worse hat folgendes geschrieben: |
Ist es nicht eigentlich ein naturalistischer Fehlschluss, davon auszugehen, dass wenn jemand nur über Empathie verfügt er dann auch automatisch menschlicher handeln würde?
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smallie hat folgendes geschrieben: |
Das könnte zumindest zu einer fruchtbaren Diskussion führen, was an Empathie subjektiv und was objektiv ist. |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Stattdessen rückt er Empathie in die Ecke von Vorteilsannahme und -gewährung. |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
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smallie hat folgendes geschrieben: | ||
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step hat folgendes geschrieben: | ||
Was bedeutet denn "menschlicher handeln"? - wie ein typischer Mensch handeln? - menschenfreundlicher (humaner) handeln? - ...? Im ersten Fall reduziert sich die Frage auf jene, ob Empathie typisch menschlich ist. Vermutlich ja. Im zweiten Fall ist es quasi eine Tautologie. Gibts noch mehr Interpretationen? Oder meinst Du es so: fühlen und danach handeln sind zweierlei? |
worse hat folgendes geschrieben: |
ich meinte: menschenfreundlicher, humaner handeln. Und ich denke nicht, dass es eine Tautologie ist. Das ist ja eben der Fehlschluss. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Hmm ... vielleicht in dem Sinne, daß jemand sehr viel Empathie hat und zwar in humaner Absicht handelt, jedoch mit inhumanen Konsequenzen? Z.B. weil dann im Effekt noch mehr Flüchtlinge ertrinken, obwohl auch mehr gerettet werden? |
step hat folgendes geschrieben: | ||||||||||||
Klar. Ich beklage mich auch weder über seine Kritik an gefühlsbasierter Willkür, noch bin ich selbst verdächtig in bezug auf übermäßige Empathiefähigkeit. Mir ging es auch nicht um diesen Punkt:
... sondern mich macht der hinterlistige Übergang zum Humanitätsaspekt des Rechts (der Verfassung) wütend, der mit individuellen gefühlsgesteuerten Einzelentscheidungen eben nichts zu tun hat, sondern ein verläßliches Wertesystem kodifizieren soll.
Yep.
Ja, stimmt schon - dennoch, durch die Ausformulierung von Gesetzen und Bestimmungen versucht man ja zumindest, Entscheidungen unabhängiger von der individuellen Person zu machen. |
Gödelchen hat folgendes geschrieben: |
Wo ist eigentlich dein Problem? Doch in der Akzeptanz deiner eigenenn Unzulänglichkeit aus deinem Empathievermögen heraus mehr als deinem Nachbarn helfen zu können. |
worse hat folgendes geschrieben: |
Nein, wenn jemand über sehr viel Empathie verfügt, aber in inhumaner Absicht handelt. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||
Dann handelt er unempathisch den Menschen gegenüber, die von seinen inhumanen Absichten betroffen sind. Dieser Mensch ist dann quasi selektiv empathisch. Ein besseres Beispiel wäre wohl jemand, der aus empathischen Überlegungen zu inhumanen Ergebnissen kommt. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Nein. Es hat etwas damit zu tun, dass man Empathie weder kaufen noch erzwingen kann (O-Ton Kissler) |
smallie hat folgendes geschrieben: | ||
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fwo hat folgendes geschrieben: |
Wer also die Empathie an dieser Stelle als Norm einsetzt, bekommt stattdessen nur die Subjektivität des Richters, und das kann so oder so ausgehen. |
step hat folgendes geschrieben: |
... durch die Ausformulierung von Gesetzen und Bestimmungen versucht man ja zumindest, Entscheidungen unabhängiger von der individuellen Person zu machen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Es ist nicht die Empathie, die er in die Nähe von Vorteilsannahme und -gewährung rückt, sondern Vorteilsannahme und -gewährung sind die Folgen der subjektiven Norm. |
worse hat folgendes geschrieben: |
Beispiel: Um jemanden zu effektiv mit Worten zu verletzen, ihn 'richtig zu treffen' oder auch um ihn zu manipulieren, kann die Empathie sehr hilfreich sein. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||
Nein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Empathie |
worse hat folgendes geschrieben: |
Zu glauben allein aus dieser Definition ginge Menschenfreundlichkeit hervor, ist ein naturalistischer Fehlschluss. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Richtiger wäre wohl zu sagen, Empathie ist eine Voraussetzung für Menschenfreundlichkeit - obwohl auch das möglicherweise falsch ist. |
worse hat folgendes geschrieben: |
Im Übrigen bleibe ich bei der Meinung, dass es ein naturalistischer Fehlschluss ist, weil im Diskurs immer so getan wird, als sei alles Heiapopeia, wenn die Menschen nur mehr Empathie entwickeln oder zeigen würden. Das ist es aber nicht. Empathie ist genauso ein wertneutrales Werkzeug wie Logik oder sprachliche Ausdrucksfähigkeit. Um davon auszugehen, dass mehr Empathie irgendetwas bessern würde, bedarf es mindestens einer zusätzlichen (positiven) Wertung und darin besteht eben jener Fehlschluss. |
worse hat folgendes geschrieben: |
Ein Psychopath freut sich, soweit ich über das Krankheitsbild richtig informiert bin, nicht darüber, wenn es Dir durch seine Vorgehensweise schlecht ergeht. Es ist ihm schlichtweg egal. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Den Teil mit der Nazi-Rockband habe ich nicht verstanden. |
worse hat folgendes geschrieben: |
Du brauchst dich nicht einschleimen, Gödel, ich hab eigentlich gar nichts gegen dich. ich hab dich nur aus Spaß an der Freude gedisst und weil ichs kann. Und aus taktischen Gründen, weil ich sehen wollte wer wann wie in welchem Umfang reagiert. Das hat überhaupt nichts mit dir zu tun.
Mir persönlich ist das scheißegal ob sich einer an der Deutschlandflagge aufgeilt oder an den Flüchtlingen, an Adolf Hitler, Karl Marx oder am Ajatollah. Ich geb da echt kein Fick drauf. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Die Kernaussage dahinter ist vermutlich, dass fürsorgliches Verhalten einserseits und sadistisches andererseits zwei Seiten drselben Medallie namens "Empathie" sind. Rache, Folter, Strafe...das alles funktioniert nur, weil man das Leid des anderen nachempfinden und antitzipieren kann. |
Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||
Da stellt sich die Frage, ob es noch Empathie ist, wenn den Teil weglässt, wo es darum geht, sich in die Situation des anderen zu versetzen und angemessen zu verhalten. Die Forderung nach Empathie im politischen Diskurs beinhaltet ja auch die Aufforderung, sich vorzustellen, was man sich wünschen würde, wenn man selbst in der Situation der anderen würde, über die man gerade spricht bzw. urteilt. Derjenige, der Empathie einfordert, geht dabei davon aus, dass man anders urteilen würde, wenn man sich vorstellt, man wäre selbst betroffen und nicht irgendein Fremder. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Bloß zieht der Sadist seinen Lustgewinn ja gerade aus der Tatsache, dass er NICHT derjenige ist, der da leidet. |
Zumsel hat folgendes geschrieben: |
Das so etwas keine akzeptable moralische Haltung begründet, ist klar. Um Gründe dafür zu benennen, muss man aber wohl über die bloße Empathie hinausgehen. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Warum ist es für das Thema wichtig, was einen Sadisten zu sadistischen Handlungen treibt? Wenn es statt eines Appells an die Empathie um einen Appell an die Vernunft ginge, würde man ja auch nicht die Bedeutung von Vernunft über das herleiten, was ein Mensch mit psychotischen Wahnvorstellungen für vernünftig hält. |
worse hat folgendes geschrieben: |
Mehr Empathie einzufordern bringt also theoretisch gar nichts. Jemand kann Empathie entwickeln und das Leid und die Gefahr und die Not der übers Mittelmeer Flüchtenden 'erkennen und verstehen'. Aber er kann es genauso gut gutheißen, weil er Neger nun mal nicht mag oder andere Prioritäten hat. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ja. Bei konsensuellen sadomasochistischen Praktiken im BDSM spielt Empathie z.B. auch eine große Rolle - nicht nur zur Sicherstellung von Sicherheit und Konsens (obwohl das natürlich eine entscheidende Komponente ist), sondern durchaus auch hinsichtlich des Lustgewinns. Dass diese Art von Handlungen weder moralisch geboten noch per se unmoralisch sind, dürfte klar sein. Das zeigt finde ich sehr schön, dass es über die Empathie hinausgehender Kriterien bedarf. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Nicht alle sadistisch veranlagten Menschen sind geisteskrank. |
Kramer hat folgendes geschrieben: |
Wenn es statt eines Appells an die Empathie um einen Appell an die Vernunft ginge, würde man ja auch nicht die Bedeutung von Vernunft über das herleiten, was ein Mensch mit psychotischen Wahnvorstellungen für vernünftig hält. |
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