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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#61: Re: Lesenswert 3 Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 20.11.2017, 20:11
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Die Aufnahmefähigkeit eines Landes hängt nicht von der Größe seiner Landmasse ab, sondern von der vorhandenen Infrastruktur und die wiederum von der Bevoelkerungszahl.

Ich wollte schon meinen Beitrag löschen, weil Frolijcke meinte, es ginge hier um Heimat, Ich schreibe hier nichts mehr dazu. Dafür gibt es andere Threads.


Ich heiße immer noch vrolijke! skeptisch

#62: Re: Lesenswert 3 Autor: Schlumpf BeitragVerfasst am: 20.11.2017, 20:42
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich heiße immer noch vrolijke! skeptisch

Pardon!

#63: Re: Lesenswert 3 Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 20.11.2017, 21:17
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
einfach nur gut :

https://www.cicero.de/kultur/%20AfD-Leitkultur-deutsche-Leitkultur-SPD-Wolfgang-Thierse

...

Der Thierse-Beitrag langweilt mit langatmigen Wiederholungen und pastoraler Emotionslosigkeit.
So ganz nebenbei fordert er eine Debatte um die 'deutsche Leitkultur', diesen abgenudelten Begriff, den so viele synonym mit 'Heimatliebe' verwenden.
Seine Forderung begründet er damit, dass 60% der AfD-Kreuze auf den Wahlzetteln zurückzuführen seien auf
Herr Thierse in cicero hat folgendes geschrieben:
vor allem Angst: vor dem Verlust der deutschen Sprache und Kultur, vor der Herrschaft des Islam, vor Terrorismus und Kriminalität, vor Überforderung durch Flüchtlinge


Nun ja. Er vergisst aber die Stellvertreterfunktion der genannten Items zu erwähnen. Das ist schon so ein bisschen AfD-like...


Aber man muss Thierse vllt verstehen. Er hattte doch schon vor Jahren Probleme mit den nicht kulturkonformen Schwaben am Prenzl Berg:

Zitat:
Ich ärgere mich, wenn ich beim Bäcker erfahre, dass es keine Schrippen gibt, sondern Wecken. Da sage ich: In Berlin sagt man Schrippen, daran könnten sich selbst Schwaben gewöhnen. Genau das gleiche mit Pflaumendatschi. Was soll das? In Berlin heißt es Pflaumenkuchen. Da werde ich wirklich zum Verteidiger des berlinerischen Deutsch.

Ich wünsche mir, dass die Schwaben begreifen, dass sie jetzt in Berlin sind.

https://www.morgenpost.de/politik/article112322462/Schwaben-sollen-Schrippe-sagen-findet-Thierse.html


Smilie

#64: Lesenswert 6 Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 21.12.2017, 20:09
    —
Der Mann ist einfach Klasse, weil er das trifft, was treffend ist. Ein stonk trifft nichts, weil ihn nur das betrifft, was nur eine Leere in und um einen Menschen aufzeigt..

https://www.cicero.de/kultur/%20AfD-Leitkultur-deutsche-Leitkultur-SPD-Wolfgang-Thierse

.und solche Hinzugekommenen wie die Dame Özuguz sollte sich wieder auf die Schulbank drücken, die ihr nichts davon vermittelt hat , was sie dazu ermöglichte auf dieser Schulbank zu sitzen....

Smilie

#65: Re: Lesenswert 3 Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.12.2017, 21:02
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
....
Der Thierse-Beitrag langweilt mit langatmigen Wiederholungen und pastoraler Emotionslosigkeit.
So ganz nebenbei fordert er eine Debatte um die 'deutsche Leitkultur', diesen abgenudelten Begriff, den so viele synonym mit 'Heimatliebe' verwenden.
....

Und die AfD langweilt mit Bodengewinn, weil es den Linken nicht gelingt, Heimat überhaupt zu besetzen. Dann dürfen sie halt zugucken, wie Leute diesen Begriff so benutzen, dass gleichzeitig Fremdenhass und Neoliberalismus draus wird.

Das Lustige daran ist, wieviele esoterisch angehauchte es unter den Linken gibt, die sonst allem hinterherrennen, wo Gefühl drauf steht. Aber dieses Gefühl, an dem an sich nichts schlimmes ist, für das es offensichtlich soziale Bedürfnisse gibt, überlässt man denen, die Dreck daraus machen, um dann zu sagen "pfui wie dreckig!". Ich halte das nicht für den Akt intellektueller Überlegenheit, als der es gerne verkauft wird, ich halte das für Dummheit.

Wie heißt es in der Pädagigik / Didaktik heute so schön: Man muss die Leute abholen, wo sie stehen. Das gilt auch in der Politik, wenn man weiter mitbestimmen will.

#66: Re: Lesenswert 6 Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 21.12.2017, 23:50
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Der Mann ist einfach Klasse, weil er das trifft, was treffend ist.

Das ist natürlich ein starkes Argument, welches deine Denkleistung widerspiegelt Sehr glücklich

Nebenbei: Welch lustige Zauberei, hier http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2114625#2114625 am 19.11.17 einen cicero-Artikel zu verlinken, der

Zitat:
VON WOLFGANG THIERSE am 21. Dezember 2017
https://www.cicero.de/kultur/%20AfD-Leitkultur-deutsche-Leitkultur-SPD-Wolfgang-Thierse

fett von mir
erscheint. Mr. Green

#67: Re: Lesenswert 6 Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 22.12.2017, 08:11
    —
schtonk hat folgendes geschrieben:
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Der Mann ist einfach Klasse, weil er das trifft, was treffend ist.

Das ist natürlich ein starkes Argument, welches deine Denkleistung widerspiegelt Sehr glücklich

Nebenbei: Welch lustige Zauberei, hier http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2114625#2114625 am 19.11.17 einen cicero-Artikel zu verlinken, der

Zitat:
VON WOLFGANG THIERSE am 21. Dezember 2017
https://www.cicero.de/kultur/%20AfD-Leitkultur-deutsche-Leitkultur-SPD-Wolfgang-Thierse

fett von mir
erscheint. Mr. Green


Wo ist dein Problem? Der Artikel ist doch einfach nur toll. Wann der Cicero den veröffentlicht hat/ will ist doch Schnuppe. Aber so sind sie halt die, die nur in ihrer Parallelwelt leben .-) , die brauchen Marginalien und solche einfachen Dinge um ihre Welt aufrecht zu erhalten.

#68: Re: Lesenswert 3 Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 22.12.2017, 08:15
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
einfach nur gut :

https://www.cicero.de/kultur/%20AfD-Leitkultur-deutsche-Leitkultur-SPD-Wolfgang-Thierse

und wo wie und warum sich Humanismus verorten muss....Smilie

http://www.zeit.de/freitext/2017/11/19/humanismus-utopie-gegenwart-nawrat/


Aus dem Bericht:
Zitat:
Wer seiner selbst nicht sicher ist, reagiert mit Abwehr und Ausgrenzung, um seine labile Identität zu stabilisieren. Wer aber seiner selbst sicher ist, dem ist Offenheit und Angstfreiheit möglich. Wie wäre es mit etwas mehr kulturellem Selbstbewusstsein?


Wer selbst kulturell gut verwurzelt ist, hat keine angst überfremdet zu werden.


Triff nur auf das Individuum zu, nicht auf das, was Kultur eigentlich ist. Das Zeichen, die Ausstrahlung wie sich die Individuen über die Zeit in einer Gemeinschaft gefunden haben. Daraus entsteht Kultur in einem ständigen Prozess .

Wer so denkt wie du, überlässt die Kultur dem Verfall und denen , die es nicht schaffen Kultur so weiter zu entwickeln in Zukunft. Besonders über den Stand, den wir im europäischen Kontext geschafft haben ( mit allem Hui und Pfui) hinaus. Bisher war vom neuen Input nichts Bahnbrechendes zu sehen. Wird auch schwer so was von dort zu bekommen.

Kann jeder heute ganz vortrefflich für sich beobachten.

#69: Lesenswert 7 Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 25.12.2017, 10:50
    —
Ein Leserkommentar zum SPON Artikel von Hern Müller über Heimat, Nation und Globalisierung:

ZITAT:
dweik01 gestern, 15:21 Uhr
"10. Die Thesen sind alle richtig, aber
sie haben meines Erachtens rein gar nichts mit der Debatte um Integrationsanforderungen oder einer kulturellen Identität zu tun. Der Artikel leitet völlig am Thema vorbei. Klar wäre Völlige Globalisierung nicht funktionsfähig, das hat aber nichts mit wandernden Arbeitskräften zu tun, sondern damit, daß jedes gesellschaftliche soziologische Aggregat auf der Ebene zu steuern ist, auf der man sich befindet. Eine völlige Globalisierung würde eine utopische "Weltregierung" erfordern. Heimat hat nichts mit Nationalstaat zu tun, siehe ExJugoslawien. Ob man Heimat verliert, wenn man sie abschrimt, halte ich für gewagt. Aber die Kernfrage was Heimat ist, wie sich gesellschaftlicher Zusammenhalt definiert, ob und wie kulturelle Wurzeln, Gepflogenheiten und vor allem Werte, und wenn ja welche, beitragen, bleibt völlig unterbelichtet! Wir haben deswegen einen Nationalstaat, weil historisch eine sehr hohe Kohäsion zwischen den Werten, der Kultur unserer Bundesländer besteht, die dazu führte daß sich (auch historisch) diese Länder, Bevölkerungsgruppen unter einem Dach wiederfanden. Das gilt weltweit. Recht und Rechtsprechung verlieren ihre Gültigkeit, ohne Nationalstaat und Grenzen. Dann würden auch jegliche Werte die einen Zusammenhalt, eine Gemeinsamkeit zwischen Menschen definieren können, verloren gehen. Und jedes Rechtssystem, ja der Rechtsstaat basiert letztlich auf den kulturellen Wurzeln einer Gemeinschaft. Daß bei uns Meineid und Lüge bestraft wird, hat kuturelle Ursachen. In China gilt es als schick einen anderen mit einer Finte hinters licht zu führen. Hier weniger. Und daß wir Menschen nach einer Straftat nicht mehr umbringen, hat etwas mit Aufklärung und Humanismus zu tun, der anderen zuwandernden Kulturen fremd ist. Menschen werden durch ihre Sozialisation maßgeblich geprägt, sie erlernen 20 Jahre lange das gleiche verhalten. Dieses verhalten geben sie nicht an der Grenze beim Wegwerfen ihres Passes ab. Das sind kenie schlechten Menschen, sie sind nur so wie sie sozialisiert sind! Und wer die Schwierigkeiten, die Dauer und Kosten sowie die Erfolgsrate von Psychotherapien kennt, kann ermessen wie schwierig es ist und wie gering die Erfolgsaussichten, daß Menschen die hierher kommen, auch mit guten Absichten, ihr Verhalten und ihre werte an die hiesigen anpassen. Deswegen ist die Verweigerung einer Debatte über kulturelle Identität, dier Unfähigkeit Werte zu identifizieren (Integrationsstaatsministerin Özoguz) und vor allem darüber, daß dem Recht auf Schutz und Versorgung auch eine Verpflichtung gegenüber steht, brandgefährlich! Deutschland, bzw die Naivität der Gutmenschen, schafft sich auch durch solche Beiträge ab. PS.: Auch ein Multikulti Schmelztigel wie NewYork oder London haben eine Identität und Wurzeln, ist Heimat. Zwar weniger die des Humanismus der Aufklärung und christlichen Wurzeln als das Recht des gewaltfrei Besseren und des Durchsetzungsstärkeren, des immer wieder Aufstehens, der Glücksritter und vor allem der EIGENVERANTWORTLICHKEIT und der Haltung nicht auf Kosten der Allgemeinheit zu leben. das ist auch Identität."

Anfügen möchte ich noch was von Max Weber. Der hat mal zutreffend und immer neu belegt gesagt:

Das Soziale geht nur im Nationalen.

Das stimmt. Warum? Darüber könnte an Weihnachten nachgedacht werden Smilie

#70:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 25.12.2017, 11:23
    —
So ausnahmslos stimmt das gar nicht. Dass die Gründung des deutschen Nationalstaates das soziale in deutschen Landen sonderlich gefördert hätte, muß man mir erst noch erklären.
Die Industrialisierung des Ruhrgebiets zog Menschen aus ganz unterschiedlichen Staaten und Gegenden an, mit Parallelgesellschaften von Tirolern, Hessen, Ostpreußen, Polen... Es wurden trotzdem Kumpel, deren Kinder sich in ständig zu kleinen Schulen aneinander quetschten, deren Vereine sich nach einer Generation nicht mehr an ursprünglicher Herkunft sondern nach Thema und Weltanschauung sortierten.

#71:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 25.12.2017, 11:41
    —
Vor allem die Kernaussage Thierses darf bitte von Leitkulturanhängern nicht ignoriert werden.

Zitat:
Das Fremde und die Fremden wurden deutsch, sie veränderten sich und die Deutschen mit ihnen. Das macht nach meiner Überzeugung die besondere Leistungsfähigkeit der deutschen Kultur aus. Diese Geschichte und Tradition der kulturellen Integration gilt es fortzuschreiben.

https://www.cicero.de/kultur/%20AfD-Leitkultur-deutsche-Leitkultur-SPD-Wolfgang-Thierse

Einverstanden, Gödelchen?

#72:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 25.12.2017, 11:48
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:
So ausnahmslos stimmt das gar nicht. Dass die Gründung des deutschen Nationalstaates das soziale in deutschen Landen sonderlich gefördert hätte, muß man mir erst noch erklären.

Bismarcksche Sozialgesetze?
abbahallo hat folgendes geschrieben:

Die Industrialisierung des Ruhrgebiets zog Menschen aus ganz unterschiedlichen Staaten und Gegenden an, mit Parallelgesellschaften von Tirolern, Hessen, Ostpreußen, Polen... Es wurden trotzdem Kumpel, deren Kinder sich in ständig zu kleinen Schulen aneinander quetschten, deren Vereine sich nach einer Generation nicht mehr an ursprünglicher Herkunft sondern nach Thema und Weltanschauung sortierten.

Vielleicht weil Lebens- und Arbeitsbedingungen ihnen damals keine andere Wahl liessen?
Der Anpassungsdruck liegt heutzutage nur knapp über Null.

#73:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 25.12.2017, 12:52
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Vor allem die Kernaussage Thierses darf bitte von Leitkulturanhängern nicht ignoriert werden.

Zitat:
Das Fremde und die Fremden wurden deutsch, sie veränderten sich und die Deutschen mit ihnen. Das macht nach meiner Überzeugung die besondere Leistungsfähigkeit der deutschen Kultur aus. Diese Geschichte und Tradition der kulturellen Integration gilt es fortzuschreiben.

https://www.cicero.de/kultur/%20AfD-Leitkultur-deutsche-Leitkultur-SPD-Wolfgang-Thierse

Einverstanden, Gödelchen?

Smilie

Aber Hallo, sicher.

Die Deustchen haben sich immer verändert ,...stetig mit den Einflüssen, die kamen, qu´ en penses - tu ?

Besonders damit und daran, was sie weiter brachte .-)
Also sollen die Gutmeinden diese Systematik den Deutschen doch gönnen und nicht alles, was so kommt als Veränderungsanstoß hochjazzen.

Einverstanden, zelig ?

#74:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 25.12.2017, 12:55
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
abbahallo hat folgendes geschrieben:
So ausnahmslos stimmt das gar nicht. Dass die Gründung des deutschen Nationalstaates das soziale in deutschen Landen sonderlich gefördert hätte, muß man mir erst noch erklären.

Bismarcksche Sozialgesetze?
abbahallo hat folgendes geschrieben:

Die Industrialisierung des Ruhrgebiets zog Menschen aus ganz unterschiedlichen Staaten und Gegenden an, mit Parallelgesellschaften von Tirolern, Hessen, Ostpreußen, Polen... Es wurden trotzdem Kumpel, deren Kinder sich in ständig zu kleinen Schulen aneinander quetschten, deren Vereine sich nach einer Generation nicht mehr an ursprünglicher Herkunft sondern nach Thema und Weltanschauung sortierten.

Vielleicht weil Lebens- und Arbeitsbedingungen ihnen damals keine andere Wahl liessen?
Der Anpassungsdruck liegt heutzutage nur knapp über Null.


Der Gute hat auch insoweit nicht recht, weil das Soziale kulturellen Bedingunen, wirtschaftlichen Voraussetzungen und administrativen Grundlagen unterliegt, die nur im Natioalen sich so auswirken können, dass sie den Effekt, den das Soziale für die Menschen haben soll, Wirkung entfalten kann.

Das ist genauso wie mit der Moral und Ethik. Die werden erst zu dem, was sinnvoll und hilfreich ist, wenn die Grenzen der selben akzeptiert werden.

#75:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 25.12.2017, 14:20
    —
Welche Grenzen von Moral und Ethik? Nationale? Weltanschauliche? Klassenbezogene?
Meinen eigentlich Anpassungsdruck und Anstoß zur Veränderung dasselbe?

Bismarcksche Sozialgesetze? In Bayern wurde noch nicht mal die Schulpflicht für alle durchgesetzt.

#76:  Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 25.12.2017, 18:28
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:
a)Welche Grenzen von Moral und Ethik? Nationale? Weltanschauliche? Klassenbezogene?
b)Meinen eigentlich Anpassungsdruck und Anstoß zur Veränderung dasselbe?

Bismarcksche Sozialgesetze? In Bayern wurde noch nicht mal die Schulpflicht für alle durchgesetzt.


a) Halt die Grenzen aus den Begriffen Moral und Ethik selber heraus. Sonst hätten wir ja nicht die Kalamitäten die entsprechenden Dilemmas beackern zu müssen.

b) Da gibt es eine Verbindung zwischen. Veränderungsdruck ist meist technischer Natur und Anstöße nur Veränderung ergeben sich durch ein Kennenlernen von anderen Dingen ( die sollten bedingend etwas besseres bringen , als man schon hat)

Alle Frage beantwortet ?

#77: Re: Lesenswert 7 Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.12.2017, 20:03
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Ein Leserkommentar zum SPON Artikel von Hern Müller über Heimat, Nation und Globalisierung:

ZITAT:
dweik01 gestern, 15:21 Uhr
"10. Die Thesen sind alle richtig, aber
sie haben meines Erachtens rein gar nichts mit der Debatte um Integrationsanforderungen oder einer kulturellen Identität zu tun. Der Artikel leitet völlig am Thema vorbei. Klar wäre Völlige Globalisierung nicht funktionsfähig, das hat aber nichts mit wandernden Arbeitskräften zu tun, sondern damit, daß jedes gesellschaftliche soziologische Aggregat auf der Ebene zu steuern ist, auf der man sich befindet. Eine völlige Globalisierung würde eine utopische "Weltregierung" erfordern. Heimat hat nichts mit Nationalstaat zu tun, siehe ExJugoslawien. Ob man Heimat verliert, wenn man sie abschrimt, halte ich für gewagt. Aber die Kernfrage was Heimat ist, wie sich gesellschaftlicher Zusammenhalt definiert, ob und wie kulturelle Wurzeln, Gepflogenheiten und vor allem Werte, und wenn ja welche, beitragen, bleibt völlig unterbelichtet! Wir haben deswegen einen Nationalstaat, weil historisch eine sehr hohe Kohäsion zwischen den Werten, der Kultur unserer Bundesländer besteht, die dazu führte daß sich (auch historisch) diese Länder, Bevölkerungsgruppen unter einem Dach wiederfanden. Das gilt weltweit. Recht und Rechtsprechung verlieren ihre Gültigkeit, ohne Nationalstaat und Grenzen. Dann würden auch jegliche Werte die einen Zusammenhalt, eine Gemeinsamkeit zwischen Menschen definieren können, verloren gehen. Und jedes Rechtssystem, ja der Rechtsstaat basiert letztlich auf den kulturellen Wurzeln einer Gemeinschaft. Daß bei uns Meineid und Lüge bestraft wird, hat kuturelle Ursachen. In China gilt es als schick einen anderen mit einer Finte hinters licht zu führen. Hier weniger. Und daß wir Menschen nach einer Straftat nicht mehr umbringen, hat etwas mit Aufklärung und Humanismus zu tun, der anderen zuwandernden Kulturen fremd ist. Menschen werden durch ihre Sozialisation maßgeblich geprägt, sie erlernen 20 Jahre lange das gleiche verhalten. Dieses verhalten geben sie nicht an der Grenze beim Wegwerfen ihres Passes ab. Das sind kenie schlechten Menschen, sie sind nur so wie sie sozialisiert sind! Und wer die Schwierigkeiten, die Dauer und Kosten sowie die Erfolgsrate von Psychotherapien kennt, kann ermessen wie schwierig es ist und wie gering die Erfolgsaussichten, daß Menschen die hierher kommen, auch mit guten Absichten, ihr Verhalten und ihre werte an die hiesigen anpassen. Deswegen ist die Verweigerung einer Debatte über kulturelle Identität, dier Unfähigkeit Werte zu identifizieren (Integrationsstaatsministerin Özoguz) und vor allem darüber, daß dem Recht auf Schutz und Versorgung auch eine Verpflichtung gegenüber steht, brandgefährlich! Deutschland, bzw die Naivität der Gutmenschen, schafft sich auch durch solche Beiträge ab. PS.: Auch ein Multikulti Schmelztigel wie NewYork oder London haben eine Identität und Wurzeln, ist Heimat. Zwar weniger die des Humanismus der Aufklärung und christlichen Wurzeln als das Recht des gewaltfrei Besseren und des Durchsetzungsstärkeren, des immer wieder Aufstehens, der Glücksritter und vor allem der EIGENVERANTWORTLICHKEIT und der Haltung nicht auf Kosten der Allgemeinheit zu leben. das ist auch Identität."

Anfügen möchte ich noch was von Max Weber. Der hat mal zutreffend und immer neu belegt gesagt:

Das Soziale geht nur im Nationalen.

Das stimmt. Warum? Darüber könnte an Weihnachten nachgedacht werden Smilie



Der Autor zäumt das Pferd vom falschen Ende her auf.

Der klassische Nationalstaat ist nicht das Produkt gemeinsamer Werte, sondern eine notwendige Anpassung an die Anforderungen der Industrialisierung, die größere staatliche Einheiten als bisher erforderlich machte. Logischerweise setzte sich die Industrialisierung dort am frühesten durch, wo staatliche Einheiten bereits ausreichend gross waren (England) und hatte dort "Verspätung", wo diese erst noch geschaffen werden mussten (Deutschland). Das mit den "gemeinsamen Werten" wurde erst nachträglich in Angriff genommen als es naemlich klar wurde, dass ein Nationalstaat als blosses Konglomerat verschiedener Kulturen nicht funktionierte. Zu diesem Zweck vereinheitlichte man die Sprache, indem man (wie in Deutschland) z.B. einen der vielen Dialekte zur "Hochsprache" erklärte und ihn von allen anderen Bürgern lernen liess um eine gemeinsame Kommunikationsgrundlage zu schaffen oder aber man versuchte (wie in Frankreich) Minderheitensprachen im Territorium des Nationalstaates auszurotten um denselben Effekt zu erreichen.

Die gemeinsame Wertgrundlage war nicht von Anfang an vorhanden, sondern wurde später künstlich geschaffen, wobei kulturelle Unterschiede (oft mit Zwangsmassnahmen) eingeebnet wurden um aus grundverschiedenen Populationen (Bayern/Preussen, Katholiken/Protestanten etc.) ein "Staatsvolk" zu machen. Dass das gelingt war nicht immer selbstverständlich.

Heutzutage stehen wir vor einem aehnlichen Problem. Heute ist es die Globalisierung, die größere staatliche Einheiten notwendig macht und wem dieses am Besten gelingt, der wird gegenüber demjenigen, der in Nationalstaaterei verharrt, einen aehnlich gewaltigen Startvorteil besitzen wie im 18.Jahrhundert England gegenüber dem kleinstaaterischen Deutschland.

Laender wie China oder Indien geniessen uebrigens bei der Globalisierung denselben Startvorteil wie England bei der Industrialisierung. Sie verfügen bereits ueber ausreichend grosse Staatsgebilde um zu Vorreitern der Globalisierung zu werden. China hat bereits demonstriert, dass es die Chance erkannt hat und mit seinem Plan zur "neuen Seidenstrasse" die Initiative ergriffen.

#78:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 12:08
    —
Ob man persönlich eine Heimat hat kann läßt sich feststellen: Wenn man in der Fremde Heimweh bekommt, dann hat man eine Heimat.

#79:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 26.12.2017, 12:16
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ob man persönlich eine Heimat hat kann läßt sich feststellen: Wenn man in der Fremde Heimweh bekommt, dann hat man eine Heimat.

Nach dem Kriterium habe ich keine. Nie gehabt. Ich kann mich an keinen Moment in meinem Leben erinnern, dass ich Heimweh hatte.

Einmal sowas ähnliches.
Als meine Montagezeit zu ende ging. Alle Kollegen verschwanden in sämtliche Himmelsrichtungen.
Da hatte ich ein ganz plumerantes Gefühl in der Magengegend. Die schöne Montagezeit hatte ein ende.
Das war sowas wie Heimweh denke ich.

#80: Leitkultur Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 20.03.2018, 19:19
    —
https://www.youtube.com/watch?v=QISuv4qoJYM

Nirgendwo etwas Muslimisches. Selbst in der Luft des Aufführungsortes nicht.


.-)

#81: Re: Leitkultur Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 20.03.2018, 21:23
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=QISuv4qoJYM

Nirgendwo etwas Muslimisches. Selbst in der Luft des Aufführungsortes nicht.


.-)


Zitat:
'll Never Find Another You Songtext
von The Seekers

There's a new world somewhere
They call the promised land.
And I'll be there someday
If you could hold my hand.
I still need you there beside me
No matter what I do
For I know I'll never find another you.
(...)

http://www.songtexte.com/songtext/the-seekers/ill-never-find-another-you-63c8aa7f.html


Der Bezug zu Thread-Thema bzw. zum "Muslimischen" ist welcher?

Edith: RS

#82: Re: Lesenswert 3 Autor: Grey BeitragVerfasst am: 26.03.2018, 13:22
    —
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich heiße immer noch vrolijke! skeptisch

Pardon!


Macht doch nix. Als Frohnatur nimmt Frohlicke dir diesen Fehler bestimmt nicht übel. Mr. Green

#83: :-) Autor: Gödelchen BeitragVerfasst am: 28.03.2018, 18:20
    —
einfach so.....

Eisenach, Hamburg, Köthen.......

Heimat

https://www.youtube.com/watch?v=gBfHemeJTfg

#84:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 28.03.2018, 18:33
    —
Europa ist eigentlich meine Heimat, da wo ich mich wohl fühle, mich in Sicherheit fühle (wähne???), wo ich einen anständigen Lebensstandard habe, wo ich eine gute Ausbildung genossen habe, wo Menschenrechte und Demokratie keine Schimpfwörter sind. Es gibt noch viel zu verbessern aber dankbar bin ich auf jeden Fall. Natürlich gibt es auch Rückschläge: Polen, Ungarn.... leider.

#85: Re: :-) Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 28.03.2018, 23:39
    —
Gödelchen hat folgendes geschrieben:
einfach so.....

Eisenach, Hamburg, Köthen.......

Heimat

https://www.youtube.com/watch?v=gBfHemeJTfg


so einfach ist es eben nicht.

#86:  Autor: NaastikaWohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen BeitragVerfasst am: 29.03.2018, 10:54
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ob man persönlich eine Heimat hat kann läßt sich feststellen: Wenn man in der Fremde Heimweh bekommt, dann hat man eine Heimat.

Nach dem Kriterium habe ich keine. Nie gehabt. Ich kann mich an keinen Moment in meinem Leben erinnern, dass ich Heimweh hatte.



Aber nach Hause wolltest du schon mal?

Ich frage mich gerade, ob hier nur ein geographiescher oder auch ein emotioneller Unterschied besteht..?

#87:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 29.03.2018, 13:27
    —
Naastika hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ob man persönlich eine Heimat hat kann läßt sich feststellen: Wenn man in der Fremde Heimweh bekommt, dann hat man eine Heimat.

Nach dem Kriterium habe ich keine. Nie gehabt. Ich kann mich an keinen Moment in meinem Leben erinnern, dass ich Heimweh hatte.



Aber nach Hause wolltest du schon mal?
ja klar. Zu meine Allerliebste.

Naastika hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich gerade, ob hier nur ein geographiescher oder auch ein emotioneller Unterschied besteht..?


Geographisch habe ich keine "Heimat". Wenn ich mich in eine nette Umgebung gut eingerichtet habe mit nette Nachbarn und meine Lieben um mich, spielt es keine Rolle, ob das in Stuttgart oder sonst wo (wo ein einigermaßen kulturelles Umfeld gegeben ist) ist.
Im übertragenem Sinne: "Home is where my cat is".

#88:  Autor: abbahallo BeitragVerfasst am: 29.03.2018, 13:30
    —
Bei mir sicher. Aber Emotionalitäten sind ja auch nicht nur irrational. Italien, wo man als Europäer ja nicht unbedingt die bedrohliche Fremde sieht, hat mir erst vor kurzen vermittelt, dass ich da viel weniger kompetent bin als zuhause. Ich kann einen geringeren Teil meiner Probleme allein lösen, weiß seltener, wo und welche Hilfe ich bekommen kann, treffe häufiger Fehlentscheidungen.
Wenn ich zuhause in eine Razzia gerate, verstehe ich in Minuten, worum es sich handelt, habe eine Meinung und kann mich entsprechend verhalten. In Italien stand ich vor allem jedem sinnlos im Weg, wurde hin und her geschubst und verstand erst einen Tag später, dass es um Markenpiraterie ging und nicht etwa um Terror. Als ich mit einer merkwürdigen Steckdose konfrontiert wurde und in mehreren Supermärkten und Elektrofachgeschäften keinen brauchbaren Adapter kaufen konnte, blieb ich ein Wochenende ohne Strom, bis bei meinem Vermieter ein Leihdings frei wurde, dass selbst in Italien für archaisch gehalten wird. ...
Zuhause und Heimat ist auch da, wo man weiß, daß und ob man sich einmischen will und das auch kann.

#89:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 29.03.2018, 13:48
    —
abbahallo hat folgendes geschrieben:

Zuhause und Heimat ist auch da, wo man weiß, daß und ob man sich einmischen will und das auch kann.


das gehört alles in:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
(wo ein einigermaßen kulturelles Umfeld gegeben ist) ist.

Sich ordentlich verständigen können gehört wohl definitiv dazu.
Das heißt für mich: alle Gebiete, wo ich mich auf Deutsch oder Niederländisch verständigen kann.
(Wobei ich nicht unbedingt mehr nach Belgien möchte. Mir war es da früher immer zu katholisch und zu eng). zwinkern

#90:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 29.03.2018, 14:34
    —
Das Problem in Europa bleibt immer die Sprache. Man kann nicht alle europäischen Sprachen beherrschen ich jedenfalls nicht. Dann ist man natürlich als Ausländer grundsätzlich inkompetent.



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