zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Ich denke, das gilt für den Einzelfall. Aber was die statistische Vorhersagekraft mittlerweile vermag, beginnen wir ja gerade erst zu verstehen. Wir sprechen nicht mehr über die Freiheit des Einzelnen, sondern über die lenkbare Kraft der Menge. Und daher bin ich sehr skeptisch in Bezug auf die Freiheitsräume des Individuums. Die müssen nämlich in einem großen Soziotop überhaupt überleben können. Das ist nicht mehr ohne Weiteres möglich, wenn soziale Verhältnisse gezielt und umfassend gelenkt werden. |
zelig hat folgendes geschrieben: |
.....
Die "Kritikwürdigkeit" ist gemeint als ein Vorgang der Betrachtung, die eine Beurteilung ermöglicht. Es kann die die Stärke der Vorhersagekraft in sozialen Verhältnissen nicht selbstlegitimierend sein. Im Hinterkopf habe ich zB Cambridge Analytics, Amazon oder google. Vielleicht ist es auch das, was Skeptiker letztlich meint. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
.,.. Bis dahin ein kleines Zitat:
Die Retro- und die Prospektive sind beide wichtig. Letzteres einfach mit ersterem gleich zu setzen oder darunter zu subsummieren, ist völliger Unsinn. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Die naturwissenschaftliche Theorie besteht ihren ersten tatsächlichen Test durch ihre richtigen Vorhersagen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Nichts über das Objekt. Aber implizit etwas über die Forschung. Und zwar die Funde von x Zwischenstadien. Allerdings ist Darwin heute nicht mehr allein zu sehen, zur Evolutionsthreorie gehören heute auch die Genetik, die Populationsökologie usw. Und da gibt es durchaus so viele richtige Vorhersagen, dass die Evolutionstheorie insgesamt heute den Titel Theorie verdient. Zu Darwins Zeiten würde ich auch sagen, dass es sich eher um eine Hypothese handelte, allerdings die beste, die damals zur Verfügung stand. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||||
Könnte es sein, daß dann „Vorhersage“ einfach der falsche Begriff ist? |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Sehe ich nicht so: Deshalb habe ich ja die klassische Evolutionstheorie herausgenommen - die allein wäre für mich auch heute noch auf dem Stand einer Hypothese. Historische Wissenschaften - zu denen gehört auch die ET, haben ein gewisses Problem mit der experimentellen Verifikation - darauf bin ich oben schon mal eingegangen. Die ET besonders, weil sie Zeiträume beschreibt, gegen die die Zeiträume der menschlichen Geschichte Blitzaufnahmen sind. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt? |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||
Daß der Mensch vom Affen abstammt.
(Light will be thrown on the origin of man and his history.) |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ist das eine Vorhersage? Oder nicht eher ein (mittlerweile) nachprüfbares Modell eines Zusammenhangs? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Ist das eine Vorhersage? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Oder nicht eher ein (mittlerweile) nachprüfbares Modell eines Zusammenhangs? |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
Errm. Was ist denn eine Vorhersage eigentlich? Vorschlag: eine Vorhersage ist, wenn ich aus Bekanntem auf Unbekanntes schließe. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Da wird die Erkenntnis eines in der Vergangenheit liegenden Ereignisses vorhergesagt. Das Ereignis selbst liegt in der Vergangenheit und kann deshalb wohl kaum vorher gesagt werden. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
smallie meint, Darwin hätte 'predictive power', weil er Erkenntnisse vorher gesagt hätte.
Nun können sich Erkenntnisse aber sowohl auf vergangene, gegenwärtige oder zukünftige Ereignisse beziehen. @smallie: Was bleibt noch von der 'predictive power', nachdem die Erleuchtung der Menschheit da ist? Soll man sie noch mal vorher sagen? |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||||
Errm. Was ist denn eine Vorhersage eigentlich? Vorschlag: eine Vorhersage ist, wenn ich aus Bekanntem auf Unbekanntes schließe.
Wenn die allgemeine Relativität vorhersagt, Lichtstrahlen werden abgelenkt, wenn sie nahe an der Sonne vorbeigehen, dann ist das auch, in deinen Worten, ein (mittlerweile) nachprüfbares Modell eines Zusammenhangs. Möchtest du diesen Fall aus der Liste der erfolgreichen Vorhersagen streichen? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt? |
kereng hat folgendes geschrieben: | ||||
Kommt darauf an, was man mit "Darwins Theorie" meint. Die gemeinsame Abstammung enthält die Vorhersage, dass es fossile Zwischenformen gibt. |
kereng hat folgendes geschrieben: |
Macht auch die Theorie, dass Mutationen zufällig erfolgen (und nicht von Gott geplant), irgendwelche Vorhersagen?
Vielleicht: "Dieser Krankheitserreger wird auch gegen dieses Antibiotikum resistent werden"? Aber die entsprechende Mutation kann ja immer noch von Gott (oder dem Teufel) kommen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
Streng genommen nimmst du alles heraus, was nicht den Kriterien der klassischen Physik oder Chemie entspricht. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
....
Jedes vernünftige theoretische Gebäude kann auf nichts anderem basieren als auf den Fakten, die bekannt sind. Wenn Theorien einigermaßen sinnvoll entstanden sind, basieren sie also darauf, die Vergangenheit erklären zu können. Ihre Anwendung für die Entscheidung der Gegenwart basiert immer auf der nur selten theoretisch zu beweisenden Annahme, dass sie auch für die Zukunft gilt: Meine heutige Entscheidung muss sich ja in der Zukunft bewähren, eine Theorie, die keine Extrapolation in die Zukunft erlaubt, ist für die Gengenwart nutzlos. Deine 'retrospective power' ist also ein Selbstgänger. Was die nicht hat, verdient gar nicht erst, überhaupt eine Theorie genannt zu werden. Darüber brauchen wir uns auf der theoretischen Ebene also gar nicht erst zu unterhalten.... |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
....
Das ist keine Ergänzung, sondern trivialerweise schon darin mit impliziert, dass es sich überhaupt um eine Theorie handelt. fwo hat im Grunde schon alles dazu gesagt. ... |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Skeptiker, niemand bestreitet das. Du bist derjenige, der sich hier auf predictive power einschießt, so als wäre es irgendwie ganz und gar verfehlt, wissenschaftliche Theorien überhaupt nach diesem Kriterium zu beurteilen. Das hier hast du bisher alles geschrieben:
Jetzt schreibst du sowas hier:
Was denn nun? Taugt predictive power als Kriterium für Wissenschaft buchstäblich überhaupt nicht? Oder muss sie lediglich durch andere Kriterien ergänzt werden? Sagt dir der englische Ausdruck "moving the goal posts" zufällig was? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
....
Also: Nicht ich, sondern Van Hanegem hat die 'predictive power' als notwendiges Kriterium der Wissenschaftlichkeit angegeben. Daraufhin sagte ich, dies ist falsch. Zum einen ist die Frage, wie Van Hanegem überhaupt auf diesen Bolzen kommt. Und vor allem ist die Frage, was das überhaupt für ein Bolzen ist. Und da kam mein Hinweis: Ganz klar, dass ist ein technisches Verständnis von Wissenschaft, die Verwechslung von Wissenschaft und Technik.... |
kereng hat folgendes geschrieben: |
Macht auch die Theorie, dass Mutationen zufällig erfolgen (und nicht von Gott geplant), irgendwelche Vorhersagen? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Also: Nicht ich, sondern Van Hanegem hat die 'predictive power' als notwendiges Kriterium der Wissenschaftlichkeit angegeben. Daraufhin sagte ich, dies ist falsch. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Und da kam mein Hinweis: Ganz klar, dass ist ein technisches Verständnis von Wissenschaft, die Verwechslung von Wissenschaft und Technik. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Aber Wissenschaft ist schon noch ein bisschen mehr und geht auch über die 'retrospective power' hinaus. Es betrifft z.B. die Frage der angemessenen Methode(n) zur Untersuchung von Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten. Je nach Untersuchungsgegenstand sind die angemessenen Methoden jeweils eigene und andere. Und was die Aussagen über die Zukunft und/oder Vergangenheit eines Objekts betrifft, so hängt die Möglichkeit, solche Aussagen überhaupt zu treffen, schlicht vom Objekt selbst ab und nicht in erster Linie von den Methoden seiner Untersuchung. |
sehr gut hat folgendes geschrieben: | ||
Wie könnte es denn für einen "Gott" sowas wie Zufall geben? Auch das was Menschen Zufall nennen müsste für einen Gott (ein)geplant werden können. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||||
Ich weiss, wer das hier aufgebracht hat. Du bist derjenige, der sich sinnloserweise darauf einschießt.
Und meine Antwort darauf ist: Nein, ist es nicht. "Ganz klar" ist das schon gleich gar nicht. Das ist natürlich eine gezielte Provokation, aber eine, die du geradezu heraufbeschwörst. Du kannst nicht einfach solche Klopper heraushauen, ohne auch nur die geringste Begründung oder Argumentation dafür anzuführen. Kleiner Tipp: Eine Reihe von ad hominems gegen jeden, der dich diesbezüglich herausfordert, ersetzt nicht das Argument. Mindestens wäre eine Erläuterung erforderlich, was du damit überhaupt meinst und wovon du das "technische Verständnis" abgrenzen willst.
Das ist ja alles gut und schön. Aber kleine Zwischenfrage dazu: Der Unterschied zwischen notwendigen Bedingungen und hinreichenden Bedingungen ist dir klar? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Lass uns mal in der Diskussion fortschreiten, anstatt Korinthenkackerei zu betreiben. Als nächstes gehe ich direkt auf Van Hanegem ein. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
...
Lass uns mal in der Diskussion fortschreiten, anstatt Korinthenkackerei zu betreiben. .... |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Lass uns mal in der Diskussion fortschreiten |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||||
Nein. Auch und gerade Wissenschaft muss ihre Theorien überprüfen. Nur anhand ihrer predictive Power kann eine Theorie tatsächlich überprüft werden.
Dem Kriminologen wird die Beweisführung auch nur abgekauft, wenn er vorhersagen kann, dass das System B auch unter Laborbedingungen in B+ übergeht. Er kann den Schusswinkel anhand der Blutspritzer rekonstruieren, er kann aber auch anhand des Schusswinkels das Spritzmuster vorhersagen. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Bleiben noch die Astronomen, die verfügen über klare predictive power, z.B. bei Bahnvorhersagen. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: |
Eine Vorhersage über einen möglichen Kollaps eines Sternes klappt genau deshalb nicht, da das System B durch die bisher erforschten Bedingungen nicht mal annähernd beschrieben wird. In einen fixstern kann mal halt mal schlecht reinschauen. |
VanHanegem hat folgendes geschrieben: | ||
Aber natürlich! Ein Beispiel von vielen: Tunneling beruht auf der Quantenunschärfe, jedoch kann die Kennlinie einer Tunneldiode gut vorhergesagt werden. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||||
Es geht nicht um Kriterien der klassischen Physik oder Chemie. Um das Problem an der Annäherung einer Funktion zu zeigen: Wenn Du 5 Stützstellen hast, um eine Funktion zu anzunähern, dann kannst Du die Qualität Deiner Näherung anschließend nicht an den Stützstellen überprüfen, weil das die Werte sind, auf denen Deine Rechnung beruht - wenn die schon nicht stimmen, war Deine Rechnung falsch. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Hilf mir doch mal eben. Was hat Darwins Theorie vorhergesagt? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Deshalb ist sie technisch ja auch nutzbar. Nur ist eben nicht vorhersagebar, welches Teilchen gerade tunnelt. Die Kennlinie ist eine statistische Kurve. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Ähnlich ist es bei der genetischen Mutation, nur dass dort Zufallsprozesse sozusagen 'fixiert' werden können und u.U. zu nicht voraussehbaren Änderungen im Makrobereich führen. |
output generated using printer-friendly topic mod. Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde