Anatoly hat folgendes geschrieben: |
Ich würde dieses Geschehen nicht einmal als Kriegsverbrechen bezeichnen, |
Wikipedia hat folgendes geschrieben: |
Als Kriegsverbrechen bezeichnet man im allgemeinen Verstöße gegen die Genfer Konvention oder die Haager Landkriegsordnung. Derartige Verstöße stellen etwa die gezielte Tötung der Zivilbevölkerung, Gefangenenmord, Geiselerschießungen, Einsatz von Giftgas, Ausplünderung oder der systematische Raub von Kulturgütern, sowie jegliche genozidalen oder demozidalen Handlungen dar.
Die völkerrechtliche Lage war vor dem 2. Weltkrieg eine andere als danach, weil mehrere Begriffsinhalte in internationalen Abkommen revidiert und an die neuen Gegebenheiten angepasst wurden. Heute geltendes Kriegsvölkerrecht ist in vielen Punkten nicht identisch mit dem vor dem 2. Weltkrieg geltenden. Der Begriff des Völkermordes (Genozid) wurde als Reaktion auf die NS-Verbrechen entwickelt |
Zitat: |
denn was ist verbrecherischer als Krieg insgesamt? Alles andere sind doch nur Haarspaltereien für Leute, die selbst so etwas wie Krieg ordnen wollen und in erlaubte und verbotene Handlungen einteilen wollen. Oder auch was für Aufrechner. Oder was weiß ich. |
Zitat: |
Die Türkei bestreitet bis heute den Völkermord, bei dem bis zu 1,5 Millionen christliche Armenier im Osmanischen Reich in den Jahren 1915 und 1916 auf Geheiß der jungtürkischen Militärjunta ermordet wurden. Entsprechende Äußerungen stehen in der Türkei unter Strafe. Nach offizieller, auch auf der Homepage der türkischen Botschaft nachzulesender Deutung hätten vielmehr die Armenier sich als Vaterlandsverräter mit dem russischen Kriegsgegner verbündet und Terrorakte gegen die türkische Armee unternommen. Damit hätten sie ihre »Umsiedlung« selbst zu verantworten. Die Hälfte der Armenier kam bei Pogromen in ihren Siedlungsorten um, die anderen wurden in Todeszügen in die mesopotamischen Wüsten deportiert, wo sie vor Hunger, Durst und Hitze starben. 1500 christliche Kirchen wurden zerstört. Deutsche Offiziere, die seit 1913 im Rahmen einer Militärmission die Türkei als Waffenbruder für den Weltkrieg aufzurüsten halfen, gehörten zu den Vordenkern, Planern und Gehilfen des Völkermordes. Erste Deportationspläne für die Armenier stammten von Colmar Freiherr von der Goltz, der seit 1883 als deutscher Militärausbilder im Osmanischen Reich tätig war. Zehntausende Armenier wurden als Zwangsarbeiter zum Bau der deutschen Bagdadbahn eingesetzt und anschließend mit allen Zügen deportiert. |
Svantevit hat folgendes geschrieben: | ||
Ich schon und zwar definitiv. Es war eine militaerisch-taktische Ueberlegung, gezielt die Zivilbevoelkerung des Gegners anzugreifen. |
Svantevit hat folgendes geschrieben: | ||
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Svantevit hat folgendes geschrieben: | ||||
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Raphael hat folgendes geschrieben: |
Wer die sogenannten 1-Euro-Jobs in die Nähe des NS-Massenmordes rückt, kann wahrlich nicht mehr klar denken. |
Raphael hat folgendes geschrieben: | ||
Sehr richtig - nicht lesen, was man lesen will, sondern lesen, was da steht. Und was steht da? "... die Anfänge dieses Irrsinns... Liquidierung von Grund-, Freiheits- und Menschenrechten... Nürnberger Rassegesetze... Sklavenarbeit... 1 Euro Jobs im Rahmen von Hartz IV..." Hartz IV in einem Atemzug mit den Nürnberger Rassegesetzen. Anatoly ist offensichtlich ein gelehriger Schüler von Volker Kauder - oder ist es der CDU-General selbst, der hier zu uns spricht? |
Anatoly hat folgendes geschrieben: | ||||
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Anatoly hat folgendes geschrieben: |
Ich würde dieses Geschehen nicht einmal als Kriegsverbrechen bezeichnen, denn was ist verbrecherischer als Krieg insgesamt? Alles andere sind doch nur Haarspaltereien für Leute, die selbst so etwas wie Krieg ordnen wollen und in erlaubte und verbotene Handlungen einteilen wollen. Oder auch was für Aufrechner. Oder was weiß ich. |
Raphael hat folgendes geschrieben: | ||||||
Na, Kauder hat das Antidiskriminierungsgesetz in eine Reihe mit den Nürnberger Rassegesetzen gestellt, und Du tust das Selbe mit dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch. Es kann ja jeder gegen Rot-Grün sein, aber dann bitte mit Argumenten und nicht mit unsäglichen Gleichsetzungen. |
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben: |
Die Bombardierung der deutschen Städte ist nicht als Kriegshandlung einzuordnen, sondern war zum größten Teil organisierte Vernichtung von Menschen und Kultur, nichts anderes. |
Zitat: |
Die "1€-Jobs" mit Sklaverei o.Ä. gleichzusetzen, halte ich für eine sehr polemische Übertreibung, die jeder Vernunft entbehrt. Was man vielleicht noch darin sehen könnte, wäre eine Herabsetzung der historischen Geschehnisse und der Grausamkeiten im Dritten Reich, in der Sklaverei, in Armenien usw., indem man sie mit doch sehr begrenzten sozialen Problemen vergleicht. |
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben: |
Die Bombardierung der deutschen Städte ist nicht als Kriegshandlung einzuordnen, sondern war zum größten Teil organisierte Vernichtung von Menschen und Kultur, nichts anderes. |
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben: |
Die "1€-Jobs" mit Sklaverei o.Ä. gleichzusetzen, halte ich für eine sehr polemische Übertreibung, die jeder Vernunft entbehrt. Was man vielleicht noch darin sehen könnte, wäre eine Herabsetzung der historischen Geschehnisse und der Grausamkeiten im Dritten Reich, in der Sklaverei, in Armenien usw., indem man sie mit doch sehr begrenzten sozialen Problemen vergleicht. |
Raphael hat folgendes geschrieben: |
"Wer in der Absicht, eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe..." beginnt § 212 StGB. Nach dieser Definition gilt auch der Massenmord an einer Glaubensgemeinschaft als Völkermord, nicht aber z.B. der Massenmord an einer durch ihre politische oder weltanschauliche Überzeugung, durch ihre regionale oder lokale Herkunft, ihre Abstammung, ihren Sozialstatus oder ihre sexuelle Identität bestimmte Gruppe. Wer z.B. alle Bayern oder alle Rostocker oder alle Besserverdienenden oder alle Agnostiker ausrotten will, der begeht "nur" eine Vielzahl von Einzelmorden. Wenige Definitionen des deutschen Strafrechts sind so willkürlich und unlogisch wie die des Völkermordes, die im Grunde ja nur versucht, alle denkbaren Motivationen (national, rassisch, religiös) für Antijudaismus und Antisemitismus zusammenzufassen, wobei zufällig auch noch Sinti und Roma subsummiert werden können. Ein Straftatbestand Massenmord an einer durch welches Merkmal auch immer bestimmten Gruppe wäre die sinnvollere Alternative gewesen. So haben wir mal wieder die Klassengliederung der Opfer des Nationalsozialismus: 1. Klasse - die Juden, die man insgesamt als "Volk" umbringen kann, was offenbar schlimmer ist als jeder andere Massenmord. 2. Klasse - die anderen Gruppen, deren Angehörige nur individuell ermordet werden können und denen man die Gruppenidentität abspricht. Typisch deutsch. |
Anatoly hat folgendes geschrieben: | ||
"Organisierte Vernichtung von Menschen" trifft aber m. E. auf jeden Krieg zu. Was meinst Du mit Kultur? Normalerweise versteht man unter Kultur die Gesamtheit der Lebensformen/-weisen der Bevölkerung in einem umgrenzten Gebiet. |
Anatoly hat folgendes geschrieben: |
Ich finde es sehr gut, dass Du auf das Sozialgesetzbuch hinweist. Damals waren die Nürnberger Rassegesetze ein gültiges Reichsgesetz. Und dennoch würdest Du Dich wohl kaum hinstellen und behaupten wollen, dass das ok war, weil das damals halt gerade Gesetz war, oder? Tja, und nur weil die Ein Euro Jobs es in dieses Sozialgesetzbuch geschafft haben, muss ich sie noch lange nicht für in Ordnung betrachten. Und nur weil rot-grün rot-grün heißt, heißt das noch lange nicht, dass ihre Politik nicht als rechts oder inhuman eingestuft werden darf/kann. Ob rote, braune, schwarze, gelbe, grüne Bonzen, sie sind doch alle gleich(er). |
Anatoly hat folgendes geschrieben: | ||
In diesem Punkt stimme ich vollkommen mit Dir überein. |
Zitat: |
Wie verstockt die Türken auf jeden historischen Halbsatz reagieren, haben bedeutendere Parlamente als das brandenburgische erfahren - aber auch Platzeck selbst. Resolutionen im italienischen Parlament, der französischen Nationalversammlung oder dem Schweizer Nationalrat zum Thema Armenien folgten stets schwere Zerwürfnisse auf Zeit mit der Türkei. Ähnlich erging es auch der Stadt Potsdam, als sie zu Ehren des Theologen und Humanisten Johannes Lepsius eine Gedenkstätte einrichten wollte; der Brandenburger Pfarrer hatte weiland den Massenmord vor Ort dokumentiert, was die Märker besonders stolz auf einen der ihren machte. Zwei Jahre lang wurde Platzeck, der damals als Stadtoberhaupt die Schirmherrschaft übernommen hatte, deshalb mit Morddrohungen traktiert. Daher empfindet er die derzeitigen Proteste als "sehr gesittet" - auch wenn seit Tagen eine Welle von Wutbriefen über die Staatskanzlei hereinbricht, alle mit verdächtig ähnlichem antiarmenischem Tenor. |
narziss hat folgendes geschrieben: |
Wie sieht es eigenlich mit Atatürks Rolle im Armeniervölkermord aus? |
Bericht hat folgendes geschrieben: |
In einem Bericht, der im amerikanischen Archiv zu finden ist, schrieb der englische Botschafter R.C. Craigie am 13. Juli 1921 an Lord Curzon folgendes: "Es tut mir leid es mitzuteilen, dass es keine Beweise gegen die auf Malta verhafteten Türken gibt. Es gibt keinen einzigen konkreten Vorfall, der einen genügenden Beweis dafür bildet. Die erwähnten Berichte enthalten auf keinen Fall weitere Beweismittel, welche die Informationen über die Türken ergänzen können, über die die Regierung Ihrer Majestät gerade verfügt." |
Zitat: |
Bei der türkischen Botschaft stieß der erneute Sinneswandel der Potsdamer Staatskanzlei auf Befremden. Es habe 1915/16 in Anatolien weder einen Völkermord noch eine ethnische Säuberung gegeben, sondern lediglich tragische Kriegsereignisse durch die Deportationen einer Bevölkerungsgruppe aus dem Kriegsgebiet, bekräftigte die Botschaft den bis heute gültigen offiziellen Standpunkt der Republik Türkei. |
Zitat: |
Abstoßend wird die Angelegenheit vor allem dadurch, dass Unionspolitiker auf diese Weise noch zwei andere Süppchen kochen wollen. Zum einen wird hier wie bei dem latent revisionistischen "Deutsche als Opfer"-Diskurs versucht, den Holocaust zu relativieren, nach der Pseudologik: Wenn andere Völker auch einen Genozid in ihrem Sündenregister haben, erscheint der deutsche Völkermord nicht mehr singulär und ganz so schlimm. Zum anderen ist die Versuchung gerade bei der Union offenbar groß, den Völkermord an den Armeniern gegen einen EU-Beitritt der Türkei zu funktionalisieren, mit dem schwachen Argument: Wer vor 90 Jahren so etwas anstellte und sich bis heute mit dieser Geschichte schwer tut, gehört nicht zur europäischen Wertegemeinschaft. Mit solch einer Begründung aber würde wohl die Hälfte der jetzigen EU-Mitglieder keinen Eintritt in den Staatenbund erhalten haben. Vor allem aber instrumentalisiert sie die Opfer eines Völkermords auf unerträgliche Weise. |
Zitat: |
Fethiye Cetin, wie auch die meisten Vertreter der heutigen armenischen Gemeinde in der Türkei, will nicht über den Begriff Völkermord streiten. Begriffe und Interpretationen von Ereignissen können sich ändern. "Was gestern Deportation hieß, kann heute Genozid heißen", schreibt Mehmet Ali Birand. "Es wird Zeit, darüber eine neue Debatte zu eröffnen."
Dieser Aufforderung ist der derzeit prominenteste türkische Schriftsteller, Orhan Pamuk, prompt nachgekommen. In einem Interview mit dem Zürcher Tages-Anzeiger sagte er: "In der Türkei wurden eine Million Armenier und 30.000 Kurden umgebracht. Ich sage das ganz deutlich und deswegen hassen die Nationalisten mich." Die fühlten sich auch prompt angesprochen. Der Kommentator de Zeitung Hürriyet, Fatih Altayle, drohte öffentlich ihn anzuzeigen, was dann ein Vertreter der Anwaltskammer aus Kayseri auch umsetzte. Er zeigte Pamuk wegen Verunglimpfung der Republik an. Jetzt darf man gespannt sein, was die Justiz daraus macht. |
Raphael hat folgendes geschrieben: |
Wer die sogenannten 1-Euro-Jobs in die Nähe des NS-Massenmordes rückt, kann wahrlich nicht mehr klar denken. |
Zitat: |
ISTANBUL, 16. Dezember (AP). Der Prozeß gegen den türkischen Schriftsteller Orhan Pamuk wegen Verunglimpfung des Türkentums ist am Freitag nach wenigen Minuten vertagt worden. Der Vorsitzende Richter Metin Aydin sagte, das Gericht ... |
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