Der Upload-Filter kommt
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: Der Upload-Filter kommt Autor: wolle BeitragVerfasst am: 20.06.2018, 19:12
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https://www.watson.de/digital/interview/811103460-der-upload-filter-kommt-eu-parlament-stimmt-fuer-urheberrechtsreform-das-steckt-dahinter schrieb:
Zitat:
die Überwachungssoftware kann nicht zwischen Terrorpropaganda und etwa Kriegsberichterstattung unterscheiden.​

Zudem könnten Parodien zensiert werden, befürcheten Kritiker.
Die Filter Software ist eine art maschinelle Zensur, bevor ein Artikel/ Datei/ Kunstwerk elektronisch veröffentlicht/ gepostet wird.
Fachleute sehen darin ein Problem.
Zudem ist diese Software teuer.
Falls das FGH davon betroffen sein wird, werde ich es finanziell unterstützen.

#2: Re: Der Upload-Filter kommt Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 20.06.2018, 23:31
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wolle hat folgendes geschrieben:
https://www.watson.de/digital/interview/811103460-der-upload-filter-kommt-eu-parlament-stimmt-fuer-urheberrechtsreform-das-steckt-dahinter schrieb:
Zitat:
die Überwachungssoftware kann nicht zwischen Terrorpropaganda und etwa Kriegsberichterstattung unterscheiden.​

Zudem könnten Parodien zensiert werden, befürcheten Kritiker.
Die Filter Software ist eine art maschinelle Zensur, bevor ein Artikel/ Datei/ Kunstwerk elektronisch veröffentlicht/ gepostet wird.
Fachleute sehen darin ein Problem.
Zudem ist diese Software teuer.
Falls das FGH davon betroffen sein wird, werde ich es finanziell unterstützen.


Es gibt Vorzensur (vor Veröffentlichung) und Nachzensur (danach).

Die Upload-Filter sind ersteres und bei diversen Berichten über die "Urheberrechtsreform" wird selten der Begriff "Zensur" verwendet.

Dabei gilt: Nordkorea ist überall!

Hier mal ein paar nette Kommentare auf TP:

Zitat:
Neoliberalismus kann kein freies Netz dulden, wo ist die Überraschung?

Wer da noch überrascht ist, ist naiv.
Dazu noch der Umbau der "Sicherheitsarchitektur" in Europa, ...

Die einfachste Form einen Aufstand niederzuschlagen ist, ihn gar nicht erst entstehen zu lassen. Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß


https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Ein-trauriger-Tag-fuer-das-Internet-und-Europa/Neoliberalismus-kann-kein-freies-Netz-dulden-wo-ist-die-Ueberraschung/posting-32563636/show/

Das ist eben die digitale Transformation in Europa...

... alles Digitale in Europa wird in Nichts aufgelöst und alle ganzen Neuland-Blödglotzer klatschen dazu Beifall.

Erst DSGVO und dann jetzt die neue Katastrophe.


https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Ein-trauriger-Tag-fuer-das-Internet-und-Europa/Das-ist-eben-die-digitale-Transformation-in-Europa/posting-32563730/show/

Das Ende für freie Foren

Wenn die Abmahnanwälte erst einmal Blut geleckt haben, ist dies das Ende für freie, unmoderierte Foren im Netz.

Die Moderation in dem nötigen Umfang werden sich aber nur große Betreiber leisten können, welche wegen ihrer Größe unter das Netzwerkdurchsetzungsgesetz fallen: Staatsfunk.

Und das ganz ohne direkte Zensur durch den Staat. Ist das nicht praktisch?


https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Ein-trauriger-Tag-fuer-das-Internet-und-Europa/Das-Ende-fuer-freie-Foren/posting-32563172/show/

Ein fröhlicher Tag

für das verdammte Juristenpack.


https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Ein-trauriger-Tag-fuer-das-Internet-und-Europa/Ein-froehlicher-Tag/posting-32562793/show/

Jeder Mensch hat das Recht...

...seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äussern. Eine Zensur findet statt.


https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Ein-trauriger-Tag-fuer-das-Internet-und-Europa/Jeder-Mensch-hat-das-Recht/posting-32564601/show/


Und der Artikel zu den Kommentaren:

"Ein trauriger Tag für das Internet und Europa"

Hup Europa Hup, Der Zensor winnt de cup (2018)

#3:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.06.2018, 01:22
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Die Enclosure des 21. Jahrhunderts had begonnen.

#4:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 21.06.2018, 11:19
    —
Am Leistungsschutzrecht wird doch schon eine Weile gebastelt. Dazu hatte ich letzte Woche ein link zu einer Kolumne von Sascha Lobo. Da hat's komischerweise noch niemand interessiert. skeptisch
narr hat folgendes geschrieben:
Nächste Woche wird über dieses Gesetz im Europaparlament abgestimmt. Wenn das durch geht - na dann gute Nacht
Kolumne von Sascha Lobo zum Leistungsschutzrecht

#5:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 21.06.2018, 22:30
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Am Leistungsschutzrecht wird doch schon eine Weile gebastelt. Dazu hatte ich letzte Woche ein link zu einer Kolumne von Sascha Lobo. Da hat's komischerweise noch niemand interessiert. skeptisch
narr hat folgendes geschrieben:
Nächste Woche wird über dieses Gesetz im Europaparlament abgestimmt. Wenn das durch geht - na dann gute Nacht
Kolumne von Sascha Lobo zum Leistungsschutzrecht

Den Artikel hatte ich auch gelesen.
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/leistungsschutzrecht-fuer-presseverleger-so-ein-quatschgesetz-a-1212697.html schrieb:
Zitat:
Es geschieht nicht oft, dass BDI, Linkspartei, Chaos Computer Club, Bitkom, die Grünen, der Handelsverband und die Jungliberalen der FDP sowie die meisten Wissenschaftler aus dem Bereich Urheberrecht an einem Strang ziehen.



https://t3n.de/news/leistungsschutzrecht-linksteuer-uploadfilter-1086337/ schrieb:
Zitat:
Zukünftig sollen Links auf Inhalte von Verlagen nur noch lizenziert möglich sein. Im Regelfall dürfte das bedeuten, das Links kostenpflichtig werden. Ebenfalls betroffen sind kurze Anreißertexte. Das Verlinken und Teilen von Inhalten wird damit monopolisiert, erschwert und letztlich verhindert.


Und
Zitat:
Noch wesentlich schlimmer ist die Tatsache, dass das System ganz simpel missbraucht werden kann. Jeder kann jederzeit Urheberrechte für Inhalte beanspruchen und dann sind alle Nutzer von der Gnade eines Algorithmus abhängig. Die Electronic-Frontier-Foundation beschreibt beispielsweise, was passieren würde, wenn jemand die ganze Wikipedia hochladen würde: Niemand wäre mehr in der Lage, Wikipedia-Inhalte zu zitieren oder zu verlinken, bis die Maschinerie den Unfug wieder aussortiert hätte.

Nutzer, deren Inhalte böswillig von einem anderen Nutzer als urheberrechtlich geschützt deklariert wurden, müssten erst einmal den Rechtsweg beschreiten und klagen – um ihre eigenen Inhalte wieder nutzen zu können.


Kurzum, das geplante Gesetz ist eine Daten-Verarbeitungs-Katastrophe.
Die Links oben würde man praktisch gar nicht mehr posten dürfen, auch nicht die Zitate.

Betreiber wie das FGH müssten tausende bis zehntausende € monatlich an Filter-Anbieter wie Google zahlen.

#6:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 09.03.2019, 20:30
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Im folgenden einige Informationen zum Upload-Filter von digitalcourage:

Zitat:
Wer helfen will, die Uploadfilter in Artikel 13 der EU-Urheberrechtsreform zu verhindern, kann auf die zahlreichen Demos gehen oder Abgeordnete kontaktieren.

Die Kampagne Pledge2019 (#Pledge2019) fordert dazu auf, Mitglieder des Europäischen Parlaments zu kontaktieren, damit sie versprechen, gegen Artikel 13 zu stimmen. Das Argument der Kampagne lautet:
„Europawahl 2019: Wir werden nur Politiker*innen wählen, die gegen Artikel 13 stimmen und 'Nein' zu Upload-Filtern sagen“.

Auch unsere französiche Partnerorganisation La Quadrature du Net ruft dazu auf, Mitglieder des Europäischen Parlaments (MEPs), insbesondere des LIBE-Ausschusses, zu kontaktieren – und hat dafür ein Online-Tool gebaut: “anti-terrorism” censorship Regulation – Call your MEP. Die wichtigsten Argumente haben wir auf Deutsch zusammengefasst. (...)

CDU und CSU wollten Anfang März 2019 im Europaparlament als Teil der von Manfred Weber angeführten Europäischen Volkspartei (EVP) die Abstimmung über die Urheberrechtsreform mit einem Verfahrensmanöver offenbar vorziehen. Das berichtete die EU-Abgeordnete Julia Reda auf Twitter, während Manfred Weber zunächst ablenkte, dementierte und das Vorhaben schließlich zurückgenommen wurde.

Aus unserer Sicht ist das Manöver der CDU untragbar: Eine Abstimmung nur drei Wochen, nachdem ein hoch umstrittener Kompromiss erreicht wurde – das ist absolut undemokratisch! Dieses Artikel-13-Manöver der Union in Europa zeigt, dass ihre Argumente nicht überzeugen, dass die gefundene Lösung einer Debatte nicht standhält und dass CDU und CSU die Kritik und Proteste aus Kultur, Wirtschaft und netzpolitischen Verbänden fürchten. (...)

Problematisch an der aktuellen Diskussion über Artikel 13 der Urheberrechtsreform ist, dass Uploadfilter zeitgleich auch in der EU-Verordnung zur Verhinderung der Verbreitung terroristischer Online-Inhalte (kurz: #TerReg für Terror-Regulierung) verankert werden sollen. Die wird abseits der öffentlichen und politischen Aufmerksamkeit verhandelt.

Die Terror-Inhalte-Verordnung soll den Missbrauch von Hosting-Diensten zur Verbreitung terroristischer Online-Inhalte verhindern. (...)

In Artikel 6 der Terror-Inhalte-Verordnung sind proaktive Maßnahmen geplant. Demnach können Hosting-Dienste
Maßnahmen ergreifen, „um ihre Dienste vor der Verbreitung terroristischer Inhalte zu schützen“. In der Praxis bedeutet das den Einsatz von Uploadfiltern.


https://digitalcourage.de/blog/2019/uploadfilter-artikel13-und-terreg


Der seit 9/11 vom Fanatiker Bush ausgerufene weltweite "Krieg gegen Terror" erreicht somit - wie zu erwarten war - auch das Internet, das den Herrschenden seit langem ein Dorn im Auge war, sofern dort kritische Diskussionen oder gar die Organisation von Widerstandsbewegungen gegen Krieg und Neoliberalismus stattfinden.

Es geht nicht um die Verhinderung von Desinformationskampagnen, *Fake News* oder *hybrider Kriegsführung*, sondern schlicht um Zensur informierter & kritischer Auseinandersetzungen und Meinungsäußerungen.

Damit geht die Politik wieder einen Schritt weiter in Richtung Vergangenheit. Der alte kalte Krieg ist wieder da ...-

https://savetheinternet.info/demos

#7:  Autor: Parvenü BeitragVerfasst am: 13.03.2019, 15:24
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narr hat folgendes geschrieben:
Dazu hatte ich letzte Woche ein link zu einer Kolumne von Sascha Lobo. Da hat's komischerweise noch niemand interessiert. skeptisch


Liegt vielleicht daran, dass Lobo nicht unbedingt als übertrieben neutraler politisch-medialer Akteur rüberkommt.

Aber bei diesem wichtigen Thema gebe ich Dir recht. Im Hinblick auf die bedrohte Meinungsfreiheit sollte man linke wie rechte Dünkel überwinden und temporär auch mit Andersdenkenden kooperieren, damit so etwas nicht Überhand gewinnt: Protest gegen Uploadfilter ungerechtfertigt
Farbe red in violet umgewandelt. Doppelposting gelöscht. astarte

#8:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.03.2019, 10:58
    —
Inzwischen macht sich sogar der "Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Meinungs- und Ausdrucksfreiheit" Sorgen:
EU must align copyright reform with international human rights standards, says expert

Und das alles, weil Politiker sich gern als Befehlsempfänger von Springer etc. gerieren.
zornig

#9:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 15.03.2019, 11:43
    —
Und noch ein sehr fundierter Artikel von Friedhelm Greis auf golem.de:
Der Generalangriff auf das Web 2.0

#10: Foren gegen upload Autor: grass_thierse_kasparekWohnort: Wolkenkuckucksheim BeitragVerfasst am: 15.03.2019, 12:42
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Habe das Freigeisterhaus gar nicht in dieser Liste gefunden ...
https://foren-gegen-uploadfilter.eu/

#11:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 15.03.2019, 13:05
    —
Ich bin alles in allem äußerst pessimistisch: Der Große Bruder kommt, da könnt ihr noch so zetern und zappeln. Computer und Internet bieten Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten, die sich auch George Orwell nicht träumen ließ. Und was möglich ist wird gemacht.

#12: Re: Der Upload-Filter kommt Autor: astarte BeitragVerfasst am: 15.03.2019, 18:56
    —
Die Befürchtungen denke ich, sind durchaus berechtigt.
wolle hat folgendes geschrieben:
....
Falls das FGH davon betroffen sein wird, werde ich es finanziell unterstützen.



Was das FGH betrifft, ist meines Wissens dies relevant:
https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Wuerden-Upload-Filter-das-Internet-wirklich-radikal-veraendern-id53773216.html
Zitat:
Von der Regelung ausgenommen sind nicht kommerzielle Angebote.



http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/uploadfilter-und-leistungsschutzrecht-kann-die-urheberrechtsreform-noch-scheitern-a-1253216.html
Zitat:
Ausgenommen sind von der Regelung neben nicht kommerziellen Angeboten nur kommerzielle Anbieter, die zugleich weniger als drei Jahre auf dem europäischen Markt aktiv sind, weniger als zehn Millionen Euro Jahresumsatz erzielen und weniger als fünf Millionen monatlich aktive Nutzer haben.

Die Pläne seien eine "Gefahr für kleine Verlage, Autoren und Internetnutzer", kritisierte Julia Reda -
...

#13:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 18.03.2019, 20:41
    —
Ob man demjenigen eine Bombendrohung schicken müßte, wie hier kolportiert (was man im übrigen auch weder durch eigene Anschauung bestätigen noch widerlegen kann), wage ich mal zu bezweifeln.

Allerdings kann man die Einlassung, die da eine Reaktion erfuhr, auch als einen wenig zielführenden Beitrag ansehen, der obendrein zeigt, daß diejenigen, die darüber bestimmen sollen, selbst uninformiert sind und/oder sich im Prinzip als Lobbyisten der Urheber (bzw. im Falle der meisten Produkte nicht vielmehr ihrer Verwerter?) sehen:

Demnach äußerte ein gewisser Axel Voss, CDU, immerhin der "Verhandlungsführer des Europaparlaments" in Sachen Urheberrecht, daß "Youtube ein Geschäftsmodell auf dem Eigentum anderer Leute aufgebaut habe", und er habe "ein mögliches Verbot der Videoplattform Youtube ins Spiel gebracht" ("Youtube: Axel Voss stellt die Daseinsberechtigung der Plattform in Frage).


Letztlich komme ich nicht umhin, darüber in meiner bekannten Art selbst sarkastisch zu werden:

Nicht nur, daß das Unsinn ist: Ich behaupte, der Zweck von Youtube ist es natürlich, Geld zu verdienen (denn aus purer Menschenliebe stellt man ja diesen Dienst, auf den Nutzer ihre Videos hochladen können, auch nicht zur Verfügung). Aber natürlich: Dadurch, daß man irgendein T-Shirt trägt, das einen Aufdruck hat, oder durch die Verwendung irgendeiner Schriftart im Vor- und/oder Nachspann, die irgendjemand entworfen hat, ist es ja praktisch unmöglich, irgendwie bei Youtube oder überhaupt im Internet aufzutreten, ohne irgendwelche Rechte Dritter zu berühren.

Ich habe dabei gar nicht gesagt, daß Urheber nicht auch dafür bezahlt werden sollten - ich hatte ja selbst schon von Modellen wie einer Kulturflatrate geschrieben, und es wurde ja auch ins Gespräch gebracht, daß große Plattformen ja auch Verträge schließen könnten, mit denen Inhalte abgegolten werden konnten. Nur sollte auch von Seiten der Urheber (oder nicht viel mehr ihrer Verwerter: Denn wieviel Prozent erhält ein Autor von dem Verkaufserlös eines Buches überhaupt? Und kriegt der einzelne Zeichner eigentlich Prozente an dem Gewinn, den Disney mit einem Film macht, der seine Zeichnungen enthält?) und ihrer Lobbyisten(*) mit Augenmaß und einem Willen zur Fairness argumentiert werden.


Dazu fallen mir ganz viele Beispiele ein:

Nehmen wir etwa einen heute 30jährigen Autoren. Bei einer Lebenserwartung von 80 Jahren und einem Urheberrechtsschutz von 70 Jahren nach dem Tod hieße das, daß kein heute lebender Mensch mit dessen Werk (außerhalb enger und, so wie es scheint, noch enger wollen-werdender Grenzen) irgendetwas anfangen dürfte. Mal eine historische Betrachtung: Nehmen wir mal die Menge der Bücher, die schätzungsweise von 1900-1950 gedruckt wurden (viele der Autoren könnten inzwischen schon 70 Jahre tot sein). Von denen sind aber heute bestenfalls noch ein Anteil im einstelligen Prozentbereich bekannt und werden als relevant angesehen. Die anderen sind zum Teil deshalb vergessen, weil niemand irgendetwas damit anfangen durfte. Die Bücher wurden einmal aufgelegt und verschwanden dann.

Ähnlich, so finde ich, ist das auch mit 25 Jahre alter Software - die kann man auf heutigen Systemen nur mit Klimmzügen und Hilfsmitteln zum Laufen bringen, die, wenn man die Kommentare selbst auf den Abandonware-Seiten liest, schon deutliche Hürden sind. Dennoch gibt es Softwarehersteller, die diese Software heute noch verkaufen wollen und Versuche unterbinden, sie kostenlos zu verbreiten. Wieviel Gewinn die Hersteller mit dem Verkauf wohl noch einfahren werden? Analog: Muß auch ein Film 70, 80 oder 100 Jahre lang copyright-geschützt werden, weil er zum Beispiel "Steamboat Willie" heißt und von Disney, einem der größten Interessenvertreter in dem Bereich, stammt? Und was soll das, daß eine Zeitung oder Zeitschrift für den Abruf eines 30, 40 Jahre alten Artikels aus dem Archiv bezahlt werden will, oder ein öffentlich-rechtlicher Sender Nutzern den Download eines Beitrags nur gegen eine Gebühr erlaubt oder er nach sieben Tagen verschwindet? Ich denke, daß die Inhalte auf die eine oder andere Weise längst bezahlt sind, bzw. die Beiträge, die sich da erwirtschaften ließen, doch relativ überschaubar sein könnten.

(Das ist natürlich immer noch besser als wenn Dinge einfach verschwinden. Es sind ja auch Fälle bekannt, in denen Dinge in Archiven verschwunden oder sogar komplett verloren sind, weil niemand ein Interesse daran hatte, sie aufzubewahren.)


Wir können aber auch bekanntere Werke betrachten, etwa von dem Kaliber eines "1984", "2001" oder "Blade Runner". Oder haben die Macher von Star Trek je Tantiemen dafür erhalten, daß sie die Idee flacher, tragbarer Computer mit Touch-Bedienung verbreitet haben (und, noch weitergehend, haben sie denjenigen was dafür bezahlt, die die Idee erfunden haben)? Die Welt ist ja recht voll von kulturellen Bezügen auf erfolgreiche Inhalte: Hätte nun beispielsweise Stanley Kubrick irgendwann beschlossen, sein Film dürfe nie wieder gezeigt, jede Kopie müsse vernichtet, jeder Bezug darauf verboten werden, wäre die Welt eventuell doch ärmer? (Und ich weiß, daß es solche Akteure gibt: Alfred Hitchcock hat schonmal bestimmt, daß ein Film nur für kurze Zeit im Kino laufen dürfe, und er wurde erst Jahrzehnte später wieder veröffentlicht. Und Disney hat ja auch seinen "Vault" und ließ schonmal Jahre vergehen, bevor DVDs seiner beliebten Fillme neu aufgelegt wurden.)


Wenn wir jetzt so anerkennten, daß es (wie bei dem Kommentar der Fall zu sein scheint) ausschließlich um das Recht des Urhebers (bzw. seines Verwerters) gehe und das in der Form so durchgesetzt werden sollte, landen wir dann nicht in der Welt von Ayn Rand? Wir erinnern uns: Der Protagonist von "The Fountainhead", Howard Roark, sprengt ein Gebäude in die Luft, weil er nicht damit einverstanden ist, was die Erbauer aus seinem Entwurf gemacht haben. Er wurde wohlgemerkt vorher für seine Arbeit bezahlt, aber er denkt, dann auch darüber bestimmen zu dürfen, daß an dem Bau nichts mehr verändert werden dürfe. Und in dem Universum verstehen das die Geschworenen merkwürdigerweise alle und sprechen ihn dafür frei - egal welchen Schaden sein Sprengstoffattentat für die Interessen Anderer (nämlich derjenigen, die den Bau finanziert hatten, derjenigen, die eigentlich einziehen wollten etc.) oder die Allgemeinheit bewirkt haben mag.

Der Punkt ist doch, es kann ja im allgemeinen nicht im Interesse der Urheber sein, daß ihre Werke nicht gezeigt werden...


________
(*) = (Auch davon nicht gesprochen, daß die Verwerter sich ja schon seit 45 Jahren am Bettelstab sehen: Damals beklagten sie sich, daß durch die Einführung von Audiokassetten "ihre Zuwachsraten bei Schallplattenverkäufen zurückgingen" - wow, da war man schon bei der zweiten Ableitung. Und merkwürdigerweise sind diese Akteure heute immer noch da, es gab in der Zwischenzeit immer wieder neue Produkte und neue Möglichkeiten, Geld zu generieren.

In anderen Fällen hatte die Politik sich ja auch oft geweigert, Unternehmen zu stützen, mit dem Verweis darauf, daß man nicht mangelnde Innovation und überlebte Geschäftsmodelle subventionieren wolle. Die Verbreitung von Inhalten funktioniert offenbar heute anders als vor 45 Jahren, da könnte man auch nicht den Buchhandel vor Ort schützen, indem man Amazon verbietet oder so etwas.)

#14:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 22.03.2019, 15:00
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Hat zwar nur bedingt mit dem Upload-Filter zu tun, liest sich aber wie eine gute Nachricht:
https://www.n-tv.de/technik/Voreingestelltes-Ja-zu-Cookies-unzulaessig-article20921983.html
Bekomme ich jetzt endlich cookie-freie Seiten?

#15:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 22.03.2019, 20:56
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Morgen wird jedenfalls erst einmal in 17 deutschen Städten demonstriert. Da bin ich wohl auch bei einer Demo mit dabei.

#16:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 06:03
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Critic hat folgendes geschrieben:

Nicht nur, daß das Unsinn ist: Ich behaupte, der Zweck von Youtube ist es natürlich, Geld zu verdienen (denn aus purer Menschenliebe stellt man ja diesen Dienst, auf den Nutzer ihre Videos hochladen können, auch nicht zur Verfügung). Aber natürlich: Dadurch, daß man irgendein T-Shirt trägt, das einen Aufdruck hat, oder durch die Verwendung irgendeiner Schriftart im Vor- und/oder Nachspann, die irgendjemand entworfen hat, ist es ja praktisch unmöglich, irgendwie bei Youtube oder überhaupt im Internet aufzutreten, ohne irgendwelche Rechte Dritter zu berühren.

Wenn es denn "ihre Videos" wären (Katzenbabys und so).
Ich finde auf Youtube aber allen möglichen Kram, für den man früher als Raubkopierer in den Bau gewandert wäre.
Jeder hochgeladene CD-Inhalt bedeutet einen Käufer weniger.
Ich weiss nicht, ob die Musiker irgendeinen Cent davon sehen.
Critic hat folgendes geschrieben:

Ähnlich, so finde ich, ist das auch mit 25 Jahre alter Software - die kann man auf heutigen Systemen nur mit Klimmzügen und Hilfsmitteln zum Laufen bringen, die, wenn man die Kommentare selbst auf den Abandonware-Seiten liest, schon deutliche Hürden sind. Dennoch gibt es Softwarehersteller, die diese Software heute noch verkaufen wollen und Versuche unterbinden, sie kostenlos zu verbreiten.

Das muss nicht Geldgier sein, sondern kann auch juristische Gründe haben.
Ein Klassiker hier ist IBM's OS/2.
Von den Liebhabern wird seit Jahrzehnten gefordert, IBM möge es als OSS freigeben, wenn sie es schon nicht mehr weiterentwickeln.
Dummerweise ist ein grosser Teil von Microsoft und verständlicherweise möchte man bei IBM keine Ressourcen darauf verschwenden, IBM- und M$-Code auseinanderzudividieren.
No return on investment.

#17:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 11:31
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Das muss nicht Geldgier sein, sondern kann auch juristische Gründe haben.
Ein Klassiker hier ist IBM's OS/2.
Von den Liebhabern wird seit Jahrzehnten gefordert, IBM möge es als OSS freigeben, wenn sie es schon nicht mehr weiterentwickeln.
Dummerweise ist ein grosser Teil von Microsoft und verständlicherweise möchte man bei IBM keine Ressourcen darauf verschwenden, IBM- und M$-Code auseinanderzudividieren.
No return on investment.

Gerade das halte ich für ein Paradebeispiel für Geldgier. Wenn der »Schadensersatz«, der mit einer solchen Urheberrechtsklage geltend gemacht wird, sich auf die Geldsumme beschränken würde, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch auf dem freien Markt erzielbar wäre, dann würde der Chef von Microsofts Rechtsabteilung nur einmal kurz mit den Schultern zucken, und die Sache wäre erledigt.

Zudem wäre es auch kein Riesenaufwand, wenn sich Microsoft und IBM an einen Tisch setzen und bezüglich des Produkts OS/2 eine gegenseitige Verzichtserklärung unterschreiben würden. Oder gleich eine gemeinsame Freigabe als OSS unterzeichnen.

#18:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 13:30
    —
Don Martin hat folgendes geschrieben:
Jeder hochgeladene CD-Inhalt bedeutet einen Käufer weniger.
Ich weiss nicht, ob die Musiker irgendeinen Cent davon sehen.

Werden da wirklich komplette Musik-CDs aufgespielt?
Ein einzelner Titel dagegen kann doch wohl nur Appetit auf die ganze Scheibe machen.
Ich habe viele gebrauchte CDs und DVDs schon gekauft. Da kriegen die Urheber auch keinen Cent mehr. Jede Gebraucht-DVD bedeutet für den Hersteller einen Käufer weniger. Also sollte man auch den Handel mit Gebrauchten verbieten?
Ich habe viele selbstgebrannte DVDs, mitgeschnitten vom TV. Da haben die Urheber auch nichts davon. Aber das kenne ich ja schon aus jener Urzeit, als die Heimtonbandgeräte auf den Markt kamen. Da hat die Schallplattenbranche auch gewinselt, daß sie nun pleitegehen würden.
Seit geraumer Zeit mache ich keine Mitschnitte mehr, viel zu viel Arbeit. Wo ich den Film doch für drei Euro plus Porto kaufen kann. Da ist schon eine Kinokarte teurer...

#19:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 15:43
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Don Martin hat folgendes geschrieben:
Jeder hochgeladene CD-Inhalt bedeutet einen Käufer weniger.
Ich weiss nicht, ob die Musiker irgendeinen Cent davon sehen.

Werden da wirklich komplette Musik-CDs aufgespielt?
Ein einzelner Titel dagegen kann doch wohl nur Appetit auf die ganze Scheibe machen.
Ich habe viele gebrauchte CDs und DVDs schon gekauft. Da kriegen die Urheber auch keinen Cent mehr. Jede Gebraucht-DVD bedeutet für den Hersteller einen Käufer weniger. Also sollte man auch den Handel mit Gebrauchten verbieten?
Ich habe viele selbstgebrannte DVDs, mitgeschnitten vom TV. Da haben die Urheber auch nichts davon. Aber das kenne ich ja schon aus jener Urzeit, als die Heimtonbandgeräte auf den Markt kamen. Da hat die Schallplattenbranche auch gewinselt, daß sie nun pleitegehen würden.
Seit geraumer Zeit mache ich keine Mitschnitte mehr, viel zu viel Arbeit. Wo ich den Film doch für drei Euro plus Porto kaufen kann. Da ist schon eine Kinokarte teurer...


Es ist auch einen Unterschied, ob Du für Dich privat DVDs brennst, oder Musik aufnimmst.
In Portalen wird das Zeugs ja verbreitet. Dagegen will man vorgehen.

Die Leute die jetzt auf die Straße gehen, kennen die Zeiten nicht mehr, wo man für eine LP ca 3 - 4 Std arbeiten mußte.
Man hat sich so drann gewöhnt, dass alles auf Knopfdruck kostenlos zur Verfügung steht.

#20:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 20:47
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Die Leute die jetzt auf die Straße gehen, kennen die Zeiten nicht mehr, wo man für eine LP ca 3 - 4 Std arbeiten mußte.
Man hat sich so drann gewöhnt, dass alles auf Knopfdruck kostenlos zur Verfügung steht.

Mit den Augen rollen Darum geht es doch gar nicht.

#21:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 20:53
    —
Ad Beitrag von DonMartin, Zitate:

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Ich finde auf Youtube aber allen möglichen Kram, für den man früher als Raubkopierer in den Bau gewandert wäre.
Jeder hochgeladene CD-Inhalt bedeutet einen Käufer weniger.
Ich weiss nicht, ob die Musiker irgendeinen Cent davon sehen.


Wobei ich mir da immer nicht sicher bin, ob das nicht in die Kategorie "Trau keiner Statistik, die du nicht selbst beauftragt hast" fällt. (Denn wenn so ein armer Schlucker sich da z.B. x CDs runterlädt, heißt das ja nicht, daß er sich die auch gekauft hätte bzw. das Geld gehabt hätte, um die sich zu kaufen.)

Und dazu kommt - das beklagen im übrigen auch einige Musiker -, daß es dabei weniger um ihre Interessen als vielmehr um die Interessen derer gehe, die mit ihnen die Geschäfte machen. Sprich, ein Musiker erhält - egal ob er von einer Streaming-Plattform oder von seinem Plattenboss Geld bekommt - nur einen Bruchteil dessen, was diejenigen damit verdienen, der Großteil landet irgendwo in den Geschäftsbereichen der Unternehmen, für Marketing etc.. In der aktuellen Diskussion fühlen sich diese Musiker eigentlich überhaupt nicht repräsentiert.


DonMartin hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

Ähnlich, so finde ich, ist das auch mit 25 Jahre alter Software - die kann man auf heutigen Systemen nur mit Klimmzügen und Hilfsmitteln zum Laufen bringen, die, wenn man die Kommentare selbst auf den Abandonware-Seiten liest, schon deutliche Hürden sind. Dennoch gibt es Softwarehersteller, die diese Software heute noch verkaufen wollen und Versuche unterbinden, sie kostenlos zu verbreiten.

Das muss nicht Geldgier sein, sondern kann auch juristische Gründe haben.
Ein Klassiker hier ist IBM's OS/2.
Von den Liebhabern wird seit Jahrzehnten gefordert, IBM möge es als OSS freigeben, wenn sie es schon nicht mehr weiterentwickeln.
Dummerweise ist ein grosser Teil von Microsoft und verständlicherweise möchte man bei IBM keine Ressourcen darauf verschwenden, IBM- und M$-Code auseinanderzudividieren.
No return on investment.


(Wobei es bei OS/2 noch ein bißchen komplexer ist. IBM hat heute kein Interesse mehr daran, das wurde erst an XEU weitergereicht und dort als Ecomstation vertrieben, und heutzutage als ArcaOS von Arca Noae. Also es findet noch eine (langsame, diese Firmen dürften nicht so Riesen-Entwicklerpools haben; andererseits hat man wohl im Auge, möglichst langzeit-kompatibel zu bleiben und führt deshalb keine allzu brisanten Neuerungen ein) Weiterentwicklung statt.)

Andererseits: Hat man einen PC, hat man ganz oft auch eine Windows-Lizenz mitgekauft. Allerdings kriegt man eine Windows-ISO-Datei ja ganz hochoffiziell kostenlos. Und ich habe auch nie gehört, daß Microsoft einen Privatmenschen belangt hätte, weil der sein Windows nicht aktiviert hat -- und wie man so hört, sind die Einschränkungen gering, wenn man - etwa bei einer Installation auf einem Selbstbau-PC - das Windows nicht freischaltet.

(Disclaimer: Nun, ich werbe nicht dafür, daß jetzt niemand mehr sein Windows bezahlen sollte - ich habe auch schon Angebote für Keys für etwa 10 Euro gesehen. Für ein Produkt, das man jahrelang nutzt, erscheint das durchaus fair. Nur eben ein Gedanke dazu:)

Das war schonmal anders, frühere Versionen ohne Aktivierung teilweise kaum noch oder gar nicht benutzbar. Aber irgendwie haben die Kunden das irgendwann nicht mehr so goutiert. Und/oder man verdient heute sein Geld mit ganz anderen Quellen als durch die Betriebssoftware für Privatleute, sondern eher durch die Vermarktung fürs Business, mit Cloud-Diensten, ... . Apple verdient sein Geld wohl hauptsächlich durch Hardware und die Anteile, die man aus der Vermarktung via Appstore, iTunes etc. erhält (also kann man offenbar immer noch eine ganze Menge Geld damit verdienen), andere Unternehmen hauptsächlich durch Werbung, die sie auf ihren Plattformen ausspielen etc.. Und Musikkonzerne haben auch entdeckt, daß man mit Streaming verdienen kann (s.o.).


Zuletzt bearbeitet von Critic am 24.03.2019, 05:56, insgesamt einmal bearbeitet

#22:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 21:54
    —
Louseign hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Die Leute die jetzt auf die Straße gehen, kennen die Zeiten nicht mehr, wo man für eine LP ca 3 - 4 Std arbeiten mußte.
Man hat sich so drann gewöhnt, dass alles auf Knopfdruck kostenlos zur Verfügung steht.

Mit den Augen rollen Darum geht es doch gar nicht.

Letztendlich schon.

#23:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 22:12
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Die Leute die jetzt auf die Straße gehen, kennen die Zeiten nicht mehr, wo man für eine LP ca 3 - 4 Std arbeiten mußte.
Man hat sich so drann gewöhnt, dass alles auf Knopfdruck kostenlos zur Verfügung steht.

Mit den Augen rollen Darum geht es doch gar nicht.

Letztendlich schon.

Nein, die Leute gehen nicht auf die Straße, weil sie nicht wollen, dass die Musiker oder Autoren etwas verdienen.
Die Gründe dagegen zu sein, wurden aber doch auf dieser Seite schon genannt.

#24:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 22:49
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Don Martin hat folgendes geschrieben:
Jeder hochgeladene CD-Inhalt bedeutet einen Käufer weniger.
Ich weiss nicht, ob die Musiker irgendeinen Cent davon sehen.

Werden da wirklich komplette Musik-CDs aufgespielt?
Ein einzelner Titel dagegen kann doch wohl nur Appetit auf die ganze Scheibe machen.
Ich habe viele gebrauchte CDs und DVDs schon gekauft. Da kriegen die Urheber auch keinen Cent mehr. Jede Gebraucht-DVD bedeutet für den Hersteller einen Käufer weniger. Also sollte man auch den Handel mit Gebrauchten verbieten?
Ich habe viele selbstgebrannte DVDs, mitgeschnitten vom TV. Da haben die Urheber auch nichts davon. Aber das kenne ich ja schon aus jener Urzeit, als die Heimtonbandgeräte auf den Markt kamen. Da hat die Schallplattenbranche auch gewinselt, daß sie nun pleitegehen würden.
Seit geraumer Zeit mache ich keine Mitschnitte mehr, viel zu viel Arbeit. Wo ich den Film doch für drei Euro plus Porto kaufen kann. Da ist schon eine Kinokarte teurer...


Es ist auch einen Unterschied, ob Du für Dich privat DVDs brennst, oder Musik aufnimmst.
In Portalen wird das Zeugs ja verbreitet. Dagegen will man vorgehen.

Das ist nur ein Einzelaspekt.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
...Man hat sich so drann gewöhnt, dass alles auf Knopfdruck kostenlos zur Verfügung steht.

Yupp, auch hier im Forum. All die vielen verlinkten Artikel, Musikstücke, Bilder etc...
Du bist also für den upload-Filter fürs FGH, ja?

#25:  Autor: Louseign BeitragVerfasst am: 23.03.2019, 22:52
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Louseign hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Die Leute die jetzt auf die Straße gehen, kennen die Zeiten nicht mehr, wo man für eine LP ca 3 - 4 Std arbeiten mußte.
Man hat sich so drann gewöhnt, dass alles auf Knopfdruck kostenlos zur Verfügung steht.

Mit den Augen rollen Darum geht es doch gar nicht.

Letztendlich schon.

Du wirst dich noch wundern, was passiert, sobald du wieder Katzenvideos hochladen willst, wenn die Uploadfilter erst einmal aktiv sind ...

#26:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 24.03.2019, 00:07
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schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Don Martin hat folgendes geschrieben:
Jeder hochgeladene CD-Inhalt bedeutet einen Käufer weniger.
Ich weiss nicht, ob die Musiker irgendeinen Cent davon sehen.

Werden da wirklich komplette Musik-CDs aufgespielt?
Ein einzelner Titel dagegen kann doch wohl nur Appetit auf die ganze Scheibe machen.
Ich habe viele gebrauchte CDs und DVDs schon gekauft. Da kriegen die Urheber auch keinen Cent mehr. Jede Gebraucht-DVD bedeutet für den Hersteller einen Käufer weniger. Also sollte man auch den Handel mit Gebrauchten verbieten?
Ich habe viele selbstgebrannte DVDs, mitgeschnitten vom TV. Da haben die Urheber auch nichts davon. Aber das kenne ich ja schon aus jener Urzeit, als die Heimtonbandgeräte auf den Markt kamen. Da hat die Schallplattenbranche auch gewinselt, daß sie nun pleitegehen würden.
Seit geraumer Zeit mache ich keine Mitschnitte mehr, viel zu viel Arbeit. Wo ich den Film doch für drei Euro plus Porto kaufen kann. Da ist schon eine Kinokarte teurer...


Es ist auch einen Unterschied, ob Du für Dich privat DVDs brennst, oder Musik aufnimmst.
In Portalen wird das Zeugs ja verbreitet. Dagegen will man vorgehen.

Das ist nur ein Einzelaspekt.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
...Man hat sich so drann gewöhnt, dass alles auf Knopfdruck kostenlos zur Verfügung steht.

Yupp, auch hier im Forum. All die vielen verlinkten Artikel, Musikstücke, Bilder etc...
Du bist also für den upload-Filter fürs FGH, ja?


Es würde ausreichen, wenn man nur nach Aufforderung tätig werden müßte.
Obwohl ich selber gelegentlich was hochlade, achte ich es nicht für Notwendig, gleichzeitig mit der Mitteilung: "ich höre jetzt Bohemian Rhapsodie", auch noch das Lied zu präsentieren.
Wenn es möglich ist, und keiner unternimmt was dagegen, macht man es. Vor allem, wenn es so einfach ist.
Korrekt ist es dennoch nicht.

#27:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 24.03.2019, 00:38
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Don Martin hat folgendes geschrieben:
Jeder hochgeladene CD-Inhalt bedeutet einen Käufer weniger.
Ich weiss nicht, ob die Musiker irgendeinen Cent davon sehen.

Werden da wirklich komplette Musik-CDs aufgespielt?
Ein einzelner Titel dagegen kann doch wohl nur Appetit auf die ganze Scheibe machen.
Ich habe viele gebrauchte CDs und DVDs schon gekauft. Da kriegen die Urheber auch keinen Cent mehr. Jede Gebraucht-DVD bedeutet für den Hersteller einen Käufer weniger. Also sollte man auch den Handel mit Gebrauchten verbieten?
Ich habe viele selbstgebrannte DVDs, mitgeschnitten vom TV. Da haben die Urheber auch nichts davon. Aber das kenne ich ja schon aus jener Urzeit, als die Heimtonbandgeräte auf den Markt kamen. Da hat die Schallplattenbranche auch gewinselt, daß sie nun pleitegehen würden.
Seit geraumer Zeit mache ich keine Mitschnitte mehr, viel zu viel Arbeit. Wo ich den Film doch für drei Euro plus Porto kaufen kann. Da ist schon eine Kinokarte teurer...


Es ist auch einen Unterschied, ob Du für Dich privat DVDs brennst, oder Musik aufnimmst.
In Portalen wird das Zeugs ja verbreitet. Dagegen will man vorgehen.

Das ist nur ein Einzelaspekt.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
...Man hat sich so drann gewöhnt, dass alles auf Knopfdruck kostenlos zur Verfügung steht.

Yupp, auch hier im Forum. All die vielen verlinkten Artikel, Musikstücke, Bilder etc...
Du bist also für den upload-Filter fürs FGH, ja?


Es würde ausreichen, wenn man nur nach Aufforderung tätig werden müßte.(...)

Lustiges Statement. Lachen

Eigne dir mal grundlegende Kenntnisse zur EU-Urheberrechtsreform (speziell Art. 13) an, dann können wir weiter diskutieren.

#28:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 24.03.2019, 00:44
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:
Yupp, auch hier im Forum. All die vielen verlinkten Artikel, Musikstücke, Bilder etc...
Du bist also für den upload-Filter fürs FGH, ja?


Es würde ausreichen, wenn man nur nach Aufforderung tätig werden müßte.
Obwohl ich selber gelegentlich was hochlade, achte ich es nicht für Notwendig, gleichzeitig mit der Mitteilung: "ich höre jetzt Bohemian Rhapsodie", auch noch das Lied zu präsentieren.
Wenn es möglich ist, und keiner unternimmt was dagegen, macht man es. Vor allem, wenn es so einfach ist.
Korrekt ist es dennoch nicht.


(Wie gesagt geht das ja im Forum i.d.R. um Youtube-Links oder Links auf irgendeine Mediathek, wo man sich das dann anhören kann. Und da gibt es Regelungen, s.u..) Jemandem von der Musik, die man hört, nur zu erzählen, oder ihnen das vorzusummen oder auf einen Ton vorzusingen, bzw. davon auszugehen, daß derjenige sie sich dann kauft, damit er das auch hören kann (und ich glaube nicht, daß die Zahl der Nutzer im Forum noch von den Regeln zu einer "Privatkopie" gedeckt wird), damit der das dann auch hören kann, bringt es irgendwie nicht. Es bringt den Musikern auch nichts, wenn es Hürden gibt, aufgrund denen sie nicht gehört werden können, und sozial gesehen nichts, wenn meinetwegen einer Deiner Kumpels, der arbeitslos ist und sich das nicht leisten kann, das nicht hören kann.


Im übrigen gab es m.W. schon vor Jahren Vertragsschlüsse zwischen Youtube und einigen Musikkonzernen, bei denen dann auch Entgelte fließen. Und - weniger schön - immer mal wieder Meldungen, daß bestimmte Inhalte in Deutschland nicht abgerufen werden könnten. Natürlich gibt es für den Praktiker auch Wege, damit umzugehen. Besser wäre es natürlich, wenn es vernünftige Verträge gäbe, in denen alle Interessen berücksichtigt werden: Die der Hörer und Zuschauer genauso wie die Interessen der Musiker und der Unternehmer. Es scheint ja eigentlich genug Geld im System drin zu sein.

(Es mag ja sein, daß der fragliche Artikel nichts von einem Zwang für Uploadfilter sagt. Allerdings scheint es ja z.B. immer noch möglich, wenn z.B. die Musikfirmen Verhandlungen "platzen" lassen könnten mit der Begründung, z.B. 30% der Werbeeinnahmen wären nicht genug, da wäre ihre dritte Ableitung nicht positiv, und jetzt müsse eben alles aus Youtube raus, das irgendwie nach einem Musiktitel aussieht...)

Und auch über eine "Kulturflatrate" oder Ähnliches wurde auch schon gesprochen: Und daß das ja garnicht funktionieren kann, zeigt ja die Fernsehgebühr: Da zahlt Jeder für das ganze Programmangebot, auch wenn er sich am Ende nur die Nachrichten und die politischen Sendungen, aber diese ganzen Sportsendungen, Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen und Rateshows nicht ansieht und sich die Dudelfunksender nicht anhört...

#29:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 24.03.2019, 12:55
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Louseign hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Die Leute die jetzt auf die Straße gehen, kennen die Zeiten nicht mehr, wo man für eine LP ca 3 - 4 Std arbeiten mußte.
Man hat sich so drann gewöhnt, dass alles auf Knopfdruck kostenlos zur Verfügung steht.

Mit den Augen rollen Darum geht es doch gar nicht.

Fürchte ich auch. Es gibt auf youtube eine gigantische Menge Zeug, was man gar nicht auf einer CD oder DVD kaufen kann. Das sollte auch so bleiben.
Gestern wollte ich wissen, was ein Quodlibet ist. Ich bin ausführlich bedient worden.

#30:  Autor: kerengWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 24.03.2019, 16:07
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vrolijke hat folgendes geschrieben:
Man hat sich so drann gewöhnt, dass alles auf Knopfdruck kostenlos zur Verfügung steht.

Bei Youtube gibt es in der Tat so viel kostenlose Musik, dass ich mir seit vielen Jahren keine gekauft habe. Aber die Rechteinhaber scheinen in vielen Fällen nichts dagegen zu haben. Andererseits hat Youtube längst einen Uploadfilter, der z.B. verhindert, dass ich sogar von Youtube heruntergeladene Musik in eigenen Filmchen verwenden kann.



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