Diskussionen. [...]

*zustimm* - nur ist das in unserer Gesellschaft, diesem Erbe der christlich-jüdischen 'Kultur', nicht vorgesehen. "Aug' um Auge, Zahn um Zahn" heißt das Prinzip, von dem wir mental geprägt sind. Entweder man rächt sich - als Opfer - nach diesem Prinzip, und macht sich damit selbst zum Täter, oder man wird (als wehrlos/schwach) obendrein missachtet.

Wir müssten uns gesamtgesellschaftlich von dieser inhumanen Erblast befreien, statt mit einer pseudosäkularen Maske scheinheilige Politik zu betreiben. Sieht aber mehrheitlich m.E. nicht danach aus.



Kramer hat folgendes geschrieben:
... Mit dem Fazit hat sie Recht: "Irgendwann ist halt gut. [...] Genau das werden in nicht allzu langer Zeit viele Menschen über die #metoo-Kampagne sagen. [...] Das Pferd ist einfach igendwann totgeritten. Irgendwann wird kaum einer mehr hören wollen, was die Opfer zu sagen haben, weil die Medien das Thema erschlagzeilt haben.

Richtig! Weswegen das eine staatliche, also gesamtgesellschaftliche Aufgabe wäre, sich nicht nur ausgiebig den Tätern, sondern min. ebenso ausgiebig auch den Opfern zu widmen. Und anfangen kann sowas m.E. nur von 'unten', heutzutage beim virtuellen 'Stammtisch'. Dem freien Markt der Medien sollte das nicht überlassen bleiben; deren Geschäft ist das nicht. Doch m.W. gibt es diebezügl. bislang nur eine 'bürokratische' Instanz, den "Weißen Ring". Und bei der Masse an traumatisierten Opfern, ist der wohl nur ein Tropfen auf einem heißen Stein.



Extra Daumen hoch! für die Wortneuschöpfung "erschlagzeilen"!

#649:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 09:47
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-enthuellt-details-ueber-den-vorfall-mit-harvey-weinstein-4141392.html
Zitat:
Rose McGowan (44) ist eines der prominentesten Opfer von Harvey Weinstein. Die Schauspielerin war auch eine der ersten Frauen, die öffentlich ihre Stimme gegen den Hollywood-Produzenten erhob. Was genau der 65-Jährige ihr angetan hat, behielt Rose aber für sich. Bis jetzt. In ihrer Biografie 'Brave' (dt. 'Mutig') packt sie nun aus.


Geschäftstüchtig ist sie ja, die Frau McGowan. Es ist genau der richtige Zeitpunkt für eine Biographie.

Allerdings würde mich interessieren was gesprochen wurde, als Weinstein sie in das Whirlpoolzimmer drängte. Es ist unwahrscheinlich, dass während des Geschehens kein einziges Wort fiel.


Ein Kaninchen sagt relativ wenig, wenn es von der Schlange fixiert wird.




Dann lassen wir doch einfach mal das "geschäftstüchtige Kaninchen" selbst zu Wort kommen:

https://www.youtube.com/watch?v=_yk_82nvEoo

Ab Anfang bis etwa 9 min interviewt der amerikanische Comedian Trevor Noah Rose McGowan anlaesslich des Erscheinens ihres neuen Buches. Ich kommentiere das jetzt mal nicht, damit sich jeder selbst sein Bild ueber die Frau machen kann.


Das wird wahrscheinlich nicht ihre einzige Biografie bleiben.
https://www.vip.de/cms/rose-mcgowan-ich-wurde-als-15-jaehrige-von-einem-oscar-preistraeger-missbraucht-4141846.html
Zitat:
Rose McGowan (44, 'Brave') brachte im vergangenen Jahr die Lawine um Harvey Weinstein und seine unfassbaren Machenschaften ins Rollen. Jetzt legt die Schauspielerin nach: Als 15-Jährige soll sie von einem sehr "erfolgreichen und einflussreichen Mann aus Hollywood" missbraucht worden sein. Das sagte sie bei einer Gesprächsrunde mit Woody Allens Sohn Ronan Farrow (30) - allerdings ohne einen Namen zu nennen.

#650:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 11:49
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Die gemutmaßte Geschäftstüchtigkeit eines mutmaßlichen Opfers scheint in den Augen der hiesigen Kritiker wohl geeignet zu sein, ihren mutmaßlichen Peiniger zu entlasten. Die Geschäftstüchtigkeit von Weinstein wurde meines Wissens dagegen noch nie als Beleg für die Richtigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe gedeutet. Merkwürdig.

#651:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 12:16
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zelig hat folgendes geschrieben:
Die gemutmaßte Geschäftstüchtigkeit eines mutmaßlichen Opfers scheint in den Augen der hiesigen Kritiker wohl geeignet zu sein, ihren mutmaßlichen Peiniger zu entlasten. Die Geschäftstüchtigkeit von Weinstein wurde meines Wissens dagegen noch nie als Beleg für die Richtigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe gedeutet. Merkwürdig.


Vor diesem Hintergrund sollte es eigentlich nicht allzu sehr verwundern, wenn jemand sagt, dass es nicht unbedingt das Beste für die Opfer ist, in den Medien über ihr Trauma zu sprechen. Die Botschaft "Äussere Dich in den Medien, dann geht Dir besser" ist unvollständig und irreführend. Auch wenn es Rose MacGowan mit ihrer Entscheidung besser gehen mag - das kann ich nicht beurteilen - muss man kein Hellseher sein, um sehen zu können, dass diese Art von öffentlicher Diskussion nicht für alle Opfer von sexueller Gewalt eine Verbesserung ihrer Situation bewirken wird.

#652:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 13:17
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https://www.gala.de/stars/news/rose-mcgowan-darum-bricht-sie-ihre-pr-tour-ab-21568364.html

Inzwischen hat Rose McGowan ihre PR-Tour abgebrochen, weil sie eine Transsexuelle verbal anging.

#653:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 13:20
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Kramer hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die gemutmaßte Geschäftstüchtigkeit eines mutmaßlichen Opfers scheint in den Augen der hiesigen Kritiker wohl geeignet zu sein, ihren mutmaßlichen Peiniger zu entlasten. Die Geschäftstüchtigkeit von Weinstein wurde meines Wissens dagegen noch nie als Beleg für die Richtigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe gedeutet. Merkwürdig.


Vor diesem Hintergrund sollte es eigentlich nicht allzu sehr verwundern, wenn jemand sagt, dass es nicht unbedingt das Beste für die Opfer ist, in den Medien über ihr Trauma zu sprechen. Die Botschaft "Äussere Dich in den Medien, dann geht Dir besser" ist unvollständig und irreführend. Auch wenn es Rose MacGowan mit ihrer Entscheidung besser gehen mag - das kann ich nicht beurteilen - muss man kein Hellseher sein, um sehen zu können, dass diese Art von öffentlicher Diskussion nicht für alle Opfer von sexueller Gewalt eine Verbesserung ihrer Situation bewirken wird.


Diejenigen, die sich in die Öffentlichkeit wagen und prominente Täter anklagen, sollten bereits im Umgang mit Medien geschult sein. Die wenigsten #metoo-Betroffenen sind selbst berühmt oder haben konkrete Namen genannt. Für die interessieren sich die Medien aber auch erst gar nicht.

#654:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 13:40
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zelig hat folgendes geschrieben:
Die gemutmaßte Geschäftstüchtigkeit eines mutmaßlichen Opfers scheint in den Augen der hiesigen Kritiker wohl geeignet zu sein, ihren mutmaßlichen Peiniger zu entlasten. Die Geschäftstüchtigkeit von Weinstein wurde meines Wissens dagegen noch nie als Beleg für die Richtigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe gedeutet. Merkwürdig.


Merkwürdig ist das nicht. Weinstein hat seine mutmaßlichen sexuellen Übergriffe nicht vermarktet.

Weinstein kann keiner mehr entlasten. Auch nicht seine mutmaßlichen Opfer, die sich gegenseitig bekriegen.
https://kurier.at/stars/rose-mcgowan-attackiert-alyssa-milano-eine-luegnerin/309.358.549
Zitat:
"Ich mag sie nicht, weil ich glaube, sie ist eine einzige Lüge. Glaubst du, ich kenne diese Leute nicht? Ich schaue auf das Ganze nicht von außen. Ich habe viel Erfahrung. Ich weiß, dass sie mit einem CAA-Agenten verheiratet ist. Ich kann eins und eins zusammenzählen. Wer steckt hinter Time's Up? CAA. Wo treffen sie sich? CAA. Wer braucht gute PR? CAA", wetterte die 45-Jährige gegenüber Nightline gegen ihre ehemalige Kollegin, die mit CAA-Agent Dave Bugliari verheiratet ist.

#655:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 13:41
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Diejenigen, die sich in die Öffentlichkeit wagen und prominente Täter anklagen, sollten bereits im Umgang mit Medien geschult sein.


Dass man Erfahrungen darin hat, mit Medienvertretern über die Bereiche des eigenen Lebens zu reden, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind, bedeutet nicht, dass man auf eine medialen Sturm auf das Privatleben vorbereitet ist. Ich glaube auch nicht, dass man es lernen kann, nicht verletzt zu sein, wenn jemand in einer noch nicht verheilten Wunde bohrt.

#656:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 13:55
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Weinstein kann keiner mehr entlasten. Auch nicht seine mutmaßlichen Opfer, die sich gegenseitig bekriegen.


Reizbarkeit, Wutausbrüche und Misstrauen sind typisch bei Menschen mit postraumatischer Belastungsstörung bzw. komplexer PTBS. Ich halt es für denkbar, dass Rose McGowan ihr Trauma noch nicht bewältigt hat und durch ihre derzeitige Situation, in der sie ständig in der Öffentlichkeit über ihr Trauma reden muss/will, quasi in einem Zustand ist, in dem sie dauerhaft retriggert wird. Ihr Verhalten wirkt daher nach aussen nicht so, wie man es von einem Opfer erwartet, ist aber letztendlich nicht untypisch.

#657:  Autor: Diligentia BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 15:31
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Weinstein kann keiner mehr entlasten. Auch nicht seine mutmaßlichen Opfer, die sich gegenseitig bekriegen.


Reizbarkeit, Wutausbrüche und Misstrauen sind typisch bei Menschen mit postraumatischer Belastungsstörung bzw. komplexer PTBS. Ich halt es für denkbar, dass Rose McGowan ihr Trauma noch nicht bewältigt hat und durch ihre derzeitige Situation, in der sie ständig in der Öffentlichkeit über ihr Trauma reden muss/will, quasi in einem Zustand ist, in dem sie dauerhaft retriggert wird. Ihr Verhalten wirkt daher nach aussen nicht so, wie man es von einem Opfer erwartet, ist aber letztendlich nicht untypisch.

Seh' ich ähnlich. Das Risiko, als Opfer, bei diesem medialen Spektakel immer wieder getriggert zu werden, halte ich für ziemlich hoch.

#658:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 17:52
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zelig hat folgendes geschrieben:
Die gemutmaßte Geschäftstüchtigkeit eines mutmaßlichen Opfers scheint in den Augen der hiesigen Kritiker wohl geeignet zu sein, ihren mutmaßlichen Peiniger zu entlasten. Die Geschäftstüchtigkeit von Weinstein wurde meines Wissens dagegen noch nie als Beleg für die Richtigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe gedeutet. Merkwürdig.



Merkwürdig auch, dass es keinen internet-Sturm der Entrüstung nach sich zog als Rose McGowan die Geschäftstüchtigkeit von Harvey Weinsteins Ex-Ehefrau Georgina Chapman anprangerte:


https://www.youtube.com/watch?v=fiSMtnsjfZE


etwa ab Min 2:40.

#659:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 17:57
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Diligentia hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Weinstein kann keiner mehr entlasten. Auch nicht seine mutmaßlichen Opfer, die sich gegenseitig bekriegen.


Reizbarkeit, Wutausbrüche und Misstrauen sind typisch bei Menschen mit postraumatischer Belastungsstörung bzw. komplexer PTBS. Ich halt es für denkbar, dass Rose McGowan ihr Trauma noch nicht bewältigt hat und durch ihre derzeitige Situation, in der sie ständig in der Öffentlichkeit über ihr Trauma reden muss/will, quasi in einem Zustand ist, in dem sie dauerhaft retriggert wird. Ihr Verhalten wirkt daher nach aussen nicht so, wie man es von einem Opfer erwartet, ist aber letztendlich nicht untypisch.

Seh' ich ähnlich. Das Risiko, als Opfer, bei diesem medialen Spektakel immer wieder getriggert zu werden, halte ich für ziemlich hoch.



Insofern waere es tatsaechlich besser fuer Opfer von sexueller Gewalt, wenn ihre Geschichte nicht in allen Details öffentlich breitgetreten wird, sondern man es ihnen ermöglicht ihre Erfahrungen in Ruhe zu bewältigen, also das genaue Gegenteil von dem was "metoo" macht. Dies haette auch den Vorteil, dass die Bestrafung der Täter wieder durch die Justiz erfolgen koennte und nicht durch einen Mob selbsternannter Hobby- und Freizeitrichter.

#660:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 04.02.2018, 18:03
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Kramer hat folgendes geschrieben:
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
Weinstein kann keiner mehr entlasten. Auch nicht seine mutmaßlichen Opfer, die sich gegenseitig bekriegen.


Reizbarkeit, Wutausbrüche und Misstrauen sind typisch bei Menschen mit postraumatischer Belastungsstörung bzw. komplexer PTBS. Ich halt es für denkbar, dass Rose McGowan ihr Trauma noch nicht bewältigt hat und durch ihre derzeitige Situation, in der sie ständig in der Öffentlichkeit über ihr Trauma reden muss/will, quasi in einem Zustand ist, in dem sie dauerhaft retriggert wird. Ihr Verhalten wirkt daher nach aussen nicht so, wie man es von einem Opfer erwartet, ist aber letztendlich nicht untypisch.



Hier noch ein extremes Beispiel fuer "Reizbarkeit und Wutausbrüche" bei Rose McGown gegen eine Transfrau:

https://www.youtube.com/watch?v=L_Ko2895D2E



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