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Freigeisterhaus -> Sonstiges und Groteskes

#1: www.gottliebtauchatheisten.de Autor: SokrateerWohnort: Wien BeitragVerfasst am: 16.07.2004, 21:51
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http://www.gottliebtauchatheisten.de

Ist wohl weniger für Atheisten gedacht, als für Christen die sich selbst in ihrem Glauben bestätigen möchten.

Offenbar wurde Lee Strobels Buch übersetzt. Na da können wir uns ja bald auf eine Welle neuer missionierender Christen gefasst machen.

Die Ausrede bzgl. 2.Könige 2,22-24 ist eine einzige Lachnummer.
Hier noch mal die betreffende Stelle:

2.Könige 2:22-24 hat folgendes geschrieben:

22 Und das Wasser wurde gesund bis auf diesen Tag nach dem Wort, das Elisa geredet hatte.
23 Und er ging von dort hinauf nach Bethel. Wie er nun den Weg hinaufging, kamen kleine Jungen aus der Stadt heraus und verspotteten ihn und sagten zu ihm: Komm herauf, Kahlkopf! Komm herauf, Kahlkopf!
24 Er aber wandte sich um, sah sie an und verfluchte sie im Namen des HERRN. Da kamen zwei Bärinnen aus dem Wald und zerrissen von ihnen 42 Kinder.


Die Behauptung, dass es sich um randalierende Jugendliche handeln würde und nicht um Kinder und dass das entsprechende Wort falsch übersetzt worden sei, ist schon mal falsch. Das vorangestellte Adjektiv "katan"/"qatan"? bedeutet "jung", "klein", "unwichtig", "unbedeutend". Auch die Behauptung es handle sich um gewalttätige Personen ist frei erfunden. Davon steht nichts in der Bibel.

Aber lassen wir diese Übersetzung mal gelten. Eine Gang von Jugendlichen Gewalttätern ruft also "Komm herauf, Kahlkopf! Komm herauf, Kahlkopf!"? Gröhl...

Wie auch immer, Gott hätte jedenfalls auch anders reagieren können. Elisa scheint auch nicht gerade Experte im Konfliktmanagement zu sein, wenn er auf solche Flüche zurückgreifen muss und als weiser Prophet mit ein paar Jugendlichen Rüpeln nicht anders umgehen kann.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 16.07.2004, 22:06, insgesamt einmal bearbeitet

#2:  Autor: Babyface BeitragVerfasst am: 16.07.2004, 22:02
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Zitat:
Es handelte sich offensichtlich um eine gewalttätige Gruppe. Wenn 42 Männer zerrissen wurden, wie viele waren es dann insgesamt? Das Leben des Propheten war in Gefahr, weil er einer Straßengang gegenüberstand, die ihm zahlenmäßig überlegen war und die ihn anpöbelte – die Vorstufe zum Einsatz körperlicher Gewalt.
Hinzu kommt, dass die verächtliche Bemerkung über Elias Kahlköpfigkeit möglicherweise eine Anspielung auf die Tatsache war, dass sich Leprakranke damals den Kopf kahl scheren lassen mussten. Der Prophet Gottes wurde als ein verabscheuungswürdiger ausgestoßener Mensch dargestellt; eine Methode, mit der damals wie heute körperlichen Angriffen und Misshandlungen Vorschub geleistet wurde. Es lag also Gewalt in der Luft.
Der Angriff der Bären auf die pöbelnden Männer ist als ein Präventivschlag gegen Misshandlung und Tötung eines Propheten Gottes anzusehen.

Pillepalle

#3:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.07.2004, 22:07
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Babyface hat folgendes geschrieben:
Der Angriff der Bären auf die pöbelnden Männer ist als ein Präventivschlag


Jo, auf Präventivschläge scheinen die Christen ja zu stehen, siehe Bush...

#4:  Autor: Raphael BeitragVerfasst am: 16.07.2004, 22:14
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Für Christen, die sich selbst in ihrem Glauben bestätigen wollen, so ist es. Paradebeispiel Paulus. Da wird geschrieben, Paulus habe berichtet, rd. 500 Zeugen haben Jesus nach seiner Auferstehung (z.T. gleichzeitig an verschiedenen Orten) gesehen und gesprochen. In der kurzen Zeit zwischen der Auferstehung und der Abfassung dieses Berichts haben sich Legenden nicht bilden gekonnt, also entsprechen die Zeugenaussagen der Wahrheit. Das ist Gläubigenlogik. Der Autor lässt zwei Möglichkeiten einfach außer jeder Betrachtung: Erstens könnte zwischen dem Ereignis und dem Text eine längere Zeit liegen. Zweitens (und wesentlich wichtiger) könnte Paulus ganz einfach seine anonymen Zeugen erfunden haben. Dass die Frage, wieso sich in kurzer Zeit keine Legenden bilden konnten, auch unbeantwortet bleibt, kommt noch dazu. Auf dem Niveau dieses Bibelapologeten werden Beweise nur durch Ignoranz geführt.

Zuletzt bearbeitet von Raphael am 16.07.2004, 23:06, insgesamt einmal bearbeitet

#5:  Autor: Babyface BeitragVerfasst am: 16.07.2004, 22:19
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Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Der Angriff der Bären auf die pöbelnden Männer ist als ein Präventivschlag


Jo, auf Präventivschläge scheinen die Christen ja zu stehen, siehe Bush...

Ich denke, dass sehr viele Christen über diese schwachsinnige Interpretation genauso den Kopf schütteln wie Du und ich.

#6:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.07.2004, 22:30
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Ach ja: Die Argumentation, die Kinder könnten ein bewaffneter Pöbel gewesen sein, ist schon deshalb abwegig, weil ein solcher, besonders einer von dieser Größe, den Bären schlicht und einfach überwältigt hätte.

[edit]Aber vielleicht hatte der Bär ja göttliche Hilfe. Lachen

#7:  Autor: Sethnacht BeitragVerfasst am: 17.07.2004, 14:53
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Nun unterschätze mal bitte nicht Bären?Aber 2 Bärinnen töten 42 (!) Mann,die hatten bestimmt göttliche Hilfe...

#8:  Autor: NordseekrabbeWohnort: Dresden BeitragVerfasst am: 17.07.2004, 20:19
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Ja, wieso eigentlich nicht? zwinkern

#9:  Autor: Evilbert BeitragVerfasst am: 17.07.2004, 20:25
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Sethnacht hat folgendes geschrieben:
Nun unterschätze mal bitte nicht Bären?Aber 2 Bärinnen töten 42 (!) Mann,die hatten bestimmt göttliche Hilfe...


Also es gibt viele Bärinnen, die schon weit mehr als 42 Männer erlegt haben. Das ist zwar nur im übertragenen Sinne, verdient nichtsdestotrotz erheblichen Respekt.

: 5 Euro in die Kalauerphrasenkasse: Verlegen

#10:  Autor: annoxWohnort: Berlin BeitragVerfasst am: 18.07.2004, 00:14
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Noseman hat folgendes geschrieben:
Sethnacht hat folgendes geschrieben:
Nun unterschätze mal bitte nicht Bären?Aber 2 Bärinnen töten 42 (!) Mann,die hatten bestimmt göttliche Hilfe...


Also es gibt viele Bärinnen, die schon weit mehr als 42 Männer erlegt haben. Das ist zwar nur im übertragenen Sinne, verdient nichtsdestotrotz erheblichen Respekt.

: 5 Euro in die Kalauerphrasenkasse: Verlegen


Nein, so geht das nicht! Mr. Green

#11:  Autor: Nergal BeitragVerfasst am: 18.07.2004, 02:23
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Interessant!

Besonders wenn man bedenkt das sich im nahen Osten nicht gerade der Grizzly rumtreibt (2-3m über 500kg), so ein syrischer Braunbär wird nicht viel größer als ein Mann und ein weibchen wiegt höchstens etwas über 100kg.
Das Tier hat als Waffen höchsten seine Klauen und Zähne, gegen 42 bewaffnete (selbst wenn sie nur mit primitivern Waffen ausgerüstet sind oder sich mit Stöcken undd Steinen verteidign) Männer ist das sehr, sehr wenig,auch wenn es 2 Bärinen sind.

#12:  Autor: Strahli BeitragVerfasst am: 14.10.2016, 17:38
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Raphael hat folgendes geschrieben:
Für Christen, die sich selbst in ihrem Glauben bestätigen wollen, so ist es. Paradebeispiel Paulus. Da wird geschrieben, Paulus habe berichtet, rd. 500 Zeugen haben Jesus nach seiner Auferstehung (z.T. gleichzeitig an verschiedenen Orten) gesehen und gesprochen. In der kurzen Zeit zwischen der Auferstehung und der Abfassung dieses Berichts haben sich Legenden nicht bilden gekonnt, also entsprechen die Zeugenaussagen der Wahrheit. Das ist Gläubigenlogik. Der Autor lässt zwei Möglichkeiten einfach außer jeder Betrachtung: Erstens könnte zwischen dem Ereignis und dem Text eine längere Zeit liegen. Zweitens (und wesentlich wichtiger) könnte Paulus ganz einfach seine anonymen Zeugen erfunden haben. Dass die Frage, wieso sich in kurzer Zeit keine Legenden bilden konnten, auch unbeantwortet bleibt, kommt noch dazu. Auf dem Niveau dieses Bibelapologeten werden Beweise nur durch Ignoranz geführt.

Das bezieht sich auf den 1. Korintherbrief von Paulus, Kapitel 15, Vers 6: "Danach ist er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen."

Tatsächlich ist es viel einfacher:
Im "Hand-Commentar zum Neuen Testament", Zweiter Band, Erste Abtheilung, "Die Briefe an die Thessalonicher und an die Korinther", bearbeitet von Paul Wilhelm Schmiedel, Freiburg I. B., 1892, steht auf Seite 188/189:
"Grundlage der kaum denkbaren gleichzeitigen Vision der 500 sei die Scene der 1. Erfüllung mit dem heiligen Geist (Act 2). Falls dies so ist, so wäre doch ihre irrthümliche Auffassung schon bei des P Gewährsmännern denkbar, sobald andere Erscheinungen Jesu bekannt waren. Ueberdies sind aber Massenvisionen Thomas Becket's, Savonarola's, des spanischen Heerführers Pacchi, mehrerer Kreuzfahrer Tage bis Monate nach ihrem Tode und Aehnliches bei 800 französischen Soldaten, bei den Camisarden in Frankreich 1686-1707, den Pöschlianern in Oberösterreich 1812-1818, der Predigtkrankheit und Leserei in Schweden 1841-1854 usw. unter den immer gleichen Bedingungen grosser Erregung und gespannter Erwartung so reichlich bezeugt, dass der neueste Apologet, STEUDE, in StK 1887, 273-275 auf die Beweiskraft der 500 für wirkliches Auferstandensein Jesu völlig verzichtet."

Außerdem kann man in Gustave Le Bon, "Die Psychologie der Massen", lesen, wie es zu kollektiven Halluzinationen kommt. Dort steht auf Seite 24/25 (Seitenzahlen aus der Ausgabe im Null Papier Verlag, 2016): "Bevor der heilige Georg allen Kreuzfahrern auf den Mauern von Jerusalem erschien, war er sicher zuerst nur von einem von ihnen wahrgenommen worden. Durch Beeinflussung und Übertragung wurde das gemeldete Wunder sofort von allen angenommen.

So vollzieht sich der Vorgang von Kollektivhalluzinationen, die in der Geschichte so häufig sind und alle klassischen Merkmale der Echtheit zu haben scheinen, da es sich hier um Erscheinungen handelt, die von Tausenden von Menschen festgestellt wurden."



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