Kirchenaustritt
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Freigeisterhaus -> Weltanschauungen und Religionen

#271: Kirchenaustrittsgesetz Berlin Autor: Ozon BeitragVerfasst am: 21.06.2009, 13:32
    —
Kann mir jemand den genauen Wortlaut des KiAustrG BLN zum Zeitpunkt 09.03.2006 zur Verfügung stellen? Google liefert zwar diverse Fundstellen, den Gesetzestext kann ich aber nirgendwo einsehen.

Nachdem ich gelesen habe, wie übel die Kirchensteuerstelle formale Fehler ausnutzt, um Ausgetretene noch nachträglich zu schröpfen, bin ich dabei mein juristisches Verhältnis zur Evangelischen Landeskirche zu überprüfen.

In diversen Kirchenaustrittsgesetzen findet man, daß die Kirche, aus der man austritt, auf der Austrittserklärung eindeutig bezeichnet sein muß. z.B. KiAusV Brandenburg §3 Abs.2 Satz 1: "Die Kirche, Religionsgemeinschaft oder Weltanschauungsvereinigung muss eindeutig bezeichnet sein." Das könnte man so deuten, daß die genaue Bezeichnung der KdöR in der man mal Mitglied war, in der Austrittsbestätigung stehen muß, damit diese auch juristisch hieb- und stichfest ist. Bei mir steht da leider nur "evangelische Kirche" und davon gibts in Berlin mehrere.

Ich überlege nun, ob eine zweite Austrittserklärung Sinn macht, um eventuellen Spitzfindigkeiten vorzubeugen, die sich diese Organisation zur Geldbeschaffung noch ausdenken könnte.


Zuletzt bearbeitet von Ozon am 22.06.2009, 00:59, insgesamt einmal bearbeitet

#272: Re: Kirchenaustrittsgesetz Berlin Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 21.06.2009, 13:41
    —
Ozon hat folgendes geschrieben:
Bei mir steht da leider nur "evangelische Kirche" und davon gibts in Berlin mehrere.

Also, als evangelische Landeskirche gibt es in Berlin eigentlich nur die "Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz". Das müsste also eindeutig sein.
Und andere evangelische Kirchen als die Landeskirchen erheben mW keine Kirchensteuer.

#273:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 21.06.2009, 14:46
    —
Hier finden sich die Gesetze und Kirchensteuerordnungen:

http://www.steuer-forum-kirche.de/kistg-frame.htm

#274:  Autor: Ozon BeitragVerfasst am: 21.06.2009, 15:38
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Danke!
Das was ich suche ist leider nicht dabei. Traurig

#275:  Autor: Heike J BeitragVerfasst am: 17.07.2009, 08:41
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Da führt ein pensionierter Kirchenrechtsprofessor einen Prozess.
Er will nur aus der steuereintreibenden Körperschaft austreten, nicht aus der Religionsgemeinschaft.
Er hat deshalb seinen Kirchenaustritt mit einem entsprechenden Zusatz versehen.
Die Stadt hat den Kirchenaustritt so angenommen. Das Erzbisstum Freiburg klagt deshalb gegen die Stadt. Und hat in erster Instanz verloren.

Ob dieser Zusatz, ob angenommen oder nicht, überhaupt kirchenrechtliche Auswirkungen hat, ist natürlich fraglich.

http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/kirchenaustritt-ist-rechtens--17214974.html

#276:  Autor: PfaffenschreckWohnort: City of dope BeitragVerfasst am: 17.07.2009, 09:06
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Heike J hat folgendes geschrieben:
Da führt ein pensionierter Kirchenrechtsprofessor einen Prozess.
Er will nur aus der steuereintreibenden Körperschaft austreten, nicht aus der Religionsgemeinschaft.
Er hat deshalb seinen Kirchenaustritt mit einem entsprechenden Zusatz versehen.
Die Stadt hat den Kirchenaustritt so angenommen. Das Erzbisstum Freiburg klagt deshalb gegen die Stadt. Und hat in erster Instanz verloren.

Ob dieser Zusatz, ob angenommen oder nicht, überhaupt kirchenrechtliche Auswirkungen hat, ist natürlich fraglich.

http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/kirchenaustritt-ist-rechtens--17214974.html

Und ich dachte, aus der Kirche kann man gar nicht austreten, nur aus der Kirchensteuergemeinschaft??

#277:  Autor: PoldiWohnort: Bavarian Congo BeitragVerfasst am: 17.07.2009, 18:53
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Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Da führt ein pensionierter Kirchenrechtsprofessor einen Prozess.
Er will nur aus der steuereintreibenden Körperschaft austreten, nicht aus der Religionsgemeinschaft.
Er hat deshalb seinen Kirchenaustritt mit einem entsprechenden Zusatz versehen.
Die Stadt hat den Kirchenaustritt so angenommen. Das Erzbisstum Freiburg klagt deshalb gegen die Stadt. Und hat in erster Instanz verloren.

Ob dieser Zusatz, ob angenommen oder nicht, überhaupt kirchenrechtliche Auswirkungen hat, ist natürlich fraglich.

http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/kirchenaustritt-ist-rechtens--17214974.html

Und ich dachte, aus der Kirche kann man gar nicht austreten, nur aus der Kirchensteuergemeinschaft??


Das kommt drauf an ... die DEUTSCHE RKK sieht den Austritt aus der Steuergemeinschaft auch als Austritt aus der Kirche ... der Vatikan dagegen sieht das anders, aber die deutschen Bischöfe weigern sich seit Jahren, dem Papst zu gehorchen ... es geht ihnen halt nur ums Geld ...

#278:  Autor: AssarhaddonWohnort: Tübingen BeitragVerfasst am: 17.07.2009, 20:43
    —
Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Da führt ein pensionierter Kirchenrechtsprofessor einen Prozess.
Er will nur aus der steuereintreibenden Körperschaft austreten, nicht aus der Religionsgemeinschaft.
Er hat deshalb seinen Kirchenaustritt mit einem entsprechenden Zusatz versehen.
Die Stadt hat den Kirchenaustritt so angenommen. Das Erzbisstum Freiburg klagt deshalb gegen die Stadt. Und hat in erster Instanz verloren.

Ob dieser Zusatz, ob angenommen oder nicht, überhaupt kirchenrechtliche Auswirkungen hat, ist natürlich fraglich.

http://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/kirchenaustritt-ist-rechtens--17214974.html

Und ich dachte, aus der Kirche kann man gar nicht austreten, nur aus der Kirchensteuergemeinschaft??

Doch, kann man. Allerdings hat der Vatikan mal festgelegt, dass es dazu nicht reicht, einfach aus den staatlichen Insitutionen auszutreten (also in Deutschland aus der KdöR), sondern zusätzlich vor einem zuständigen Geistlichen der Abfall auch vom Glauben bekundet werden muss. Die deutschen Bischöfe drucksen nun schon seit längerem rum, das nicht umsetzen zu müssen, da sie um die Kohle fürchten, wenn sich herumspricht, dass man auch ohne zu zahlen katholisch sein darf. Aber es gab nun schon mehrere Fälle, in denen kirchenrechtlich bewanderte Personen aus der staatlichen KdöR ausgetreten sind, wobei sie explizit bekanntgaben, damit nicht aus der Kirche auszutreten (was laut Rom gar nicht nötig wäre, im Gegenteil, der Austritt wäre nochmal explizit zu erklären).

Einer der ersten dieser Fälle im Bistum Freiburg ist nun zur verwaltungsgerichtlichen Verhandlung gekommen. Dabei hat sich Erzbischof Zollitzsch einen besonders spitzfindigen Plan ausgedacht, um nicht selbst entscheiden zu müssen, ob ein auf diese Weise ausgetretener theologisch noch Kirchenmitglied ist (das ist ein Problem für ihn, denn egal wie er entscheidet, kriegt er Schwierigkeiten; entweder mit Rom oder mit einer befürchteten Kirchensteuerflucht). Die Grundidee war, den Schwarzen Peter an den Staat weiterzureichen, indem die Kirche bezweifelte, dass ein mit theologischen Zusatzanmerkungen (z.B. "ich trete damit nicht aus der Una Sancta aus" oder so) versehener KdöR-Austritt zivilrechtlich(!!) gültig sei. Hätte die Kirche Recht bekommen, hätte sich der Bischof die Hände in Unschuld waschen können: Er würde es ja akzeptieren, wenn jemand aus der KdöR austräte und in der Kirche verbliebe, aber leider, leider ließe der Staat solche Austritte nicht zu.

Nur hat das Verwaltungsgericht das nicht mit sich machen lassen und festgestellt, dass der Austritt aus der KdöR auch mit Zusatzanmerkungen gültig ist. Eigentlich nicht überraschend, denn was interessiert den Staat der theologische Status eines Ex-KdöR-Mitglieds? Aber da das Bistum in Berufung geht, ist die Sache noch nicht durch.

#279:  Autor: Mo. BeitragVerfasst am: 17.07.2009, 20:47
    —
Wie ist das eigentlich bei den Evangelen?

#280:  Autor: Zoff BeitragVerfasst am: 17.07.2015, 19:58
    —
Spon:

Deutscher Rekord: 218.000 Katholiken treten aus der Kirche aus

Zitat:
Die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche in Deutschland ist auf einen Rekordwert gestiegen: Im vergangenen Jahr traten 217.716 Menschen aus. Damit wurde das bisherige Rekordniveau von 2010 deutlich übertroffen - damals waren vor allem wegen des Missbrauchsskandals 181.193 Menschen aus der Kirche ausgetreten.

Die Katholiken machen in Deutschland jetzt noch 29,5 Prozent der Bevölkerung aus, das sind knapp 24 Millionen Menschen. Zum Vergleich: Die evangelische Kirche in Deutschland hat rund 22,5 Millionen Mitglieder, auch dort sinken die Zahlen stetig.


Es geht voran. Daumen hoch!

#281:  Autor: DesperadoxWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 17.07.2015, 22:02
    —
Die meisten sind eh nur noch in der Kirche, weil sie zu faul sind zum austreten.Wenn man aktiv in eine Kirche eintreten müsste und nicht durch Taufe reinrutschen würde, dann würden die Zahlen ganz anders aussehen.

#282:  Autor: Pfirsich BeitragVerfasst am: 18.07.2015, 06:39
    —
Die Kommentatorin des Münchner Merkur, Claudia Möllers, weist darauf hin, dass mehr Leute ausgetreten sind als im Jahr des Missbrauchsskandals 2010 (nämlich um 36.523 Personen mehr laut der dort veröffentlichten Statistik).

Der Leiter des Katholischen Büros Bayern (was immer das auch sein mag) versucht gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur mit Bauernfängerei, Boden gut zu machen. Seiner Meinung nach schafft es die Kirche nicht, zu zeigen, was [...] sie im sozialen Bereich tut.
(Macht nichts, das zeigen mittlerweile andere Lachen )

Der Religionssoziologe Michael Ebertz weist darauf hin, dass durch den Umbau der Gemeindestrukturen immer weniger Menschen überhaupt mit Kirchenvertretern in Kontakt kommen.
(Mein Kommentar: Das wäre ja auch erst der zweite Schritt nach dem Kontakt mit in-spiri-erenden (be-geist-ernden Lachen ) Glaubenszeugen.)

#283:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 18.07.2015, 08:51
    —
Desperadox hat folgendes geschrieben:
Die meisten sind eh nur noch in der Kirche, weil sie zu faul sind zum austreten.Wenn man aktiv in eine Kirche eintreten müsste und nicht durch Taufe reinrutschen würde, dann würden die Zahlen ganz anders aussehen.


Man sieht ja an der Zahl der Eintritte, von Personen über 14 Jahren, wie die Statistik aussehen würde:
2800 m Jahr 2014!
Damit kann man nichtmal die Verstorbenen ersetzen.

#284:  Autor: HFRudolph BeitragVerfasst am: 30.07.2015, 18:55
    —
laut. heute-Nachrichten sind bei den evangelischen Kirchen über 400.000 ausgetreten. Aber anscheinend ist das kein Rekord. Die Katholiken sind demgegenüber erstaunlich austrittsfaul - oder austrittsgehemmt.

Ich finde, das wäre eine nähere Betrachtung wert, zu der ich nicht in der Lage bin. Ich war ja nie katholisch.

Soweit ich das beurteilen kann, gibt es neben Hardcoresekten bei der katholischen Kirche die größte Verzerrung zwischen Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung, d. h. die Katholiken sehen ihre Kirchenmitgliedschaft nicht als so unlogisch und inkonsequent bzw. negativ an, wie dies von anderen beurteilt wird. Auch das wäre einer näheren Betrachtung wert.

#285:  Autor: marram BeitragVerfasst am: 30.07.2015, 19:00
    —
HFRudolph hat folgendes geschrieben:
laut. heute-Nachrichten sind bei den evangelischen Kirchen über 400.000 ausgetreten. Aber anscheinend ist das kein Rekord. Die Katholiken sind demgegenüber erstaunlich austrittsfaul - oder austrittsgehemmt.

Ich finde, das wäre eine nähere Betrachtung wert, zu der ich nicht in der Lage bin. Ich war ja nie katholisch.

Soweit ich das beurteilen kann, gibt es neben Hardcoresekten bei der katholischen Kirche die größte Verzerrung zwischen Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung, d. h. die Katholiken sehen ihre Kirchenmitgliedschaft nicht als so unlogisch und inkonsequent bzw. negativ an, wie dies von anderen beurteilt wird. Auch das wäre einer näheren Betrachtung wert.


Hab das mit den 400.000 im Radio auch gehört. Allerdings scheinen da die Todesfälle(?) auch miteingerechnet zu sein? Hab nur mit halbem Ohr hingehört.

#286:  Autor: HFRudolph BeitragVerfasst am: 31.07.2015, 11:55
    —
@marram:
Ich hatte es so verstanden, dass das der Mitgliederverlust ist, die Todeszahlen, Taufen, Eintrittszahlen etc. schon eingerechnet.

#287:  Autor: wuselle BeitragVerfasst am: 20.08.2015, 14:11
    —
Ich bin katholisch, aber habe noch nicht über einen Austritt nachgedacht Traurig
Was sind deine Beweggründe? All die negativen Meldungen?

#288:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 20.08.2015, 14:26
    —
HFRudolph hat folgendes geschrieben:
@marram:
Ich hatte es so verstanden, dass das der Mitgliederverlust ist, die Todeszahlen, Taufen, Eintrittszahlen etc. schon eingerechnet.


http://www.tagesspiegel.de/politik/katholische-kirche-in-deutschland-rekord-bei-kirchenaustritten-aber-zuwachs-in-berlin/12072330.html

Zitat:
Die Austrittszahlen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sind noch nicht bekannt, doch die Gesamtzahl der Protestanten hat um mehr als 400.000 abgenommen, während die Gesamtzahl der Katholiken um rund 240.000 zurückging. Auch wenn hier noch Zu- und Wegzüge, Taufen und Beerdigungen mit einberechnet werden müssen, deutet vieles auf eine noch höhere Zahl von Austritten auf evangelischer Seite hin.

#289:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 21.07.2017, 18:41
    —
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.statistik-veroeffentlicht-kirchen-bremsen-mitgliederschwund.286aec83-3bb5-4227-a700-e9a38a524e2b.html
Zitat:
Die beiden großen christlichen Kirchen büßen Mitglieder ein. Doch der Trend schwächt sich ab, und sehr viele treten sogar wieder in die Glaubensgemeinschaften ein.

#290:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 21.07.2017, 19:46
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Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.statistik-veroeffentlicht-kirchen-bremsen-mitgliederschwund.286aec83-3bb5-4227-a700-e9a38a524e2b.html
Zitat:
Die beiden großen christlichen Kirchen büßen Mitglieder ein. Doch der Trend schwächt sich ab, und sehr viele treten sogar wieder in die Glaubensgemeinschaften ein.

Es sind schon immer auch gleichzeitig welche eingetreten.

Und natürlich geht das auch nicht linear weiter, leider. Bei kleiner werdenden Kirchen treten auch weniger aus.

Hauptsache sie schrumpfen überhaupt weiter.

Man kann ja an den Vatikan schreiben, dass wir als Atheisten unbedingt noch ein paar Tebärzchen brauchen, weil nur die in der Lage sind, uns zu missionieren. zynisches Grinsen

Die Evangelen treten schon immer aus Empathie aus, wenn nur die Katholen genügend Scheiß machen.

#291:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 21.07.2017, 21:06
    —
Lebensnebel hat folgendes geschrieben:
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.statistik-veroeffentlicht-kirchen-bremsen-mitgliederschwund.286aec83-3bb5-4227-a700-e9a38a524e2b.html
Zitat:
Die beiden großen christlichen Kirchen büßen Mitglieder ein. Doch der Trend schwächt sich ab, und sehr viele treten sogar wieder in die Glaubensgemeinschaften ein.


Ja, 190.000 sind aus den ev. Kirchen ausgetreten und 162.000 aus der kath. Aufgenommen wurden 25.000 in die ev. Kirchen und 9.100 in die kath. Das ist nicht wirklich viel, und die, die es bei den Evangelen mehr sind als bei den Katholen, sind vorher auch mehr ausgetreten. Da die Taufen dazuzurechnen, mag zwar ein gutes Gefühl geben, ist aber nicht korrekt, dann dagegen stehen ja die Todesfälle, und das sind in beiden Kirchen die größeren Zahlen.

In diesen Zahlen der Stuttgarter Nachrichten steckt also ein Selbstbetrug, ob einer der Zeitung oder der Kirchen, kann ich allerdings nicht sagen.

#292: Wer wird beim Kirchenaustritt alles benachrichtigt? Autor: Korra BeitragVerfasst am: 03.11.2017, 01:17
    —
Ich bin in der 11 Klasse und bin überzeugte Atheistin und gehe in Religionsunterricht. Da es schwierig ist, in der Kursstufe noch zu wechseln in Ethik und meine Eltern es schöner finden, wenn ich in Religionsunterricht gehe, habe ich vor diesen bis zu meinem Schulabschluss weiter zu besuchen. Trotzdem bin ich sehr kritisch eingestellt gegenüber der Kirche und habe deshalb vor auszutreten und möchte dies lieber früher als später tun.

Weiß jemand in wie weit die Schule bei einem Kirchenaustritt benachrichtigt wird? Hat der Religionslehrer eine Chance davon zu erfahren (ich glaube nicht das dieser das besonders lustig finden würde)?

#293: Wer wird beim Kirchenaustritt alles benachrichtigt? Autor: Korra BeitragVerfasst am: 03.11.2017, 01:19
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Ich bin in der 11 Klasse und bin überzeugte Atheistin und gehe in Religionsunterricht. Da es schwierig ist, in der Kursstufe noch zu wechseln in Ethik und meine Eltern es schöner finden, wenn ich in Religionsunterricht gehe, habe ich vor diesen bis zu meinem Schulabschluss weiter zu besuchen. Trotzdem bin ich sehr kritisch eingestellt gegenüber der Kirche und habe deshalb vor auszutreten und möchte dies lieber früher als später tun.

Weiß jemand in wie weit die Schule bei einem Kirchenaustritt benachrichtigt wird? Hat der Religionslehrer eine Chance davon zu erfahren (ich glaube nicht das dieser das besonders lustig finden würde)?

#294: Re: Wer wird beim Kirchenaustritt alles benachrichtigt? Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 03.11.2017, 08:27
    —
Korra hat folgendes geschrieben:
Ich bin in der 11 Klasse und bin überzeugte Atheistin und gehe in Religionsunterricht. Da es schwierig ist, in der Kursstufe noch zu wechseln in Ethik und meine Eltern es schöner finden, wenn ich in Religionsunterricht gehe, habe ich vor diesen bis zu meinem Schulabschluss weiter zu besuchen. Trotzdem bin ich sehr kritisch eingestellt gegenüber der Kirche und habe deshalb vor auszutreten und möchte dies lieber früher als später tun.

Weiß jemand in wie weit die Schule bei einem Kirchenaustritt benachrichtigt wird? Hat der Religionslehrer eine Chance davon zu erfahren (ich glaube nicht das dieser das besonders lustig finden würde)?

Mit 14 bist Du religionsmündig, da haben Deine Eltern nix zu kamellen, aber wenn's dem häuslichen Frieden dient ...
Der Kirchenaustritt ist ein Verwaltungsakt, an dem nur das Amt und evtl die Kirchengemeinde beteiligt sind (bzw sein sollten).
Wenn die nicht wissen, auf welche Schule Du gehst, bekommt der Reli-Lehrer das auch nicht mit.
Den Austritt würde ich mir trotzdem so lange sparen, bis genug "reale" Gründe vorliegen,
zB Umzug/Ummeldung, drohende Lohnsteuer o.ä. Sonst lohnt es sich nicht.

#295: Re: Wer wird beim Kirchenaustritt alles benachrichtigt? Autor: Margrethe BeitragVerfasst am: 03.11.2017, 10:23
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DonMartin hat folgendes geschrieben:

Der Kirchenaustritt ist ein Verwaltungsakt, an dem nur das Amt und evtl die Kirchengemeinde beteiligt sind (bzw sein sollten).
Wenn die nicht wissen, auf welche Schule Du gehst, bekommt der Reli-Lehrer das auch nicht mit.


Kommt drauf an. In größeren Städten mit mehreren Schulen und mehreren Kirchengemeinden haben die Religionslehrer mit den Kirchengemeinden i.d.R. sehr wenig bis überhaupt nichts zu schaffen und kriegen allein schon deswegen nichts mit.
Es gibt aber auch andere Konstellationen, in denen er es zwangsläufig mitbekommen könnte: beispielsweise der Pastoralreferent und die rechte Hand des Pfarrers der einzigen Kirchengemeinde am Ort, der zufälligerweise wöchentlich noch 6 Wochenstunden als Religionslehrer in den oberen Klassen des Kleinstadtgymnasiums tätig ist. In dem konkreten Fall, den ich da im Auge habe, würde das aber auch kein Nachteil sein. Das ist ein cooler Typ, den der Kirchenaustritt eines Schülers nicht erschüttert und der in seinen Klassen noch andere Konfessionslose vor sich sitzen hat, die seinen Religionsunterricht dem Ethikunterricht vorziehen. Der würde - so weit kenne ich ihn, um das mutmaßen zu können - einfach vergessen, wovon er kraft Amtes als Pastoralreferent gerade erfahren hat.

#296: Re: Wer wird beim Kirchenaustritt alles benachrichtigt? Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.11.2017, 11:07
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Korra hat folgendes geschrieben:
Ich bin in der 11 Klasse und bin überzeugte Atheistin und gehe in Religionsunterricht. Da es schwierig ist, in der Kursstufe noch zu wechseln in Ethik und meine Eltern es schöner finden, wenn ich in Religionsunterricht gehe, habe ich vor diesen bis zu meinem Schulabschluss weiter zu besuchen. Trotzdem bin ich sehr kritisch eingestellt gegenüber der Kirche und habe deshalb vor auszutreten und möchte dies lieber früher als später tun.

Weiß jemand in wie weit die Schule bei einem Kirchenaustritt benachrichtigt wird? Hat der Religionslehrer eine Chance davon zu erfahren (ich glaube nicht das dieser das besonders lustig finden würde)?

Mit 14 bist Du religionsmündig, da haben Deine Eltern nix zu kamellen, aber wenn's dem häuslichen Frieden dient ...
Der Kirchenaustritt ist ein Verwaltungsakt, an dem nur das Amt und evtl die Kirchengemeinde beteiligt sind (bzw sein sollten).
Wenn die nicht wissen, auf welche Schule Du gehst, bekommt der Reli-Lehrer das auch nicht mit.
Den Austritt würde ich mir trotzdem so lange sparen, bis genug "reale" Gründe vorliegen,
zB Umzug/Ummeldung, drohende Lohnsteuer o.ä. Sonst lohnt es sich nicht.


Überzeugte Atheist zu sein, ist doch Grund genug.
Im Gegenteil, wer erst austritt wenns Geld kostet, erweckt den eindruck, dass ers nur wegen des Geldes tut, und die Überzeugung nicht so wichtig wäre.

#297: Re: Wer wird beim Kirchenaustritt alles benachrichtigt? Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 03.11.2017, 11:25
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Korra hat folgendes geschrieben:
Ich bin in der 11 Klasse und bin überzeugte Atheistin und gehe in Religionsunterricht. Da es schwierig ist, in der Kursstufe noch zu wechseln in Ethik und meine Eltern es schöner finden, wenn ich in Religionsunterricht gehe, habe ich vor diesen bis zu meinem Schulabschluss weiter zu besuchen. Trotzdem bin ich sehr kritisch eingestellt gegenüber der Kirche und habe deshalb vor auszutreten und möchte dies lieber früher als später tun.

Weiß jemand in wie weit die Schule bei einem Kirchenaustritt benachrichtigt wird? Hat der Religionslehrer eine Chance davon zu erfahren (ich glaube nicht das dieser das besonders lustig finden würde)?


Normalerweise ist ein Wechsel zwischen 11/1 und 11/2 durchaus möglich.

War bei mir der Fall (ist aber auch schon ein paar Jährchen her...)
ich hatte für 11/1 Ethik gewählt, nach 6 Jahren kath. Reli bei einer Lehrerin, die so ziemlich alle Klischees in Richtung "bigotte alte Jungfer" bediente, Tweedrock und Dutt eingeschlossen.
Das wollte ich mir nicht noch 3 Jahre antun, wenn es Alternativen gab, daher die Fächerwahl Ethik.
Nach ein paar Wochen und der Feststellung, dass ich 1. Nietzsches "Genealogie der Moral" schwer verdaulich fand und 2. der kath.Relikurs gar nicht von dieser Lehrerin, sondern von einem anderen Lehrer gegeben wurde (dessen Unterrichtsinhalt mit dem fast dogmatischen Einbläuen seiner Kollegin nix gemein hatte, sondern eher Ethik light war)...
habe ich von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, nach 11/1 wechseln zu können und bin zu kath.Reli übergewechselt Verlegen

Und nach 6 Jahren bei Frl. S. hatte ich wirklich die Nase gestrichen voll von dem Fach. Wenn dich dein Pauker als Ketzer bezeichnet, weil deine Antwort auf ihre Frage, was denn dieses oder jenes Dogma beinhalte, nicht 100%ig ist...naja. Am Anfang der Stunde beten, die Klasse hatte ein indisches "Patenkind" aufgebrummt bekommen und mindestens eine der Unicef-Karten zum Jahresende zu kaufen, gehörte quasi zum Pflichtprogramm.
Dagegen stand Herr H. auf dem Standpunkt, er könne zwar Mitarbeit benoten, aber nicht die persönliche Überzeugung der Schüler. Die gewählten Themen waren interessant und wer zumindest anwesen war (und nicht die Relistunde im nächstliegenden Café verbrachte), hatte eine "3"(9 Punkte) sicher, wer ab und zu (oder öfter) mitarbeitete, kam locker auf 2 oder 1.

#298: Re: Wer wird beim Kirchenaustritt alles benachrichtigt? Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 03.11.2017, 11:44
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Korra hat folgendes geschrieben:
Ich bin in der 11 Klasse und bin überzeugte Atheistin und gehe in Religionsunterricht. Da es schwierig ist, in der Kursstufe noch zu wechseln in Ethik und meine Eltern es schöner finden, wenn ich in Religionsunterricht gehe, habe ich vor diesen bis zu meinem Schulabschluss weiter zu besuchen. Trotzdem bin ich sehr kritisch eingestellt gegenüber der Kirche und habe deshalb vor auszutreten und möchte dies lieber früher als später tun.

Weiß jemand in wie weit die Schule bei einem Kirchenaustritt benachrichtigt wird? Hat der Religionslehrer eine Chance davon zu erfahren (ich glaube nicht das dieser das besonders lustig finden würde)?

Mit 14 bist Du religionsmündig, da haben Deine Eltern nix zu kamellen, aber wenn's dem häuslichen Frieden dient ...
Der Kirchenaustritt ist ein Verwaltungsakt, an dem nur das Amt und evtl die Kirchengemeinde beteiligt sind (bzw sein sollten).
Wenn die nicht wissen, auf welche Schule Du gehst, bekommt der Reli-Lehrer das auch nicht mit.
Den Austritt würde ich mir trotzdem so lange sparen, bis genug "reale" Gründe vorliegen,
zB Umzug/Ummeldung, drohende Lohnsteuer o.ä. Sonst lohnt es sich nicht.


Überzeugte Atheist zu sein, ist doch Grund genug.
Im Gegenteil, wer erst austritt wenns Geld kostet, erweckt den eindruck, dass ers nur wegen des Geldes tut, und die Überzeugung nicht so wichtig wäre.


Ja, aus der Entfernung (vor allem zeitlich) hört sich das immer gut an. Ich sehe es wie DonMartin. Du bist nicht gefragt worden, ob du Kirchenmitglied sein wolltest. Es ist also keine Sache der Überzeugung, daß du drin bist. Warum sollte es eine Frage der Überzeugung sein, wann du austrittst. Die Kirchen haben die Sache mit der Mitgliedschaft so eingerichtet, wie es für sie zweckmäßig ist. Warum solltest du nicht mit deinem Austritt warten bis es zweckmäßig für dich ist?

Es ist schon ein paar Jahrzehnte her, daß ich in deinem Alter war, aber wenn ich mich richtig erinnere, hat man da ein paar andere Probleme, die dringender sind. Entscheidend ist, daß du dir im Bezug auf Religion eine Meinung gebildet hast. Du hast geschrieben, du wolltest noch bis zum Schulabschluß am Religionsunterricht teilnehmen, und es sei wohl unglücklich, wenn jemand (Eltern oder Lehrer) von deinem Kirchenaustritt erführe. Dann ist mein Rat, bleib solange drin, bis du keine Rücksichten mehr nehmen muß. Am Ende ist die Kirchenmitgliedschaft nur ein Eintrag auf dem Standesamt, der mit Überzeugungen nichts zu tun hat, weder positiv noch negativ. Schlimm genug, daß du ungefragt dort vermerkt bist; es gibt keinen Grund, daß du dir durch den Austritt unnötige Schwierigkeiten einhandelst.

#299: Re: Wer wird beim Kirchenaustritt alles benachrichtigt? Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 03.11.2017, 13:09
    —
Korra hat folgendes geschrieben:
Ich bin in der 11 Klasse und bin überzeugte Atheistin und gehe in Religionsunterricht. Da es schwierig ist, in der Kursstufe noch zu wechseln in Ethik und meine Eltern es schöner finden, wenn ich in Religionsunterricht gehe, habe ich vor diesen bis zu meinem Schulabschluss weiter zu besuchen. Trotzdem bin ich sehr kritisch eingestellt gegenüber der Kirche und habe deshalb vor auszutreten und möchte dies lieber früher als später tun.

Weiß jemand in wie weit die Schule bei einem Kirchenaustritt benachrichtigt wird? Hat der Religionslehrer eine Chance davon zu erfahren (ich glaube nicht das dieser das besonders lustig finden würde)?

Meines Wissens bekommt die Schule die persönlichen Daten nicht über einen Abgleich mit den Meldeämtern, sondern durch die Angaben bei der Anmeldung zur Schule. Somit dürfte sie auch Änderungen nur mitbekommen, wenn man sie aktiv angibt. Und die Meldeämter wiederum wissen ja nicht, welche Schule man besucht.

Was die rechtliche Situation des Besuchs des RU angeht, unterscheiden sich die Konfessionen. Von katholischer Seite aus soll der Unterricht idR vollständig katholisch, also Lehrplan, LehrerInnen und auch SchülerInnen; nicht-katholische SchülerInnen bräuchten demnach im Prinzip eine besondere Genehmigung - aber wenn's keiner weiß ... .
Evangelischerseits sind alle SchülerInnen willkommen, die am evangelischen RU teilnehmen wollen. Ich habe mbei mir auch Konfessionslose, Orthodoxe, Katholiken, Muslime und Hindus sitzen. Die brauchen mit ihrer jeweiligen Meinung auch nicht hinterm Berg zu halten.

Ganz generell gilt sowieso: Benotet werden Fachwissen und Methodenkönnen, wie sie im Unterricht gezeigt werden (und damit auch die Beteiligung), aber nicht Glaubenssaussagen. Das ist so festgelegt. Alles, was die eigene Meinung angeht, ist explizit benotungsfrei. Aber natürlich kann es schlechte LehrerInnen, geben, die sich nicht dran halten - das musst du selbst einschätzen können, wie dein/e Lehrer/in drauf ist.

#300: Re: Wer wird beim Kirchenaustritt alles benachrichtigt? Autor: astarte BeitragVerfasst am: 03.11.2017, 14:43
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[ ... ]

Überzeugte Atheist zu sein, ist doch Grund genug.
Im Gegenteil, wer erst austritt wenns Geld kostet, erweckt den eindruck, dass ers nur wegen des Geldes tut, und die Überzeugung nicht so wichtig wäre.


Ja, aus der Entfernung (vor allem zeitlich) hört sich das immer gut an. Ich sehe es wie DonMartin. Du bist nicht gefragt worden, ob du Kirchenmitglied sein wolltest. Es ist also keine Sache der Überzeugung, daß du drin bist. Warum sollte es eine Frage der Überzeugung sein, wann du austrittst. Die Kirchen haben die Sache mit der Mitgliedschaft so eingerichtet, wie es für sie zweckmäßig ist. Warum solltest du nicht mit deinem Austritt warten bis es zweckmäßig für dich ist?

Es ist schon ein paar Jahrzehnte her, daß ich in deinem Alter war, aber wenn ich mich richtig erinnere, hat man da ein paar andere Probleme, die dringender sind. Entscheidend ist, daß du dir im Bezug auf Religion eine Meinung gebildet hast. Du hast geschrieben, du wolltest noch bis zum Schulabschluß am Religionsunterricht teilnehmen, und es sei wohl unglücklich, wenn jemand (Eltern oder Lehrer) von deinem Kirchenaustritt erführe. Dann ist mein Rat, bleib solange drin, bis du keine Rücksichten mehr nehmen muß. Am Ende ist die Kirchenmitgliedschaft nur ein Eintrag auf dem Standesamt, der mit Überzeugungen nichts zu tun hat, weder positiv noch negativ. Schlimm genug, daß du ungefragt dort vermerkt bist; es gibt keinen Grund, daß du dir durch den Austritt unnötige Schwierigkeiten einhandelst.

So sehe ich das auch.
Man kann das ruhig pragmatisch angehen, und welchen Eindruck den andere haben mögen, ist sowieso egal.
(außer man möchte bei einem kirchlichen Arbeitgeber einen Job... skeptisch)



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