Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
[...] Hab' gerade dieses Interview hier mit Stangneth gefunden: [...] Angesichts dieser Aussage von dir: Wie genau widerspricht Stangneths These nun eigentlich meiner Behauptung, Eichmann habe das Böse als reinen Verwaltungsakt vollzogen? (...) |
schtonk hat folgendes geschrieben: |
Das Buch von Stangneth erst mal lesen. Dann lässt sich besser über ihre These sprechen |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||
.....erkennbar fällt dir außer Substanzlosem Emphatiegesäusel nichts mehr ein. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
....
Angesichts dieser Aussage von dir: Wie genau widerspricht Stangneths These nun eigentlich meiner Behauptung, Eichmann habe das Böse als reinen Verwaltungsakt vollzogen? Banal ist das allerdings in der Tat nicht, ganz im Gegenteil. Es weist auf etwas, das an der ganzen Art, wie in den meisten modernen Staaten Verwaltungsapparate organisiert sind, zutiefst verdorben ist. Dass ein- und derselbe Bürokrat, der seinen Job nur aufgrund seiner tiefen Überzeugung und Hingabe machen konnte und dafür in enormem Maße Kreativität und Eigeninitiative zeigen musste, sich hinterher trotzdem für lange Zeit überzeugend als bloßes Rädchen in einer Maschine präsentieren konnte, macht ganz besonders deutlich, wie sehr wir hier auf ein tiefliegendes Problem gestoßen sind. Die Banalitätsthese lässt diese Erkenntnis unter einem Klischee des sturen, unkreativen Bürokraten-Roboters verschwinden, an das zwar viele glauben, das aber nie der Realität der modernen Verwaltung und Verwaltungstätigkeit entsprach. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Jetzt müsstest Du aber zeigen, wo genau Du an dieser Stelle ein Behördenproblem siehst. Ich halte das, was Du da beschreibst für einen ganz normalen Vorgang, der seine Ursachen nicht in der Struktur der Behörde hat, sondern in den unterschiedlichen Sichten, die Du darauf anwendest. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ich versuche ja gerade, zu zeigen, dass das eine dem anderen nicht einfach äußerlich ist. Die modernen Verwaltungsapparate bringen diese verschiedenen Sichtweisen selbst hervor. Der Widerspruch ist schlicht dem Konzept der Verwaltung inhärent. Die Auffassung der Verwaltung als gut geölter Maschine und einzelnen Funktionsträger als Rädchen garantiert gleichzeitig die Legitimität des ganzen Gebildes und die relative Unantastbarkeit der einzelnen Beamten. Wo Verwaltung von den ihr unterworfenen Subjekten nicht mehr so gesehen wird, wächst der materielle Widerstand und das Ganze wird ineffizient. Andererseits können die ausführenden Subjekte sich gerade nicht so sehen - sie müssen Kreativität und Eigeninitiative zeigen, weil sie sonst ebenfalls ineffizient werden. Auch in dem Sinne (und nicht nur im Althusser'schen) ist der Verwaltungsapparat ein ideologischer Staatsapparat: Er reproduziert ein falsches Bewusstsein seiner selbst, weil er sonst nicht effektiv funktionieren könnte. Das rechtsstaatliche Prinzip entschärft dieses Problem natürlich enorm, löst es jedoch nicht grundsätzlich auf. Im Moment gibt es ja (keineswegs nur im Zusammenhang mit der Flüchtlingsdebatte) z.B. einen Streit darüber, wie der Begriff der Menschenwürde zu verstehen ist und was daraus für die Verwaltungspraxis folgt. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ich versuche ja gerade, zu zeigen, dass das eine dem anderen nicht einfach äußerlich ist. Die modernen Verwaltungsapparate bringen diese verschiedenen Sichtweisen selbst hervor. Der Widerspruch ist schlicht dem Konzept der Verwaltung inhärent. Die Auffassung der Verwaltung als gut geölter Maschine und einzelnen Funktionsträger als Rädchen garantiert gleichzeitig die Legitimität des ganzen Gebildes und die relative Unantastbarkeit der einzelnen Beamten. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Im Moment gibt es ja (keineswegs nur im Zusammenhang mit der Flüchtlingsdebatte) z.B. einen Streit darüber, wie der Begriff der Menschenwürde zu verstehen ist und was daraus für die Verwaltungspraxis folgt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Was ist denn bloß materieller Widerstand in der Verwaltung? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Die "Unantastbarkeit des Beamten" mithin dessen Unkündbarkeit fußt gerade darauf, dass sich dieser eben gerade nicht als Rädchen im Getriebe versteht, wagt zu widersprechen, individuell zu agieren, sich nicht von vermeintlichen politischen Zwängen beherrschen ist. Das dt. Beamten- und Verwaltungsrecht geht gerade nicht vom Beamten als Objekt der Maschinerie sondern als relativ autonom handelnden Subjekt aus. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
De jure vielleicht. Die entscheidende Frage ist aber, warum die zu verwaltenden Bevölkerungen es akzeptieren, dass den sie verwaltenden Beamten auch bei Fehlern nicht gekündigt werden kann. (Das ist nämlich keineswegs trivial. Die vielen Witze darüber im deutschen Volksmund zeigen das.) Unkündbarkeit ist aber auch nur ein geringer Teilaspekt dessen, worum es mir hier geht. Man kann das Problem, von dem ich spreche, also nicht dadurch lösen, dass man das Beamtentum in einen klassischen Arbeitsmarkt mit Hire & Fire umbaut. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Der Personaler einer kleinen Firma entscheidet selbst und trägt die Verantwortung auch selbst. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
In größeren Firmen ist normalerweise niemand bereit, eine Personal-Entscheidung zu fällen, die nicht durch die Papierform gefällt wurde, also ein Regelwerk. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Damit wandern kaum noch originelle Menschen nach oben und oben trifft man die, die in der Soziologie auch schon mal das untergehakte Mittelmaß genannt wurden. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Diese Problem ist auch beim Staat schon länger bekannt und man versucht dem genauso zu begegnen wie in der Wirtschaft auch: Flachere Hierarchien, kleinere Einheiten, größere Selbständigkeit der Einheiten. Das führt in der staatlichen Bürokratie dazu, dass die inzwischen z.T. effizienter arbeitet als die private Wirtschaft. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Was step da beschreibt geht aber nur wenn es eine erhebliche Zahl passende Bewerber gibt.
Wir können froh sein wenn wir mehr als einen bekommen der das anforderungsprofil erfüllt und die Linie ist eher, dass wir alles dransetzen den Bewerber zu überzeugen dass er sich für uns entscheidet. Nicht umgekehrt. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||
Gehört trotzdem nicht zum Thema dieses threads, welcher von einem gewissen 'Samson83' eröffnet wurde. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Was step da beschreibt geht aber nur wenn es eine erhebliche Zahl passende Bewerber gibt. |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist richtig. Die Firmen, die ich meine, operieren stark global, auch ein Standort in München hat auf Hightech-Stellen 90% nichtdeutsche Bewerber. Typisch in meiner Branche sind 50-100 Bewerber, von denen 10-20 eingeladen werden. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||
Wir suchen gerade einen jüngeren Kollegen mit 1. Einem bestimmten Notenlevel 2. Berufserfahrung oder zumindest nachweisbare Vorkenntnisse im konkreten Rechtsgebiet. Seit Drei Monaten, mit Headhuntern. Bisher 2 Bewerber, die beide nach Gespräch nicht wollten. Und dabei ist das Unternehmen durchaus respektabel, Vergütung und Work-Life-Ballance vergleichsweise gut. Bei meinem eigenen Bewerbungsprozess war es genauso. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wolltest du auch nicht? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||
Wolltest du auch nicht? |
Grey hat folgendes geschrieben: |
Nein, sie haben keinen besseren als ihn gefunden, der wollte. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
Die Kombination a) Besser als ich b ) Diesen Quatsch machen wollend gibt's nicht so oft. |
Grey hat folgendes geschrieben: | ||||
Das glaube ich sofort, dass bessere Bewerber als du diesen Quatsch nicht machen wollten. Die Mehrheit der anderen Bewerber wird wohl besser gewesen sein. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||
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Kramer hat folgendes geschrieben: | ||||
Vielleicht nicht besser als Du - wer ist das schon? Aber bestimmt bescheidener. |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Geilergeilergeilertyp! |
Samson83 hat folgendes geschrieben: | ||||||
Dialog vorhin: Ich: Mir ist mal aufgefallen, dass du in 5 (!) Rechtsgebieten supervisierst.. Das ist heftig... Chef: In der Tat, für einen kleineren Geist wär das ein Problem *grins* Geilergeilergeilertyp! |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Was trägt er für Schuhe? |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Was trägt er für Schuhe? |
Samson83 hat folgendes geschrieben: |
Geilergeilergeilertyp! |
Zumsel hat folgendes geschrieben: | ||
Klingt irgendwie eher nach Dieter Bohlen als nach Platon oder Montaigne... |
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