Warum ist nicht nichts?
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Freigeisterhaus -> Wissenschaft und Technik

#1: Warum ist nicht nichts? Autor: badhofer BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 15:32
    —
Das nicht nichts ist, ist unbestritten, denn sonst wären wir nicht da. Da wir jedoch da sind, hat es niemals absolut nichts gegeben, denn hätte es jemals absolut nichts gegeben, es wäre immer absolut nichts geblieben, weil dann natürlich auch kein Mechanismus existieren würde, der diesen Zustand jemals ändern hätte können. Ein ETWAS war deshalb schon immer da, denn wäre dieses ETWAS erst entstanden, wäre vorher absolut nichts gewesen und immer so geblieben.

Aber warum ist nicht nichts gewesen und immer so geblieben?

https://2kugel.com
.

#2: Re: Warum ist nicht nichts? Autor: narr BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 15:57
    —
Könntest du mal dein "Nichts" definieren?

#3: Re: Warum ist nicht nichts? Autor: badhofer BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 16:32
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Könntest du mal dein "Nichts" definieren?


Nichts = Möglichkeiten

Angenommen, alles seiende besteht nur aus dir.
Du bist alleine im Nichts. Nun streckst du deine Hand aus.
Warum kannst du deine Hand ausstrecken?
Weil du die Möglichkeit dazu hast, denn du bist umgeben
vom Nichts (von Möglichkeiten.) Wäre das nicht so,
du könntest deine Hand nicht ausstrecken,
denn wohin könntest du sie den ausstrecken?

#4:  Autor: Toasti BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 17:18
    —
"Du bist im Nichts" - kann gar nicht sein denn du hast ja eine Ausdehnung ( Raum ) und wenn du deine Hand ausstreckst existiert auch ein Zeitpfeil ( Zeit ).
Raum und Zeit ( und Du selbst ) existieren also und das ist nicht Nichts.

Edit:
Es gab mal eine Alpha Centauri Folge über genau diese Frage

https://www.ardmediathek.de/video/alpha-centauri/warum-ist-nicht-nichts/ard-alpha/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzNkODczZDQyLWYxNGItNDgxYS1iMjYyLTIxZjE5N2I1MzUyZQ/

Wie bei Lesch üblich - mit Gott am Ende :kotzsmiley

#5: Re: Warum ist nicht nichts? Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 17:24
    —
badhofer hat folgendes geschrieben:
Aber warum ist nicht nichts gewesen und immer so geblieben?

Was bedeutet denn "dasein"? Wenn Du sagst "geblieben", impliziert das u.a. die Vorstellung eines Zeitstrahls, auf den Du schaust bzw. auf dem etwas "abläuft". Wenn man aber solch grundlegende Fragen stellt, deren zugrundeliegende Zustandsräume man noch gar nicht verstanden hat, kann man das nicht sinnvoll beantworten bzw. die Schlüsse sind wsl. falsch.

Wenn wir dennoc mal an die Grenze dessen schauen, was wir glauben verstanden zu haben, dann können wir aus Sicht der Physik versuchen, zumindest schon mal ein paar Antworten zu geben, die Dein Paradoxon nicht mehr ganz so paradox erscheinen lassen. Ein Beispiel:

In Quantenfeldtheorien ist der Grundzustand eines Quantenfeldes (der sog. Vakuumzustand) eben nicht "Nichts"; ein "Nichts" kann es nicht geben, es würde zerfallen in ein Etwas, da Letzteres etwas salopp gesagt energieärmer ist. Man kann das tatsächlich im Labor nachstellen, ein "Nichts" zerfällt z.B. in 2 Teilchen.

Ein Nichts ist also (zumindest für die drei bisher verstandenen Grundkräfte) ein unmögliches, aka falsches, Konzept - wir denken nur deshalb drüber nach, weil in unserer makroskopischen Welt sinnvoll scheint, aus einem Volumen immer mehr Materie wegzunehmen, bis keine Materie mehr drin ist.

#6: Re: Warum ist nicht nichts? Autor: narr BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 17:24
    —
badhofer hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Könntest du mal dein "Nichts" definieren?


Nichts = Möglichkeiten...

Das sehe ich nicht als Definition.
Es erklärt nicht, bestimmt nicht, wird so nicht verwendet.
Möglichkeiten sind nicht beliebig und nicht endlos.

#7:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 17:37
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Toasti hat folgendes geschrieben:
...

Wie bei Lesch üblich - mit Gott am Ende :kotzsmiley


Dieses Zitat war nicht nötig von Lesch, aber, dass er am Ende von seinen Vorträgen usw immer Gott bringt hab ich noch nicht bemerkt. Und hier philosophiert er und die Philosophen haben halt solche Anwandlungen Lachen

#8:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 19:31
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narr hat folgendes geschrieben:
... aber, dass er am Ende von seinen Vorträgen usw immer Gott bringt hab ich noch nicht bemerkt.

Doch, das ist ganz schlimm bei ihm, er kann es nicht lassen.

#9: Re: Warum ist nicht nichts? Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 19:42
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ein Nichts ist also (zumindest für die drei bisher verstandenen Grundkräfte) ein unmögliches, aka falsches, Konzept - wir denken nur deshalb drüber nach, weil in unserer makroskopischen Welt sinnvoll scheint, aus einem Volumen immer mehr Materie wegzunehmen, bis keine Materie mehr drin ist.


Ich vermute ja eher, das Nachdenken darüber erklärt sich daraus, dass uns ständig die Vergänglichkeit aller Dinge vor Augen steht, man sich ewige Existenz auch gar nicht vorstellen kann und sich also die Frage nach der Alternative aufdrängt.

#10:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 21:07
    —
A. Sein

Sein, reines Sein, – ohne alle weitere Bestimmung. In seiner unbestimmten Unmittelbarkeit ist es nur sich selbst gleich und auch nicht ungleich gegen Anderes, hat keine Verschiedenheit innerhalb seiner noch nach außen. Durch irgendeine Bestimmung oder Inhalt, der in ihm unterschieden oder wodurch es als unterschieden von einem Anderen gesetzt würde, würde es nicht in seiner Reinheit festgehalten. Es ist die reine Unbestimmtheit und Leere. – Es ist nichts in ihm anzuschauen, wenn von Anschauen hier gesprochen werden kann; oder es ist nur dies reine, leere Anschauen selbst. Es ist ebensowenig etwas in ihm zu denken, oder es ist ebenso nur dies leere Denken. Das Sein, das unbestimmte Unmittelbare ist in der Tat Nichts und nicht mehr noch weniger als Nichts.


B. Nichts

Nichts, das reine Nichts; es ist einfache Gleichheit mit sich selbst, vollkommene Leerheit, Bestimmungs- und Inhaltslosigkeit; Ununterschiedenheit in ihm selbst. – Insofern Anschauen oder Denken hier erwähnt werden kann, so gilt es als ein Unterschied, ob etwas oder nichts angeschaut oder gedacht wird. Nichts Anschauen oder Denken hat also eine Bedeutung; beide werden unterschieden, so ist (existiert) Nichts in unserem Anschauen oder Denken; oder vielmehr ist es das leere Anschauen und Denken selbst und dasselbe leere Anschauen oder Denken als das reine Sein. – Nichts ist somit dieselbe Bestimmung oder vielmehr Bestimmungslosigkeit und damit überhaupt dasselbe, was das reine Sein ist.


C. Werden

a. Einheit des Seins und Nichts

Das reine Sein und das reine Nichts ist also dasselbe. Was die Wahrheit ist, ist weder das Sein noch das Nichts, sondern daß das Sein in Nichts und das Nichts in Sein – nicht übergeht, sondern übergegangen ist. Aber ebensosehr ist die Wahrheit nicht ihre Ununterschiedenheit, sondern daß sie nicht dasselbe, daß sie absolut unterschieden, aber ebenso ungetrennt und untrennbar sind und unmittelbar jedes in seinem Gegenteil verschwindet. Ihre Wahrheit ist also diese Bewegung des unmittelbaren Verschwindens des einen in dem anderen: das Werden; eine Bewegung, worin beide unterschieden sind, aber durch einen Unterschied, der sich ebenso unmittelbar aufgelöst hat.


- Hegel, Wissenschaft der Logik, S. 82-83.

...Womit sich die ganze Frage erledigt hat. Cool

#11:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 21:34
    —
Wunderbar, Thread kann zu Lachen

#12:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.01.2022, 22:33
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Wunderbar, Thread kann zu Lachen

Ist natürlich mit Augenzwinkern gemeint von mir, das mit dem erledigt. zwinkern Aber ich kann mir einfach nicht verkneifen, immer wenn jemand diese Frage stellt, diese schöne Passage zu zitieren. Verlegen

#13:  Autor: Kat BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 07:24
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Nichts, das reine Nichts; es ist einfache Gleichheit mit sich selbst, vollkommene Leerheit, Bestimmungs- und Inhaltslosigkeit; Ununterschiedenheit in ihm selbst.


Sorry, ich weiß, das ist eine philosophische Antwort, aber ich kann damit irgendwie nichts anfangen.

"Gleichheit mit sich selbst" bedeutet doch wohl, dass "selbst" (was auch immer das sein mag) existiert. Also existiert etwas und ist daher nicht "Nichts".

"vollkommene Leerheit"
Ein 10 Liter Eimer Wasser ist voll.
Wenn ich ihm ausleere ist er leer.
Gut, nicht vollkommen leer, es ist ja immer noch Luft drin.
Gut, ich nehme den Eimer in den Weltraum mit, da ist auch die Luft raus.
Jetzt ist er wirklich leer (wenn man mal von Quantenfluktuationen und irgendwelchen Feldern absieht).
Jetzt kann man vor mir aus auch noch den Eimer wegnehmen, aber es ist immer noch der "leere" Inhalt des Eimers da, nämlich die 10 Liter Volumen.
Also wenn "Leere" existiert existiert etwas und damit nicht "Nichts".

#14:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 09:20
    —
Kat hat folgendes geschrieben:
"Gleichheit mit sich selbst" bedeutet doch wohl, dass "selbst" (was auch immer das sein mag) existiert.

Es handelt sich um den simplen Identitätssatz X = X unter Abstraktion dessen, was X ist. Darin besteht ja die Nichtigkeit, dass von der konkreten inhaltlichen Bestimmung vollständig abstrahiert wird. Und nein, das impliziert noch nicht eine "Existenz" von X.

Kat hat folgendes geschrieben:
Jetzt kann man vor mir aus auch noch den Eimer wegnehmen, aber es ist immer noch der "leere" Inhalt des Eimers da, nämlich die 10 Liter Volumen.

Wie? Hast du gerade gesagt, ein nicht vorhandener Eimer hat einen existierenden, aber leeren Inhalt? Suspekt Und da soll noch einer sagen Hegel sei obskur. noc

Kat hat folgendes geschrieben:
Also wenn "Leere" existiert existiert etwas und damit nicht "Nichts".

Die Leerheit, um die es hier geht, ist die Leere der begrifflichen bzw. inhaltlichen Bestimmung - also dass "Nichts" eine Negation ist, die gar nichts Bestimmtes negiert (im Unterschied zu lediglich "nicht X", also z.B. "keine Kuh").

#15:  Autor: Kat BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 10:57
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
"Gleichheit mit sich selbst" bedeutet doch wohl, dass "selbst" (was auch immer das sein mag) existiert.

Es handelt sich um den simplen Identitätssatz X = X unter Abstraktion dessen, was X ist. Darin besteht ja die Nichtigkeit, dass von der konkreten inhaltlichen Bestimmung vollständig abstrahiert wird. Und nein, das impliziert noch nicht eine "Existenz" von X.


Ah, schön - Schade nur, dass ich diesen Satz nicht verstehe, wie vermutlich auch 90 (ich tendiere aber eher zu 99) Prozent aller Erwachsenen.
Könntest Du das vielleicht so erklären, dass es auch jemand versteht, der kein Philosopiestudium abgeschlossen hat?
Ein paar Beispiele, möglichst nicht gerade aus dem Bereich der Philosphie wären sicher hilfreich.

Zitat:
Wie? Hast du gerade gesagt, ein nicht vorhandener Eimer hat einen existierenden, aber leeren Inhalt? Suspekt Und da soll noch einer sagen Hegel sei obskur.


Nein, ich hatte gesagt, ein nicht mehr vorhandener Eimer hat immer noch seinen früheren Inhalt, und sei dieser Inhalt auch nur Vakuum.

Zitat:
Die Leerheit, um die es hier geht, ist die Leere der begrifflichen bzw. inhaltlichen Bestimmung - also dass "Nichts" eine Negation ist, die gar nichts Bestimmtes negiert (im Unterschied zu lediglich "nicht X", also z.B. "keine Kuh").


OK, aber was hat das dann mit der ursprünglichen Fragestellung zu tun, welcher doch eher auf das physikalische "Nichts" abziehlt?

#16:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 11:35
    —
Kat hat folgendes geschrieben:
Könntest Du das vielleicht so erklären, dass es auch jemand versteht, der kein Philosopiestudium abgeschlossen hat?

Schwierig. Ich weiß ja nicht genau, wo ich dich dann abholen kann. Ist dir der Identitätssatz bzw. das Identitätsprinzip in der Logik ein Begriff?

Kat hat folgendes geschrieben:
Ein paar Beispiele, möglichst nicht gerade aus dem Bereich der Philosphie wären sicher hilfreich.

Beispiele für die Identität von etwas mit sich selbst? Da kannst du wirklich buchstäblich alles Beliebige nehmen. Das ist ja gerade der Witz hier.

Kat hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wie? Hast du gerade gesagt, ein nicht vorhandener Eimer hat einen existierenden, aber leeren Inhalt? Suspekt Und da soll noch einer sagen Hegel sei obskur.

Nein, ich hatte gesagt, ein nicht mehr vorhandener Eimer hat immer noch seinen früheren Inhalt, und sei dieser Inhalt auch nur Vakuum.

Ääh, also das kommt doch sehr auf die Art und Umstände des Verschwindens des Eimers an, bzw. mindestens ist das auf jeden Fall eine extrem merkwürdige Ausdrucksweise. Normalerweise verschwindet ein Eimer ja nicht mal eben einfach so.
Was man sich hier eher vorzustellen hat ist ein "Verschwinden" im Sinne einer gedanklichen Abstraktion von dem Eimer. Also ich gelange zum Begriff "Nichts", indem ich von allem möglichen Inhalt abstrahiere, "ihn mir wegdenke" sozusagen.

Kat hat folgendes geschrieben:
OK, aber was hat das dann mit der ursprünglichen Fragestellung zu tun, welcher doch eher auf das physikalische "Nichts" abziehlt?

Was ist ein "physikalisches Nichts"? Am Kopf kratzen Hat die Physik einen Begriff von "Nichts"? Bin leider kein Physik-Experte. "Nichts" scheint mir aber doch eher ein Begriff als ein (zumal physikalischer) Gegenstand zu sein.

#17:  Autor: Kat BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 12:24
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kat hat folgendes geschrieben:
Könntest Du das vielleicht so erklären, dass es auch jemand versteht, der kein Philosopiestudium abgeschlossen hat?

Schwierig. Ich weiß ja nicht genau, wo ich dich dann abholen kann. Ist dir der Identitätssatz bzw. das Identitätsprinzip in der Logik ein Begriff?

Kat hat folgendes geschrieben:
Ein paar Beispiele, möglichst nicht gerade aus dem Bereich der Philosphie wären sicher hilfreich.

Beispiele für die Identität von etwas mit sich selbst? Da kannst du wirklich buchstäblich alles Beliebige nehmen. Das ist ja gerade der Witz hier.

Kat hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wie? Hast du gerade gesagt, ein nicht vorhandener Eimer hat einen existierenden, aber leeren Inhalt? Suspekt Und da soll noch einer sagen Hegel sei obskur.

Nein, ich hatte gesagt, ein nicht mehr vorhandener Eimer hat immer noch seinen früheren Inhalt, und sei dieser Inhalt auch nur Vakuum.

Ääh, also das kommt doch sehr auf die Art und Umstände des Verschwindens des Eimers an, bzw. mindestens ist das auf jeden Fall eine extrem merkwürdige Ausdrucksweise. Normalerweise verschwindet ein Eimer ja nicht mal eben einfach so.
Was man sich hier eher vorzustellen hat ist ein "Verschwinden" im Sinne einer gedanklichen Abstraktion von dem Eimer. Also ich gelange zum Begriff "Nichts", indem ich von allem möglichen Inhalt abstrahiere, "ihn mir wegdenke" sozusagen.

Kat hat folgendes geschrieben:
OK, aber was hat das dann mit der ursprünglichen Fragestellung zu tun, welcher doch eher auf das physikalische "Nichts" abziehlt?

Was ist ein "physikalisches Nichts"? Am Kopf kratzen Hat die Physik einen Begriff von "Nichts"? Bin leider kein Physik-Experte. "Nichts" scheint mir aber doch eher ein Begriff als ein (zumal physikalischer) Gegenstand zu sein.


Ne, lass mal - ich bin bis jetzt, von Kreuzworträtseln abgesehen, ohne Hegel ausgekommen und werde es wohl auch künftig können.

#18:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 12:42
    —
Kat hat folgendes geschrieben:
Ne, lass mal - ich bin bis jetzt, von Kreuzworträtseln abgesehen, ohne Hegel ausgekommen und werde es wohl auch künftig können.

Wenn du bis jetzt auch ohne Hegel ausgekommen bist, fang bloß nicht mehr mit dem an! Sehr glücklich

#19: Re: Warum ist nicht nichts? Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 13:07
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badhofer hat folgendes geschrieben:
Das nicht nichts ist, ist unbestritten, denn sonst wären wir nicht da. Da wir jedoch da sind, hat es niemals absolut nichts gegeben, denn hätte es jemals absolut nichts gegeben, es wäre immer absolut nichts geblieben, weil dann natürlich auch kein Mechanismus existieren würde, der diesen Zustand jemals ändern hätte können. Ein ETWAS war deshalb schon immer da, denn wäre dieses ETWAS erst entstanden, wäre vorher absolut nichts gewesen und immer so geblieben.

Aber warum ist nicht nichts gewesen und immer so geblieben?


Vielleicht, weil es möglicherweise unterschiedliche Arten von Nichts gibt.

a) ein Nichts, das seinem Wesen nach ein echtes Nichts ist,

b) ein Nichts, das seinem Wesen nach ein unechtes Nichts ist, sofern es als Ausgangspunkt eines dialektischen Umschlags wirken kann.

#20:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 14:44
    —
Es ist sogar noch viel schlimmer, da es kein Nichts geben kann. : )

#21:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 15:00
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Es ist sogar noch viel schlimmer, da es kein Nichts geben kann. : )

Was kann es nicht geben? Am Kopf kratzen zwinkern


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 10.01.2022, 01:13, insgesamt einmal bearbeitet

#22:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 15:27
    —
Das Nichts.

#23: Re: Warum ist nicht nichts? Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 15:54
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Zumsel hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ein Nichts ist also (zumindest für die drei bisher verstandenen Grundkräfte) ein unmögliches, aka falsches, Konzept - wir denken nur deshalb drüber nach, weil in unserer makroskopischen Welt sinnvoll scheint, aus einem Volumen immer mehr Materie wegzunehmen, bis keine Materie mehr drin ist.
Ich vermute ja eher, das Nachdenken darüber erklärt sich daraus, dass uns ständig die Vergänglichkeit aller Dinge vor Augen steht, man sich ewige Existenz auch gar nicht vorstellen kann und sich also die Frage nach der Alternative aufdrängt.

In bezug auf die Vergänglichkeit wäre es ausreichend, ein Konzept der "nur partiellen Ausdehnung" einer Eigenschaft zu haben, etwa die Ausdehnung einer existierenden Erde oder Person in einem Blockuniversum.

Das mit der Alternative zur Ewigkeit verstehe ich nicht ganz, wäre das nicht gerade die Vergänglichkeit? Aber wo wir schon mal bei der Ewigkeit sind - die ist selbst Auswuchs eines falschen Konzepts, nämlich unseres intuitiven Zeitkonzepts, das einen unidirektionalen, metrisch flachen Fluß einer absoluten Zeit suggeriert.

#24:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 16:10
    —
Kat hat folgendes geschrieben:
Jetzt kann man vor mir aus auch noch den Eimer wegnehmen, aber es ist immer noch der "leere" Inhalt des Eimers da, nämlich die 10 Liter Volumen.

Das Volumen, also der Raum, ist in unserer naiven Intuition eine apriori-Kategorie, er ist einfach da und kann nicht weggedacht werden - schlimmer noch, andere klassische Konzepte wie z.B. "ist da" (Realität) basieren typischerweise darauf. Das ist ziemlich sicher falsch, aber aus der Physik weiß man, daß es bis zu sehr hohen Energien eine gute Näherung ist, ähnlich etwa wie die Massivität eines Metalls eine gute Näherung ist bis hin zu sehr kleinen Abständen.

Bevor man also nicht weiß, was Raum wirklich ist, macht es mE keinen Sinn sich zu fragen, ob man ihn auch noch wegnehmen kann.

#25:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 16:33
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Es ist sogar noch viel schlimmer, da es kein Nichts geben kann. : )


Ich denke schon, dass es ein nichts geben kann. Aber sobald es beobachtet werden kann, ist es kein nichts mehr.

#26:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 17:18
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Es ist sogar noch viel schlimmer, da es kein Nichts geben kann. : )


Ich denke schon, dass es ein nichts geben kann. Aber sobald es beobachtet werden kann, ist es kein nichts mehr.


Wenn man Existenz an Wahrnehmbarkeit koppelt, ist das alleine schon eine problematische und kaum haltbare These.
Aber ich ziele darauf ab, daß, was man als "Nichts" bezeichnet, also so eine Art absolutes (philosophisches) Nichts, ein Begriff ohne Sinn ist.

Das absolute Nichts, hat entgegen der Intuition keine semantische Bedeutung. Entweder etwas existiert. Oder das absolute Nichts existiert.
Dann könnten wir aber leider nicht so vergnüglich darüber philosophieren.

#27:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 18:40
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Aber ich ziele darauf ab, daß, was man als "Nichts" bezeichnet, also so eine Art absolutes (philosophisches) Nichts, ein Begriff ohne Sinn ist.

Das absolute Nichts, hat entgegen der Intuition keine semantische Bedeutung. Entweder etwas existiert. Oder das absolute Nichts existiert.
Dann könnten wir aber leider nicht so vergnüglich darüber philosophieren.

Für den aktuellen Zustand war das ja ziemlich genau die Aussage von badhofers erstem Satz. Seine Frage an Dich wäre aber vermutlich, ob aus dem Zustand des absoluten Nichts ein Zustand entstehen kann, in dem etwas existiert.

Oder anders ausgedrückt: Gehören Konzepte wie "Zeit" oder "Dynamik" auch zu dem, was es "im absoluten Nichts "semantisch nicht geben kann"?

Boah, ich fühle mich selbst sehr unwohl bei diesem philosophischen Wortgespiele ...

#28:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 20:20
    —
step hat folgendes geschrieben:
Gehören Konzepte wie "Zeit" oder "Dynamik" auch zu dem, was es "im absoluten Nichts "semantisch nicht geben kann"?

Boah, ich fühle mich selbst sehr unwohl bei diesem philosophischen Wortgespiele ...


Sie kommen sich nicht in die Quere, wenn du mich fragst.

#29:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 09.01.2022, 20:31
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Gehören Konzepte wie "Zeit" oder "Dynamik" auch zu dem, was es "im absoluten Nichts "semantisch nicht geben kann"? ...
Sie kommen sich nicht in die Quere, wenn du mich fragst.

Hmm ... wenn die "Dinge" und die "Regeln" zwei verschiedene Sphären wären, würde mich das sehr überraschen. Wäre dann so eine Art platonischer Dualismus.

#30: Re: Warum ist nicht nichts? Autor: Myron BeitragVerfasst am: 10.01.2022, 20:45
    —
badhofer hat folgendes geschrieben:
Das nicht nichts ist, ist unbestritten, denn sonst wären wir nicht da. Da wir jedoch da sind, hat es niemals absolut nichts gegeben, denn hätte es jemals absolut nichts gegeben, es wäre immer absolut nichts geblieben, weil dann natürlich auch kein Mechanismus existieren würde, der diesen Zustand jemals ändern hätte können. Ein ETWAS war deshalb schon immer da, denn wäre dieses ETWAS erst entstanden, wäre vorher absolut nichts gewesen und immer so geblieben.


"Niemals" und "jemals" sind zeitliche Adverbien, und der Satz "Es gab eine Zeit, als es nichts gab" ist selbstwidersprüchlich. Selbst wenn es eine völlig ereignislose Zeit gab, so gab es doch die Zeit selbst, d.h. eine zeitliche Dimension und Ordnung.



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